Es tut so weh

  • Am 06.02.16 war die Trauerfeier von meinem Lebenspartner. Es waren viel Freunde, Handballer und die Familie dar. Der Pfarrer hatte eine sehr innige Rede gehalten und die von mir ausgesuchte Musik war auch sehr schön. Ich hatte das Gefühl dass ich nur bis zu diesem Tag für meinen Liebsten aushalten wollte. Danach kam der Schmerz mit voller Wucht. Jetzt bin ich nur noch einsam und die Sehnsucht ihn einmal noch zu spüren ist riesengroß. Morgen ist mein erster Arbeitstag und ich habe furchtbare Angst. Am 17.12.2015 verunglückte er tödlich mit dem Auto, als ich das letzte Mal auf der Arbeit war. Vielleicht ist es auch die Assoziation, die mir diese Angst bereitet. Wöchentlich gehe ich zum Psychologen, weil ich mir immr noch eine Schuld gebe bzw. dies Unglück als Strafe sehe. Manchmal ist es ganz schlimm und ich versuche mir selbst weh zu tun. Ein Leben ohne meinem Lebenspartner kann ich mir immer noch nicht vorstellen und denke immer noch, dass er doch bald zur Tür reinkommen muss. Er war mein Fels in Brandung, ich konnte mich immer anlehnen und er machte mir Mut, wenn ich mal verzagt war. Er war meine große Liebe, die einem nur einmal im Leben begegnet. Ich lese hier im Forum von so vielen schrecklichen Schicksalen und wünsche uns allen, dass wir das was passiert ist begreifen und irgendwann mal wieder einen Lichtstrahl am HImmel sehen. Fühlt euch gedrückt. Muneca

  • Liebe Muneca,
    Wie gut kann ich diesen grossen Schmerz und die Verzweifelung verstehen die du jetzt empfindest. Es ist so furchtbar den geliebten Menschen zu verlieren, so sinnlos und alles was man noch geplant hat ist in einer Minute vergangen und vorbei. Ich erkenne mein Leben oft nicht wieder und frage mich wann ich endlich aus diesem Albtraum erwache. Aber es gibt auch schon Phasen die einfacher sind, es verändert sich und man kann sich zwischen den Phasen der grossen Trauer etwas erholen. Auch mein Mann war die Liebe meines Lebens, wir waren 29 Jahre verheiratet, man kann so etwas nicht begreifen und es dauert lange bis es ankommt. Lass Dir Zeit und lass Dir helfen. Gut dass Du zur Psychologin gehst. Und auch die Arbeit hilft Dir vielleicht wieder ein wenig über den Tag. Wir brauchen Geduld mit uns und auch die Anderen müssen Geduld mit uns haben. Alles was Dir jetzt gut tut ist richtig. Ich hoffe Du hast liebe Menschen die dir beistehen und verzweifele nicht. Wir alle schaffen das.
    LG Jenny

  • Liebe Muneca!


    Eine Trauerfeier kann auch ein Trost sein. So viele Menschen die an ihn denken, die ihn schätzen , mit dir Trauern. Die Tage danach fand ich sehr schlimm, jetzt ist es endgültig! Jetzt ist er auf dem Friedhof..
    Und doch warte ich noch immer darauf das er nach Hause kommt. Diese Sehnsucht ist manchmal kaum auszuhalten.
    Mir geht es etwas besser wenn ich beschäftigt bin. Die Arbeit hilft das Gedankenkarussell anzuhalten.
    Vor meinem ersten Arbeitstag hatte ich auch eine riesen Angst, aber es tut mir gut, Die Kollegen nehmen viel Rücksicht auf mich.
    Das nach Hause kommen war am Anfang noch schlimmer, niemand der wartet. Wenn ich am Morgen vergessen hatte das Rollo hochzuziehen war es noch immer unten wenn ich nach Hause komme. Das war so furchtbar...
    Mittlerweile habe ich meine Rituale,, und das nach Hause kommen ist etwas leichter.
    Ich versuche mich zu verabreden...aber oft muss ich wieder absagen...ich schaffe es manchmal einfach nicht mich mit Menschen zu treffen...besser ist sie kommen zu mir nach Hause.


    Ich hoffe du hast liebe Menschen die für dich da sind, die dir zur Seite stehen und dir helfen diesen Schmerz zu ertragen
    Liebe Grüße, Sorina

    Alles verändert sich, mit dem der neben einem ist oder neben einem fehlt.
    In meiner Trauer wohnt die Liebe

  • Liebe Jenny, liebe Sorina!
    Heute war mein erster Arbeitstag und ich hatte einen großen Schmerz in mir. Da mein alter Chef mich mobbte, war es auch ein neuer Einstieg in eine neue Abteilung. Ich wurde sehr nett aufgenommen, hatte mit meinem zukünftigen Chef ein verständnisvolles Gespräch. Ich habe ein schönes kleines Büro, wo ich auch mal weinen kann, wenn mir danach zumute ist. Es stimmt die Arbeit hat mich manchmal heute ein wenig abgelenkt, aber umso schlimmer ist es nach Hause zu kommen, kein Licht, kein Begrüßungskuss, kein "na Maus wie war dein Tag", sondern Einsamkeit. Trotzdem muss es weitergehen. Die Möglichkeit auf dem Friedhof zu gehen, habe ich nicht, da wir nicht verheiratet waren und seine Kinder die Urne überführen lassen zu einem Ort, der sehr weit weg für mich ist. Aber ich habe mir hier zu Hause eine kleine Trauerecke geschaffen. Mit dem Verabreden ist es auch nicht einfach für mich, weil ich oftmals nicht in der Lage bin. Manchmal möchte man sich halt ins Bett legen und die Decke über den Kopf ziehen. Ich habe liebe Kinder und Freunde um mich rum, die für mich da sind.
    Ich hoffe wir schaffen das hier zusammen, alles ein bißchen erträglicher zu machen. Allein eure Worte helfen dabei. Ich wünsche euch auch viel Kraft. LG Muneca

  • Liebe Muneca!


    Es bleibt uns wohl nichts weiteres übrig als irgendwie weiterzuleben.Manchmal gehe ich auch schon sehr früh ins Bett, mit Wärmflasche, zieh mir die Decke über den Kopf...und dann liege ich da und kann doch nicht schlafen..Es ist so schwer zu verstehen warum wir jetzt allein weiterleben sollen, wir hatten doch ganz andere Pläne..
    Zur Zeit kann ich auch nicht im Vorraus planen. Mein Mann hat nächste Woche Geburtstag..was soll ich tun? Meine Geschwister fragen , sie würden gern vorbeikommen..unsere Kinder .aber ich weiß nicht wie ich diesen Tag verbringen möchte. Möchte ich allein sein, oder nicht? Ich hab so große Angst vor diesem Tag, möchte ihn am liebsten ausfallen lassen..
    So eine kleine Trauerecke habe ich auch, kann auch zum Friedhof gehen und Blumen bringen.
    Zur Zeit fühle ich mich innerlich sehr leer, ich sehe sein Bild und rede mit ihm als ob er dort auf dem Stuhl sitzt..ich denk manchmal ich werd verrückt, und kann es nicht verstehen.


    Ich wünsch dir eine friedliche Nacht mit guten Gedanken und erholsamen Schlaf.
    Liebe Grüße, Sorina


    Ich weiß nicht ob ich es schaffe...aber es bleibt wohl keine andere Möglichkeit.

    Alles verändert sich, mit dem der neben einem ist oder neben einem fehlt.
    In meiner Trauer wohnt die Liebe

  • Liebe Muneca, liebe sorina,
    das nach Hause kommen abens und keiner ist da ist wirklich schlimm, und manchmal weine ich schon auf dem nach hause weg. Aber wenn man den ganzen Tag arbeitet und nicht trauern kann, sehne ich mich förmlich danach nicht abgeoenkt zu werden sondern mich auf die Trauer einzulassen und sie zu spüren. Mir erleichtert das mein Herz als wenn ich es immer verdränge. Ja und ich sehe ihn auch oft neben mir stehen oder auf seinem Platz am Tisch sitzen, Ich rede dann mit ihm, hört ja keiner, und ich weiss dann auch genau was er mir antworten würde. Ich denke er wöre stolz auf mich und die Kinder, das wir alles gemeinsam meistern, wenn sie auch nicht stöndig hier sind, halten wir doch zusammen. Er würde sicher wollen das wir schon etwas weniger traurig wären aber wie soll das gehen.
    Ich glaube alles was wir jetzt fühlen und erleiden muss so sein und wir müssen eben weiterleben, irgendwie jeden Tag aufs neue schaffen und ein bisschen Hoffnung haben das wir eines Tages etwas besser ohne unsere Liebsten zurecht kommen, auch wenn es nie aufhören wird weh
    LG

  • Hallo ihr zwei, ich glaube unsere Gefühle sind so nah beieinander. Ich denke auch, dass mein Liebster mich durch den Tag begleitet und seine Seele bei mir ist. Ja ich rede meist mit ihm, wenn ich im Bett liege, habe immer noch seinen Schlafanzug an und nutze immer noch sein Rasierwasser im Bad. Ich habe es immer so gemocht, früh im Bad wenn er sich rasiert hat, sein Rasierwasser in der Nase zu haben. Ich wünsche euch eine gute Nacht und Träume von euren schönen Zeiten.
    Ich drücke euch ganz doll. Eure Muneca

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