Nach einem Jahr...

  • Er ist so weit weg





    Hallo,
    ich möchte mich Euch kurz vorstellen, habe mich bisher nicht getraut..
    Meinen Mann habe ich am 15. Oktober 2012 schweren Herzens gehen lassen. Eine 4 Jahre lange Krebserkrankung hat uns unentwegt Hoffen und Bangen lassen, bis es zum Schluss, dann ganz schnell ging. Mir war es so wichtig, das er nicht Leiden musste. Er ist zuhause friedlich eingeschlafen und hat mir ein bezauberndes Lächeln hinterlassen. Es war, als ob etwas unbegreiflich Schönes mit ihm geschehen ist. Das tröstet mich, wenn er mir fehlt und ich mich nach ihm sehne.
    32 glückliche Jahre und 3 gesunde Töchter hat er mir geschenkt. Dafür bin ich ihm für immer dankbar...
    Gerade heute, ich fühle mich nicht so wohl, da ist die Trauer wieder ganz stark und ich bin verzweifelt.. und einsam.
    Ich weiß, es geht den meisten von Euch auch so...
    Oft wünscht man sich, den geliebten Menschen noch einmal zu sehen.. aber leider ist das nicht mehr möglich..
    Dann hört man den gut gemeinten Satz " Schau nach vorn und nicht zurück.".. Der Satz tut nur weh.. Was erwartet mich wenn ich nur nach vorne schaue?? Für mich ist das noch ein unüberwindbarer Berg..Wo ist da die Sicherheit, Nähe und Geborgenheit, die ich mit ihm hatte.. Mich erfüllt nur eine große Leere..
    Geht das vorbei??
    Mit traurigen Grüßen
    Hilde




    So hatte ich vor einem Jahr geschrieben... und meine Anmeldung hier völlig vergessen.. Jetzt habe ich mich hier neu angemeldet und.. meinen Beitrag wieder gefunden.


    Nach einem Jahr...


    Es hat sich einiges verändert, auch wenn der Schmerz und die Einsamkeit immer wieder heftig sind.. Die Trauer... sie ist ein ständiger Begleiter, mal könnte ich ständig weinen und verzweifeln mal bin ich glücklich in Träumen und Erinnerungen.. Ich möchte so gerne die Zeit zurück drehen... Es geht Euch sicher auch so und dann ist da das " Eigene Leben"!!


    Nach einem Jahr..


    entdecke ich mich wieder und spüre eine neue Lust am Leben... Neugier und Freude und auch ein fröhliches Lachen... darf ich das??
    Ja, und ob! Mein Jean-Luc hat mir noch bevor er starb gesagt, ich soll leben und Freude haben mit den Kindern und den Enkelkindern..



    Inzwischen...


    habe ich meinen 1.Urbaub mit meinen Freundinnen genießen können.. In Gedanken war er natürlich immer dabei!!


    Alle die gerade am Anfang stehen, möchte ich mein tiefstes Beileid aussprechen und die Kraft und Zuversicht wünschen, die sie brauchen.


    Alles Liebe


    Hilde

  • liebe Hilde
    sei herzlich wilkommen ( zurück willkommen)
    Es ist schön zu lesen dass es dir ein wenig besser geht.
    Wir haben im selben Jahr unsere Männer verloren, und ich kenne diese
    Gefühle die du beschreibst. Es ist schon anders aber manche Tage
    sind trostlos. Der Kummer und die Trauer sind an manchem Tag so übermächtig,
    am nächsten hört man sich selber über etwas laut lachen und ist erstaunt darüber.
    Erstaunt aber auch erleichtert, dass es tatsächlich wieder geht. Lachen , fühlen und
    auch wieder die schönen Sachen im Leben wahrnehmen.
    Wie ich sehe wohnst du sogar in meiner Nähe. Das ist hier im Forum ganz ganz
    selten. Die meisten wohnen mehr in NRW oder so
    Ich freue mich dass du wieder hierher gefunden hast
    Ich sende dir eine Umarmung
    linchen

  • Liebe Hilde,


    ich verlor meinen Mann am 22. September 2012 auch an den Folgen des Schalentieres.


    Mir ergeht es wie Dir. Ich weine und habe auch Freude, wenn ich an unsere Zeit zurückdenke. Vor allem, wenn ich mir unseren kleinen Sohn anschaue, der mittlerweile sehr viel von seinem Papa hat.


    Mit meinem Sohn machte ich eine Kreuzfahrt und mein Mann bzw. der Papa war auch dabei.


    Unsere Männer sind unvergessen und sie würden nicht wollen, dass wir aufgeben und nichts mehr unternehmen.


    Weiterhin, alles Gute.

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