Liebe Askia,
wie sich unser Erleben und unsere Situation ähneln erstaunt mich immer wieder -auch ich bin in Gedanken oft bei dir und einigen hier mit denen uns in der ersten Zeit der Trauer so viel verbunden hat.
Auch ich lebe inzwischen ein anderes, neues Leben -mit alten aber auch neuen Freunden- aber ganz bewußt nur noch mit Gleichgesinnten! Ich erfahre Hilfe von Menschen, von denen ich es nie geahnt hätte, habe aber auch viele Vorstellungen und Wünsche meines alten Lebens über Bord geworfen und mich neu aufgestellt. Noch ist es nicht leicht oder gar schön, aber es ist erträglich. Es ist sinnlos in Selbstmitleid zu versinken,das hätte mein Mann auch niemals gewollt.
Diese Woche ist auch bei mir verstärkt noch einmal alles präsent: Heute vor zwei Jahren ist mein Mann aus unserem Haus gegangen in dem festen Glauben nach einigen Tagen wieder zurück zu sein. Es gab kein Wiederkommen und das Unfaßbare hat sich inzwischen zur angenommenen Realität in meinen Gedanken entwickelt. Ich empfinde aber auch allmählich eine goße Dankbarkeit für unsere gemeinsame Zeit- diese Erinnerung ist mir zu einem Schatz geworden und hilft mir weiter wenn es zu arg wird.
Ich freue mich für dich und für alle hier die sich so weiterentwickeln, denn ich glaube das es nur so gehen kann- weitergehen kann... Unsere Lieben sind trotzdem immer mit uns irgendwie, sind uns nur vorausgegangen, die innere Zwiesprache reißt nicht ab-auch wenn um uns alles anders geworden ist.
Ich wünsche dir alles Liebe, Kraft und Geduld und das du genauso weiter machst, wie es für dich gut ist !
Habe mich gefreut von dir zu Lesen
Herzliche Grüße
Herbstsonne