Beiträge von Mimi

    hallo kiraengel,
    auch von mir mein Beileid. Ich habe mit 13 Jahren meinen älteren Bruder verloren und weiss das meine Eltern
    auch ganz lange neben sich standen. Wie soll man das auch verstehen? Ich selber habe es damals als Teenie
    verdrängt, es hat mich später aber eingeholt und ich kann nur schlecht mit dem Tod umgehen.
    Deshalb hoffe ich auch das Du Menschen in Deinem Umfeld hast mit denen Du reden kannst, denn ganz
    alleine schafft man es meistens nicht.


    alles Liebe
    Sabine

    ich denke grade daran das ich wegen Corona zugelegt habe und das ich das ändern muss, ich bin ein Langeweile-Esser.


    schminken tu ich mich nur wenn ich auch die Haare ordentlich habe, komisch ich weiss. Da mein Kurzhaarschnitt aber
    schon 6 Wochen keinen Friseur mehr gesehen hat und ich bald einen Bob habe ist mir das auch egal.


    LG
    Sabine

    ich rede heute auch noch mit meinem Papa. Früher hat er mich einfach in den Arm genommen und alleine das hat schon
    geholfen, das hat er solange gemacht wie er mich noch erkannt hat. Komme ich heute in Situationen die ich mit ihm
    schon erlebt habe oder was ihn interessieren würde dann sag ich oft: Papa, weisst Du noch?
    Ich finde das sehr schön, so kommen ganz viele schöne Sachen wieder zum Vorschein wo man im "normalen" Leben
    gar nicht dran denken würde. Aber weh wird es immer tun.


    LG
    Sabine

    hallo Tina,
    genau dieselben Fragen hatte ich bei meinem Papa auch, er ist vor 2 Jahren an Demenz gestorben, nachts still und heimlich ist
    er gegangen. Am Morgen danach wäre ich eh hingefahren weil ich unruhig war. Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht,
    aber mein Papa wollte nie jemandem zur Last fallen im Leben, das war schon immer so. Der Gedanke hat mir geholfen, ER
    wollte es so und uns das nicht zumuten. Damit habe ich meinen Frieden geschlossen. Aber schwer war es.


    LG
    Sabine

    hallo Oodenson,
    auch von mir mein Beileid zu Eurem Verlust. Mein Papa hatte Demenz, kannte mich schon lange nicht mehr und ich konnte mich in dem Sinne auch nicht von ihm verabschieden. Er war auch so ein Mensch wie Deiner, immer helfen, nie jemandem zur Last fallen.
    Und genauso ist er gestorben, nachts, still und heimlich. Ich bin der festen Überzeugung er wollte es so.
    Ich konnte die erste Zeit auch nicht auf den Friedhof gehen, es ist jetzt im April 2 Jahre her, heute bin ich froh wenn ich hinkann,
    ich wohne weiter weg.


    ich hoffe für Dich das Du jemanden zum Reden hast, für mich war das ganz wichtig und hat mir sehr geholfen (ich habe noch eine
    Schwester). Fotos z.B. konnte ich erst auch nicht angucken, heute freeue ich mich über die schönen Sachen die wir gemacht haben
    und die vielen Erinnerungen.


    alles Liebe
    Sabine

    auch von mir mein Beileid Bibiana. Sowas muss man erstmal verarbeiten und das braucht ewig.
    Mein Sohn hat es auch versucht, Liebeskummer war auch ein Grund mit, aber er hat es geschafft
    und ich erinner mich noch so genau an diese schlimme Zeit.


    schreib Deine Gedanken einfach immer hier rein wenn alles zuviel ist, es hilft und hier werden
    Dich alle verstehen und wissen wie Dir zumute ist.


    LG
    Sabine

    liebe Bowie,
    Du bist bestimmt keine Mißgeburt und auch kein Freak. War der einzige Mensch den Du noch liebhattest auch irgendwie
    eingeschränkt? Oder gesund und wie viele andere? Ich kann mir nicht vorstellen das alle Menschen in Deinem Umkreis
    Dich als Mißgeburt betiteln.
    Du kannst doch schreiben, vielleicht einen kleinen Brief den Du an diese Person gibst und alles aus Deiner Sicht erklärst?
    Hier schreibst Du doch auch sehr empathisch, versuchs doch mal. Du kannst doch so nicht weitermachen. Wo und wie
    und bei wem lebst Du denn jetzt? In einer Einrichtung? Du hattest doch auch einen Bruder, oder nicht? Kann er nicht
    dafür sorgen das es Dir jedenfalls einigermaßen geht?
    Ist wirklich eine Zwickmühle, sprechen kannst Du nicht mit anderen und Du empfindest Dich selber als Mißgeburt und
    das finde ich eigentlich am schlimmsten. Du magst Dich selber nicht.


    helfen werden wir Dir hier auch nicht können, höchstens ein paar liebe Worte zu Dir schicken. Und streich das schlimme
    Wort mal aus Deinem Wortschatz.


    liebe Grüße
    Mimi

    ich kann es auch verstehen Samara, aber Deine Mama hat Dich nicht alleine gelassen, belaste Dich nicht noch mit diesen Gedanken. Für sie war der Weg zu Ende und irgendwann hört man wohl auf zu kämpfen.
    Wie Funny schon schreibt hast Du lange Zeit Deine Mama als Lebensinhalt gehabt, alles drehte sich um sie, Dich hast Du dabei vergessen und jetzt ist da nichts mehr, man fällt in ein tiefes Loch und hadert mit sich und der ganzen Welt.
    Ich habe letztes Jahr meinen Papa verloren, er war für mich auch der liebste Mensch auf Erden, er war sehr krank, hat sich dann aber
    nachts ganz still und leise aus dem Leben geschlichen. Kurzzeitig habe ich da auch gedacht "wie konntest Du nur", andererseits war ich so froh das er nicht mehr leiden musste. Man ist da sehr zwiespältig mit seinen Gedanken und es dauert bis man damit fertig wird.
    Ich hatte meine Schwester mit der ich immer reden konnte und das tut noch heute gut.


    hast Du schon mal überlegt Dir Hilfe zu holen? Oder hast Du jemanden mit dem Du über all das reden kannst? Es muss mal raus.


    Guck mal, Du hast alles gegeben und getan für Deine Mama und Du bist auch "nur" ein Mensch. Ist doch klar das man manchmal genervt war oder nicht mehr konnte. Ich denke Deine Mama hat das auch verstanden.


    ich wünsche Dir ein gutes Verarbeiten, nicht aufgeben.


    LG
    Sabine

    besser hätte man all das nicht formulieren können. Danke Funny das Du Dir die Zeit dafür genommen hast.
    Ich wünsche auch Dir ein "schönes" neues Jahr (Du weisst schon wie ich das meine).


    LG
    Sabine

    ich fände es auch sehr schade wenn das Forum nicht mehr da wäre. Ich schaffe es zwar auch nicht jeden Tag zu
    schreiben aber das liegt woanders dran.


    als ich hierherkam kannte ich "solche" Foren überhaupt nicht. Mir hat das Aufschreiben meiner Gedanken und
    meiner Trauer sehr geholfen, auch das Lesen anderer Schicksale, man fühlt sich nicht so alleine.


    ich krieg nur die Worte nicht immer so raus wie ich sie denke, aber ich denke das macht nichts.


    LG
    Sabine

    hallo Bowie,


    eine Mama kann niemand ersetzen, auch keine Asche. In einigen Ländern ist es erlaubt die Asche mit nach Hause zu nehmen,
    hier in Deutschland nicht. Das Dein Bruder dagegen ist die Asche mitzunehmen - selbst wenn man dürfte - kann ich verstehen und das tun wohl die meisten von uns. Du siehst eben einen anderen Sinn und Hintergrund darin, aber mit Asche kann man nicht kuscheln.
    Ich finde die Idee von Funny super sich was aus den Sachen Deiner Mutter zu machen, das Kissen finde ich noch am besten. So könntest Du jeden Abend damit einschlafen.
    Hast Du denn ausser Deiner Therapeutin niemand zu dem Du Vertrauen hast? Der jedenfalls versucht Deine Gedankenwelt zu verstehen?


    LG
    Mimi

    hallo bowie,


    wenn jemand auf Dich "eingeht" dann versteht er Dich, versucht in Deinem Sinn und Willen zu handeln (Dich also zu nichts zwingen),
    er mag Dich einfach so wie Du bist. Du verstehst sicher nicht alles so wie die "Anderen", aber wenn jemand Dich gerne hat dann wird er alles versuchen DAMIT Du es verstehst, dann eben einfach mit anderen Worten und öfter.


    bei mir ist letztes Jahr mein Papa gestorben und - wie bei Funny - waren alle froh das er nicht mehr leiden musste und keine Schmerzen mehr hatte. Ich war bei der Beerdigung, aber ich hätte es auch akzeptiert wenn jemand es nicht hätte können. Trauer ist schwierig und da muss jeder für sich selber entscheiden ob und wie er trauert.


    und jetzt lass ich für Dich meinen anderen Namen weg und heisse nur noch Mimi, ok?


    liebe Grüße


    Mimi

    hallo Bowie,
    ich heisse im richtigen Leben Sabine und bin 61 Jahre alt. Und Du kannst hier "du" schreiben, hier duzen sich eigentlich alle im Forum.
    Mimi ist nur mein Nickname hier im Forum, damit nicht jeder sofort weiss das ich Sabine heisse.


    und mit wir meinte ich meinen Mann und ich. Er hat das bessere Verhältnis zu unserer Freundin die autistisch ist. Ihm hat sie sofort vertraut, spricht mit ihm und ich halte mich dann etwas zurück. Mit der Zeit kann man das ganz gut einschätzen.


    ich finde es eigentlich schlimm das so niemand richtig auf Dich eingeht und Dich zu irgendwas zwingt, aber man kann da auch schlecht
    was zu sagen, ich weiss ehrlich auch nicht wie Du das noch machen sollst. Mehr als Deinen Leuten aufschreiben oder deuten das Du nicht hinwillst kannst Du ja auch nicht.


    LG
    Sabine

    hallo Bowie,


    ich kann mich etwas in Deine Welt versetzen, wir haben eine gute Freundin die auch Autistin ist und alle diese Probleme die Du hast auch zeigt. Wir können inzwischen damit umgehen, fassen sie nicht an, können inzwischen genau in ihrem Gesicht lesen wen sie mag oder wen nicht (und dann gibt es keine Kompromisse, sie guckt solche Menschen einfach gar nicht an, obwohl sie ihr nichts tun). Sie ist ein liebes Wesen, eben nur anders.


    zu Deiner Geschichte: ich würde Dich nicht zwingen mitzugehen, vor allem wenn Du all diese Ängste hast. Wenn Du mit niemandem reden kannst, hättest Du nicht irgendeine Person der Du das so aufschreiben könntest wie Du es hier gemacht hast? So können einige das vielleicht besser verstehen. Oder hast Du einen Drucker? Einfach ausdrucken was Du hier so detailliert erzählt hast, ich finde man kann das sehr gut verstehen.
    Als vor vielen Jahren meine Schwiegermutter gestorben ist habe ich meine Kinder (waren ungefähr in Deinem Alter) auch nicht mitgenommen. Sie hatten Angst und wollten nicht und ich hätte sie niemals gezwungen. Wir sind dann am nächsten Tag mit ihnen zum Grab gegangen.


    ich hoffe sehr das Du doch noch irgendjemandem mitteilen kannst was Du fühlst (jhier hast Du es ja geschafft) und das Dein
    Wille respektiert wird.


    ich wünsche Dir alles Gute
    Sabine

    liebes Engelchen2000,


    auch von mir mein tiefes Mitgefühl. Ich habe mit 13 meinen Bruder verloren und ich weiss wie es auch für meine Eltern war.
    Es ist jetzt über 50 Jahre her, meine Mama hat es bis heute nicht richtig verarbeitet.


    such Dir auf jeden Fall jemanden mit dem Du reden kannst, einfach alles rauslassen, nichts für Dich runterschlucken.
    Verdrängen nützt nichts, nur im ersten Moment. Der Schmerz muss verarbeitet werden, leider ist es so.


    helfen kann man leider nicht, nur zuhören. Ich denke morgen an Dich, Du wirst es schaffen, egal wie.


    LG
    Sabine

    hallo Mäusi,


    dasselbe habe ich sogar bei meinen Eltern festgestellt als letztes Jahr mein Papa starb. Da sie schon alt waren waren eh nur noch
    wenige Freunde am Leben und grade dann sollte man doch demjenigen zur Seite stehen. Aber auch da wurde es so nach und nach
    immer weniger, heute ist nur eine gute Freundin übergeblieben.


    ich glaube das die meisten Menschen sich einfach nicht mit den Problemen Anderer auseinandersetzen wollen. Es ist unbequem
    und schwierig. Da ist jemand der zumindest das erste Jahr ständig am weinen ist, immer wieder dasselbe erzählt und den das
    Leben des Gegenüber verständlicherweise grade nicht interessiert.
    Klar ist es anstrengend immer wieder voll"geheult" zu werden, aber man darf dann auch mal für sich zuhause jammern und
    meckern, aber deshalb denjenigen alleine lassen und sich völlig abwenden? Für mich ist das feige, denn auch ich kann in diese
    Situation kommen, aber das vergessen die meisten leider.


    es wird wohl leider immer so bleiben.


    LG
    Sabine