Posts by cyprus

    Hallo, ihr Lieben,
    mir geht es nach 2 Jahren immer noch so, dass ich grüble und nachdenke, was ich hätte noch tun können, um meinen Mann behalten zu können. Ich sehe ihn im Krankenhaus vor mir liegen, immer kraftloser und schwächer und kann nichts tun. In der vergangenen Woche am 13.März jährte sich der Tag meines großen Verlustes. Auch mir geht es so, dass ich die schönen Zeiten immer noch nur in der Ferne erahne, als ob ich sie gar nicht sehen möchte oder kann.
    Zumindest bin ich nun soweit, dass ich sage, alles, was ich tun möchte und kann, das mache ich jetzt. Nie wieder sage ich, das verschiebe ich auf später, wenn ich einmal Zeit habe. Wie schnell alles vorbei sein kann, das habe ich vor 2 Jahren mit allen Konsequenzen leider spüren und fühlen müssen.


    Ich drück euch mal!
    Conny

    Hallo Matrix,
    nix für ungut, es stimmt ja, die heutige Zeit ist so schnelllebig, die macht vor PC und Co. erst recht keinen Bogen.
    Es ist nur so wie mit vielen Dingen, an die man sich gewöhnt hat- man lässt eben nicht gern los und möchte so wenig Veränderung wie möglich. Alles, was mit Verlust zu tun hat, nimmt man eben schwerer. Den Kniffel vermisse ich schon jetzt!


    In diesem Sinne eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch!


    Liebe Grüße von
    cyprus-Conny

    Hallo,
    weshalb wollt ihr am Forum herumbasteln? Ich brauche nichts Neues! Weshalb eine neues Forum also?


    Überlegt bitte noch einmal! Wer kam nur auf solche Idee?!?


    Ein schönes Fest trotzdem für alle und alles gute fürs Neue Jahr!


    cyprus-conny

    Liebe Mummel,
    wie gleichen sich doch die Bilder. Ich drücke dich mal ganz sehr.
    Auch ich habe mein Leben seit ich 14 war mit meinem Mann verbracht. Wir waren 41 Jahre verheiratet. Dann war er 4 Wochen krank, davon 2 Wochen im Krankenhaus. Nach der Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs lebte er gerade mal noch 1 Woche. Das war im vergangenen Jahr, am 13.März. Ich funktioniere, habe einen Job, der mich fordert. Meist geht es mir am WE nicht so gut oder eben, wenn ich frei mal habe.
    Was soll ich dir raten? Du wirst es merken, es gibt Tage in der nächsten Zeit, da hast du gar keine Tränen mehr, da funktionierst du eben wie ein Automat. Dann scheint wieder die ganze Welt einzustürzen vor lauter Kummer und Gedanken.
    Du wirst dich den Stimmungen nicht entziehen können, auch dein Sohn nicht. Es dauert, bis der Schmerz langsam etwas weniger wird. Das geht sehr, sehr langsam nur. Mein Mann wollte in diesem Jahr im September mit Abzügen in Rente gehen, es wäre sein Jahr geworden. Ich war da wieder sehr traurig, dass wir das nicht gemeinsam feiern konnten.


    Lass dich einfach auf den tiefen Schmerz ein, du wirst ihn nicht verhindern können. Sage deiner Umwelt, wenn es dir nicht gut geht und erschrecke nicht, wenn Reaktionen nicht so sind, wie du sie gerade benötigst.


    Ich schicke dir ein großes Kraftpaket!


    Liebe Grüße


    Conny

    Hallo ihr Lieben,
    ich möchte mich auch anschließen bei der Weltreise.


    Ich habe Urlaub, doch mein Mann war immer der Planer, ich habe dann nur die Koffer gepackt.
    Nun mir fehlt der Elan für diese Recherchen.


    Liebe Grüße
    Conny-cyprus


    PS. Für meine Oktoberferien habe ich schon etwas gebucht, da war ich sehr mutig.

    Hallo, liebe Eva,


    deine Zeilen verraten mir, dass es dir ähnlich ergeht. Man möchte etwas Neues in Angriff nehmen, kommt aber aus dem Hamsterrad nicht so richtig heraus.
    Manchmal fühle ich mich wie "Und immer grüßt das Murmeltier". Jeder Tag läuft automatisch ab, ohne, dass ich etwas ändern kann ....oder will? Ich weiß es auch nicht so genau. Meist bin ich froh, dass ich funktioniere. Vielleicht braucht es doch noch mehr Zeit, um sich wieder richtig zu vertrauen. Das heißt, ich selbst muss wieder Vertrauen in mich setzen und darauf vertrauen, dass ich das schaffe. Klingt zwar blöd, aber wer soll mir sonst helfen, außer dass ich mich selbst aktiviere.
    Ich bin kein Zwilling, sondern ein Schütze mit optimistischer Einstellung, aber der Knall im vergangenen Jahr hat mir doch mehr als ich mir je vorstellen konnte, den Boden unter den Füßen weggezogen.


    Ihr habt ja nur noch nächste Woche Schule, bei uns sind es dann noch 2 Wochen. Eine frühere Kollegin von mir arbeitet in Wiesbaden an einer Förderschule, sie kommt in den Ferien immer für 2 Wochen nach Sachsen.Wir treffen uns dann und tauschen Erfahrungen aus.
    Hast du nun einen Urlaub gebucht?



    Viel Spaß zum Ende des Schuljahres noch!
    Conny

    Hallo ihr Lieben,



    es ist auch bei mir nach 15 Monaten immer wieder am Sonntag, an dem ich daran zweifle, dass es irgendwann einmal weniger weh tut.
    In einem Buch habe ich gelesen, dass man bei dem Verlust eines Menschen, mit dem lebte, so viele Monate trauert, so viele Jahre man zusammen war. So lange kann sich die Verarbeitungs- und die Orientierungsphase hinziehen.


    Da habe ich noch paar Jahre zu tun, wir waren 41 Jahre verheiratet und 44 Jahre zusammen, also schon seit unserer Schulzeit. Wir haben unser oder fast sein ganzes Leben miteinander verbracht. Es gibt Momente, da möchte ich auch einfach nicht mehr da sein, weil ich alles so sinnlos finde. So richtig Spaß macht es mir zur Zeit auch nicht, an den Sommer darf ich gar nicht denken. Mein Mann war der Urlaubsplaner und Organisator. Ich habe momentan überhaupt keinen Plan.


    Das Einzige, was mich so richtig funktionieren lässt, das ist meine Arbeit. Da muss ich alle 5 Sinne beisammen haben, auch gut organisiert und flexibel sein. Das gelingt mir wieder recht gut. Es gibt auch Zeiten, da fühle ich mich stark und ich kann Vieles überspielen.
    Aber wie aus dem Nichts tauchen dann düstere Gedanken auf oder ich ersticke fast an Selbstmitleid. Warum gerade ich, dabei kann niemand diese Frage beantworten.


    So ist das, meine Psychologin sagt, das sei ganz normal. Man darf sich nur nicht aufgaben, sondern sollte in kleinen Schritten Aktivitäten wagen, um die neuen Wege vorzubereiten.


    In diesem Sinne wünsche ich euch gute Gedanken und eine schöne Woche!


    Liebe Grüße von
    Conny

    Liebe Herbstblume, liebe Eva,
    es ist schon fast verrückt, wenn ich euch schreibe, dass ich heute bei euren Texten wie ein Schlosshund heule. Mein Mann verstarb am 13.3.2012, also vor über einem Jahr mit 61,6 Jahren. Er wollte in diesem Jahr mit Abschlägen in Rente gehen. Alles, was wir geplant hatten, hatte von einem Tag auf den anderen im Nichts aufgelöst. Wir kannten uns schon aus der Schulzeit und waren sein Leben lang zusammen. Vieles konnten wir nur gemeinsam bewältigen, so die Geburt unserer jüngeren Tochter mit Down-Syndrom. Er war 4 Wochen krank, ehe er am Krebs der Bauchspeicheldrüse verstarb. Ihm wurde damit ein langes schmerzhaftes Siechtum erspart. Das sollte eigentlich Trost sein, aber er hinterließ riesige Lücken und eine Leere, die man nicht immer mit guter Laune und Aktivitäten erfolgreich füllen kann.
    Ich wünsche euch viel Kraft und Mut auf dem neuen Weg!
    Liebe Grüße von Conny

    Liebe Eva,
    ich war im Oktober letzten Jahres mit meiner jüngeren Tochter, die ja bei mir lebt und einer Kollegin , die nun im Ruhestand ist und von ihrem Lebensgefährten verlassen wurde, auf Fuerteventura.
    Das hat sich so ergeben, weil mein Mann ihr im Januar beim PC- und Telefon einrichten half. Wir waren ja beide allein und wurden von einer ehemaligen Kollegin eingeladen, die bereits mehrfach auf Fuerteventura war. Auf der Rückfahrt von ihr habe ich meiner Kollegin erklärt, dass am nächsten Tag allen Mut zusammennehme und eine Reise buchen werde. Sie fragte nur, ob ich sie mitnehmen würde. Das war alles. Auf alle Fälle wollte ich irgendwo hin, wo wir nicht als Paar waren. Als ich die Reise gebucht hatte, fühlte ich mich wieder schuldig, weil er ja da nie mehr hinkommen würde. Es war schon ein blödes Gefühl. Für dieses Jahr haben wir im Oktober Sonnensicherheit in der Türkei gebucht. Für den Sommer habe ich noch nichts.
    Liebe Grüße von Conny

    Hallo, ihr Lieben,


    es scheint überall gleich zu sein mit dem Aufräumen, Umräumen und Wegräumen von Sachen, die unseren Lieben einmal gehörten oder die wir zusammen nutzten.
    So viele Gemeinsamkeiten, das klingt, als ob wir alle gleich wären, dabei ist es nur die Ausnahmesituation, die uns hier verbindet.


    Beschriebene Notizen und Aufzeichnungen meines Mannes befinden sich vorrangig im Arbeitszimmer. Da sind auch alle seine gesammelten Werke zur Ahnenforschung, die momentan verwaist sind. Da muss man sich ja auch erst einmal in die Zusammenhänge hineindenken, da hatte ich immer zu wenig Zeit. Das war sein Hobby. Auch Technik, PC, Handys, neue Programme usw., das war seine Welt.
    Sein Handy habe ich ja geerbt und kann es auch so lassen, da noch 2 andere Nutzer als Anhängsel im Vertrag sind, also bleibt es, wie es ist. Eine Zeitschrift kommt auch noch unter seinem Namen, ok. Die Hausschuhe stehen immer noch im Flur, die wollte ich nach dem 1.Jahrestag wegräumen, ich habe es nicht geschafft. Auch eine Jacke befindet sich noch an der Garderobe.
    Fragen hat bisher noch keiner gestellt. Die mich besuchten, waren sehr verständnisvoll.


    Ich denke mal, als verrückt müssen wir uns nicht bezeichnen oder betrachten. Die Art, wie man mit so einem Verlust umgeht, ist auch bei jedem etwas anders, auch wenn viele Gemeinsamkeiten zu finden sind. Diejenigen, denen unsere Trauerphasen zu lange erscheinen, die können irgendwann einmal zeigen, wie sie eine solche Schieflage und anschließende Neuorientierung meistern.


    Ich wünsche euch was!
    Liebe Grüße
    Conny

    Liebe Beauty,
    danke für deine Antwort.
    Ja, wir müssen mit dem leben, was uns bleibt und versuchen, einen Weg zu finden.
    Die Psychologin, die ich noch aufsuche, vermittelt mir meist, dass ich alles richtig mache. Wenn ein Besuch dort ansteht, dann geht es mir schon auf der Fahrt dorthin so schlecht, dass ich am liebsten umkehren würde. Ich funktioniere doch sonst auch. Weshalb bringt mich das nur so aus der Fassung? Manchmal überlege ich mir, ob ich überhaupt noch Sitzungen in Anspruch nehme. Vielleicht hast du einen Tipp für mich?


    Morgen beginnt die Schule wieder nach den Osterferien, da habe ich Ablenkung genug, da geht Vieles wieder leichter.


    Ich habe gestern eine Karte mit einem Spruch gefunden, der mir sehr gut gefällt.


    Eines Morgens wachst du nicht mehr auf.
    Die Vögel aber singen, wie sie gestern sangen.
    Nichts ändert diesen neuen Tagesablauf.
    Nur du bist gegangen. Du bist nun frei
    und unsere Tränen wünschen dir Glück.


    Johann Wolfgang von Goethe



    Ich wünsche dir einen schönen Sonntag


    Liebe Grüße
    Conny

    Liebe Beauty,
    in deinen Darstellungen finde ich mich oft wieder. Das muss ich einfach einmal so schreiben.


    Gestern vor 1 Jahr war die Trauerfeier für meinen lieben Mann. Am 13.3.13 war er schon 1 Jahr nicht mehr bei uns. Mich ergreift oft eine ganz tiefe Traurigkeit, mit den Fragen Warum? Weshalb er? Konnte man nichts mehr tun? Warum wir?


    Das wirst du selbst kennen. Es gibt uns niemand eine Antwort darauf. Nur wir müssen unseren Weg weiter gehen, ob uns das passt oder nicht. Manchmal möchte man aber trotzdem aufgeben, das Gefühl wird auch jeder in sich schon gespürt haben.


    Mir hilft vor allem die Arbeit, die alle meine Sinne in Anspruch nimmt, die mich tagtäglich fordert. Meine beiden Töchter, die Enkelinnen und die Urenkelin wohnen in der Nähe und brauchen auch häufig Unterstützung. So haben wir es immer gehandhabt, gegenseitige Hilfe, dies erhalte ich nun auch zurück.
    Ja, das veränderte Leben, das muss ich noch richtig lernen, dass ich es auch annehmen kann. Noch oft unternehme ich Dinge, da denke ich, bin ich das wirklich, mache irgendetwas und fühle mich überhaupt nicht irdisch dabei, alles so weit weg.


    Liebe Grüße
    Conny

    Liebe Anni,
    mein ganzes Mitgefühl für dich! Auch ich würde dir gerne helfen oder einen Rat geben, bei dieser Sache fehlen einem aber die Worte.
    Du hast schon so viel gelitten, dass du weißt, wie das mit dem Funktionieren vor der Welt so geht.
    Vielleicht kannst du die beiden anderen Geschwister deiner Tochter mehr mit einbinden? Diese Last, die du tragen musst, kann man doch allein gar nicht wegtragen.
    Ich wünsche dir Kraft und Zuversicht, dass sich deine Tochter stabilisiert und ihr wieder gemeinsam für die beiden Kinder da sein könnt.
    Liebe Grüße
    Conny

    Hallo kerray, hallo Kurt,


    mir ergeht es ebenso wie euch mit dem Valentin. Für die Händler ist es ein Zwischenhoch zwischen Weihnachten und Ostern, so haben wir es oft gesagt. Damit war dieser Tag uns nicht so ganz wichtig, wichtig war für uns einfach, dass wir uns hatten.
    Es ist aber doch störend, dass so viel Werbung um diesen Tag schwirrt. Zumindest empfinde ich es so, weil ich nun alles allein bewerkstelligen muss.
    Ich habe an den vergangenen Tagen in unserem Arbeitszimmer geräumt, gesäubert.... Dabei ist mir wieder einmal bewusst geworden, dass dieser Raum eigentlich immer noch erfüllt ist von meinem Mann. Da sind seine Ordner mit den Ergebnissen der Ahnenforschung, seine Bücher dazu, Ordner mit den Auszügen aus Kirchenbüchern mit den Geburtsurkunden und noch so Vieles. Manchmal hatte ich gesagt, dass mein Mann mehr Platz für sein Hobby beansprucht, als ich mit meinem Job. Nun könnte er von mir aus das ganze Zimmer haben, wenn er nur hätte da bleiben können.
    Er würde heute staunen, dass ich wichtige Unterlagen auf Vordermann gebracht habe und alte Papiere, Rechnungen und Aufzeichnungen geschreddert habe. Das war für meinen Mann eine Sache, die ihn nur von den Forschungen abhielt. Lieber kaufte er neue Ordner und heftete alles ab. Wie gesagt, ich habe bereits Tage mit dem Durchforsten der Unterlagen verbracht, langsam sehe ich Land.


    So, nun ist der Valentin fast zu Ende, ich wünsche euch noch einen schönen Abend!


    Liebe Grüße
    cyprus-Conny :)

    Liebe Jolanda, liebe Ruth,


    ich danke für die netten Antworten.


    Auch ich lasse die Trauer zu, ich verlege sie nur in die Nachmittag- oder Abendstunden. Grund dafür einmal sind meine Schüler, die mit meiner Trauer sicher nicht umgehen können, zumal ich diese Klasse erst seit September 2012 habe und meine jüngere Tochter, die mit ihrer Trisomie 21 wahrscheinlich doch anders trauert als ich. Sie ist immer dann traurig, wenn ich traurig bin, das will ich ihr jedoch nicht immer zeigen. Sie ist zufrieden, wenn wir zum Friedhof gehen, Blumen ablegen und "Tschüssi- bis nächste Woche" sagen.


    Ich freue mich für dich, dass die Kinder deines Mannes dich nun doch so akzeptieren, wie dein Mann es sich gewünscht hätte, liebe Jolanda. Manchmal geschehen eben auch kleine Wunder, zum Glück!


    Liebe Ruth, die Idee mit dem Fotobuch finde ich ganz toll. Das wäre auch etwas, was sich für meine Töchter anbieten würde. Ich habe ein Foto von meinem Mann im Flur hängen, das war für mich ganz wichtig, dass ich irgendwann einmal vorbeigehen kann, ohne zu weinen. Ansonsten hatte ich nie den Drang, unsere Fotos überall zu drapieren. Ich habe noch ein schönes Foto, aufgenommen anlässlich einer Hochzeitsfeier von uns dreien, also Mann, Frau und jüngere Tochter. Das hängt nun im Arbeitszimmer. Zur Trauerfeier hatte ich eine PP vorbereitet mit Musik untermalt mit den Stationen unseres Lebens. Wir hängen ja schon seit der Schulzeit zusammen, wie man so schön sagt.

    Ich bin meinen Kolleginnen nicht böse, dass sie mir wünschen, ich könnte den Urlaub so angehen, wie wir es immer eben zu dritt anpackten. Ich denke, ich muss was Eigenes finden, vor allem brauche ich doch Ziele, die unbelastet sind.

    Jeder Tag ist ein kleines Etwas auf dem Weg in ein anderes, neues Leben. Ich las einen Spruch von J. La Fontaine "Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit davon." Mal schauen, ob das so stimmt!


    ich grüße euch ganz liebe aus dem kalten Chemnitz (-8° C)


    Conny- cyprus :)

    Liebe Mila,ich weiß nicht, wie man Kerzen einsetzt, deshalb kommen von mir für dich liebe Grüße und Wünsche, dass du aus dem Tief wieder auftauchen kannst!


    Liebe Grüße von
    cyprus- Conny

    Liebe Ruth und liebe Jolanda,


    sorry, dass ich meinen Kommentar auch zugeben möchte. Meist lese ich verschiedene Beiträge, schreibe nur wenig, da es oft passierte, dass ich keine Antwort erhielt.
    Was veranlasst mich nun, euch zu schreiben? Auch bei mir wird es nun 1 Jahr, dass mein Mann verstorben ist. Am 8.2.12 ging er zum Arzt wegen starker Schmerzen im Rückenbereich und erhielt Fango und Massagen wegen seiner Nervenentzündung, die "diagnostiziert" wurde. Damit begann die Odyssee, 2 Wochen verbrachte er mit den physiotherapeutischen Maßnahmen, bis er dann am 28.2. ins KH eingewiesen wurde. Er war grau im Gesicht , die Blutgerinnung funktionierte nicht mehr, man konnte viele Untersuchungen, bei denen punktiert werden musste, vorerst gar nicht machen. Am 13.3., also nach 2 Wochen verstarb er in meinen Armen. Ich blieb tags zuvor im KH, die Nacht über und habe ihn immer versorgt. Er hatte wahnsinnige Schmerzen, die nur mit Morphin betäubt werden konnten.
    Plötzlich und unerwartet, ja so war es für mich, keine Chemo, keine Bestrahlung konnte ihm mehr helfen, hätte die Leiden nur verlängert. Die Bauchspeicheldrüse, die Leber, nichts funktionierte mehr.
    Ich sitze nun hier und heule einfach nur, ich habe, wie ihr, so wahnsinnige Angst vor dem 1.Todestag. Mir geht es schon seit Beginn des neuen Jahres so bescheiden. Dabei habe ich doch so gut funktioniert all die Zeit über, habe mich mit meiner Arbeit abgelenkt, habe den Alltag gemeistert. Warum jetzt so was? Ich habe heute mit einer Kollegin gesprochen, die mir sagte, ich solle an etwas Schönes denken, mir ein Urlaubsziel heraussuchen. Ob sie es verstanden hat, dass es eigentlich nur einen schönen Urlaub mit meinem Mann gegeben hätte, weiß ich nicht. Wir wollten doch alles auch weiterhin gemeinsam tun und dann lässt er mich einfach allein! Wir waren 41 Jahre verheiratet, er wollte in diesem Herbst in Rente gehen. Es war so angenehm, wenn man nach Hause kam und gefragt wurde "Wie war dein Tag?" oder unsere gemeinsamen Spaziergänge. Nun macht mir das allein momentan überhaupt keinen Spaß mehr.
    Ich kann ja lesen, dass jeder so sein Päckchen zu tragen hat. Der Schmerz und die Phasen des Verarbeitens sind jedoch fast identisch. Hoch und Tief wechseln sich ab. Wenn man sich einen Tag ganz stark fühlt, kann morgen schon das große Heulen wieder einsetzen.


    Das wollte ich euch nur einmal schreiben, mir von der Seele schreiben, dabei sind die Tränen langsam weniger geworden. Das allein war schon hilfreich!


    Liebe Grüße und alles Gute für euch
    von cyprus/Conny aus Chemnitz

    Auch eine Kerze von mir, liebe Petra.


    Ich könnte ebenso immerzu Kerzen anzünden.
    Bei mir sind nun schon 10 Monate vergangen, jedoch kann man 41 Jahre doch nicht einfach so unter den Tisch kehren.
    Man war mit dem Anderen zu einer Einheit verwachsen und hatte sich vorgenommen, gemeinsam alt zu werden.
    Es hat nicht sollen sein.


    Liebe Grüße von
    cyprus-Conny