Posts by Mimi

    hallo,

    für mich hört sich das auch sehr schön an, das Glück hat nicht jeder. Mein Papa z.B lag schon monatelang im Bett, komplett dement, er wollte dann nichts mehr essen und wir haben uns am Bett abgewechselt damit er nicht alleine ist. In dem Moment wo meine Schwester mal auf Toi ging ist er leise davongeschlichen. Er wollte Zeit seines Lebens nie Aufsehen um sich selber haben und er hat es geschafft. Aber er ist zuhause gestorben, die ganze Familie konnte um ihn herumsitzen und von ihm erzählen und DAS hab ich in so schöner Erinnerung und bin dankbar dafür.


    mein Beileid und man muss es schaffen.


    LG

    Sabine

    liebe Funny,

    dann muss ich wohl auch zu den "schwarzen" gehören. Ich kriege schon mein Leben lang zu hören das mir die Sonne aus dem A...... scheint und das ich ein Glückskind bin. Das ich aber meiner kpl. Familie immer aushelfe mit Geld, das wird dann schnell mal vergessen. Ich kann nichts dafür, ich bin aber auch immer mit dem Kopf durch die Wand gegangen, ein "geht nicht" gabs bei mir nicht. Ein bisschen muss man auch schon selber beitragen zu allem, nicht immer nur auf Andere verlassen.

    Ich bin relativ ärmlich aufgewachsen, hatte aber eine tolle Kindheit und hab mich später da rausgeboxt. Ich habe dann einen Mann geheiratet der selbstständig ist und der bis heute noch arbeitet. Ich muss also nicht unbedingt auf jeden Cent gucken, aber selbst wenn, ich käme auch damit klar. Ein sicheres gutes Einkommen garantiert auch nicht für Glück, oder? Ich könnte auch mit weniger auskommen wenns sein müsste, da gibts ganz andere Leute. Und wenn man krank wird oder ist, nützt auch Geld nichts, oder? Ich habe Diabetes und dadurch Polyneuropathie, da sterben mit der Zeit immer mehr Nerven ab (bei mir schon 2 Finger und 2 Zehen) und es kann sein das ich irgendwann mal gar nicht mehr laufen kann. Aber ich muss auch zugeben das ich Beamtin war und eine super Rente bekomme, also wieder Glückskind.


    auch ein bisschen abgeschweift mit meinen Gedanken


    LG

    Sabine

    hallo Kristin,

    das tut mir sehr leid. Ich kenne das auch, meine Mama ist aus dem Bett gefallen und musste operiert werden. Sie war zwar etwas dement aber sie nahm noch am Leben teil. Irgendwas muss während der OP passiert sein, als sie aufwachte war sie ein kpl. anderer Mensch, ist nur noch dahingesiecht und nach 3 Wochen verstorben. Das im Nachhinein Schlimme für mich ist das man an keine Akten oder Berichte drankommt, die sind dann urplötzlich "verschwunden". Fertig bin ich bis heute nicht damit, man kann und will es dann nicht verstehen. Und mein Papa war auch schon vorher verstorben.

    Für mich ein Trost ist das ich meine Eltern lange gehabt habe (bin 67), aber mit 28 kann man davon ja auch nicht reden.


    ich wünsche Dir alles Gute, hast Du gute Freunde mit denen Du darüber reden kannst? Ich hab eine Schwester und es hat uns sehr geholfen das wir einander hatten.


    LG

    Sabine

    mein Papa ist jetzt schon 4 Jahre tot und ich werde immer um ihn trauern. Er war so krank das ich es ihm gewünscht habe das er loslassen kann und genau das hat er morgens um halb 7 gemacht an dem Tag wo ich morgens eh gekommen wäre. Er war und ist mein Lieblingsmensch und ich werde immer um ihn trauern.


    LG

    Sabine

    hallo Vanessa,

    ich kann das so gut nachempfinden. Auch meine Mama ist während der Pandemie ganz alleine in einem Pflegeheim gestorben. Ok, sie war schon 83 und total dement, trotzdem hätten meine Schwester und ich uns noch so gerne von ihr verabschiedet oder wären hingefahren. Wir durften nichtmal getrennt rein ins Zimmer, obwohl man hätte durchs hintere Treppenhaus gehen können ohne jemandem zu begegnen. Das nagt auch nach ein paar Jahren noch an mir.


    aber meine Mama hätte nicht gewollt das wir uns so grämen und ich bin mir sicher Deine auch nicht.


    LG

    Sabine

    liebe Moni,

    ich glaube man muss es auch gar nicht richtig erklären können, jeder der einen geliebten Menschen hat gehen lassen müssen weiss wovon Du sprichst. Und ein Kind zu verlieren ist einfach nur schlimm, ich habe gesehen und miterlebt was der Tod meines Bruders (er war 15 und hatte einen Impfschaden woran er letztendlich verstorben ist) mit meiner Mutter gemacht hat.


    mach langsam, ganz wie Du kannst, lass Dich zu nichts zwingen, einfach Schritt für Schritt.


    LG

    Sabine

    @ Frank: das war aber auch alles andere als empathisch von Deinem Dozenten. Die Leute wissen gar nicht was sie mit solchen Worten anrichten können. Das tut mir sehr leid für Dich.


    @ Uli: trauern und trauern ist für mich auch ein Unterschied, das wie muss jeder so machen wie er es richtig findet. Mich hat es bei meinem Papa so richtig gerissen, nicht das er gestorben ist, er war sehr krank und wir alle haben es ihm gegönnt zu gehen. Aber danach war es für mich als hätte man ein Stück von mir rausgerissen. Dann wird einem erst richtig bewusst wie wichtig einem eine Person sein kann und man muss trotzdem damit fertig werden.


    @ Frieda, irgendwie machen wir hier Matthias' Thread kaputt, kannst Du das nicht irgendwie davon abzwicken?


    LG

    Sabine

    hallo Frank und Uli,

    Eure Worte haben mich sehr traurig und betroffen gemacht. Es kommt doch nicht drauf an ob und was man geschafft hat sondern darauf ob jemand empathisch, sympathisch, sozial und und und ist. Bei mir jedenfalls. Wisst Ihr, ich hab eine schlimme erste Ehe hinter mir, habe trotzdem 22 Jahre durchgehalten, auch wegen meiner Kinder. Ich habe zu allem ja und amen gesagt bis ich an einem Punkt war wo es einfach nicht mehr ging.

    Seitdem bin ich neugeboren, mein jetziger Mann ist ein Sonnenschein, hat immer gute Laune, sieht alles immer positiv, hat für alles immer eine Lösung.

    seitdem weiss ich das Leben erst recht zu schätzen und deshalb tun mir Eure Worte sehr weh.


    LG

    Sabine

    ich melde mich mal aus einer anderen Perspektive. Direkt geholfen hat mir das Forum nicht, aber ich war abgelenkt und konnte mir was von der Seele schreiben. Ich hatte "nur" meine Eltern verloren und dieses "nur" habe ich oft zu spüren bekommen. Ich verstehe das auch, ich möchte und mag mir gar nicht vorstellen wenn ich vom Tod meines Mannes oder meines Kindes hätte schreiben müssen.. Das ist ein ganz anderes Kaliber. Meine Eltern waren beide sehr krank und am Ende waren wir froh das sie ihren Frieden gefunden hatten, ausserdem Mitte 80 und da ist es wohl "normal" das sie mal gehen.

    Na ja, vielleicht versteht jemand was ich meine, es ist nicht böse gemeint. Trotzdem bin ich gerne hier und versuche manches Mal Trost zu spenden.

    Aber momentan ist es wirklich sehr ruhig.


    LG

    Sabine

    ich habe versucht mich so gut abzulenken wie es geht, tagsüber jedenfalls. Alles neu gemacht was musste, hier was gemacht und dort was, bloss nicht nachdenken. Hat ganz gut geklappt bis dann der Abend kam. Mir hat aber auch mein Mann und meine Kinder geholfen, das macht auch viel aus. Hast Du nicht vielleicht jemanden mit dem Du mal reden kannst? Ich meine keine Trauergruppe sondern Familie oder so? Ansonsten finde ich die Idee mit der Seelsorge sehr gut.

    Es wird aber es dauert.


    LG

    Sabine

    das ist allerdings seltsam. Mein Papa starb zuhause und da stimmte die Zeit. Meine Mama im Pflegeheim und die stimmte auch, meine Schwester war da und konnte es genau sagen.

    Bin mal gespannt ob jemand was dazu weiss.


    LG

    Sabine

    lieber Nafus,

    irgendwann wird es abnehmen, aber das dauert halt, bei Dir ist erst kurze Zeit vergangen und lass auch DIR Zeit. Verdrängen oder ignorieren bringt nur kurzfristig was, irgendwann kommt es dann mit voller Wucht, man kann vor Trauer nicht davonlaufen.

    Bei mir war es insofern anders das mein Papa wirklich sehr krank war. Er war zum Schluss komplett dement, erkannte mich nicht mehr (das war für mich ein schlimmer Schock), lag nur noch im Bett, wollte nichts mehr essen, war überall wundgelegen. Wir haben ihm zum Schluss gewünscht das er gehen kann. Er wollte nie viel Aufhebens um ihn haben, also hat er sich nachts "davongeschlichen". Und genauso war es bei meiner Mama 2 Jahre später. Ich habe Trauer leider sehr früh kennengelernt, als ich 11 war ist mein Bruder gestorben. Aber irgendwann gehts das man drüber reden kann, hat bei mir aber auch lange gedauert.


    alles Gute Dir

    Sabine

    Nafus, solche Momente habe ich heute noch nach einigen Jahren. Mir hilft immer sehr mit meiner Schwester darüber zu reden, wir waren beide "Papakinder" und vermissen ihn gleich viel.

    Ich muss ehrlich sagen was mich in meiner Trauer am meisten gestört hat und oft noch immer stört. Stirbt ein Ehemann oder Partner verstehen einen die Leute das man trauert. Handelt es sich aber um Eltern kommt es mir immer so vor als müsse man immer damit rechnen, "schliesslich sind sie ja älter und sterben eh irgendwann". Sowas ist mir oft passiert und ich verstehe es nicht. Du hast es irgendwo in Deinem Thread auch erwähnt.


    lass Dich davon nicht unterkriegen, man lernt damit umzugehen. Aber es dauert und darf es auch.


    LG

    Sabine

    hast Du Deine Schwägerin schonmal direkt damit konfrontiert? Ganz ehrlich? Wenn alles so ist würde ich mich einfach rar machen, das würde ich mir nicht antun, sorry........


    LG

    Sabine

    habt Ihr nicht vielleicht irgendeine Person in der Familie mit der man mal ein "Gespräch unter 3" machen könntet? Manchmal hilft es ja wenn eine andere Person auch ihre Meinung dazugibt.

    Verstehen tu ich Deine Mutter nicht, aber ich weiss ja auch nicht wie Eure Vergangenheit aussieht oder Eure Familiengeschichte. Irgendeinen Grund muss sie ja haben sonst geht man nicht so mit seinem Kind um eigentlich.


    LG

    Sabine

    hallo Frank, erstmal mein Beileid.

    hört sich erstmnal nicht so schön an Deine Geschichte, aber als Aussenstehender kann man da nicht viel zu sagen da man Eure Gegebenheiten und alles was bisher so war nicht kennt und sich kein Urteil erlauben kann.

    Aber eigentlich sollte man sich als "Familie" an einen Tisch setzen können und drüber reden. Was sagen denn Deine Brüder dazu? und Pflichtteile stehen doch jedem zu.


    wünsch Dir alles Gute und möge es sich lösen lassen.


    Sabine

    hallo Nafus,

    den richtigen Zeitpunkt dafür gibt es wohl nicht. Trauern wirst Du Dein Leben lang, nur anders. Man kann das so schlecht erklären, ist ja auch bei jedem anders, aber irgendwann wird die Trauer leichter, man bricht nicht sofort in Tränen aus, schaut sich gerne alte Fotos an, redet gerne mit jemandem über die Person und man hat dann ein Lächeln auf den Lippen. Es wird Stück für Stück leichter und einfacher.

    Zurückholen möchte ich meinen Papa noch heute nach fast 6 Jahren, das hört nie auf.


    LG

    Sabine