Beiträge von Mimi

    hallo Jennylein,
    erstmal noch mein Beileid, ich war in Urlaub sonst hätte ich Dir eher geschrieben.


    und bei mir war es mit meinem Papa genauso. Wir haben monatelang gehofft er macht endlich die Augen zu, er hat sich
    schrecklich gequält und es war kein Leben mehr. Ich habe mir ausser meinem Bruder nie wieder einen Toten angesehen,
    bei meinem Papa war das absolut kein Problem. Ich habe geweint, war aber auch so erleichtert. Ich hab schon gedacht
    meine Gefühle sind einfach mit ihm weg. Nach 2 Tagen kam es dann mit voller Wucht und ich habe tagelang geweint.
    Jeder geht halt seine eigenen Wege dabei.
    Ich wünsch Dir weiter viel Kraft.


    LG
    Sabine

    Marion, das ging mir genauso. Auch mein Papa wusste seit mindestens 3 Jahren nicht mehr wer wir waren, auch meine Mutter
    hat er nicht mehr erkannt. Da habe ich ihn schon verloren, der Rest kam dann schleichend. Es tut schon sehr weh als Tochter
    am Bett zu stehen und jemand guckt durch Dich durch. Das fand ich auch schlimmer als nachher der "körperliche" Tod, denn
    der Mensch den man mal kannte den gab's nicht mehr.


    LG
    Sabine

    ja Jennylein, man weiss schon vorher ganz genau was man alles vermissen wird. Ich freu mich für Dich mit das Du Deinen
    Papa noch sehen, anfassen und was erzählen kannst. Das sind so innige Momente an denen man sich später festkrallt.
    Ich wünsche Dir noch ganz viele davon.


    LG
    Sabine

    nee Silke, verrückt sind wir sicher nicht. Wie Du schon sagst geht jeder mit Trauer anders um. Nur diese ganz
    unsensiblen Kommentare kann ich auch nicht ab. Wir sind doch alle verschieden und wie kann man da urteilen wie
    es dem Gegenüber grade geht.
    Bei mir hilft es sehr das meine Schwester und ich viel mit meiner Mutter reden über meinen Papa. Das sind zwar
    immer traurige Momente aber irgendwie auch schön. Wir sind dann eins als Familie und mein Papa wird immer dazu
    gehören. Fotos gucken wir auch und immer mehr Geschichten fallen uns ein.


    LG
    Sabine

    hallo Silke2,


    ich hab nach dem "warum" nur ganz kurz nach dem Tod meines Papas' gefragt. Aber wir haben auch ein Vierteljahr auf seinen
    Tod "gewartet". Er hat fürchterlich gelitten und deshalb komme ich auch inzwischen damit klar. Ein "warum" gibt's bei mir
    nicht mehr.
    Ist aber auch eine andere Sache wenn einem ganz plötzlich jemand aus dem Leben gerissen wird. Oder bei meinem Bruder,
    er ist mit 15 gestorben und da frage ich mich noch heute manchmal "warum", ich hätte so gerne einen grossen Bruder gehabt.


    LG
    Sabine

    hallo Petel,
    Du musst auch nicht zu ungeduldig mit Dir selber sein, es ist ja wirklich noch nicht viel Zeit vergangen.
    Ich finde es schon verdammt mutig von Dir wieder arbeiten zu wollen.
    Wie Franky schon sagt, einen Schritt nach dem anderen, ich drücke Dir feste die Daumen.
    Und von der Kollegin finde ich es sehr nett sich gemeldet zu haben. Viele wissen wirklich nicht wie sie mit
    Trauernden umgehen sollen und denken immer sie können sich auch noch "morgen" melden. Irgendwann ist
    dann eine Zeit vergangen und dann trauen sie sich nicht mehr. Nicht jeder meint es böse.


    LG
    Sabine

    hallo Jenny,
    versuch noch ganz viel mit Deinem Papa zu reden. Ich konnte es nicht mehr, meiner war im Endstadium Demenz.
    Was Marion oben schreibt stimmt für mich zum Teil. Nach langer Krankheit und Siechtum ist man im ersten Moment
    wirklich erleichtert weil derjenige sich nicht mehr quälen muss. Das hat bei mir aber nur einen Tag angehalten und
    dann kam die Trauer mit Wucht auf mich zu.


    deshalb Jenny, nutz die Zeit aus solange er sich noch mit Dir unterhalten kann und noch nicht so unter Medis
    steht die seinen Geist "umnebeln". Das ist für danach so wichtig, die Selbstvorwürfe kommen dann von selber.


    LG
    Sabine

    das kann ich so gut verstehen Lena81, ich hoffe auch diesen Satz nie mehr hören zu müssen.


    das tut mir so leid Lena. Bei meinem Papa (er war 81) wussten wir das er sterben wird und er hat schon viel länger durchgehalten als jeder Arzt angenommen hatte. Wir wussten das es besser für ihn war so, das macht die Trauer dann nicht weniger aber es ist was ganz anderes, meiner Meinung nach jedenfalls.
    So plötzlich aus dem Leben gerissen zu werden mag ich mir gar nicht vorstellen.


    LG
    Sabine

    hallo Iris,
    meine Eltern waren früher auch gläubig, seit mein Bruder gestorben ist (er war 15) nicht mehr seit der Pastor bei der Predigt meinte "der liebe Gott wolle ihn unbedingt bei sich haben" und ich muss sagen selbst als damals 13jährige habe ich das nicht nachvollziehen können. Mit dem Satz komme ich bis heute nicht klar. Komisch, bei den älteren Menschen die ich verloren habe ist der Satz nie gefallen.


    meine Eltern konnten zum Glück gemeinsam trauern, das ist ja auch nicht immer so. Viele Ehen sind daran zerbrochen.


    LG
    Sabine

    Feine Sahne, mir tut es sehr leid das Du sowas mitmachen musst. Es reisst so manches bei mir auf. Meine Eltern haben auch ihren Sohn verloren, ich also meinen Bruder. Der Schmerz war irgendwann "erträglich", ganz weggegangen ist er nie. Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, meine Mutter hat es ein Stück weit zerbrochen.


    da komme ich mir ganz klein vor mit der Trauer um meinen 81jährigen Papa.


    ich wünsch Dir alles Liebe.


    LG
    Sabine

    hallo, ich hatte irrtümlicherweise meinen Text im Vorstellungsthread gepostet.


    hallo, erstmal vielen Dank für die Aufnahme hier.


    ich bin 60 Jahre alt und irgendwie gehören Beerdigungen und der Tod zu meinem Leben. Schon mit 13 habe ich meinen älteren Bruder
    verloren. Er hatte Masern (damals wurde noch nicht geimpft) und es hatte sich ein Virus im Gehirn festgesetzt. Bis 25 ging dann alles gut.
    Danach Schwiegereltern, beide Omas, viele Freunde. Letztes Jahr 4 gute Freunde und die Mutter meines 2. Mannes.


    das Schlimmste ist aber vor 2 Wochen passiert, mein Papa ist gestorben. Er war schon 81, aber er war alles für mich, ist immer mein Held
    gewesen. Er war schlimm krank, Demenz im Endstadium, für ihn war es eine Erlösung. Er war schon lange bettlägerig (wurde zuhause gepflegt),
    nicht mehr ansprechbar, konnte kaum noch essen oder trinken.
    Klar wussten wir das "es" kam und man hat jeden Tag drum gebetet das er es endlich schafft, aber wenn es dann soweit ist ist es was ganz
    Anderes. Am Anfang war ich relativ gefasst, aber jetzt kommt es immer wieder hoch, mir fallen immer wieder schöne Dinge ein.
    Am Donnerstag ist Beerdigung und ich weiss nicht wie ich das schaffen soll. Ich bin so unendlich traurig und gleichzeitig aber so froh das ich ihn
    so lange hatte, ist ja auch nicht selbstverständlich.


    ich bin eigentlich ein rational denkender Mensch, aber an dem betreffenden Morgen hat ich umgedacht (auch wenn es einige vielleicht nicht
    glauben werden). Ich höre immer auf mein Bauchgefühl und liege damit ganz oft richtig. Ich bin an dem Morgen um halb 7 durch einen Traum
    aufgewacht. Im Traum saß ich in der Küche, gucke raus und sehe wie jemand dort steht, mir zulächelt, einmal zuwinkt und verschwunden ist.
    Ich bin sofort aufgestanden und habe bei meiner Schwester angerufen, mein Papa war grade verstorben. Ich klammer mich heute an den
    Gedanken das er sich verabschieden wollte, das tröstet mich ein wenig.


    ist jetzt sicher alles ein wenig verworren geschrieben aber so richtig habe ich mich noch nicht gefangen und ich wünschte der Donnerstag
    wäre schon vorbei.


    LG
    Sabine