Beiträge von Emmi

    Liebe Renate, erwarte nicht zuviel von dir. Natürlich bist du traurig und das darfst du auch. Es wäre für alle leichter, wenn wir schnell wieder normal funktionieren würden. Aber das geht nicht, unser Körper schützt unsere Seele und das brauchen wir zum Überleben. Uns fehlt so ein wichtiger Teil, das Herzstück, da kann man nicht mehr die Alte sein..Laß dir also Zeit und probiere aus, was dir gut tut. Es ist schön, daß deine Kinder für dich da sind. Und es werden andere Menschen in dein Leben treten. Das wirst du hier auch schon oft gelesen haben. Gute Freunde ziehen sich zurück und andere, zu denen man keine besodere Beziehung hatte,reichen einem die Hand und
    geben Halt. So kligeltees bei mir 20Uhr am Tor und eine Kollegin stand winkend da, und rief, wie wär es mit einem Picolöchen ? Also sind wir mit Gläsern, Hundi und Picolöchen in den Garten gewandert. Dort habe ich mir ihre Sorgen angehört und es tat uns beiden gut. Das sind die kleinen Momente, die mir Kraft gebeen und du wirst sie auch irgendwann haben.
    Vil Geduld und liebe Grüße Emmi

    Liebe Funny,
    danke für deine tröstenden Worte. Gerade heute habe ich wieder sehr nah am Wasser gebaut, vermisse meinen Mann so sehr ! Warte, daß er nach Hause kommt und die Verzweiflung macht sich breit. Dazu diese Hoffnungslosigkeit. Kann mich auch nicht aufraffen, im Garten etwas zu tun. Dann ist es eben so. Diese Tage kennen die meisten von uns, da geht nichts, nur treiben lassen. Das Hundi verlangt nachher noch seine Runde. Vielleicht gehen wir zum Friedhof, möchte meinem Mann nah sein. Eine feste Umarmung für euch alle
    Emmi

    Ich denke gerade, ich habe die Steuererklärung geschafft. Zum ersten mal im Leben. Das hat immer mein Mann gemacht, all die Jahre, mit leuchtenden Augen. War halt sein Ding, auch in solchen Sachen war er echt gut. Letztes Jahr hat mir meine Tochter geholfen, aber dieses Jahr war ich voll allein auf mich gestellt und voller Panik. Aber nun bin ich fertig. Da könnte man ja meinen, mein Mann wäre stolz auf mich. Aber nein, er wäre nur traurig, würde sagen, aber Tinchen, dafür hast du doch mich ! Das macht mich taurig, es ist nicht jeder zu ersetzen und es ist auch sehr schön, sich mal zurücklehnen zu können, weil man weiß, da ist jemand, der nimmt etwas ab, damit es einem gut geht. So gerne würde ich was für ihn tun!

    Ja, das ist wirklich eine schwachsinnige Äußerung ! Dafür wärmen einem die Fotos von eurer Hochzeit bei aller Traurigkeit das Herz. So oft wünsche ich mir, die Zeit zurück drehen zu können, und dann festhalten....... für alle Ewigkeit !

    Liebe Renate,
    das ist ein besonders schwerer Tag für dich und in Gedanken bin ich bei dir. Euer gemeinsames Leben lag ja noch vor euch, so voll Liebe und Zuversicht in die Zukunft. Und dann entscheidet das Schicksal anders, grausam, ungerecht und nicht begreifbar. Am meisten belastet mich dabei diese Ohnmacht, daß man nichts machen kann, den Liebsten nicht retten, das Schlimmste nicht verhindern kann. Es bleiben nur die Spuren, die er hinterlassen hat und die Erinnerungen und die tun so weh ! Meine Kinder und ich haben ein kleines Fotoalbum zusammengestellt von Bildern meines Mannes, die für mich eine besondere emotionale Bedeutung haben . Das liegt immer griffbereit auf meinem Nachtschrank. Wenn ich es mir ansehe, laufen die Tränen, aber ich fühle mich ihm so nah, daß ich das Gefühl habe, er ist bei mir. So gerne wäre ich mit ihm den Weg weiter gemeinsam gegangen, ohne ihn weiß ich Richtung und Ziel nicht mehr. Was ich aber weiß ist, daß ich geliebt habe und geliebt wurde, aus vollem Herzen ! Das lese ich auch aus deinen Beiträgen heraus. Dafür bin ich meinem Mann so dankbar, er war, ist und bleibt der Beste für mich. Dir wünsche ich für den heutigen Tag viel Kraft und liebe Menschen, die dich in deiner Trauer begleiten.
    L.G.Emmi

    Liebe Renate,
    es ist genau wie du schreibst, du mußt dein Tempo finden. Nur dein Tempo zählt für dich, es ist deine Trauer, dein Verlust ! Es ist doch auch deine Beziehung, diese ganz besondere Beziehung, die man zu keinem anderen Menschen hat. Da kann sich kein anderer reinfühlen, auch wenn sie es gut meinen, es ist für dich nicht gut. Mach es so, wie es sich richtig anfühlt. Jeder trauert anders, da steckt keine Bewertung hinter. Mein Mann ist das erste, an das ich morgens denke und abends das letzte.Und das ist gut so. Ich möchte ihn doch nicht vergessen, ich möchte ihn bewahren, festhalten, er ist verwachsen mit mir in meinem Herzen und in meiner Seele. Zum Glück wird in der modernen Trauerbegleitung nicht mehr von diesem Loslassen-müssen geredet. Einen festen Platz geben und mit diesem großen Schatz in sich nach vorne blicken. Diesen Weg möchte ich für mich gehen. Er ist schwer und ich weine noch viel. Seit 2 Jahren habe ich nichts verändert. Sein Rasierwasser steht neben meinem Deo, sein Hemd hängt neben meiner Bluse.Früher galt das schon als krankhafte Trauer, ist es aber nicht. Mir geben seine Dinge ein bißchen das Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Vertrautheit, das brauche ich. Diese mangelnde Konzentration und Fahrigkeit im Alltag, das kenne ich auch.Das macht die Trauer, das wird wieder besser. Mein Vater meinte auch, ich soll nicht jeden Tag zum Friedhof gehen( er ist praktisch in der Nachbarschaft), das quält mich unnötig. Nein, tut es nicht, ich habe das Bedürfnis dazu. Als meine Mutter vor über 30 Jahren starb, konnte ich das nicht, das Grab besuchen war eine Qual, trotz der großen Trauer. Alle Reaktionen sind also möglich und auch angemessen. Mein Bruder glaubt, ich müsse mich zwingen, unsere Musik wieder zu hören. Sie hat meinen Mann und mich immer ganz besonders verbunden. Aber es geht nicht, es zerreißt mir das Herz. Wir müssen nichts ! Wir haben unsere Zeit, unser Tempo und wir kommen auch ans Ziel.
    L.G.Emmi

    Auch ich bin kein Freund von Tabletten, aber in dieser Extremsituation, in der wir uns befinden,kann es für mich für einen gewissen Zeitraum durchaus angebracht sein, diese Hilfe anzunehmen. Mein Grundsatz dabei, so wenig wie möglich, soviel wie nötig. Nicht jeder braucht das, aber es ist so wie Funny schreibt, einmal durchschlafen, eine kleine Auszeit, Kraft schöpfen. Oder wie bei mir, das Wissen, etwas in der Hand zu haben, das ich anwenden kann, wenn Panik mir die Luft zum atmen nimmt. Meine Eindruck ist, daß viele Ärzte sehr schnell und sehr viel aufschreiben. Aber man kann ja darüber reden,daß man das nicht möchte, daß es einem eventuell auch Angst macht. Zu einem neuen Arzt (oft der Facharzt) muß man ja auch erst mal Vertrauen aufbauen und du kannst bei Zweifeln immer noch deinen Hausarzt fragen. Ich habe nur kurze Zeit etwas genommen, dafür war es nach einem Jahr noch einmal nötig. Man kann die Trauer nicht betäuben, der Schmerz ist immer da. Mit Hilfe läßt er sich manchmal etwas dämpfen und das ist für mich dann auch in Ordnung. Wenn es dann wieder ohne Tabletten geht, um so besser. Die psychologische Begleitung durch eine Therapeutin war für mich eine große Unterstützung, wenn ich auch die ersten Stunden nur geweint und kaum gesprochen habe. Alles was du machst und wie du es machst ist richtig, wenn es dir hilft, selbst wenn es dir im Moment noch so wenig erscheint.
    L.G.Emmi

    Diese Angst ist verständlich, sie macht uns vorsichtig, (wir sind ja auch sehr verletzlich) und läßt uns Hilfe annehmen, genau so, wie du es jetzt machst. Das ist für mich ein Zeichen von großer Stärke. Es braucht Geduld und manchmal muß man einiges probieren, bis man merkt, was einem ein bißchen gut tut. Es sind kleine Schritte und ich komme auch mal ins Stolpern, aber sie lassen mich den Tag meistern, jeden Tag ein kleines bißchen mehr. Meine Gedanken und guten Wünsche begleiten dich.
    L.G.Emmi

    <Liebe Renate,
    das jetzige Leben als das eigene nicht mehr annehmen können, das alte wiederhaben wollen, auch mein größter Wunsch seit 2 Jahren- Diese unstillbare Sehnsucht kann wohl nur verstehen, wer diesen Schmerz schon erleben mußte. Das hat nichts mit Selbstmitleid zu tun und selbst wenn, wir dürfen auch Mitleid mit uns selber haben, denn wir leiden doch aufs Schlimmste. Alles hat sich geändert, Gefühle wie Sicherheit, Geborgenheit, Gebrauchtwerden, Sinnfinden und Freude sind verloren. Das geht an die Existenz, Trauer ist Schwerstarbeit. Dein Hausarzt kann dir helfen, kann die Weichen stellen. Ich war auch bei einer Psychotherapeutin. Da gibt es auch welche mit einer zusätzlichen Ausbildung in Trauerarbeit. Vorrübergehend habe ich Tabletten gebraucht, um mich etwas zu stabilisieren. Aber ich finde es wichtig, die Trauer verarbeiten zu können, sich ihr zu stellen. Sie ist doch auch Ausdruck unserer großen Liebe zu unserem Partner. Manchmal muß man probieren, was einem gut tut.Gemäß dem Motto, alles kann, nichts muß. Wenn du dich in einer Trauergruppe nicht aufgehoben fühlst, vielleicht gibt es eine andere. Oder warte einfach und versuch es später noch mal. Manchmal kommt jemand zu, dessen Dasein einem hilft. Höre auf dein Bauchgefühl, es ist oft ein guter Wegweiser.
    L.G.Emmi

    Liebe Renate,
    es tut mir so leid, daß auch du deine große Liebe verloren hast. All die Gefühle, die du schilderst, kenne auch ich und viele andere hier im Forum. So sehr das Gefühl der Einsamkeit einen auch übermannt, du bist nicht alleine. Es ist genau wie du schreibst, da ist diese Leere, diese Stille, für mich auch diese Hoffnungslosigkeit. Es kann ja nicht wieder gut werden, diese Machtlosigkeit ist schwer auszuhalten. Seit 2 Jahren muß ich dieses Leben ohne meinen Mann ertragen, habe für mich den Begriff des "ungelebten Lebens" gefunden. Er fehlt mir, fehlt mir so sehr! Und mit ihm fehlt meinem Leben auch der Sinn. Aber das ist die Trauer. Und wir dürfen trauern! So, wie es jeder für sich braucht und wie er es ertragen kann. Ich habe jede Art von Hilfe angenommen, die sich mir bot, professionell und privat. Das kostete Überwindung und viele Tränen. Auch jetzt packt mich oft die tiefste Verzweiflung, aber wir sind stark, stärker als wir glauben. Lass dir Zeit, du mußt nicht funktionieren. Es geht oft nur in ganz kleinen Schritten. Von einem Tag zum nächsten, aber du wirst es schaffen! Es gibt Menschen, die können mit unserer Trauer nicht umgehen, wollen vielleicht helfen, wissen aber nicht wie und ziehen sich deshalb zurück. Und dann kommt Unterstützung von Leuten, mit denen hat man gar nicht gerechnet. Die sind einfach da und nehmen einen in den Arm. So war es bei mir und darüber bin ich sehr dankbar! Solche einfühlsamen und hilfsbereiten Menschen wünsche ich auch dir an deine Seite. Wir sind irgendwie entwurzelt und brauchen Halt, finde den auch hier im Forum.
    L.G.Emmi

    Liebe Eva,
    deine Beiträge wühlen mich sehr auf, weiß ich doch, wie du dich jetzt fühlst. Ich nehme dich mal ganz fest in den Arm, wissend, daß es im Moment keinen wirklichen Trost gibt. Meinen Mann habe ich vor 2 Jahren ganz plötzlich verloren. Nach 34 Ehejahren, wir kannten uns aber länger. Er war meine Jugendliebe, meine ganz große Liebe, mein Seelen-und Herzensmensch. Ohne ihn ist es nicht mehr mein Leben, ich vermisse ihn unendlich. Heute weine ich wieder sehr viel, glaube oft, es nicht mehr aushalten zu können, kann nicht fassen, daß es nun schon 2 Jahre sind, die ich ohne ihn sein muß. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, daß du Menschen an deiner Seite hast, die für dich da sind. Anfangs glaubte ich, daß nichts und niemand mir helfen kann. Rückblickend kann ich sagen, daß der Kontakt zu anderen mir gut getan hat, wenn ich mich auch oft überwinden mußte. Es kostet immer noch viel Kraft und geht bei mir nur in kleinen Schritten. Trauer, weine, sprich und schreib dir den Kummer von der Seele. Das nimmt, wenigstens für den Moment, etwas den Druck und läßt einen durchatmen und Kraft schöpfen. Davon wünsche ich dir ganz viel!
    L.G-Emmi

    Hallo ihr,
    ich sehe das ähnlich wie Funny. Trauer fragt nicht, ob sie eingeladen ist. Sie drängt sich in unser Leben.Da hat uns etwas aus dem Gleichgewicht und unser Weltbild ins Wanken gebracht. Und gerade wenn Menschen freiwillig aus dem Leben scheiden, berührt uns das enorm, denn es ist wider die Natur. Der Mensch, jedes Lebewesen, will leben! Was für einem Leidensdruck muss jemand ausgesetzt sein, wenn er diesen Schritt geht und dann noch andere mitnimmt. Das können Außenstehende meiner Ansicht nach gar nicht nachvollziehen. Da ist so ein unermessliches Leid entstanden, da gehört mein Mitgefühl allen.
    L.G.Emmi

    Hallo aeliceohnewunderland,
    dein Beitrag hätte wortwörtlich von mir sein können. Auch bei mir sind es fast 2 Jahre und nichts ist besser, die Sehnsucht nach meinem Mann unendlich groß. Dieses Gefühl, daß das eigene Leben mit vorbei ist, kenne ich nur zu gut. Momente, manchmal tagelange tiefe Verzweiflung überfällt auch mich. Wenn jemand vor Monaten gefragt hat, was mir bei der Trauer hilft, habe ich geantwortet nichts.Inzwischen weiß ich, daß es Dinge gibt, die etwas helfen. Einzeln betrachtet fallen sie kaum ins Gewicht. Die Schritte in der Bewältigung sind klein, so furchtbar klein. Aber es geht vorwärts, ganz langsam und bis hierher haben wir es geschafft. Dieses "wollte es nur mal loswerden" war für mich immer die größte Hilfe. Sich den Kummer von der Seele schreiben und auf Menschen treffen, die einen verstehen, einfach nur singnalisieren, ich bin da, das ist mit mein größter Halt.Heute hat unser mittelstes Kind Geburtstag.Ich weiß es noch, als wäre gestern, wie mein Mann mit mir im Trabi durch den Schneesturm gefahren ist.Ich war so stolz, als unser 2.Sohn geboren wurde, so stolz auf meine 3 Männer und so glücklich! Nun sitze ich hier alleine, alles vorbei, Vergangenheit. Aber ich hatte heute auch überraschend Besuch von einer lieben Kollegin mit Hund. Das ist einer von den kleinen Schritten, die mir helfen auf meinem Weg. Aber wohin der mich führen soll und wird, ich weiß es nicht. Was ich weiß ist, wir sind stärker als wir glauben.
    L.G.Emmi

    Liebe Simple-Me,
    du bringst es auf den Punkt, wenn du schreibst, warum du hier schreibst! Weil du nicht weißt, wohin sonst mit deinen Gefühlen. Genau so geht es mir und vielen anderen hier. Immer wenn ich dachte, es geht gar nicht mehr, ich ertrage es nicht länger, habe ich geschrieben. Es kam immer eine Antwort, ein Zeichen, du, da ist jemand, der versteht dich, dem geht es ähnlich wie dir! Mir gibt das ein bißchen Trost, ein Gefühl der Zugehörigkeit, das in der Welt da draußen oft fehlt.Ja, er ist gegangen, nicht du. Aber da ist dieses Gefühl, daß ein Teil von einem selbst mitgestorben ist. Da fühlt man sich wie amputiert, das bringt einen aus dem Gleichgewicht. Die Balance wiederfinden kostet Kraft, braucht Zeit. Nimm dir diese. Und scheu dich nicht, Hilfe anzunehmen. So wenig Schlaf geht gar nicht, du wirst gebraucht, sei gut zu dir selbst.Wenn Eltern eins wünschen, dann ist es das, daß es ihren Kindern gut geht.Das wird auch deinem Vater das Wichtigste gewesen sein. Also das Ziel ist, daß es dir wieder gut geht. Es wird dauern, aber es wird passieren. Dein Verlust ist noch nicht lange her, trauer, weine, rede viel über deinen Vater und deine Gefühle und laß dich von anderen in die Arme nehmen, mir gibt das immer Halt, hilft, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
    L.G.Emmi

    Hallo Marimi,
    erst einmal möchte ich dir meine Anteilname aussprechen zu deinem großen Verlust. Der Tag der Beisetzung, ja, da hat man riesen Angst davor. Passiert doch so etwas Ungeheuerliches, daß man glaubt, das nicht auszuhalten zu können. Für diesen Tag hatte ich mir von meiner Hausärztin ein Beruhigungsmittel geben lassen. Dann hatte ich aber beschlossen, mich mit vollem Bewußtsein von meinem Mann zu verabschieden. Wenn ich weinen muß, dann weine ich eben und wenn ich zusammenbreche, dann ist es so, das alles ist doch nachvollziehbar. Aber ich glaube, daß der Körper Herz und Seele schützt, daß da irgendein Hormon ausgeschüttet wird, das verhindert, daß wir zerbrechen.Bei mir war es so, als stände ich die ganze Zeit neben mir, als läuft da etwas ab, das nicht in der Realität geschieht. Danach konnte ich nur auf meinem Bett liegen und die Wand anstarren, fühlte mich so leer. Dafür hatten alle Verständnis. Wochenlang konnte ich kaum etwas anderes, aber dann war eben genau das die Sache, die ich für mich brauchte. Unser Bauchgefühl leitet uns und auch du bist stark. Ich wünsche dir viel Kraft und liebe Menschen, die für dich da sind.
    L.G.Emmi

    Auch ich wünsche allen ein gesundes neues Jahr. Viel Kraft für die anstehenden Aufgaben und liebe Menschen, die uns zur Seite stehen und einfach für uns da sind, so wie in diesem Forum. Danke euch allen.
    Liebe Grüße
    Emmi

    Liebe Simple-Me,
    ich habe die Trauer zugelassen, ging gar nicht anders, sie war doch da und ist es noch. Auch haben wir allen Grund, traurig zu sein. Mir kommen noch jeden Tag die Tränen und ich sage mir, er ist es doch wert, daß ich um ihn weine. Ja, man bekommt viele Ratschläge, aber wie es in einem aussieht, können wahrscheinlich nur Menschen wissen, die ähnliches erleben mußten. Einer schrieb hier mal im Forum sinngemäß, habt Nachsicht mit den Nichttrauernden, sie wissen es nicht besser und gönnt ihnen diese Zeit. Das fand ich sehr gut und es hat mir im Umgang mit ihnen geholfen. Mir ging es früher auch so, ich hatte bei Trauerfällen wenig Einfühlungsvermögen, bin den Menschen aus Unsicherheit lieber aus dem Weg gegangen. Das tut mir heute sehr leid. Dabei brauchen wir die anderen. An manchen Tagen mehr, an anderen weniger, aber wir brauchen sie. Gerade heute sagte mir wieder eine Bekannte, die sehr für mich da war, du schaffst das. Meine Antwort war, will ich das überhaupt? Sie sagte darauf, ja, du willst und nahm mich fest in die Arme. Das sind für mich die Momente, die mir Kraft geben und dafür bin ich sehr dankbar. Auch dir wünsche ich solchen Beistand. Es ist schwer, geht oft nur in kleinen Schritten, aber es geht.
    L.G.Emmi

    Hallo ihr Lieben,
    meinen Papa habe ich im Juni verloren. Er war 88, aber fit und bis dahin gesund. Man verliert jemanden, der immer für einen da war, da bleibt eine Lücke, eine Sehnsucht nach Geborgenheit.Egal wie alt man selber ist, einen Elternteil verlieren tut weh. Voriges Jahr war mein Mann ganz plötzlich gestorben. Ein Alptraum, der mich immer noch gefangen hält.Meine Kinder anrufen und ihnen sagen, daß ihr Papa nicht mehr lebt,ihnen diesen Schmerz zufügen müssen, das war Horror. Sie sind Mitte 30, sie weinen zu sehen, hat mir das Herz zerrissen. Und wir trauern immer noch. Das Leben geht weiter, aber es ist ein anderes und ein ganz ganz wichtiger Mensch fehlt, wird immer fehlen. Wir trauern und das dürfen wir auch, jeder auf seine Art. Die Trauer wird ein Teil von uns und ist für mich auch ein Zeichen von Liebe. Ich wünsche euch viel Kraft und liebe Menschen an eurer Seite, die euch Halt geben.
    L.G.Emmi

    Hallo aelice,
    ich kenne die Gefühle die du hast, leider viel zu gut. Die Sonntage sind mit am schlimmsten. Diese Hoffnungslosigkeit überfällt mich auch sehr oft und ich frage mich, was das alles soll. Warum ist der Mensch zu solch tiefen Gefühlen von Liebe und Zugehörigkeit fähig, wenn ihm das alles genommen wird. Es ist ja nicht nur die Einsamkeit und das Vermissen des Partners. Mich quält am meisten das Wissen darum, daß mein liebster Mensch nicht mehr lebt, daß er begraben liegt und nicht mehr Teil hat an dem, was so selbstverständlich war. Die Erde dreht sich einfach weiter, als wäre nichts passiert.Das nimmt mir die Freude an allem. Auch ich versuche, weiter zu machen. Aber einen richtigen Sinn sehe ich in meinem Leben nicht mehr. Mein Mann war im wahrsten Sinne des Wortes meine bessere Hälfte, und diese Hälfte fehlt, ich fühle mich amputiert. Das heißt nicht, daß ich ein unselbstständiger Mensch war und bin, aber der Gefährte fehlt, mein Seelenmensch, der für mich die allerbeste Ergänzung war. Er fehlt mir so sehr ! So meistere ich jeden Tag, versuche, andere nicht mit meiner Trauer zu erdrücken, funktioniere irgendwie. Das kostet so viel Kraft. Und ich warte, auf was eigentlich....
    Das mußte mal runter von der Seele.
    L.G.Emmi

    Hallo Geri,
    ja, dieses Forum ist ein Halt. So auch für mich heute wieder. Ich merke, wie ich im Moment tiefer rutsche in dieses große Loch, in diese Leere, die der Tod meines liebsten und wichtigsten Menschen hinterlassen hat. Es ist das 2. Weihnachten ohne meinen Mann, das erste ohne meinen Vater und wohl auch das erste ohne meine Tochter, denn diese hat sich von der Familie abgewand. Wobei ich ihr Verhalten nicht nachvollziehen kann. Da bin ich viel am Grübeln, wie es sein kann, daß man von einem quirligen Familien-und Arbeitsleben so schlagartig in diese furchtbare Leere und Hoffnungslosigkeit geschubst werden kann. Auf einer Seite jetzt diese fröhliche Vorweihnachtsstimmung, die ich auch sehr geliebt habe und auf der anderen Seite das Wissen um die Traurigkeit, die viele Menschen erwartet. Wo man weiß, es wird kein frohes Fest geben und auch kein gesundes neues Jahr. Das alles zieht mich sehr runter und ich frage mich mal wieder, wie ich das schaffen soll. Und dann habe ich dein Bob Marley Zitat gelesen. Ich habe keine andere Wahl, also bin ich stark. Und das ist mein Anker für den heutigen Tag.
    L.G.Emmi