Liebe Shiwari,
auch von mir ein herzliches aber leises Willkommen hier im Forum.
Oh wie gut ich Dich verstehen kann.... Ich habe meine Mama am 14.06. verloren und mir geht und ging es genauso wie Dir. Ich habe mich genauso an den Lebenswillen meiner Mama geklammert, als Sie auf der ITS lag und habe gedacht Sie hat schon so viel durchgemacht und sich immer überall durchgekämpft Sie wird das auch schaffen.
Als ich aber merkte, das Sie anfing sich zu quälen, habe ich die Geräte ausschalten lassen, nachdem mich das gesamte Team der ITS bequatscht hatte.
Und nun ? Ja auch ich mache mir schwere Vorwürfe überlege immer wieder, ob ich Ihr die Möglichkeit zum Kämpfen dadurch genommen habe, ob ein anderes Krankenhaus besser gewesen wäre und und und....
Wie Du schon sagst, der Verstand sagt es war ríchtig, das Herz sagt, es war falsch... aber können wir wirklich im Nachhinein sagen was richtig oder falsch gewesen wäre ?
Nachdem ich gemerkt habe, das ich das nicht alleine packe, habe ich mir Hilfe gesucht. Ich gehe jetzt zu einem Psychotherapeuten einfach nur, um mit jemandem zu reden, der von der ganzen Situation nicht betroffen ist. Unser Umfeld meint es mit den " guten Ratschlägen " sicher nicht böse. Aber Sie sind ja von unserer Situation wenn auch nicht unmittelbar auch betroffen. Was sollen Sie auch sagen, Sie sehen uns leiden und wollen oder " müssen " ja irgend was sagen.
Das mit dem ungeregelten Tagesablauf geht mir ganz genau so. Ich arbeite gerade daran, das als erstes wieder hinzukriegen. Wieder eine Konstante im Leben hinzukriegen und wenn es erstmal nur ein geregelter Tagesablauf ist. Aber das dauert nun mal. Ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch und das so ziemlich erste hier im Forum was man mir gesagt hat, ist ,das ich Geduld haben muss. Was ich ja auch verstehe, aber dann frage ich mich immer wieder, warum manche Menschen schneller und besser mit sowas umgehen und nicht so aus der Bahn geworfen werden. Antwort vom Therapeuten: Sie sind eben Sie und kein anderer....
Jemand hier im Forum hat neulich geschrieben, das ihm durch den Tod der geliebten Person auch die Aufgabe, für jemanden da zu sein abhanden gekommen ist. Wow das hat mich umgehauen. Denn genau das ist es... uns fehlt der geliebte Mensch, und die Aufgabe, für jemanden da zu sein.
Tja Du siehst, jeder ist individuell und Tipps geben ist daher so eine Sache....Ich habe mir zwei, drei Freunde ausgesucht, mit denen ich auch reden kann, wenn es mal ganz schlimm ist und es eigentlich gar kein richtiges Gespräch ist, weil ich nur heule und schluchze....
Mit dem Therapeuten, versuche ich das ganze zu verarbeiten... und den Rest muss man alleine hinkriegen. Deshalb bin ich hier im Forum.
Das Lesen, aber ganz besonders das Schreiben, helfen mir.
Und Dascha hat recht... hier kann man so sein, wie man eben ist und wird trotzdem immer wieder aufgerichtet, angestubbst und ermutigt, den schweren Weg weiterzugehen und nicht aufzugeben....
Ich hoffe, das Dir dieses Forum genauso viel gibt, und das Du dich hier auch gut aufgehoben fühlst.
Liebe Grüße
Mäusi