Beiträge von Mäusi

    Hallo Ellimaus,
    hier eine Kerze für Euch da oben im Himmel. :kerze3:


    Ich wünsche mir so sehr, das es Euch dort oben gut geht und Ihr wieder alle zusammen seit.


    in unendlicher Liebe
    Euer Mäusi

    Hallo Ellimaus,
    hier ein Licht das Dir den richtigen Weg weisen soll. :kerze4:
    und ein zweites für Dich Papa :kerze4:


    in unendlicher Liebe
    Mäusi

    Liebe halbzehn,
    ersteinmal ein leises Willkommen in diesem Forum und mein aufrichtiges Beileid.
    Es ist egal wie alt man ist, wenn man seine Mama verliert, ist und bleibt es ein Schock und eines der einschneidensten Erlebnisse in unserem Leben. Ich kann verstehen wie Du Dich fühlst, denn ich habe meine Mama vor 11 Wochen verloren und bin " schon " 48 Jahre alt.


    Das was Du jetzt fühlst ist normal denn es ist doch noch alles so frisch. 2 1/2 ist doch überhaupt keine Zeit. Das weinen, das nicht schlafen können, der Schmerz, die Leere und ja die Eifersucht auf andere Kinder mit Mutter ist normal.


    Versuch einen Weg der Trauer für Dich zu finden.Wenn Du Dich ablenken möchtest dann lenk Dich ab, wenn Du alleine sein möchtest dann sei allein und vor allem wenn Du weinen möchtest dann weine.


    Hier in diesem Forum wirst Du immer jemanden finden der Dich und Deine Gefühle versteht. Hier kannst Du Dir alles von der Seele schreiben. Mir hilft es sehr.


    Ich wünsche Dir viel Kraft


    Liebe Grüße
    Mäusi

    Guten Morgen dreamingsuse,
    nein ich schäme mich für den Gedanken das ich mir gewünscht hätte wir hätten ein nicht so gutes Verhältnis gehabt. Dann würde das alles nicht so weh tun. Ich bin stolz sein auf solche tollen Erinnerungen. Als Schatzkiste kann ich die Erinnerungen noch nicht so recht betrachten, weil die Erinnerungen noch so unendlich weh tun. Mir fällt es ja schon schwer im " unserem Supermarkt " einzukaufen. Ich sehe und höre Sie dort überall. Und diese Liste läßt sich beliebig fortsetzen. Wir waren ständig unterwegs und haben ganz Berlin unsicher gemacht.


    Der Tag ohne Telefon und Freunde war kein guter und kein schlechter Tag. Es war nur eben ein Tag wie ich ihn nicht will. Da ich beschäftigt war ging es so aber was wenn alles erledigt ist ? Und dann kommt ja jetzt auch bald die dunkle Jahreszeit. Ich darf gar nicht daran denken. Ich war immer jemand der es genossen hat auch mal in seiner Wohnung allein zu sein. Ich habe dann für mich gekocht und es mir gemütlich gemacht. Aber ich wusste ja dann Mama geht es auch gut und sie hat es auch gemütlich usw. Und wir konnten ja telefonieren. Das Telefonieren mit Ihr hat mir gestern sehr gefehlt also habe ich so mit Ihr geredet. Heute habe ich wieder keine Lust zu nichts.


    Eva: oh ja den Spruch kenne ich auch. Da kommen so Sachen wie "Euer Verhälnis zueinander war doch nicht normal" oder "das hättet Ihr doch wissen müssen wie schwer es wird wenn einer geht" oder und diesen Spruch hasse ich " Du hättest Dich eben abnabeln müssen ". Ich kann es nicht mehr hören. Offensichtlich ist es in unserer heutigen Geselschaft ein Makel wenn man seine Eltern liebt und viel Zeit mit Ihnen verbringt. Jeder versucht nur sich um sich selbst zu kümmen und für sich das beste rauszuholen. Erlebnisse und Zeit miteinander zu teilen ist offensichtlich in den Augen manch anderer nicht so normal.


    Elke: Ein Freund von mir hat immer gesagt : Flucht ist keine Schande ! Als ich letztes Wochende bei meiner Freundin war, kam mir das auch wie Flucht vor. Ich habe mir ein Passfoto von Mama in die Geldbörse gelegt und hatte Sie so immer bei mir. Versuch bitte den Urlaub anzunehmen. Sieh es als " Auszeit " an. Kerstin hat Recht : im schlimmsten Fall geht es Dir genauso schlecht wie zu Hause. Du hast ja Deine Familie bei Dir. Es kann ja auch besser werden.


    Liebe Grüße an alle
    Mäusi

    Hallo Elke,
    na ich weiss nicht ob ich es als durcheinander bezeichnen soll. Ich bin ja nun ganz alleine. Familie habe ich nicht mehr. Aber manchmal will ich alleine in meiner Wohnung sein und innerhalb einer halben Stunde verlasse ich sie dann fluchtartig. Wenn ich in Mamas Wohnung muss, zittern mir die Kniee und ich hab Herzrasen. Auf der einen Seite will ich hin, weil es ja mein zweites Zuhause war andereseits will ich manchmal gar nicht mehr hin. Ich komme im Augenblick mit mir selber nicht klar.
    Auf den Friedhof kann ich gehen, weil ich Ihr dort nah sein kann. Ich stehe dann da und rede mit Ihr und Papa.


    Habe heute mal versucht den ganzen Tag alleine, ohne telefonieren und ohne mich mit Freunden zu treffen, zu verbringen.Komischerweise war das so einigermaßen OK. Kann sein, das das nur so ging weil ich den ganzen Tag geackert habe um Ordnung in meine Wohnung zu bringen. Ich bin ja nunmal ganz allein und muss versuchen die Wochenenden irgendwie zu ertragen. Noch habe ich ja zu tun. Aber dann kommt ja die dunkle Jahreszeit und ich hoffe bis dahin schon ein wenig weiter zu sein. Ich kann ja nicht wegrennen.


    Und einsam fühle ich mich sowieso ohne Mama. Ich hadere manchmal mit der Tatsache das wir uns so gut verstanden haben und denke es wäre besser gewesen, nicht so eng zusammen zu sein. Dann denke ich aber wieder wie schön es war und schäme mich für diesen Gedanken. Die Gedanken an das KH versuche ich zu verdrängen. Das Gefühl irre zu werden kenne ich also auch nur zu gut.


    Auch das mit dem Schlafen kenne ich. Gehe meist so gegen 2 Uhr ins Bett, schaue dann noch Fersehen, döse so gegen 5 Uhr ein und stehe so gegen 7 Uhr wieder auf. Aber ich bin auch nicht müde. Warte seit Wochen auf den Tag an dem ich totmüde ins Bett falle und einfach mal nur schlafe aber dieser Tag kam noch nicht .


    LG
    Mäusi

    Hallo Elke,
    ich gebe Tanja sowas von Recht: wir sind die Trauernden. Ich laufe nach 11 Wochen immer noch wie ferngesteuert durch die Gegend und ich nehme an, das ich auch immer noch an soetwas wie Realitätsverlust leide. Ich überhöre die sog. guten Ratschläge einfach. Ja ich will nach 11 Wochen immer noch schwarz tragen und ja mir geht es schlecht. Ich bin nicht bereit, mich meinem Umfeld nur weil die eine andere Auffassung von Trauer haben, anzupassen. Wer mich nach meinem Befinden fragt bekommt zu Antwort : schlecht. Warum soll ich mich verstecken. Uns fragt ja auch niemand na wie war die Nacht oder na wie oft weinst Du alleine in dein Kissen.


    Würden wir nicht trauern wäre es auch nicht richtig. Dann würde es heißen schau mal die Mutter ist verstorben und die rennt lachend durch die Gegend.


    Man kann es seinem Umfeld nie recht machen. Also mache ich es so wie es sich für mich gut anfühlt.


    LG
    Mäusi

    :kerze1: Hallo Ellimaus,
    hier ein Licht im Dunkel für Dich . Heute sind es 11 Wochen. Ich hab Dich unendlich lieb.


    Dein Mäusi

    Liebe Sonnenblume neu,
    vieleicht hilft Dir der Gedanke das Du in Deinem Kind sicherlich etwas von Deinem Papa wiedererkennen wirst. Ein Gesichtsausdruck, eine kleine Lachfalte, eine Eigenheit oder einen Wesenszug. Vergiss bitte nicht, das Dein Kind auch Erbmaterial Deines Papas in sich trägt. Ich finde das einen schönen Gedanken.Du wirst sicherlich des öffteren erstaunt sein, wie viel von Deinem Papa auch auf Dein Kleines zutrifft und wirst dann sicherlich schmunzeln wenn Du die Parallelen erkennst.


    Und ja Du wirst es schaffen. Gib nicht schon vorher auf. Versuch Dir vorzustellen, wie Dein Papa sich freuen würde und wie stolz er wäre. Versuch Du das gleiche. Sicherlich ist es schwer Trauer und Freude gleichzeitig " unter einen Hut " zu bekommen. Aber Deinem Papa zuliebe sollte hier die Freude überwiegen das hätte Dein Papa bestimmt so gewollt.


    Du schreibst das die Fortschritte klein sind ABER ES SIND FORTSCHRITTE ! Der Anfang ist doch schon gemacht.


    Liebe Grüße
    Mäusi

    Hallo zusammen,
    wenn ich das hier so lese komme ich mir vor, wie eine Versagerin. Ich finde es toll das Ihr die Kraft habt wieder arbeiten zu gehen. Meine Mama ist jetzt schon 10 Wochen und 4 Tage nicht mehr da und ich bin nicht in der Lage arbeiten zu gehen. Ich wüsste gar nicht wie ich das im Augenblick packen sollte. Wohnungsauflösung, eigener Haushalt .Und dann die Termine die Heizungsmesser in Mamas Wohnung müssen noch abgelesen werden, Reparaturen vor der endgültigen Wohnungsabnahme müssen noch gemacht werden, morgen bringe ich Mamas Sachen zu einer karitative Einrichtung, am 09.-10.09 werden die Möbel aus Mamas Wohnung geräumt usw.usw. Dann sind da noch die Probetermine bei den beiden Psychotherapeute.... Ich versuche ja wieder einen normalen Tagesrythmus zu finden aber ich kriege das einfach nicht hin! Ich würde ja gerne wieder arbeiten gehen schon um abgelenkt zu sein aber ich glaube das packe ich nicht. Ich habe auch ein schlechtes Gewissen meinen Kollegen gegenüber. Wenn ich dann abends hier so sitze und nachdenke wie weit ich gekommen bin, habe ich das Gefühl nichts geschafft zu haben, bin aber so erschöpft als ob ich 10 Stunden gearbeitet hätte. Dann würde ich am liebsten Mama anrufen aber das geht ja nicht mehr..........


    Ich versuche ja verzweifelt da raus zu kommen aber es geht einfach nicht. Als festes Ziel habe ich mir vorgenommen spätestens Anfang Oktober wieder arbeiten zu gehen. Vieleicht wird es dann ja auch ein wenig besser.


    Zum Thema Wiedersehen nach dem Tod : ja ich glaube ganz fest daran und nur diese Gedanke macht es einigermaßen erträglich. Es wäre ein schrecklicher Gedanke sie nicht wiedezusehen.


    Ich gebe Elke recht wenn Sie sagt die Trauer ist bei uns allen irgendwie ähnlich ist. Auch ich habe schon 14 Kilo abgenommen und habe derzeit kein Hungergefühl.
    Es ist alles einfach so schrecklich.
    Sorry das ich Euch jetzt hier so " zugejammert habe " aber im Augenblick habe ich wirklich das Gefühl auf ganzer Linie zu versagen.


    LG
    Mäusi

    Hallo Elke,
    ich möchte Dir raten zu fahren. Meine Mama ist jetzt seit 10 Wochen nicht mehr da. Ich war von Samstag bis Montag bei einer Freundin die Geburtstag hatte und wollte auch nicht fahren. Jetzt wo ich wieder hier bin, habe ich gemerkt, das es mir gut getan hat. Die Trauer war zwar auch da aber anders. Ich kann es nicht genau erklären. Auch das schlechte Gewissen, das ich vor der Fahrt hatte und was fast übermächtig war, hat sich relativiert. Es waren zwar nur 3 Tage aber ein Anfang.
    Wenn Du merkst es geht garnicht mehr, kannst Du ja immer noch nach Hause fahren.


    LG Mäusi

    Hallo e1170,
    ja ich kann Dich verstehen ! Ich habe meine Mama heute vor genau 10 Wochen auch im KH verloren. Intensivstation und und und.....


    Auch ich kriege diese Bilder nicht aus dem Kopf und ja auch ich habe ein schlechtes Gewissen. Die Gedanken was alles schiefgelaufen ist sind auch immer da. Es ist grauenhaft. Der einzige Trost ist im Augenblick, das ich Ihre Hand gehalten habe und bei Ihr war. Das habe ich Ihr versprochen.


    Ich war bei einem Trauerkaffee angeboten von der evang. Kirche. War 3 mal da und habe gemerkt, das dass nichts für mich ist. Es begann immer mit einer halben Stunde Kaffee und Kuchen zum plaudern. Dann stellten sich die neuen vor und dann wurde ein Thema besprochen. Dort waren fast nur ältere Leute ( 70 aufwärts ). Ich hatte das Gefühl, die älteren Herrschaften gehen dort hin um Ihre Einsamkeit zu unterbrechen. Soll ja auch so sein. Aber ich wollte reden. Evtl. gibt es ja in Deiner Nähe so etwas. Es kann ja da anders ablaufen als hier. Versuch macht klug.


    Ich bin jetzt in Behandlung bei einem Psychotherapeuten, der sich auch mit Trauerarbeit auskennt. War zwar gestern erst das zweite mal da, hatte aber das Gefühl, das es mir guttut. Man kann alles rauslassen bei einem Meschen den man nicht kennt und der weder direkt noch indirekt mit dem Verlust zu tun hat. Er hört zu, stellt Fragen usw.


    Mein Bekanntenkreis versteht bis auf wenige nicht warum ich dort hingehe. So nach dem Motto: Du warst doch sonst so taff.
    Ich lasse mich aber nicht beiiren. Ich gehe dahin weil es mir guttut.


    LG
    Mäusi

    Hollo Cornelia,
    auch von mir ein leises herzliches Willkommen.


    Oh ja ich weiss wie Du Dich fühlst denn ich habe meine Mama am 14.06. verloren. Auch auf der ITS. Ich habe mich von den Ärzten bequatschen lassen, die Geräte "abzuschalten". Ich mache mir große Vorwürfe. Auch ich versuche mich selbst zu bestrafen in dem ich kaum was esse ( bereits 14 Kilo weniger ). ABER Du musst versuchen Dir helfen zu lassen. Unsere "Selbstbestrafung" wird wohl kaum zu dem von uns erwarteten Ergebnis führen. Denn so schnell stirbt es sich nunmal nicht. Und das Kopfkino bleibt leider auch vorerst.
    Ich habe mir einen Psychotherapeuten gesucht. Bin gerade bei den Probesitzungen. Weiss auch nicht ob es hilft aber man kann reden, heulen und es hört jemand zu. Vieleicht verschwindet auch das Kopfkino dann oder es wird zumindest weniger. Keine Ahnung.


    Man muss aber wenigstens versuchen sich helfen zu lassen. Also bitte nimm Deine Medikamente weiter und such Dir Hilfe.


    herzliche Grüße
    Mäusi

    Hallo Rosentochter,
    ja, ich kann auch ein Lied davon singen wie man mit Trauernden umgeht. Ich wurde heute gefragt wann ich den endlich das Schwarz ablege und wann ich denn gedenke wieder ins Leben zurückzukehren. Und das heute nach erst 9 Wochen. Diese Frage scheint Freunde und Bekannte mehr zu bewegen als mein Befinden. Man hat versucht mir zu erklären, das man nicht unbedingt schwarz tragen muss um zu trauern. Ach was ! Mir ist es jedoch ein Bedürfniss. Ich diskutiere da nicht mehr. Eine einfache Umarmung oder ein" möchtest Du reden "kommt sehr selten. Und wenn dann von Nachbarn oder Menschen mit denen man nur wenig oder selten Kontakt hat.


    Auch ich habe die Erfahrung gemacht das bestimmte Themen in meinem Beisein ( Patientenverfügung etc. ) gemieden werden.


    Meine Konsequenz daraus : ich habe 4 Leute mit denen ich über meine Mama reden kann und will. Bei dem Rest vermeide ich das Thema.


    Die meisten Menschen meiden das Thema. Dann sollen Sie doch. Ob " nicht böse " gemeint oder nicht !


    Niemand kann unseren Schmerz und unsere Trauer verstehen oder nachfühlen. Zugegeben das ist auch schwer. Jeder Mensch und jede Beziehung zu einem Menschen ist anders. Ich glaube aber auch das sich diese Menschen zum Teil überschätzen. Sie haben das noch nicht mitgemacht und glauben, wenn es Ihnen so geht, gehen sie anders mit der Trauer um und machen das mit sich selbst aus. . Na dann schauen wir mal. Wir wissen es dann besser ! Wir können es dann besser machen schon aus unserer Erfahrung heraus.



    Ich kann nur allzugut nachvollziehen wie Du dich fühlst. Lass Dich nicht beirren. Kümmere Dich um Deinen Papa und lass vorerst den Rest der Welt denn Rest der Welt sein. Freunde die es wirklich interessiert werden fragen.


    Ich schließe mich whitey an: rede mit Deiner Mama. Erzähl Ihr all Dein Leid und Deine Sorgen. Ich rede denn ganzen Tag mit meiner Mama und es tut mir gut.


    Ich wünsche Dir viel Kraft auf Deinem weiteren Weg


    sei herzlichst gegrüßt
    Mäusi

    Hallo Beauty,


    erst einmal vielen Dank für Deine Antwort.


    Du schreibst ich solle nicht so viel darüber nachdenken was später sein wird. Aber das ist nach der unendlichen Trauer mein zweites Problem.
    Ich war und bin eine gestandene Frau, habe einen tollen Beruf und habe immer für mich alleine gesorgt. Mein Leben war immer prima und mir ist bewußt das es ein privilegiertes Leben war. So etwas wie Angst kannte ich nicht.


    Zwei Tage nach Mamas Tod hat mich dieses Angstgefühl jedoch angesprungen einfach so. Sicherlich hängt das auch damit zusammen weil ich gesehen habe wie man mit Menschen im Krankenhaus umgeht. Unmenschlich.Ich als Tochter musste der Schwester sagen sie solle bitte für eine Spezialmatratze gegen das Wundliegen sorgen usw. Wer tut in meinem Fall jetzt so etwas für mich ? Ich habe mir nie darüber Gedanken gemacht was passiert wenn ich meinen Schlüssel in der Wohnung vergesse. Der zweite lag ja bei Mama. Heute ertappe ich mich dabei das ich im Flur stehe und laut zu mir sage Mäusi denk an deinen Schlüssel ( das kam einfach so ohne das ich an etwas gedacht habe)


    Ich habe in der Zwischenzeit eine Patientenverfügung erstellt, nur damit ich sicher bin, das wenigstens in kleinem Rahmen meine Wünsche befolgt werden. Ich war beim Notar und habe mein Testament gemacht für den Fall das mir unvorhergesehen etwas passiert. Ich habe zusammen mit Mamas Beerdigung gleich meine eigene organisiert und bezahlt, weil ich unbedingt ins Familiengrab will falls mir was passiert.


    Ich hatte mein Leben lang Katzen. Die Psychiaterin meinte ich solle mir wieder ein anschaffen das täte mir gut ABER was wenn mir was passiert? Wenn ich wochenlang nicht ansprechbar im Krankenhaus liege ? Niemand weiß dann das eine Katze in meiner Wohnung ist. Das arme Tier würde verhungern und verdursten.( Zitat der Psychiaterin : na Sie sind aber ein sehr verantwortungsvoller Mensch ).Ja Hallo das ist doch normal, das man erst nachdenkt und sich dann ein Tier anschafft.


    Mein Auto steht seit 10 Wochen in der Garage. Ich traue mich nicht mehr zu fahren. Mir zittern die Kniee so sehr, das ich die Kupplung gar nicht mehr treten kann.


    Auch die Sache mit dem Essen kann ich nicht so recht erklären. Ich habe immer gerne ( und Viel ) gegessen. Aber es schnürt mir die Kehle zu wenn ich daran nur denke. Ich kann ja all die schönen Sachen mit niemandem mehr teilen.


    Was passiert wenn ich einen Herzinfarkt bekomme und liege hilflos in der Wohnung ? Ich könnte diese Liste jetzt endlos fortführen.


    Ich hoffe Du verstehst was ich meine. Ich kann es nicht anders beschreiben. Diese Ängste machen mir auch wieder Angst, weil ich so etwas nicht kannte. Ich komme mit mir selber nicht mehr klar. Ich erkenne mich nicht mehr.


    Selbst Freunde und nicht zuletzt mein Hausarzt verstehen nicht was in mir vorgeht. Sie alle kennen mich nur als selbstbewußte Frau die Ihren Mann steht. Zitat meines Hausaztes: ob wir Sie jemals wieder so hinkriegen wie Sie waren ist fraglich.Er kannte das innige Verhältnis von Mama und mir ( auch das zu meinem Papa bis 1997 ). Ich laufe einfach nur noch wie ferngesteuert durch die Gegend und hoffe das nichts passiert.


    Ich glaube mir fehlt die Sicherheit die nur eine Familie bieten kann ( die ich nicht mehr habe ).


    herzliche Grüße


    Mäusi

    Hallo an Alle,
    tja heute ist wieder so ein elender Tag der nicht vergehen will. Meine geliebte Mama ist nun seit 8 Wochen und zwei Tagen nicht mehr da ( was passiert ist könnt Ihr im Gastbereich lesen ).Täglich vermisse ich Ihre Stimme und Ihre liebevolle Zuwendung mehr. Ich war heute auf dem Friedhof und habe Ihr Ihre Lieblingsrosen gebracht. Es zerreist mir das Herz. Nun sitze ich hier vor dem PC und hätte doch noch so viel zu tun, da ich ja die Wohnung auflösen muss. Habe tagtäglich bei Allem was ich tue ein schlechtes Gewissen. Gehe ich in die Wohnung komme ich mir vor wie ein Dieb, gehe ich nicht in die Wohnung denke ich immer man du musst doch die Wohnung leer machen. Ich kann nicht schlafen, trinken und essen. Habe schon 12 Kilo abgenommen.


    Und mein Bekanntenkreis nervt auch. Fast alle sind der Meinung das ich mir hier mit Mamas Sachen ein Museeum bauen würde. Das macht mich wütend. Ich hänge an den Sachen und bringe es nunmal nicht fertig Ihre Sachen einfach so zu "entsorgen". Im Übrigen fühle ich mich dabei wohl soweit man von wohlfühlen sprechen kann.Viele meinen ich solle nun mal wieder zu mir kommen. Aber wie ? Mama und ich haben nach dem Tod von meinem Papa 1997 alles gemeinsam gemacht. Wir waren zusammen Einkaufen, haben Konzerte, Straßenfeste, Zoobesuche und alles Andere gemeinsam gemacht. Wir waren in China, Bulgarien, Türkei,London Budapest etc. Wir haben zusammen gelacht und geweint und darauf bin ich stolz. Sie war Mama, beste Freundin, Spaßvogel und auch manchmal Spaßbremse ( lächel ).Und nun ? Ich bin die letzte unserer kleinen Familie. Die letzten 8 Wochen waren die Hölle. Die Tage ohne Sie vergehen einfach nicht. Die Wochenden kommen mir vor wie ganze Wochen. Ihre Telefonate fehlen mir so. Jetzt erst kann ich in aller Konsequenz nachfühlen wie es Mama ging als Papa nach 35 jähriger Ehe 1997 verstorben ist. Ich glaube ich fühle nun den gleichen Schmerz.Sie hat den Tod von Papa nie überwunden. Sie hat die letzten 16 Jahre nur für mich und mit mir gelebt. Aber wofür bin ich jetzt noch hier? Ich hoffe Sie hält Ihr Verspechen und holt mich schnell nach. Wie ist mir egal!


    Meine beste Freundin bringt mich jetzt auch noch in eine Zwickmühle. Sie wohnt 500 km entfernt und hat am 24.08. Geburtstag. Sie hat hinter meinem Rücken organisiert, dass ich Sie zu Ihrem Geburtstag besuchen soll. Ihre Mutter würde mich mit dem Auto mitnehmen. Sie meinte ich bräuchte mal eine Ausszeit. Aber mir ist nicht nach feiern. Sicher ich würde Sie gerne sehen und von Ihr in den Arm genommen werden aber Geburtstag feiern neee. Ich finde das gehört sich auch nicht nach 8 Wochen auf einen Geburtstag zu gehen.


    So das musste ich mir jetzt mal von der Seele schreiben


    Gruß Mäusi