Mutter 68 nach 3 Schlaganfällen

  • Liebe Community.

    Ich weiß grade einfach nicht mehr weiter, weil ich nicht weiß wie ich mit diesem Verlust umgehen soll.

    Meine Mama, 68, stand voll im Leben, hatte immer viel zu kämpfen und hat sich auch in dem halben Jahr nach ihrem ersten Schlaganfall als Kämpferin bewiesen. Endlich hatten wir ein Pflegeheim, wollten nach der Amputation des Unterschenkels endlich durchstarten… bis diesen Samstag das Heim anrief und meinte meine Mutter reagiert nicht. Also wieder RTW und ins KH. Dort Tests gemacht… war alles soweit ok bis die Sauerstoff Sättigung rapide abfiel und wir nun auf der Intensivstation nach ihr gesucht haben. Gestern der Anruf - nun auch auf der linken Seite 2 größere Schlaganfälle… sie raten uns zur palliativen Behandlung… also sie gehen zu lassen da sie nicht ansprechbar ist und nicht komplett selbstständig atmet…

    Mein Bruder und ich sind beide am Boden. Sie ist die einzige die wir noch haben wir beide haben ein sehr inniges Verhältnis zu ihr…

    Wir können sie nicht gehen lassen der Schmerz zerreißt mich innerlich … Ich kann das alles ohne meine Mama nicht… und es klingt so egoistisch… nur weiß ich nicht was ich tun soll. Wie lebt man ohne seine Mutter die noch so jung ist?

    Wir wollten noch so viel verreisen und erleben zusammen… und jetzt soll ich da wohne sie machen? Ich kann mir keinen Tag vorstellen an dem sie nicht zuhause auf der Couch sitzt und mich mit begrüßt und wir kaffe trinken… wie soll das gehen? Ich kann das nicht… sie hatte keine konkreten Vorstellungen zu einer solche. Situation geäußert und nun sollen wir über Leben und tot entscheiden ? Sie drückt meine Hand so wie nur sie es tut… Aber ob sie Sachen versteht die wir ihr sagen… Ich weiß es nicht. Ich bin zerrissen von Trauer… ;(

  • hallo,

    ich kann mir so gut vorstellen wie es Dir geht, war bei meiner Mama ähnlich, nur sie war um vieles älter. Es schockt mich ein wenig denn ich bin genauso alt wie Deine Mama. Ich kann nur von mir reden und ich wollte so nicht "weiterleben" an ihrer Stelle, deshalb habe ich auch eine Patientenverfügung parat.


    aber entscheiden könnt nur Dein Bruder und Du das, so schwer das ist. Wir standen (meine Schwester und ich) vor derselben Situation, innerhalb einer Woche 3 Schlaganfälle und dann noch aus dem Bett gefallen. Meine Mama ist nicht mehr aufgewacht, sie hat nur noch mit offenen Augen dagelegen, so ein Leben hätten wir ihr auf jeden Fall erspart. Eine ganz schwere Entscheidung und man kann nur hoffen das die Ärzte einem alles sagen.


    ich wünsch Euch ganz viel Kraft dafür


    LG

    Sabine

  • Das tut mir sehr leid für dich. wie lebt man ohne Mama wenn man keine eigene Familie hat? Ich weiß nicht wie ich mir dem zerreißenden Schmerz umgehen soll oder überhaupt in ein normales Leben zurückkehren soll. Wie erträgt man das?

    Ich kann derzeit nicht aufstehen ohne zu weinen…

  • Erst einmal ein liebes Willkommen hier bei uns liebe Ana - so schlimm gerade und ich weiß nicht ob ich Worte finde die da gerade passen - die du verstehen würdest in deinem Schmerz.


    Ich bin nahe bei Mimi, auch ich wollte so nicht lange liegen - würde um Hilfe bitten wenn ich es denn dann noch könnte.

    Wenn ich davon ausgehe dass da niemals wieder etwas gut werden kann.


    Was würde meine Mama von mir erwarten - ok das wüsste ich genau - ein friedliches, schnelles Ende in dem Wissen wie stark ich wirklich bin - gut vorbereitet für das Leben auch ohne sie.


    Ich für mich aber weiß ich auch genau, ich würde sie nicht lange da liegen haben wollen für mich, dass ich nicht ohne sie sein muss oder denke es nicht könnte- nicht lernen könnte, es irgendwie einfacher für mich wäre sie noch irgendwie zu haben.

    Wer weiß wie schlimm das alles für sie ist wenn sie es nicht sagen kann - wer will das entscheiden.

    Wenn aber eben nichts mehr gut werden kann auf was sollte man da hoffen frage ich mich gerade - Wunder geschehen *denk*


    Ganz ehrlich, ich kann und werde dir nichts raten, wie Mimi schon schreibt, das kannst nur du und dein Bruder - gut abgesprochen mit den Ärzten vielleicht.


    Ich denke aber so schwer das alles gerade auch ist, du kannst mehr schaffen als du dir gerade selbst zutraust - natürlich ist das alles nicht leicht, da haben so viele schon gekämpgt und kämpfen jetzt und in Zukunft.

    Die Wege sind verschieden, so individuell wie die Menschen eben und ein Abschied wird kommen - wenn nicht jetzt dann später und ob du es dann besser können würdest, wirst dann kann keiner wissen.

    Der Zeitpunkt ist wohl immer der Falsche, es ist immer zu früh egal wie alt ein Mensch auch immer ist wenn er gehen muss.


    Was bleibt ist die Liebe so blöde sich das gerade lesen mag aber auch in Frieden gehen lassen wäre Liebe.

    Die Liebe verbindet über Grenzen hinweg und etwas bleibt immer zurück.


    Ich denke gerade deine Mama wird dich vieles gelehrt haben um das Leben zu meistern und alles was man mal nicht allein schafft das schafft man dann mit Hilfer derer die da sind und oder die die sich damit auskennen.


    Boah ehrlich, selten fallen mir Worte so schwer wie gerade in diesem Moment und ich wünsche dir alles was es gerade für euch Drei dringend braucht - egal wie ihr euch entscheidet oder wie es weiter gehen wird.

    Gute Menschen da um euch herum.



    Mit einer lieben Umärmelung,

    Funny.

  • Ich kann das alles nachfühlen.

    Mein Vater er ist eines Morgens ganz allein ohne dass jemand bei ihm war, im Pflegeheim eingeschlafen. Ich wurde angerufen und bin sofort hingefahren, hab ihn nur noch tot im Bett gesehen.

    Dann wurde ich unter Druck gesetzt von der Verwaltungschefin, Pflegeheimzimmer musste geräumt werden und ich stand allein damit da, hatte gerade meinen Vater als letzten Angehörigen

    verloren.

    Wir alle sind eigentlich mit solchen Trauersituationen und den ganzen Begleiterscheinungen überfordert.


    Matthias

  • Hey meine lieben,

    ein kleines wenn auch schrecklich zermürbendes Update… sie ist gestern am Friedlich verstorben.


    Wir hatten noch einen Platz im Palliativ bekommen wo sie sich wirklich extrem schön und rührend um sie gekümmert haben. Ein Pfleger war dabei als sie ging und hat ihr die Hand gehalten… wir sind dann schnellstmöglich hin und konnten uns in aller Ruhe und Würde verabschieden …


    Die Tatsache, dass es so friedlich war… gibt mir unglaubliche Kraft daraus … auch dass sie von meinem Vater abgeholt wurde und sie nun die 32 Jahre endlich aufholen können … gemeinsam… wir lieben dich Mama… für immer geliebt-für immer vermisst….

  • das tut mir leid für Euch, aber vielleicht der bessere Weg. Ich hab meinen Papa ein paar Jahre gesehen wie er so dahinvegetierte und glaub mir, das ist nicht schön. Wie oft hab ich mir gewünscht er möge endlich seinen Frieden finden aber das Herz war zu stark. Er ist dann friedlich zu Hause eingeschlafen und wir konnten uns in Ruhe verabschieden. Meine Schwester und ich waren beide Papa-Kinder aber er hätte es nicht gewollt so weiterzuleben.


    LG

    Sabine

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