Beiträge von JHa69

    Liebe Jenny,
    lass dir nicht von anderen sagen was richtig oder falsch ist, höre nur auf das was du fühlst in deiner Trauer.
    Es sind, wie bei mir auch, gerade mal 5 Monate vergangen seit unsere Mütter tot sind. Da kann noch nichts heil sein, es ist ganz normal, dass es noch immer unglaublich weh tut. Sicher das Leben geht irgendwie weiter, vorallem bei den anderen. Wir selbst befinden uns auf einer Reise in einer fremden Welt. Die Sprache der anderen ist nicht die unsere, unser fühlen nicht das ihre...Es ist schwer für uns in diesem Leben, in dieser Welt der anderen Tritt zu halten und für die anderen ist es schwer ein Stück weit mit uns in unserer fremden Welt an unserer Seite zu sein...
    Das Gefühl der Verlassheit und der Einsamkeit kenne ich seit dem Tod meiner Mutter auch nur zu gut, bei mir geht das einher mit einem gewissen Gefühl im Bauch, welches ich durchaus aus anderen Lebenssituationen kenne. Aber vorher war die Anwesenheit meiner Mutter ein Garant dafür, dass es wieder weg ging, jetzt ist es mein ständiger Begleiter. Und auch mir macht es Angst, dass das jetzt immer so bleibt...
    Allein die Berichte der vielen anderen hier im Forum lassen mich hoffen, dass es irgendwann besser oder eben anders gut werden kann...
    alles eben Schritt für Schritt....
    liebe Jenny wir müssen einfach weitermachen, uns aber nicht unter Druck setzten wie lange die Trauer dauern darf, sie dauert so lange sie dauert und wir und auch die Menschen um uns herum müssen es aushalten...


    Trauer ist wie ein großer Felsbrocken. Wegrollen kann man ihn nicht. Zuerst versucht man, nicht darunter zu ersticken, dann hackt man ihn Stück für Stück kleiner, und den letzten Brocken steckt man in die Hosentasche und trägt ihn ein Leben lang mit sich herum.(Verfasser - Unbekan)[/b]


    fühl dich umarmt wenn du magst :knuddeln:
    Judith


    Woche 21 ohne dich...wieder Freitag, unser Tag, unser Start ins Wochenende und gleichzeitig dein letzter Tag in diesem Leben hier...ich weiß nicht ob es daran liegt, dass das nach wie vor der aller schwerste Tag der Woche für mich ist...
    ständig läuft der Film vor meinem inneren Auge ab...wann hört das endlich auf? :(

    Liebe Jenny,
    Trauer darf und ist alles, nix muss...
    Die Zeit bis zur Trauerfeier/ Bestattung ist eine Ausnahmezeit, alles noch unwirklich und die Endgültigkeit noch nicht in unserem Bewusstsein angekommen.
    Die vielen Tränen werden erst noch kommen und wenn nicht ist es auch ok und glaub mir es wird noch viel Kraft kosten sie alle zu weinen wenn sie kommen...Ich wünsche dir diese Kraft und den Mut alles zuzulassen was für dich die Trauerr ausmacht...Ich wünsche dir vorallem Menschen die diesen Weg einfach mit dir gehen, ohne Ratschläge, ohne Floskeln. Menschen die einfach da sind und mit dir aushalten...
    alles liebe
    Judith

    Liebe Jenny,
    auch ich möchte dir von Herzen mein Beileid aussprechen, fühle dich umarmt... :knuddeln:
    Ich wünsche dir Kraft für die kommende schwere Zeit...meine Gedanken begleiten dich...
    alles liebe
    Judith

    Liebe Jenny,
    ich verstehe dich sehr gut, mir geht es gerade ähnlich. Nachdem in den letzten Wochen durchaus Tage dabei waren wo ich dachte es geht langsam besser, ich kann es akzeptieren, ertragen, dass meine Mutter tot ist und tot bleibt. Der Schmerz wurde aushaltbarer. Seit ich vor vier Wochen im Urlaub war konnte ich auch besser schlafen, die Tränen wurden weniger. Aber seit Mitte der Woche befinde ich mich wie in einer Abwärtsspirale. Ein paar kleine Erlebnisse und Begenungen die mich extrem an meine Mutter erinnert haben, haben dazu ausgereicht.
    Sei froh, dass du gute Freunde und vor allem deinen Vater hast. Meine Freunde verstehen mich zum Beispiel z.Z. gar nicht. Ich höre dann so Sachen wie: „Du willst nicht, dass es besser wird“, „Du suchst den Stachel, dass es schmerzt“...Das verletzt, tkränkt und macht mich zusätzlich traurig.
    Gestern hatte ich dann einen ganz schlechten Tag mit vielen vielen Tränen, ich konnte nicht aufhören und ich dachte auch, so schlimm war es noch nicht...Aber ich weiß auch schon nicht mehr was ich denken soll, wie die Zeit seit 20. 01. überhaupt vergehen konnte, wie ich es bis hierher überhaupt ausgehalten habe...
    Und es ist so, für die anderen Menschen geht einfach alles weiter wie bisher, das verstehe ich auch, waren wir vorher wohl genauso
    Was ich nicht verstehe ist das viele Unverständnis das einem entgegen gebracht wird...und dies eben auch von Menschen die einem nah sind...
    Die meisten ziehen sich zurück, selbst meine Geschwister, die alle älter sind und weiter weg wohnen, leben einfach weiter und verstehen nicht warum ich noch immer nicht abschließen kann. Aber wie soll das gehen, es sind gerade mal etwas mehr als vier Monate und meine Mutter und ich waren uns schon immer sehr nah...
    Jeder gibt einem das Gefühl es ist falsch was wir fühlen....gerade das finde ich macht es uns um so schwerer, das Gefühl es sei nicht normal...
    Ich bin heute morgen nach einer kurzen Nacht aufgewacht und hatte die „Faust“ der ersten Wochen im Magen, von der ich glaubte sie sei endlich weg...
    ich traue mich schon nicht mehr es jemand zu sagen, es versteht keiner...
    liebe Jenny ich wünsche uns, dass bessere Zeiten kommen und der Schmerz weicher wird, dass wir lernen damit zu leben und zurück ins Leben finden...
    alles liebe
    Judith

    Liebe Marion,
    du magst Recht haben mit deiner Sicht auf die Dinge, aber so hat ein jeder seine Sichtweise und sein empfinden. Vielleicht bist du mir da auch ein Stück voraus auf dem Weg durch deine Trauer.
    Im Leben zurechtzukommen ist auch keine Frage, aber von glücklich sein ist das halt noch weit entfernt. Sicher wünschen unsere Mütter uns das von Herzen, aber trotzdem ist es auch schwer und die Wehmut im Herzen darf auch bleiben....
    J.

    Liebe Syli,
    ich danke dir für deine liebevollen Worte. Ich habe viele deiner Beiträge gelesen und sie sprechen mir aus der Seele. Dort wo mir selbst manchmal Worte fehlen finde ich mich hier wieder...
    Die Liebe zum Leben, die ist mir abhanden gekommen, im Augenblick jedenfalls. Ich möchte darauf vertrauen, dass die Zeit sie vielleicht zurück bringt....es fällt mir schwer...
    kürzlich sagte jemand „bei all der Trauer nicht vergessen, dass man selbst lebt“...das ist wohl so, aber es klingt auch ein klein wenig egoistisch, aber auch das muss man vielleicht sein in dieser Zeit...
    alles liebe
    Judith

    ich denke an euch, liebe Doro, liebe Lena...Ich wünsche euch diese besonderen Tage, die auch besonders schwer sind zu überstehen, aber nicht nur in dem Sinne, dass sie irgendwie vorbei gehen, obwohl wir uns das wünschen, dass alles nur irgendwie vorbei geht...
    Ich wünsche euch Menschen an eurer Seite, die einfach da sind, die euch Mut machen, euch Nahe sind an diesen Tagen, die wissen und akzeptieren, dass nur ihr wißt was jetzt gut für euch ist und Momente in denen ihr euren liebsten an diesem besonderen Tag nah sein könnt, auch wenn es das erstenmal ohne ihn ist...
    alles liebe für euch

    noch immer unfassbar...wo geht die Zeit hin, wo gehst du hin, wie habe ich diese unendlichen Stunden überstanden ? Ich ermahne mich selbst nicht immer in diesen Kategorien von Monaten, Wochen, Tagen zu denken, ich kann nicht anders...immer nur die Gedanken vor soundsoviel Wochen warst du noch da, nicht gesund, aber nie der Gedanke, dass du wirklich sterben könntest...
    Irgendwie, die Zeit geht an mir vorbei, unendlich viele Tränen geweint, der Schmerz und die Traurigkeit mein ständiger Begleiter. Die Frage wie fühlt es sich ohne sie an: ich weiß es nicht mehr...
    Mir fehlen die Worte...

    liebe beateangela,
    das Meer wird dir bestimmt gut tun. Ich selbst war gerade auf Sylt, aber das hast du vielleicht schon hier gelesen. Mir hat es sehr gut getan, das Meer hat mir etwas Ruhe gebracht, zumindest schlafe ich seitdem etwas besser. Davor ging das so gut wie gar nicht. Ich wünsche dir ruhige und entspannte Tage auf Juist. Und deinem Hund einen guten Pensionsaufenthalt, da wird sie bestimmt gut versorgt...
    lg

    da kann ich nur 1:1 zustimmen, geht mir fast genauso...der Alltag mit Arbeit und Verpflichtungen verlangt ein funktionieren, aber es kostet nach wie vor viel Kraft und ich stelle an mir fest, dass ich immer mehr Zeit für mich brauche, in der ich mich zurück ziehe, für niemanden funktionieren muss, keine Erwartungen erfüllen muss...einfach nur sein kann wie ich will, traurig, wütend, weinend, still, ...
    aber es macht auch einsam...
    die Laute Welt da draußen ist mir aber einfach nur zu viel...

    Liebe Jenny,
    das mit der Wohnung ist wirklich hart....wenn man mit ansehen muss wie andere entscheiden was mit deinen Sachen passiert....und man auch sonst weil man krank ist mehr und mehr bevormundet wird, weil andere denken Sie wissen was gut für einen ist....
    Es ist gut, dass du versuchst die Wünsche deines Vaters umzusetzen und ihn unterstützt, Zeit mit ihm verbringst und ihm zeigst, dass er einen Platz in deinem Leben hat, egal was vorher war oder sogar trotzdem...
    Aber dennoch wünsche ich dir, dass du Gelegenheit hast mit ihm allein zu sein und den Mut über die Dinge zu sprechen die dir auf dem Herzen liegen. Irgendwann geht es nicht mehr und das verursacht einen zusätzlichen Schmerz, der vielleicht nicht wäre wenn man sich über alles ausgesprochen hätte...
    Ich wünsche dir ganz viel Stärke in dieser schweren Zeit und, dass du es als Geschenk ansehen kannst, deinen Vater auf seiner letzten Reise zu begleiten
    alles liebe für dich
    Judith

    nein helfen kann keiner, denn niemand kann ungeschehen machen was passiert ist...keiner kann den Schmerz von unserer Seele nehmen...wir müssen lernen damit zu leben...
    darüber reden hilft kurzfristig, aber danach beansprucht die Trauer wieder ihren Platz, sie wird zu unserer Begleiterin werden, egal ob wir sie einladen oder mit aller Macht abschütteln wollen, sie wird nicht weichen. Sie wird bleiben bis wir sie zu unserer Freundin machen....

    @Petel...denke auch deine Kolleginnen wissen einfach nicht was sie sagen sollen, wahrscheinlich haben sie schon oft an dich gedacht und wollten sich melden, dann hat sie der Mut verlassen und die Zeit vergeht und es wird immer schwieriger den ersten Schritt zu machen...
    mach dich nicht verrückt, lass alles auf dich zu kommen und dein Chef hat bestimmt Verständnis, sonst würde er dich doch nicht besuchen...
    ich wünsche dir alles gute für das Gespräch mit ihm
    glg
    Judith

    ...ja die Arbeit lenkt ab, gibt dem Tag Struktur, verlangt dass die Gedanken nicht immer nur auf den Schmerz, den Verlust fokussiert sind, es geht nicht weg davon, es ist immer da, aber es beherrscht auf der Arbeit nicht alles an Raum und Zeit...Aber 100% einsatzfähig ist man keineswegs und nicht jede Arbeit ist geeignet und nicht jeder Arbeitgeber kann das tolerieren. Ich habe Gott sei dank das Glück, dass ich meine Zeit frei einteilen kann und mein Chef und meine Kollegen Verständnis für meine Situation haben...
    Trotzdem habe ich mich in den ganzen Wochen nach der Beerdigung gefragt ob es der richtige Weg ist gleich zu arbeiten, ich weiß es bis jetzt nicht...
    Aber in den zwei Wochen Urlaub die ich jetzt hatte merke ich, dass die Trauer, der Schmerz und die Tränen ein weiteres Mal an Fahrt aufgenommen haben. Heißt das, dass durch die Arbeit verdrängt wurde?
    Alles Fragen die jeder für sich beantworten und herausfinden muss.
    Es braucht unendlich viel Geduld, die wir vor allem mit uns selbst haben müssen, egal wie unterschiedlich unsere Gefühle jeden Tag sind, egal wie wir die Zeit durchleben, alles ist richtig, jeder und jede in seiner/ihrer Zeit....egal was andere erwarten, sagen, empfehlen, raten....
    Ich wünsche uns allen, dass wir gut durch diese schwere Zeit kommen und es uns irgendwann, egal wann das sein wird gelingt ein wenig nach vorne zu schauen und der Schmerz irgendwann erträglicher wird und nicht alles an Kraft und Energie beansprucht um Tag für Tag zu überstehen.

    Muttertag....der erste ohne dich...Blumen auf den Friedhof gebracht...alles schön gemacht...aber es fühlt sich beschissen an....je mehr Zeit vergeht, desto unwirklicher wird alles, desto schwerer wird alles, kurze Momente in den man glaubt es wird irgendwie gehen, dann wieder alles auf Anfang, Schmerz, Heimweh, Tränen, Tränen, Tränen ...

    ...ja unfassbar, hab auch immer gesagt, dass ich damit nix anfangen kann und nie verstanden was die Menschen antreibt alles im www auszubreiten...ganz ehrlich denke ich das auch jetzt manchmal über mich...
    da aber im realen Leben alle nur wollen und erwarten dass man wieder normal ist, bin ich froh, dass hier zu jeder Zeit alles gesagt (geschrieben) werden darf ohne, dass betreten geschwiegen wird und innerlich die Augen verdreht werden...

    liebe Petel, ich hatte gestern einen ähnlich schlimmen Tag...es kommt aus dem nichts und dann ist alles wieder so präsent wie am ersten Tag...ich merke aber an mir, je mehr ich die Gedanken abstellen will, je mehr ich gegen den tiefen Schmerz in mir ankämpfe um so heftiger nimmt das Monster namens „Trauer“ von mir Besitz...erst wenn ich den anrollenden Schmerz und die Traurigkeit annehme, zulasse und für mich weiß es ist richtig, nichts daran ist falsch kehrt Ruhe in meine Gedanken und es wird erträglicher...bis zur nächsten Welle...
    wir brauchen Geduld und dürfen uns nicht selbst überfordern...es geht nur von Tag zu Tag weiter, ich weiß dass das schwer ist...Geduld war noch nie meine Stärke, aber die Trauer wird uns lehren was es heißt geduldig zu sein....
    liebe Petel, verliere nicht den Mut...
    glg auch an alle anderen die hier schreiben...

    Liebe Marion,
    kann deine Gedanken gut verstehen, geht mir ähnlich. Habe auch schon ein paar mal gedacht, dass es mir schon wie meiner Mutter geht...warten, dass jemand anruft, warten, dass jemand vorbei kommt...
    Unsere Mütter waren unsere Familie, unser Anker und zuhause...jetzt ohne sie gehören wir nirgendwo hin, nirgendwo dazu...
    Zugehörigkeit, ein Grundbedürfnis der Menschen, für uns derzeit nicht gegeben...ich zumindest fühle mich auch dauernd wie das fünfte Rad am Wagen, klar sagen alle das wäre nicht so...aber...
    Auch die schlauen Sprüche der anderen à la „eigenes Leben“, „denk jetzt mal an dich“, „mach das beste draus“, etc. etc....keiner sagt einem aber wie das jetzt gehen soll...keiner weiß wie es sich anfühlt, wenn sich alles was man tut falsch anfühlt....
    unser Leben ist ganz schön bescheiden geworden...
    glg
    Judith

    ...dass ich hier in der Sonne und am Meer sitzen kann und meine Mutter und alle Verstorbenen die wir hier betrauern das nicht mehr können....
    es tut heute wieder unendlich weh....immer wenn ich denke es fängt an leichter zu werden, es annehmen zu können wird es auf einen Schlag wieder um so schlimmer....wie kann ein Mensch das ertragen? ...