Beiträge von -Eva-

    ja Ina, im Moment steht noch das Holzkreuz mit dem schwarzen Trauerschleier und seinem Sterbebild, 3 grosse Grabschalen mit Bäumchen und Blümchen, ein geflochtenes Korbherz- und kranz mit Blümchen und eine kleine Schale, viele Kerzen, bemalte Steine, Engelchen und meine Tochter hat zum Vatertag eine Kerze selbst gestaltet...alles sehr individuell und mit Liebe dekoriert....Ich kann mich mit keinem Grabstein anfreunden, die sehn alle irgendwie ähnlich aus, nichts besonderes.
    Wir mussten ein komplett neues Grab bestellen, mein Mann liegt da ganz alleine, deshalb liegt die Gestaltung ganz in meiner Hand und unserer Tochter...

    gestern war ich mit meiner Mutter Grabsteine anschaun….ich habe sehr lange geschaut, aber irgendwie passt keiner zu meinem Schatz. Ich glaube, ich werde keinen passenden finden, der ihm würdig ist...und etwas besonderes ist....er hat etwas besonderes verdient...

    morgens wenn ich aufwache ist er mein erster Gedanke bis zum Abend, wenn ich ins Bett gehe.
    Meine Trauerbegleitung sagte mir, ich soll meinen Oberkörper strecken und die Arme weit auseinanderhalten, damit ich besser durchatmen kann...

    liebe Renate, wir waren auch noch nie so lange von einander getrennt, morgen werden es 3 Monate, ich kann es nicht glauben. Die Erinnerungen sind, als wäre alles erst gestern gewesen. Selbst bei den vielen langen Krankenhausaufenthalten hab ich ihn täglich besucht für viele Stunden und sogar bei ihm übernachtet. Wenn er von zuhause weg war, auf Dienstreise oder Krankenhaus, dann war er immer sehr liebevoll, hat mehrmals am Tag angerufen und süsse Whatsappnachrichten geschrieben. ...Ich vermisse ihn soooo, ich liebe ihn unendlich...

    Liebe Ina, es fällt mir grade schwer mich an schöne Momente zu erinnern, wenn ich lese welch wunderbaren Mann du hattest. Meine Tocher und ich haben oft sehr darunter gelitten, weil er das Verhalten seiner Eltern an uns weitergegeben hat. Unsere Familie war mir heilig, ich wollte das nicht aufgeben und habe tagtäglich gekämpft, die Hoffnung auf eine Besserung nicht aufgegeben.
    Vielleicht hat ihn sein seelischer Schmerz auch körperlich krank gemacht, aber nur er hätte was ändern können, uns zuliebe.
    Ich habe alles getan, was ich aus Liebe tun konnte bis zu seinem Tod und ich habe immer noch das Gefühl, es war zu wenig. Ich hätte ihm helfen müssen, seinen seelischen Schmerz zu verarbeiten, aber er hat alles abgelehnt.....und ist uns mit einer Kälte begegnet, die er auch erfahren hat....auch für meine Eltern war er wie ein Sohn....

    ich bin auch sehr froh über dieses Forum und schreibe gerne mit euch. Eigentlich stimmt so ziemlich alles überein, was unsere Gefühlswelt, die Erinnerungen und unsere grosse Trauer betrifft.
    Nur leider war meine Ehe nicht so liebevoll, wie ihr sie beschreibt. Bei uns gab es sehr viel Streit, auch in den letzten Wochen und Tagen. Mein Mann konnte sehr verletzend sein und seiner Tochter auch nicht wirklich ein Vater. Deshalb ist ihre Trauer vllt auch nicht so intensiv. Er konnte mit Gefühlen nicht umgehen und seine Liebe nicht zeigen, bis zum Schluss nicht. Ich habe oft sehr darunter gelitten und auch viel geweint deshalb.
    Trotzdem ist und war meine Liebe zu ihm unendlich gross und ich habe bis zu seinem letzten Atemzug alles erdenkliche für ihn getan und ihm auch den Wunsch zuhause zu sterben erfüllt, obwohl es an meine Grenzen ging.
    Grund für sein oft abweisendes Verhalten war seine schlimme Kindheit und das soziale Umfeld. Er hat sich hinter einer dicken Mauer versteckt, versucht alles zu verdrängen, anstatt daran zu arbeiten, um selbst eine glücklichere Familie zu haben. Beruflich und im Bekanntenkreis war er ein sehr geschätzter und beliebter Mensch, doch enge Freunde hatte er nicht, auch mit Familie konnte er nichts anfangen...
    Er ist sehr traurig von uns gegangen, deshalb vllt auch sein langer Kampf bis zum Tod.
    Traurig, weil er nie Liebe von seinen Eltern erfahren hat und unser Familienleben dadurch sehr belastet war.
    Meine Trauer ist vllt deshalb so stark, weil ich die Tränen von seinen Eltern mitweine......

    mein Mann war auch seit letztem Mai berufsunfähig, 7. Mai letzter Arbeitstag.
    Ich schlafe auch in den Shirts und Hosen, die er zum Schlafen an hatte.
    Einkaufen ist auch schwer, weil ich vieles für ihn gekauft hab und jetzt geh ich dran vorbei. Vllt sollte ich auch wieder das einkaufen, was er gerne mochte, z.b. die Katjes-Joghurt-Gummis. McDonalds mochte er sehr gerne. Er hat überhaupt das Essen sehr geliebt, er war ein richtiger Feinschmecker. Doch am Ende konnte er immer weniger essen und die letzten 2 Wochen gar nichts mehr.....grausam!!
    Heute wär wieder unser Krimiabend gewesen. Ich sitze nur noch selten auf der Couch im Wohnzimmer und schaue wenig fern. Auch unsere Lieblingssendung gzsz , die wir seit 20 Jahren gesehen haben, schau ich nicht mehr. An den Tischen stehen Fotos von ihm und abends zünde ich immer Kerzen an.
    Tagsüber stell ich mir vor, er ist in der Arbeit, aber wenn er dann abends nicht heim kommt...Ich steh am Fenster und warte, stelle mir vor, wie er die Strasse entlang fährt und dann rückwärts im Carport einparkt. Wenn er nicht auf der Couch liegt, denk ich mir er ist wieder mal im Bad und wechselt seinen Urin-oder Stomabeutel. Der spezielle Mülleimer steht immer noch im Bad. Ach man....kann das nicht alles nur ein böser Traum sein, ich will endlich wach werden. Das hab ich abends im Bett vorm Einschlafen zu ihm einmal gesagt, ich möchte, das wir das alles nur träumen.....
    Ich lese auch immer unsere Whatsappunterhaltung, das ist dann so real, als hör ich ihn sprechen...und diese blauen Häkchen...er hats gelesen...

    das mit dem parfüm ist eine gute Idee...vllt sollte ich sein lieblingsdeo auf dem Kopfkissen benützen...
    Seine Ordner und Unterlagen durchwühlen ist seeeeeeehhr schlimm, seine Notizen lesen, seinen Namen auf den Briefköpfen, das war immer alles sein Bereich, um den er sich gekümmert hat und jetzt muss ich da ran....es tut jedesmal weh...
    Beim Einschlafen stell ich mir vor, er liegt neben mir und ich halte seine Hand, wie immer, das hilft mir...
    So viele Dinge, die er sich sehr hart in seinem kurzen Leben erarbeitet hat, stehen jetzt sinnlos rum, zb sein nagelneuer Autoanhänger, sein Werkzeug in der Garage oder im Keller, sein Auto , sein Stolz....seine beruflichen Ausbildungen hart erkämpft, alles umsonst....Mein Schatz, ich hab dich lieb...

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    Ich kannte das Lied nicht, aber es ist so hammer, hätte meinem Mann bestimmt auch sehr gefallen, weil er immer so traurig war

    mein Schatz hat sich viele Cds aufgenommen und dann beim Autofahren angehört. Nun höre ich diese Lieder beim Autofahren. Er liebte alte Rocksongs und Mike Oldfield. Wenn er im Keller gedartet hat, hörte er oft Mike Oldfield so laut, das ich es oben auch noch hörte. Dieser Song, Instrumental, hört sich an wie Dudelsackmusik, hab ich noch immer im Ohr. Neulich beim Putzen im Keller, hab ich diese CD angehört, dieses Lied.....es tut weh!!! Es ist, als wäre es erst gestern gewesen...Er ist im Keller, dartet und hört Mike Oldfield.
    Letzten Sommer, als er 5 Wochen im Krankenhaus war, erinnerten wir uns an das Lied von Bob den Baumeister "wir schaffen das". Unsere Tochter hatte mit 5 Jahren das Computerspiel vom Baumeister bekommen und da wurde dieses Lied gesungen. Mein Mann schickte mir das Lied sogar über WhatsApp zum Anhören...
    Ich vermisse ihn sooo sehr...

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    ich werde zu einigen Leuten den Kontakt abbrechen, weil ich einfach enttäuscht bin und mich in meiner Trauer im Stich gelassen fühle. Leere Versprechungen und Worte ohne Taten. Sogar Kritik über meine Art zu trauern (viele Fotos) von einer sehr nahestehenden Person.