Beiträge von Uli

    Mir sei es gestattet, nicht an ein Wiedersehen im Jenseits zu glauben. Ich glaube eher an das Gedicht von Berthold Brecht "Lasst euch nicht verführen......" Wie alt werden zum Beispiel meine Frau und ich sein, wenn wir uns angeblich im Jenseits wiedersehen? 20? 30? 50? Oder gar schon im Greisenalter? Darüber hinaus müsste es sich um ein Jenseits handeln, das vielen(!) Milliarden Menschen ein Wiedersehen ermöglicht.

    Das tut mir leid. - Leider hat der Tod immer das letzte Wort, auch wenn sich zum Beispiel der christliche Glaube noch so sehr dagegen sträubt.

    Tja Frieda, Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Befremdlich erscheint mir, dass ich sogar mehr Humor habe als meine Kinder. Und studiert hätte ich auch lieber. Aber dafür bin ich zu wenig Theoretiker. Zu meinen Eltern habe ich heute, so glaube ich, die richtige Einstellung gefunden: Ich bin ihnen für einiges dankbar, aber ich bin nicht stolz auf sie.

    Ich habe in meinem Leben zugegebenrmaßen nur zwei Mal richtig getrauert. Zum ersten Mal mit Sechzehn, als morgens mein Onkel bei meinen Eltern angerufen hatte, um den Tod meiner Großmutter mütterlicherseits mitzuteilen. Da war ich echt geschockt damals. Die Weihnachtsferien standen gerade vor der Tür, und in der Aula meiner Schule wurde am selben Tag der Antikriegsfilm "Die Brücke" von Bernhard Wicki gezeigt. Das hatte mir an diesem Tag noch "den Rest gegeben". Jahrzehnte später habe ich dann um mein Patenkind getrauert, das mit 18 Jahren an Leukämie gestorben ist.

    Ja, der steinige Weg ist die richtige Formulierung. In meiner Schulzeit hatte ich weniger mit Lehrern als mehr mit meinen ehrgeizigen Eltern Probleme sowie typbedingt mit einigen Mitschülern. Auch mein Weg im Berufsleben war oft steinig. Jeder von uns hat sein Kteuz zu tragen. Jeden Morgen freue ich mich auf meine Tasse Kaffee, obwohl ich im Herbst meines Lebens angekommen bin. Aber ich vergesse dabei nicht, dass mein Patenkind sich nur über wenige Lebensjahre freuen konnte.


    Haltet euch tapfer und bleibt gesund! Uli

    Hallo Frank,


    deine Sätze haben mich sofort daran erinnert, dass ich nicht gerade auf ein erfolgreiches Leben zurückblicken kann. Das liegt nicht nur an meinem eigenen Wesen, sondern auch am Standesdünkel meiner Eltern, die mich mit der Schule überfordert haben. Rückblickend muss ich leider zu dem Ergebnis kommen, dass mein Leben eigentlich überwiegend eine Kompromisslösung ist. Und dass ich meinen Eltern zwar für Vieles dankbar bin, jedoch nicht stolz auf sie im wahrsten Sinne des Wortes sein kann. Um so mehr denke ich immer wieder an die Empfehlung meines mit 18 Jahren verstorbenen Patenkindes, nämlich an die Bereitschaft, sich auch an den kleinen Dingen des Alltags zu erfreuen.


    Liebe Grüße


    Uli

    Im Internet kann man nicht nur viele Trauerforen finden, sondern auch sehr viele Foren in anderen Lebensbereichen, in denen man mit Ratschlägen übergossen wird.

    Hallo Sabine,

    ich verstehe dich sehr gut. Dass die Eltern von uns gehen, ist irgendwie normal bzw. vorprogrammiert. Doch wenn ein eigenes Kind vor einem geht, dann ist das in der Tat ein ganz anderes Kaliber.


    LG Uli

    Auch mir ist aufgefallen, dass es hier in letzter Zeit recht still geworden ist. Woran das genau liegt, vermag ich nicht genau einzuschätzen. Vielleicht hat Funny recht, als sie schrieb, dass das wahre Leben eigentlich "draußen" stattfindet.

    Liselotte888:


    In der TV-Werbung wird immer mehr Werbung gemacht für Schlaf- und Beruhigungsmittel auf pflanzlicher Basis. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Mittel auf pflanzlicher Basis nur in den wenig krassen Fällen helfen. Ansonsten kommt man um stärkere Mittel nicht herum, die allerdings nur in Absprache mit einem (Fach)Arzt eingenommen werden sollten.

    Liebe Moni,


    nachträglich möchte ich dir mein Mitgefühl zum Ausdruck bringen, auch wenn ich es eigentlich gar nicht kann, da mir bislang noch nicht mal ansatzweise solch ein Schicksal widerfahren ist. Auch der Weg des Schicksals ist leider ungerecht: Die einen leben weitestgehend unbehelligt und stressfrei, andere bekommen es leider - wie du - knüppeldick. Da können eigentlich nur zwei Dinge helfen: Der Laufe der Zeit und die innere Stärke.


    Alles Gute! Uli

    Den Spruch von Nietzsche könnte man auch wie folgt umformulieren:


    "Es kommt nicht so sehr darauf an, was man durchmacht, sondern WIE man das Was durchmacht."

    Liebe Funny, beim Lesen deiner wieder einmal interessanten Zeilen musste ich an ein chinesisches Sprichwort denken:"Schaue nicht auf den, dem es besser geht, sondern schaue auf den, dem es schlechter geht."


    Liebe Grüße


    Uli