Nun hat es mich wieder hierher zurück gezogen.
Meine Mama durfte endlich gehen. Sie hat uns am 02.08.2012 an Ihrem 81.Geburtstag allein gelassen.
Sie war schwer krank, Leberkrebs. Die letzte Zeit war so schwer mit an zusehen wieviel Mühe Ihr die kleinsten Bewegungen machten.Sie sagte immer wieder wie unendlich müde sie war und Ihr war immer wieder so übel.
Als dann vor 14 Tagen noch Fieber dazu kam, den Doc angerufen soll sofort kommen, das Pflegepersonal wusselte um meine Mama.Ich stand daneben -hilfslos, verzweifelt, wehrlos meinen Gefühlen ausgeliefert- ich konnte nicht anders, ich bin geflüchtet. War ein Scheißgefühl!!! Aber es ging nicht mehr.
Am nächsten Tag ging es dann besser. Gott sei Dank! Sie muffelte zufrieden das Obst was ich Ihr mitgebracht hatte. Das war eine Wohltat. Es ist mir auch kein 2.tes Mal passiert.
Meine Schwestern und ich waren dann im Schichtdienst bei Ihr. Auch ein Einzelzimmer bekamen wir organisiert. Wir mussten mit ansehen wie sie immer weniger wurde. Nicht mehr gehen konnte. Nicht mehr viel essen wollte. Selbst Ihren heiß geliebten warmen Pudding nicht. Sie wurde so unruhig selbst auch wenn wir da waren mit Ihr redeten und sie streichelten. Das hatte bis dahin immer geholfen.
Am Dienstag kam dann der gefürchtete Anruf. "Ihre Mutter ist nicht mehr ansprechbar! Arzt ist informiert!" Ich war auf der Arbeit! Mist, bin erst seit Mai 2012 da. Aber ging nicht anders! PC runtergefahren Kollegen Bescheid gesagt. Hätte keinen vernüftigen Strich machen können. Meine Schwestern angerufen, dann los. Musste nicht weit fahren. Da lag sie ganz ruhig als ob sie schlafen würde.
Dann kam die Arztin untersuchte Sie und sagte uns, das es nicht mehr lange dauern würde. Sie war so lieb hat mich krankgeschrieben. Ich war Ihr so dankbar. So konnte ich so oft bei meiner Mama sein wie es möglich war, mal mit meiner Schwester zusammen, mal allein.
Dadurch konnte ich schon im Vorweg die Beerdigung anplanen. War ein blödes Gefühl, aber ich konnte mit relativ klarem Kopf handeln. Sogar meinen Schwestern waren mit fast allem was ich geplant hatte einverstanden nur hier und da kam ein Verbesserungsvorschlag und so. Da ist mir ein großer Stein vom Herzen gefallen. Puh!
Das war mir bei dem Tod meines Lebensgefährten nicht vergönnt gewesen, da habe ich nur funktioniert. Viele Sachen hätte ich damals anders gemacht, wenn ich rational hätte denken können. Nicht mehr zu ändern!
Meine Mama hat noch 3 Tage gekämpft. Ich bin sicher sie wollte noch Ihren 81.ten Geburtstag "feiern". Und Sie hat es geschafft! Sie hat nochmal in die Runde geschaut und bestimmt gedacht: "Ja, jetzt kann ich gehen. Alle sind da, die mich lieben und sie sind versorgt!" Jetzt ist Sie endlich wieder bei Ihrem Mann - das war Ihr sehnlichster Wunsch schon seit er vor 12 Jahren gestorben war.
Morgen werden wir dann noch das Gespräch mit dem Pastor machen und dann noch Mama´s schönstes Kostüm zum Bestatter bringen. Und am Dienstag werden wir Sie auf Ihrem allerletzten Weg begleiten und Ihr hofftlich einen schönen Abschied schenken können.
Nun noch ein kleinen Gruß an meine Mama:
Hoffe Du hattest eine gute Reise über den Regenbogen, liebe Mama, und grüße Papa und Roland von mir!
Deine "Kleine"
Damit möchte ich heute enden.
Liebe Grüße, Regina