weil Du heute Geburtstag hast

      weil Du heute Geburtstag hast

      Mein lieber Gerhard,

      ich kann nicht glauben, dass ich jetzt hier heute tatsächlich Dir virtuell zu Deinem 70. Geburtstag gratulieren muss. vor 1,5 Monaten bist Du gestorben. Ich war stets so voller Hoffnung, dass alles wieder wenigstens für Dich erträglich besser wird....aber dann hat Dein Herz plötzlich aufgehört, zu schlagen.....Du hast diese Welt verlassen...das ist nicht fair. Ich vermisse Dich jeden Tag. Wir hatten so tolle Zeiten. Jetzt bleiben nur Erinnerungen. Ich werde Dich nie vergessen. Du warst ein toller Vater für mich. ich bin froh, dass Du mich einen langen Weg meines Lebens begleitet hast.

      ich werde Dich ewig lieb haben. Ich wünsche Dir Frieden in Deiner jetzigen Welt.

      Alles, alles Gute zu Deinem 70. Geburtstag !

      google.de/search?q=brennende+k…IJQ#imgrc=sWgMmZoUxQ7j6M:


      Ich besuche Dich nachher noch an Deinem Grab....ich möchte alle Wege des Gedenkens heute ausschöpfen. Ich möchte Dich so gerne knuddeln, drücken. lieb halten....aber nie wieder wird das möglich sein. So gebe ich heute mein Herzblut für Dich her....ich vermisse Dich so sehr. ich vergesse Dich niemals !

      ich habe Dich auf ewig lieb

      Deine Britta
      Liebe Sambaline,

      ich fühle mit dir und den gleichen Schmerz. Mein geliebter Mann ist an meinem Geburtstag die Treppe runtergefallen und heute vor 3 Wochen (einen Tag danach) hat man mir gesagt, dass er es nicht überleben wird. Nächste Woche hätte er Geburtstag gehabt. Wie soll ich ihn nur überstehen????

      Liebe Grüße
      Gela
      Liebe Gela,
      ich habe von Deinem tragischen Lebenseinschnitt gelesen. Es tut mir so leid. Ich leide schon so bei meinem Vater. ...wie kann man nur den Verlust des Partners überstehen? Ich kann es Dir nicht sagen. ...aber es gibt hier leider viele solcher Schicksalsschläge. Irgendwie ist man dann auch nicht allein und findet Trost im Lesen und Schreiben.
      Ich würde heute gerne nichts machen ausser ans Grab gehen. ...aber meine Mutter will tatsächlich auch noch essen gehen. ..zu diesem Geburtstag. Ich finde das ganz schrecklich. ...werde es aber trotzdem mitmachen. ...vielleicht hilft das wenigstens ihr....
      Liebe Simbaline,

      ich hatte vor 3 Jahren auch meinen Vater verloren. Es tat auch weh, war traurig, aber ich habe wirklich nicht bei weiten so gelitten wie jetzt. Auch war ich beschäftigt meiner Mutter zu helfen. Und mein Vater war krank, 82, irgendwie war es eine Erlösung für ihn und dann auch für uns. Leiden und an Maschinen angeschlossen, dass sollte er nicht.
      Aber jetzt, wir waren gerade so glücklich, es war alles perfekt. Durch seine neue Tätigkeit ist er so aufgeblüht. Dann alles vorbei, Ende....Kein Zurück. Das Leben hat keinen Sinn mehr. Ich weiß wirklich nicht wie ich es überstehen soll. Aber das Schreiben hilft auch.
      Zu deiner Mutter, vielleicht ist es auch ganz gut, ein schönes Essen und an ihn denken.
      Ich weiß noch nicht was ich am 22. mache. Bin da zum Glück noch bei meinem Sohn in China. Aber denke ohne Beruhigungsmittel werde ich den Tag nicht überstehen. Ich habe Angst davor.
      Auch Angst wieder nach Hause zu kommen, wo mich alles an ihn erinnert. Ich habe noch nicht geschafft sein Bett abzuziehen. Ich weiß nicht wann ich es schaffen werde.....
      Ich wünsche uns ganz viel Kraft

      Liebe Grüße Gela
      Guten Morgen liebe Gela,

      Ja. Dein Schicksalsschlag ist sicherlich schlimmer.Schon als ich Deine Geschichte las tat es mir soooo leid. Wie soll man damit Frieden schließen? ich leide eben schon so sehr weil mein Stiefvater gegangen ist.
      Insbesondere hadere ich damit dass er eben nicht so alt geworden ist.
      Das tut einem doch besonders leid für den Verstorbenen. ....dass er diese Welt nicht weiter erleben darf.
      Ich gehe erst im Juni wieder arbeiten. Ich weiß. ..es wird mich ablenken. ...aber ganz ehrlich. ..wenn man nicht gerade selber betroffen ist....dann kann man versuchen mit Worten zu trösten. ....aber irgendwie hilft es mir nicht. Es hilft, stundenlang darüber zi reden oder zu schreiben. ...vielleicht hilft das Dir auch. Ich kann es Dir nur wünschen.
      Ganz liebe Grüße aus der Ferne, Britta
      Liebe Britta, ich will nicht sagen, dass dein Verlust weniger schwer ist. Wenn ein geliebter Mensch geht ist das sehr schwer. Ich denke da gibt es keine Scala von 1-10. Sicherlich kann man sich eher damit abfinden, wenn die Menschen ein langes erfülltes Leben hinter sich haben. Aber traurig ist es in jedem Fall.
      Tröstende Worte hört man viele, sicher auch viele sehr sehr gut gemeinte, aber wirklich helfen tun sie nicht. Jedenfalls nicht im Moment. Sie können die Lücke einfach nicht schließen. Sie können mir auch nicht die Angst vor der Zukunft, die Angst vor dem Alleinsein nehmen.
      Es hilft mir wirklich zu schreiben. Dabei bin ich meistens ganz ruhig, nur manchmal kommen die Tränen.
      Ich habe das Gefühl, als hat mir jemand das Herz raus gerissen. Schlimmer ist jede noch so kleine Erinnerung. Oft sagt man mir behalte die guten Erinnerungen und die schöne Zeit im Gedächtnis. Aber das ist es ja, es war eben sooooo schön, ich war soooo glücklich. Was jetzt kommt ist für mich ein dunkles finsteres Loch. Eine Zeit ohne Glück mit meinem Mann. Sicher ich habe meine Kinder und Enkel. Aber das kann man nicht vergleichen. Das ist eine Liebe auf anderer Ebene. Nicht weniger stark, auf keinen Fall. Aber das ist die Liebe einer Mutter, nicht die Liebe einer Frau zu ihrem Mann.
      Mir fehlt einfach eine Hälfte meines Lebens und noch weiß ich eben nicht, wie ich ohne diese Hälfte auskommen soll.
      Ich bin auch noch bis Ende Mai krank geschrieben. Sicherlich wird auch die Arbeit ein wenig ablenken. Aber besonders graule ich mich vor dem ersten Tag, wenn mich alle "mitleidig" ansehen oder mir tröstende Worte sagen. Das wir unsagbar hart. ...
      Liebe Grüße Dagmar (gela)
      Hallo Dagmar,

      ja. DU hast es richtiger beschrieben. Es ist eine andere Liebe......Auch die zu meinem Stiefvater ist anders als die zu meinem Mann. Deshalb empfinde ich objektiv gesehen, dass Dein Verlust noch schlimmer ist. ....noch schlimmer zu ertragen...

      Ich musste gerade zur Hausärztin wegen eines Rezepts und ich habe die arme Sprechstundenhilfe wahrscheinlich auch viel zu lange vollgequatscht....Ich habe es dann selber beendet, weil ich dann plötzlich dachte....Nein. Das kannst du nicht so lange machen.
      Das ist das Schwierige......Die Trauer zu verarbeiten...Weil man es doch sehr viel mit sich selbst ausmachen muss. Ein täglicher Kampf. Ich versuche mich draußen "normal " zu bewegen und zu benehmen, aber Zuhause überfällt einen doch oft dir die Traurigkeit. Ich muss immer noch jeden Tag weinen, weil ich ihn immer noch lebendig vor mir sehe.....Und mir dann klar wird, dass er das nie wieder sein wird.

      Du bist jetzt in China......Aber was machst du da den ganzen Tag? Musst du nicht beantworten..es interessiert mich nur auch wie andere diese langen traurigen Tage in der ersten Zeit so überstehen.....

      Alles Gute wünsche ich Dir für heute

      LG , Britta
      Liebe Britta,

      ja das ist es, man versucht zu funktionieren. Das ist auch meine Angst, alle sagen zwar wir sind für dich da, aber wann falle ich "allen" irgendwann mal auf die Nerven mit meinen Heulen, Traurigsein und und.
      Ich war nur einfach erst einmal froh, dass ich raus kam, weg von zu Hause und nicht allein sein musste. Zu meiner Tochter wollte ich nicht, sie hat ihre Kinder, ist sehr beschäftigt und ich wollte die Kleinen nicht mit einer ständig heulenden Oma erschrecken. Und das Heulen dann zu unterdrücken, strengt sehr an.
      Ich hatte einfach auch Angst vor mir selber, allein zu sein. Besonders früh wenn ich aufwache ist es sehr schlimm, da kommen dann auch oft Gedanken, warum überhaupt noch leben, wo ist jetzt noch der Sinn. Ich war sogar soweit, mich einweisen zu lassen, dass ich mir nichts antue. Ich bin kein sehr starker Mensch und hatte schon früher solche Gedanken. Aus diesem tiefen Loch hat mich mein Mann rausgeholt, hat mir Kraft gegeben, hat mich gestärkt. Aber jetzt merke ich, ich falle wieder tiefer und tiefer....
      Hier in China bin ich erstmal nicht alleine die ersten Wochen und ich hoffe, dass ich danach keine Selbstmordgedanken mehr habe (sicher bin ich mir da aber nicht, denke ich muss dann doch wieder Tabletten nehmen)
      Ich gehe manchmal einkaufen mit meiner Schwiegertochter, mal zur Massage, manchmal essen mit den beiden. Ich mag Shanghai, wobei ich mich diesmal an nichts richtig erfreuen kann. Am Sonntag waren wir im Zoo, es war nett, bis dann wieder die Erinnerungen kamen - Affen- letztes Jahr waren am Affenpark vorbeigefahren als wir einen kleine Reise zu seinem Geburtstag gemacht haben, Strauße - letztes Jahr waren wir auf der Straußenfarm in unserer Nähe. Dann ist wieder alles vorbei und ich heule. Die beiden lassen mich dann auch ausheulen, dann geht es wieder für eine Weile.
      Ich sitze am PC und schreibe im Forum - was mir meistens gut tut. Oder sortiere Bilder von unser letzten großen Reise nach Indien. Betrachte diese liebevoll, beschrifte sie und erinnere mich wie glücklich wir dort waren. Bis mich auch hier wieder die Traurigkeit übermannt.
      Nur meine Geburtstagsbilder kann ich absolut nicht ansehen. Ich versuche mich zu beschäftigen und bin noch froh, mich nicht beschäftigen oder wirkliche Arbeit machen zu müssen. Dazu fehlt mir noch die Kraft. Mir ist alles so egal....
      Nächste Woche fliege ich wieder nach Hause. Davor habe ich auch Angst, aber irgendwann muss es ja sein. Ich werde sehen wie es wird.
      LG Dagmar
    Liebeskummer Sorgen Forum