Immer schlimmer!

  • Hallo zusammen,


    meine geliebte Mama ist jetzt 3 Wochen nicht mehr bei uns, und ich habe das Gefühl, dass mein Schmerz mit jedem Tag immer noch schlimmer wird. Meine Gedanken drehen sich nur noch um die letzte Zeit im Krankenhaus, was vielleicht alles verkehrt gelaufen ist, was ich noch hätte tun können und was nicht gesagt worden ist. Personen in meinem Umfeld bewältigen ihren Alltag. Mein Mann und mein Sohn gehen zur Arbeit. Mein Papa leidet auch sehr, aber ich habe das Gefühl, ich habe noch extremer unter dem Verlust zu leiden. Seit Wochen habe ich nicht mehr geschlafen, bin nur noch ein Strich in der Landschaft. Meine beste Freundin rief nach 2 Wochen an und sagt: "Jetzt ist es doch schon 2 Wochen her, gehe mit mir mal einen Kaffee trinken." Eine andere Freundin rief ich als erstes 1 1/2 Wochen nach dem Tod an, weil es mir so extrem schlecht ging. Ich hatte ihren Mann an der Strippe, und sie hat erst nach 5 Tagen zurückgerufen, obwohl sie mir schriftlich mitgeteilt hatte, dass sie immer da sei, wenn ich reden wolle. Das hat mich auch enttäuscht. Mein Mann kann mit meiner Trauer auch nicht so richtig umgehen, obwohl er meine Mutter sehr geliebt u. geschätzt hat. Er meint nur, ich müsse nach vorne schauen. Ich fühle mich nicht sehr getröstet. Mit meinem Sohn kann ich mich gut unterhalten. Das hilft. Ich habe nur das Gefühl, aus diesem tiefen Loch nicht mehr hinauszufinden. Hat jemand von Euch Erfahrungen gemacht mit Trauergesprächen? Wäre schön, wenn Ihr mir dazu schreiben würdet.


    Meine Mutter war so eine wundervolle Mama, und sie fehlt mir so sehr!!!!


    LG

  • Hallo . . . .


    trösten, Mut machen . . . .


    vielleicht ein bisschen . . .


    ich habe 18 Monate die Trauer, um meine Freundin weggeschoben, weil ich dachte, ich werde daran zerbrechen, nicht zu trauern, war viel schlimmer . . .


    aber das merke ich erst, wo es endlich alles raus muss . . .


    du kannst von Glück sagen, dass Du in diesem Forum gelandet bist . . . .


    man kann lesen, einfach losschreiben, lernen, getröstet werden, selbst trösten, wird aufgefangen . . . .


    man braucht nichts erklären, alle fühlen das gleiche, mal mehr mal weniger . . . .


    Männer als Ehemann, können oft schlecht trösten . . .


    Freundinnen . . . auch schwer, zumindest ist das meine Erfahrung, denn sie erleben nicht das gleiche und können die Gefühle nicht fühlen, wie wir sie fühlen . . . .


    ich bin erst sehr kurz in diesem Forum, aber 2 Dinge habe ich für mich schon mitgenommen, wenn das Loch da ist, dann erlebe es, weine, trauere und es geht wieder vorbei und man kommt raus, auch wenn man es in der einen Sekunde kaum für möglich hält . . . .
    und das zweite . . . Raum lassen, für den der gegangen ist . . . eine Kerze anzünden, ein Bild aufstellen . . . und wenn einem zum weinen ist, dann raus damit . . . . .


    wir haben hier alle das gleiche Schicksal und ich wünsche Dir, dass Du hier viel Kraft tanken kannst, um alle schwarzen Löcher in geschaffte Etappen umzuwandeln . . . .


    Es grüßt ein Stern am Himmel :)

  • Hallo, e1170,


    ich kann dir, glaube ich, nachfühlen. Mein Freund starb am 21. Mai im Krankenhaus. Ich konnte da auch nichts mehr machen. Ich ließ ihn am 11. Mai mehr tot als lebendig ins Krankenhaus bringen. Vorher hat er mir immer zu verstehen gegeben, dass er nicht dorthin will. Aber ich konnte nicht anders.


    Ich habe 10 Tage an seinem Krankenbett gehofft und gebangt, aber leider vergeblich. Am 21. Mai starb er mit gerade mal 51 Jahren!


    Meine Mutter meinte schon Ende Mai oder Anfang Juni zu mir, ich soll doch endlich aufhören, zu trauern, denn dadurch wird mein Freund auch nicht mehr lebendig. Aber ich trauere noch heute um ihn, auch wenn ich gelernt habe, es mir nicht mehr anmerken zu lassen.


    Ich werde wohl auch noch wochen-, monate- oder jahrelang trauern. Aber ich denke, ich mache es nur noch so, dass niemand aus meinem Umfeld etwas mitbekommt!


    Ich weiß nur, ich werde ihn nie vergessen, denn er war der erste, den ich wirklich sehr geliebt habe. Und er fehlt mir sehr!


    LG
    Tanja

    Tot sind nur die, die wir vergessen!


    (Ich werde dich, mein Schatz Raimund, und unsere Freundin Mona nie vergessen!)


  • Hallo Stern am Himmel,


    danke für Deine tröstenden Worte. Seltsam, dass viele ähnliche Erfahrungen mit ihrem Umfeld machen. Wir haben einen großen Freundes- und Bekanntenkreis. Ich habe aber jetzt auch viel dazugelernt. Wenn einen so ein Schicksalsschlag ereilt, lernt man schnell, wer an seiner Seite ist. Wenige können mit Trauer umgehen und bemühen sich auch erst gar nicht. Klar, sie haben alle ihr eigenes Leben. Die Freundin, von der ich es am Wenigsten erwartet hatte und für die ich Tag und Nacht da wäre, ist jetzt nicht da. Eine andere Freundin steht mir sehr zur Seite, aber sie will mich halt immer wieder überreden, Dinge zu unternehmen, und das kann ich nicht. Sie meint es sicher auch gut. Ich habe mich komplett zurückgezogen und zu nichts mehr Lust, funktioniere nur noch. Gerade Ehemänner müssten doch die größte Stütze sein. Ich war immer ein aktiver Mensch, und ich glaube, dass ich jetzt so still geworden bin, damit hat er die meisten Probleme.


    Nochmals danke und LG

  • Hallo e1170 , ich weiß genau wie du dich fühlst , ich habe meine Mama gestern beerdigt . Ich dachte ich breche zusammen . Diesen Schmerz den man hat wird man nie überwinden man lernt einfach nur irgendwann damit zu leben so kann ich mir das vorstellen . Ich bekomme das Bild auch nicht aus dem Kopf wie ich an ihrem Bett saß nachdem sie eingeschlafen war , ich streichelte sie eine ganze Weile und merkte das sie immer kälter wurde :( es tut so weh ich wollte garnicht mehr wegehen . Mit deinen Freundinnen tut mir auch leid das sie so wenig da sind . Ich finde in so einer Situation merkt man erstmal wer seine wahren Freunde sind . Ich habe zwei Mädels auf die ich 100% zählen und die auch regelmäßig melden oder die auch zu jeder Tages und Nachtzeit anrufen könnte . Aber du hast ja noch uns hier wir haben immer ein offenes ohr !! Ich habe auch ein Bild stehen von ihr und die Kerze immer an , es tut gut aber schmerzt auch ganz doll !!! Fühl dich gedrückt von mir !!!


  • Hallo macika020371,


    danke für Deine lieben Zeilen und den Trost.


    Mit dem Umfeld, das scheint wirklich nicht einfach zu sein. Mein Sohn sagt z.B. er könne mich nicht den ganzen Tag weinen sehen, aber das fällt schwer, denn die Tränen kommen einfach so. Ich war nie eine Heulsuse, und ich weiß auch nicht, wo soviel Tränenflüssigkeit herkommt. Nun versuche, wenn es geht, mich in eine andere Ecke der Wohnung zu verziehen, wenn es wieder ganz schlimm wird.


    Meine Mama wollte auch nie ins Krankenhaus und hat immer gesagt, dann käme sie nicht wieder nach Hause. Das war ja dann auch so. Operieren lassen wollte sie sich auch nicht mehr. Dann hatte sie aber neben dem Krebs noch einen Oberschenkelhalsbruch und man mußte operieren, sonst wäre sie nur noch auf das Bett angewiesen gewesen. Obwohl man weiß, es ging nicht anders mit KH und OP, habe ich ein schlechtes Gewissen und es belastet mich sehr. Geht es Dir auch so mit dem KH?


    Morgen hätte meine Mama Geburtstag. Ich habe noch mehr Angst vor dem morgigen Tag. Wie übersteht man solche Tage???


    LG

  • Hallo e 1170,


    mit meinen Freunden habe ich sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Eigentlich alle waren total unsicher und wussten nicht, was zu tun ist, was sagen... und haben sich dann gar nciht gemeldet.
    Wenn ich dann auf die Leute zugegangen bin, waren die meisten erleichtert. Haben gemerkt, dass man mit mir sprechen kann. Das man mich fragen kann, was ich brauche, wie es mir geht. Ich habe hier im Forum gelernt, zu verstehen was bei mir passiert. Und das habe ich dann meinen Freunden erklärt. Sie fanden das spannend. Immer wenn ich Trost brauchte, habe ich versucht jemanden zu finden... Ich habe sehr versucht nicht beleidigt zu sein, wenn jemand nciht konnte und den nächsten anzurufen... da habe ich schnell festgestellt, wer sich Zeit nimmt und wer gut im Trösten ist...


    Ich weiß nicht wie wir das geschafft haben, aber in unserer Gesellschaft scheint seeehr viel Wissen um Trauer verloren gegangen zu sein. Dass das ganz normal ist, wie man mit Trauernden umgeht... Es juckt mich in den Fingern ein Buch darüber zu schreiben. Naja.


    Man denkt, der Mann oder Partner müsste einem am meisten helfen. Aber oft ist er am meisten überfordert. Du wirst das schon packen, alles was er tun kann ist dich in den Arm zu nehmen und zu trösten.
    Ich bin auch ein ziemlich munterer,lebenslustiger Mensch. In der Zeit der Trauer haben viele mich nicht wiedererkannt - ich selbst nicht.
    Meine Mitbewohnerin ist eingezogen, als ich mitten in der Trauer war. Als dann die Trauer weniger wurde, hat sie gestaunt - über meine Fröhlichkeit, die bunten Klamotten... meine Aktivitäten... All das kannte sie noch gar nicht. Es ist völlig in Ordnung sich in der Trauer ein Weilchen zurück zu ziehen und auch eine Runde niedergedrückt und antriebslos zu sein. Es wird vergehen, wenn Du so weit bist.


    Das schlechte Gewissen gehört irgendwie dazu. Versuch Dich nicht damit zu quälen. Irgendwie musste ich alles durchdenken, in Frage stellen... Aber mit der Zeit, bin ich immer wieder da angekommen, dass es keinen anderen Weg gegeben hätte. Diese Zweifelgefühle sind normal, versuch sie einfach zu beobachten und warte ab, was sie so machen. Irgendwann werden sie von alleine kleiner.


    Liebe Grüße
    Marie

  • Hallo e1170,
    ja ich kann Dich verstehen ! Ich habe meine Mama heute vor genau 10 Wochen auch im KH verloren. Intensivstation und und und.....


    Auch ich kriege diese Bilder nicht aus dem Kopf und ja auch ich habe ein schlechtes Gewissen. Die Gedanken was alles schiefgelaufen ist sind auch immer da. Es ist grauenhaft. Der einzige Trost ist im Augenblick, das ich Ihre Hand gehalten habe und bei Ihr war. Das habe ich Ihr versprochen.


    Ich war bei einem Trauerkaffee angeboten von der evang. Kirche. War 3 mal da und habe gemerkt, das dass nichts für mich ist. Es begann immer mit einer halben Stunde Kaffee und Kuchen zum plaudern. Dann stellten sich die neuen vor und dann wurde ein Thema besprochen. Dort waren fast nur ältere Leute ( 70 aufwärts ). Ich hatte das Gefühl, die älteren Herrschaften gehen dort hin um Ihre Einsamkeit zu unterbrechen. Soll ja auch so sein. Aber ich wollte reden. Evtl. gibt es ja in Deiner Nähe so etwas. Es kann ja da anders ablaufen als hier. Versuch macht klug.


    Ich bin jetzt in Behandlung bei einem Psychotherapeuten, der sich auch mit Trauerarbeit auskennt. War zwar gestern erst das zweite mal da, hatte aber das Gefühl, das es mir guttut. Man kann alles rauslassen bei einem Meschen den man nicht kennt und der weder direkt noch indirekt mit dem Verlust zu tun hat. Er hört zu, stellt Fragen usw.


    Mein Bekanntenkreis versteht bis auf wenige nicht warum ich dort hingehe. So nach dem Motto: Du warst doch sonst so taff.
    Ich lasse mich aber nicht beiiren. Ich gehe dahin weil es mir guttut.


    LG
    Mäusi

  • Hallo Ihr Lieben,


    mit unserer Trauer, ist etwas ganz normales verbunden . . . die Angst vor dem eigenen Tod . . . mich schauderst, wenn ich daran denke . . .


    wenn man dann im Umfeld Hilfe sucht, merkt man . . . oh, damit möchte sich niemand befassen . . . das Thema ist TABU, darüber spricht man nicht . . . .


    mein Mann kann es immer noch nicht, obwohl ich es wieder und wieder versuche . . . . er sagt, es schnürt ihm den Hals zu . . . .


    Liebe Marie, gib mir bescheid, wenn Dein Buch fertig und veröffentlicht ist . . . eine tolle Idee . . .


    Meinen Kindern versuche ich nach diesem Erlebnis . . . auch den Raum zu geben, den Tod ins Leben zu lassen, denn ich wünsche mir, dass es Ihnen dann mal leichter fällt, zu trauern, los zu lassen und zu verstehen . . . .


    unsere Welt beherrscht Technik, materielles . . . aber den Weg von Herz zu Herz und Mut für Offenheit, können sicher nur die wieder zurückbringen, die erlebt haben, wenn Offenheit und von Herz zu Herz , wie hier im FORUM, anderen hilft


    wir alle tragen es zurück in die Welt und das finde ich richtig KLASSE . . . .


    ein großer DANK an die Personen, die dieses FORUM ermöglichen . . . . . APPLAUS APPLAUS


    Stern am Himmel

  • Hallo zusammen,


    ich danke Euch herzlich für so viele liebevolle und tröstende Worte. Es ist gut, dass man sich so austauschen kann, wenn das Umfeld sich zurückhält. Wie gesagt, mein Sohn stützt mich sehr und meine beste Freundin ist für mich da. Dafür bin ich schon dankbar.


    Meine Mama ist auch auf der Intensivstation gestorben und ich habe auch die ganze Zeit ihre Hand gestreichelt. Ich weiß gar nicht wie lange. Es war wohl eine Ewigkeit. Ich wollte mich gar nicht trennen. Meinen Mann hörte ich dann irgendwann von ganz weit weg sagen: Wir müssen jetzt langsam gehen. Es sind so furchtbare Erinnerungen.


    Ich habe auch einen Rahmen mit Bild von meiner Ma auf der Anrichte stehen. Wenn ich auf dem Sofa sitze, schaut sie mich an und ich sie und ich spreche ganz viel mit ihr, auch alles, was mich im Moment belastet. Leider könnte nur sie mich richtig trösten.


    Die Adresse von einem Trauercafe der evangelischen Kirche hatte ich mir schon herausgesucht. Es gibt dort aber auch das Angebot von Einzelgesprächen. Wahrscheinlich wäre für mich aber auch ein Gespräch bei einem Psychotherapeuten besser. Mal sehen, für was ich mich entscheiden werde.


    Nochmals danke!!!

  • Hallo e1170,


    das mit deiner Mutter tut mir leid. Meine Mutter ist auch auf der ITS gestorben. Ich habe allerdings nicht die Kraft gehabt ihrem Sterbeprozess dabei zu sein. Als klar war das sie es wohl nicht schafft habe ich mich verabschiedet. Das ist jetzt über 2 Monate her, aber manchmal frage ich mich ob es richtig war sie am Mittwoch (Donnerstag Nacht starb sie) nicht noch mal zu besuchen und ihr noch zu sagen wie lieb ich sie habe. Habe die Tage die sie auf der ITS war versucht so lange zu besuchen wie es geht und habe dabei ihre Hand gehalten und mit ihr geredet. Aber trotzdem denke ich oft das ich vieles noch hätte sagen sollen. Aber dafür ist es zu spät. ;( Versuche nun das was mich bewegt in einem leeren Buch aufzuschreiben das an Mama gerichtet ist. Wenn ich soweit bin werde ich auch ein Bild in meiner Mutter in der Wohnung aufstellen, derzeit habe ich eins in der Tasche. Mein Vater und meine Oma sowie meine Patentante sind zwar für mich da, aber ich versuche sie nicht allzu sehr mit meiner Trauer zu belasten. Deswegen bin ich auch so froh mich im diesem Forum mitteilen zu können.


    Liebe Grüße


    Eva

  • Hallo,


    ich kann dir nur leise mein tiefes Mitgefühl ausdrücken.


    Ich habe am 31.07.13 meine Mama gehen lassen müssen, nach 4 harten Wochen auf der ITS. Ich kann dir nichts sagen was dich vielleicht trösten könnte.


    Wie kann ein anderer deinen Schmerz verstehen der nicht einen geliebten Menschen verloren hat.


    Ich habe meine Mama bis zur letzten Sekunde begleitet, ihr Herz blieb stehen und mit ihrem brach meins.


    Bitte fühle dich im Gedanken umarmt.


    Cornelia

  • Liebe e1170,


    mein Freund hatte im April noch Geburtstag. Da dachten wir beide noch nicht, dass es einen Monat später aus sein wird! Wenn ich damals schon gewusst hätte, dass es einen Monat später aus sein wird, hätte ich schon im April anders reagiert. Aber dieses "Hätte, wäre, wenn" hilft ja keinem von uns weiter! Und so richtig tröstlich ist das ja auch nicht!


    Ich hoffe, dass du irgendwann wenigstens ein wenig leichter durch den Tag gehst, momentan wird es für dich auch sehr schwer sein! War bei mir auch so. Langsam geht es schon etwas besser! Aber so richtig gut wird es nie sein!


    Gruß,
    Tanja

    Tot sind nur die, die wir vergessen!


    (Ich werde dich, mein Schatz Raimund, und unsere Freundin Mona nie vergessen!)

  • […]

    Wie gesagt, liebe e1170, ich fühlte mich auch nicht unbedingt gut, als ich meinen Freund ins Krankenhaus bringen ließ! Ich meine, die ersten Tage hat er ja gar nichts mitbekommen, weil er ins künstliche Koma gelegt wurde, aber als er nach ca. 1 Woche wieder zu sich kam, hat er mir zu verstehen gegeben, dass er ganz und gar nicht damit einverstanden war, dass er im Krankenhaus war.


    Aber, was hätte ich tun sollen? Mir blieb doch nichts anderes übrig! Und natürlich habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich so lange gewartet habe mit dem Krankenhaus. Aber mein Freund sagte immer, ich soll das Telefon weglegen. Er schaute mich auch richtig böse an. Und ich blöde Kuh hab auch noch darauf gehört.


    Ich meine, der Arzt hat mir später gesagt, ich hätte zu dem Zeitpunkt schon nichts mehr machen können. Und dass er so lange durchgehalten hat, war auch ein Wunder. Aber ich kann es immer noch nicht fassen, dass er nicht mehr ist. Und ich werde auch noch lange daran zu "knabbern" haben, dass er nicht mehr ist .... ich liebe ihn noch immer sehr!

    Tot sind nur die, die wir vergessen!


    (Ich werde dich, mein Schatz Raimund, und unsere Freundin Mona nie vergessen!)

  • Hallo Ihr Lieben,


    Ich bin jetzt schon wieder seit 5.oo Uhr auf den Beinen. Das lange liegen ohne richtig schlafen zu können, ist schlimm. Ich weine schon wieder den ganzen Morgen. Wo ist denn meine Stärke und Kraft geblieben, die ich immer besessen habe? Meinen Schmerz möchte ich auch nicht so sehr an meine Familie heranlassen.


    Cornelia: Meine Ma ist auch am 31.07. verstorben. Ich glaube das ist mit das Schlimmste, dass einem immer wieder etwas einfällt, was man noch hätte sagen können. Seltsamerweise geht das doch jedem so.


    Heute ist ein noch furchtbarer Tag als die letzten. Meine Mama hätte heute Geburtstag, und wir hatten noch im KH darüber gesprochen. Nun gehe ich mit Blumen zum Grab, anstatt sie ihr persönlich zu überreichen. Mein Vater fährt mit, aber wir können uns im Moment nicht gegenseitig trösten. Wäre doch dieser Tag schon vorbei. Es tut so weh!!!!!


    Nochmals allen danke für Eure Zeilen.


    LG Elke

  • Hallo Elke,


    der Schmerz ist so unerträglich , ob einen jemand seine Lebensgrundlage entzogen hat. Ich kann es ein bissel verstehen ,deine Angst vor dem Tag (Geburtstag). Glaube mir, ich habe es gerade erlebt. Am14.08.hatte Ma ihren Ehrentag.


    Diese Unerträglichkeit des Seins.... Wenn ich meiner Ma nicht versprochen hätte alles in ihrem Sinne weiterzuführen wäre ich auf und weg.


    Ich wünsche dir viel Kraft für die kleinen Schritte.


    LG Cornelia

  • Hallo e1170, das kann ich mir vorstellen das dieser Tag heute wieder besonders schlimm war :( meine Mama hat am 15.8 da lag sie im kkh , drei Tage vor ihrem Tod . Ich hatte gestern meinen Mann auch gefragt ob ich wirklich eine gute Tochter war und auch genug für sie da war :( ich habe ihr Foto im Wohnzimmer stehen und jedesmal wenn ich es anschaue zerreißt es nur mein Herz bei dem Gedanken das sie nie mehr wieder kommt . Ich kann es mir einfach nicht vorstellen ohne sie, was ist wenn ich mal einen Rat brauche oder etwas sie war auch meine beste Freundin . Das du soviel weinst ist völlig in Ordnung sowie ich zur Ruhe komme kullern mir auch Tränen . Wünsche dir besonders viel kraft heute . Liebe Grüße

  • Hallo Ihr Lieben,


    danke für die vielen tröstenden Worte. Heute morgen war ich mit meinem Papa und meinem Sohn auf dem Friedhof. Es ist schon ein besonders schwerer Tag, und ich bin froh, wenn er bald vorüber ist. Auf das Grab zu schauen u. nicht persönlich gratulieren zu können - furchtbar. Für meinen Papa ist es auch schwer und irgendwie habe ich das Gefühl, dass man sich nicht gegenseitig trösten kann. Mit was auch? Vielleicht kommt das irgendwann mal. Normalerweise hätte ich heute, wie jedes Jahr, meiner Mama einen Kuch gebacken, und wir hätten schön im Familienkreis gefeiert. Das ist jetzt vorbei. Ich habe sowieso das Gefühl, dass es für mich ein Leben vor dem Tod meiner Mutter und ein Leben nach dem Tod meiner Mutter gibt. Sie war der Mittelpunkt der Familie, und wir hatten alle ein tolles Verhältnis. Ich hätte mir keine liebevollere Mama wünschen können. Es ist so still in mir und um mich herum geworden. Mein Papa war noch bis gerade bei uns, und wir haben uns noch ein wenig unterhalten. Es ist schon seltsam, jetzt zu wissen, den Rest den Lebens ohne Mutterliebe auskommen zu müssen. Mit ihr konnte ich mich über alles unterhalten, selbst wenn mir innerhalb der Beziehung mal nicht so gut ging, was ja vorkommt. Ihr konnte ich alles anvertrauen. Meine Freundin sagte gestern: Das Leben ist hart! Ja, das ist es wirklich! Sie fehlt mir so sehr!


    Ich umarme Euch unbekannterweise!

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