Ich habe heute, ein Jahr danach, natürlich Ralf am Baum besucht. Es war ein bisschen schwierig, eine Brückenunterführung war gesperrt und deshalb musste ich kilometerweite Umwege gehen, kam nicht, wie ich es wollte, zur Todeszeit am Baum an. Ein bisschen wie letztes Jahr, als ich am Ende leider nicht "rechtzeitig" bei Ralf war. Aber eigentlich war es ein richtig schöner Gang durch den Wald. Man kann sehen, dass sich einiges tut. Es hat endlich wieder etwas länger geregnet, der Boden ist feucht, umgefallene Bäume liegen als Stämme auf dem Boden, bieten Platz und Raum für neues Leben. Eine Krähe begrüßte mich mit ihrem Rufen (Ralf hat früher am Fenster immer ein bisschen Kontakt zu den Krähen aufgenommen.) Und aus der Erde, wo seine Urne hineinkam, kommt nun auch das erste Frühlingsgrün durch das Laub. Genau so wie an den Zweigen seines Baumes.
Du hast schon früher toll organisiert und angepackt. Und irgendwie machst du im Wald jetzt weiter. Ich vermisse dich. Aber das was du geprägt hast, das bleibt. Und damit, wenn auch anders, bleibst auch du
Sascha