Beiträge von beateangela

    Liebe Buffy, ich bin auch sehr berührt von deinem Beitrag, es ist einfach nur unendlich schwer den Schmerz auszuhalten, und doch, es muss ausgehalten werden. Ich habe professionelle Hilfe in Anspruch genommen und mich hier im Forum angemeldet und viele viele Stunden die vielen Beiträge gelesen und das tue ich heute noch und es war gut, dass ich den Weg hierher gefunden habe. 4 Jahre ist das jetzt her und doch als wäre es gerade erst gewesen. Den Schmerz auszuhalten und weiterzugehen ohne den geliebten Menschen, das ist eine große Herausforderung und kostet viel Kraft und tut einfach nur weh. Aber diesen Weg kann uns niemand abnehmen, vielleicht begleiten und für uns da sein und mit uns ein stückweit aushalten, was auch gut tut, aber da bleiben viele Stunden in denen ist man dann doch ganz allein. Vielleicht wird es irgendwann erträglicher, das wäre jedenfalls mein Wunsch, für uns alle. Lieben Gruß, Beate

    Liebe Emmi, ich danke dir für deine Zeilen, die lieben Wünsche, für deine Umarmung. Wie wird es sein dieses "neue" Leben, noch habe ich keine Vorstellung davon. Ist ja vielleicht auch gut so, es kommt wie es kommt, dabei habe ich eben meine Lieben in greifbarer Nähe, meine Heimat, meine alten Freunde, alles was ich vor 15 Jahren zurückgelassen habe. Mein Schatz ist ja schon dort, beigesetzt im Friedwald, damals mit dem Einverständnis seines Sohnes, denn wir waren nicht verheiratet, dafür bin ich ihm sehr dankbar. Der Gedanke ihn hier zurücklassen zu müssen, unvorstellbar, zumal das hier auch nicht seine Heimat war. Und unser rumänisches Hundemädchen, mein Seelenhund, von dem ich vor 2 Jahren Abschied nehmen musste, kommt in einer kleinen Herzurne mit mir mit. Ich hab sie bei mir. Ich wünsche dir liebe Emmi, für alles was du für dich irgendwann entscheiden wirst, auch von Herzen alles Gute und schicke dir eine liebe Umarmung zurück, Beate

    Dass am Samstag der Umzug stattfinden wird und ich merke dass ich so gut wie keine Reserven mehr habe um diese letzten Tage einigermaßen zu überstehen, körperlich ja, aber seelisch herrscht bei mir gerade der Ausnahmezustand. Nichts ist gut.

    Hallo Matthias,
    wie gut dass du dich nicht nur zuhause einigelst und du nach draußen gehst, sei es auf den Friedhof, zum Trauercafe und auch ab Oktober vielleicht wieder ins Trauerzentrum, außerdem die Besuche bei deinem Vater. Ich habe auch all diese Angebote, die es gab, wahrgenommen, ich hätte das Überleben ohne Hilfe nicht geschafft. Ganz besonders wichtig war und ist immer noch dieses Forum für mich, wie auch die Gespräche mit Psychotherapeuten im Gemeindepsychologischen Zentrum. Im letzten Jahr konnte ich eine 5-wöchige stationäre psychosomatische Reha machen, mit anschließender Psychologischer Reha-Nachsorge die von November 2020 bis Anfang Juli diesen Jahres stattfand; die psychosomatische Reha wird übrigens auch ambulant angeboten. Es gibt immer noch Kontakt zu ein paar Teilnehmern aus der Trauergruppe mit denen ich mich auch ab und zu am Wochenende zum Wandern treffe, mit denen ich telefoniere und schreibe. Es tut gut sich dabei nicht erklären zu müssen, sitzen wir doch alle im gleichen Boot. Trotzdem habe ich ganz oft gedacht und denke ich immer noch...das ist doch nicht "mein" Leben, ich schaue da nur jemandem zu, aber das bin doch nicht ich. Ich wünsche dir ganz fest, dass du ab Oktober mit den Gesprächen im Trauerzentrum beginnen kannst. Lieben Gruß, Beate

    Lieber Matthias, auch von mir mein tiefes Mitgefühl. Für Menschen die sich nicht in unserer Situation befinden sind 2 Jahre eine lange Zeit, für uns fühlt es sich an als wäre seitdem keine Zeit mehr vergangen. Ich weiß nicht wo bei mir die letzten 4 Jahre geblieben sind, gerne würde ich dir schreiben, dass es besser geworden ist, aber das ist es nicht und viele zeigten schon nach einigen Monaten ihr Unverständnis über meine Trauer mit Worten wie "aber das ist doch jetzt schon so lange her". Ich schließe mich Emmis Worten an, alles ist richtig was sich für jeden einzelnen von uns richtig anfühlt, es ist unsere Trauer, unser Verlust, unser Schmerz. Lieben Gruß, Beate

    Danke liebe Funny mit einer lieben Umärmelung zurück. Deine letzten Zeilen berühren mich sehr, das Erzählen von dir, dass du so gerne gegangen wärst. Ich kann es mir nur gar nicht vorstellen, dass es dir zu der Zeit auch nur etwas von deinem großen Schmerz hätte nehmen können, aber da kann auch ich nur von meinen Empfindungen schreiben. Am liebsten würde ich dieses kleine gemietete Haus so mitnehmen, all das festhalten wie du es so beschrieben hast, wie gern hätten wir doch alle unser altes Leben zurück. Wie es sein wird ohne all das? Der Schmerz bleibt, die Erinnerungen bleiben. Ich ziehe zurück in meine alte Heimat die ich für diese große Liebe damals verlassen habe, zurück zu der Familie die noch übriggeblieben ist und neu dazu gekommen ist, zu meiner kleinen Enkeltochter, die ich zur Zeit nur sehr selten sehen kann weil die Entfernung so groß ist. So sollte man doch meinen alles ist gut. Von dem Schmerz der in einem drinnen geblieben ist kann man niemandem erzählen, "es ist doch schon so lange her". Für uns aber nicht und es tut einfach nur weh.

    Ich denke an meinen Umzug im September, die Gedanken kreisen, es ist noch einiges zu tun, obwohl ich seit Februar am Räumen und Entsorgen bin, mit immer wieder längeren Pausen dazwischen weil es einfach von den Gefühlen her so schwer ist und ich danach tagelang wie gerädert bin von dem sich trennen müssen, weil es einfach unmöglich ist alles mitzunehmen.

    Liebe Funny, auch für dich eine liebe Umärmelung und für dich und für alle hier im Forum alles Liebe und Gute für 2021.

    Auch von mir ein ganz herzliches Danke an dich liebe Funny. Dir und euch allen hier wünsche auch ich alles Liebe und Gute für 2020. Lieben Gruß, Beate

    Liebe Etti, auch von mir mein aufrichtiges Beileid zu deinem schweren Verlust. Bei meinem schweren Verlust war es genau wie bei dir. Wir alle gehen sehr unterschiedlich mit unserer Trauer um weil wir alle verschieden sind. Ich war nicht imstande arbeiten zu gehen, habe mich verkrochen und wollte niemanden sehen. Aber ich bin ein paar Wochen später in eine Trauergruppe, mit einigen aus dieser Gruppe habe ich immer noch guten Kontakt und es gibt verschiedene gemeinsame Aktivitäten. Hier fühle ich mich verstanden und ich muss mich nicht verstellen wenn es mir gerade ganz besonders scheiße geht, aber ich brauche immer noch ganz viel Zeit und Raum nur für mich. Ich wünsche dir alles Liebe auf deinem schweren Weg. Beate

    Liebe Petel, ich kann mir vorstellen, dass nun eine Last von dir abgefallen ist und freue mich für dich dass du nun nicht mehr funktionieren musst. Auch dass du dir vorgenommen hast, zu versuchen, die bleibende Zeit zu genießen. Ich muss noch ein bisschen durchhalten, aber ich freue mich schon jetzt auf genau das, was du beschrieben hast und auf meinen Umzug in meine Heimat zurück, zu meinen Kindern und auf mein erstes Enkelkind, dass in diesem Jahr im November zur Welt kommt. Alles Gute für dich Petel!

    Aufhebung
    Sein Unglück ausatmen können, tief ausatmen, so dass man wieder einatmen kann.
    Und vielleicht auch sein Unglück sagen können, in Worten, die zusammenhängen
    und Sinn haben und die man selbst noch verstehen kann und die vielleicht sogar
    irgendwer sonst versteht, oder verstehen könnte.
    Und weinen können, das wäre schon fast wieder Glück
    ©Erich Fried

    Liebe Funny, danke für deine lieben Wünsche und Zeilen*drück*. Stimmt, festhalten, einfach behalten was gut ist. Ich weiss ja auch, dass das nicht möglich ist, das haben wir alle hier erfahren müssen. Nein, es nutzt alles nichts, ob es mir passt oder nicht, ich kann es mir auch finanziell jetzt gar nicht leisten alles hinzuschmeißen, aber ich würde es am liebsten tun. Also Augen zu und durch, nur ob ich das mit einem Lächeln tun kann? Wenn die Situation drumherum eine ganz andere wäre, wenn sonst alles gut wäre...aber das ist es ja nicht.

    Mir wurde in dieser Woche auch wieder ganz deutlich bewusst gemacht, wie Funny es hier auch schon beschrieben hat, dass man ständig versuchen muss mit all den Veränderungen klar zu kommen, dass man sich auf nichts Gewohntes mehr verlassen kann. Wir hatten Mitarbeitergespräche, ich muss nun mir vertraute Arbeiten abgeben und dafür neue übernehmen, die mir überhaupt nicht gefallen. Nun denke ich dass ich es wohl noch bis 2021 aushalten werde, dann kann ich vorzeitig in Rente gehen. Wieder einmal aushalten und durchhalten.

    ...daran, dass nach einer Woche Auszeit morgen der Arbeits-Alltag wieder beginnt. Ich würde schon noch gerne so ein paar Tage zuhause bleiben, so lange, bis mir vielleicht die Decke auf den Kopf fallen würde und ich sogar froh wäre, wieder arbeiten zu gehen. Ich würde mir wünschen, dass ich mir das aussuchen könnte, so nach Befinden, aber geht ja leider nicht.

    ...dass ich dankbar bin, hier in diesem Forum sein zu können. Ich lese ja die meiste Zeit nur, wenn ich hier bin, weil es mir sehr schwer fällt, meine Gefühle und Gedanken aufzuschreiben, aber ich finde mich in vielen eurer Zeilen wieder.

    Liebe Belinda, ich hoffe und wünsche uns allen hier so sehr, dass die Zeit vielleicht den Schmerz lindern kann. Auch ich hatte mir Hilfe von außen geholt, schon gleich am Anfang. Mein Hausarzt schrieb auf die Überweisung als Grund eine "Anpassungsstörung". Da fällt einem nichts mehr dazu ein, an was und wen sollte ich mich denn anpassen, an unsere Gesellschaft, die mit dem Thema Tod und Trauer nicht mehr umgehen kann? Und nein, ich habe mich auch nach 18 Monaten noch nicht "angepasst". Wie du es schon geschrieben hast, das Annehmen mit all dem Leid, ist so wichtig und wenn es dem Umfeld nicht möglich ist, dann tue ich es für mich. Ich nehme mich so an und es ist nicht mein Problem, wenn andere nicht damit umgehen können. Lieben Gruß, Beate