Ich wollte anfangen mit "Ich weiß nicht warum ich jetzt gerade, heute gerade hier wieder ... " und nun sitze ich hier und finde mal das es doch nicht so wichtig ist zu wissen warum gerade jetzt und warum gerade so wie jetzt - wie so oft in den letzten Jahren ist es eben so! Es ist heute ein "komischer" Tag für mich und wie so oft bringt so ein Tag einiges ins rollen, zum Vorschein, in meine Gedanken in mein Herz ....
Ich bin nun schon eine ganze Weile allein - ja, Familie ist da, Bekannte sind da, sogar ein paar Freunde sind dazugekommen und doch bin ich alleine. In so vielen Momenten ist es einfach nur ok für mich und doch gibt es auch Zeiten in denen Gedanken der Furcht den Weg ebnen. Nichts außergewöhnliches und dennoch ist es heute wieder so erschreckend deutlich geworden - mir klar geworden und hat so unterschwellig meinen ganzen Tag begleitet. Vielleicht sollte ich der Ehrlichkeit halber schreiben: ich habe sie mich begleiten lassen.
Denn ich lasse auch zu was mit mir geschieht ...
Habe eine Bekannte heute morgen ins Krankenhaus gebracht .... OP war bekannt ..... sie ist seit langem Single .... Anhalten vor dem Krankenhaus, die Taschen ausladen und gefragt ob ich sie mit hineinbegleiten soll ... sie verneint. Ja, es ist nur mein Kopf-Film und es geht Millionen Menschen so und auch wenn der Partner noch da ist ist man in solchen Situationen ein Stück weit allein und überhaupt ...
Doch in diesem Moment schnellte einfach " ... ich habe keinen an meiner Seite, bei mir ist da keiner mehr, ich bin allein " blitzartig durch mich, durch meine Gedanken, durch mein Herz, durch alles was eben ich bin.
Und ich hatte Angst, fühlte mich von allem verlassen und spürte Wut tief in mir.
Erschrocken bin ich, nur wegdrücken ... wegschweigen will und darf ich es auch nicht. Ich glaube schon das es für mich noch so einige Situationen geben wird die ein Gedankenfeuer in mir entzünden - ob ich es nun will oder nicht - ob ich es mag oder nicht - ob es sich gut anfühlt oder nicht - ob andere es für gut befinden oder nicht.
Es wird sich nicht danach richten - sicher ist nur das ich daraus lernen werde, nichts anderes ist sicher als das ich aus allem etwas gelernt habe, lernen werde.
Oh ja, inzwischen weiß ich ja was ich, was ein Mensch im allgemeinen aushalten und schaffen kann - was er selber nie für möglich gehalten hätte - und ich weiß das es ein vorwärts gibt, ich kann es sehen und fühlen. Bin nicht blind, nein.
Für mich weiß ich auch das ich eben keinen "Raketenantrieb" habe der mich mal eben schnell in mein anderes Leben katapultiert, doch ich bin auf dem Weg - das ist gewiss - es ist mein Weg und der dauert so lange wie er eben dauert und der ist so steinig und kurvig wie er eben ist und in diesem Fall geht es nie nicht um "Vergleiche" .... MEIN WEG ..... ganz alleine darum geht es und das spüre ich immer und immer wieder ... ehrlich gegenüber mir selber... ist nicht immer angenehm, doch wenn nicht mal ich es bin wer sollte es dann sein?
Ich stelle gerade fest das das Schreiben hier für mich nicht mehr "einfach" ist - sich schwieriger gestaltet - ... so viele verschiedene Facetten schleichen sich in meine Gedanken und es gibt dann so viel zwischen schwarz und weiß, zwischen gut und schlecht, zwischen geht und geht nicht, zwischen ja und nein .... so viel, das ich es nicht mehr wirklich formulieren kann.
Merkwürdig fühlt es sich an *lächel* naja, sehe ich es mal so: ich bin wohl ein wenig merkwürdig geworden und jetzt gerade finde ich mich mal ok so.
*hm* ... mein Leben ist noch nicht wieder "rund", doch vieles hat seine Schrecken und seine scharfen Kanten verloren, das ist gut so.
Es beherrscht mich nicht mehr - doch genauso wie ich damals nach den vielen Jahren oft noch Schmetterlinge im Bauch hatte, darf auch die Traurigkeit und das Vermissen nun ein Teil von mir sein.
Mein Leben wird nicht davon bestimmt, doch es gehört nun dazu ... es gehört zu mir - so sehe ich es für mich.
Dascha