ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll

  • :/ Hallo,
    ich bin 17 Jahre alt und habe vor genau einem Monat meine beste Freundin durch einen Suizid verloren. Ich hab ehrlich gesagt noch nie wirklich in ein Forum geschrieben und komme mir auch ein bisschen komisch dabei vor. Aber ich versuche einfach mal alles raus zu lassen und ehrlich zu sein:


    Vor 5 Wochen hätte ich niemals gedacht, dass ich jetzt in so ein Forum schreibe, oder dass ich ein Mensch werde, der trauern muss. Vor 5 Wochen hätte ich niemals gedacht, dass ich demnächst auf die Beerdigung meiner besten Freundin gehe. Damit ihr mich vielleicht ein bisschen besser verstehen könnt, müsst ihr meine beste Freundin ein bisschen näher kennen lernen:
    Sie ist ein wunderschönes, beliebtes und sehr intelligentes Mädchen. Sie ist ein Mensch, der niemals ein schlechtes Wort über ihre Freunde verloren hat, da sie die Schuld immer bei sich gesucht hat. Sie ist so ein wundervoller Mensch, sie wollte für jeden das Beste, für jeden da sein und hat sich selbst immer vergessen. Sie ist an Bulimie/Anorexie vor ca. 4 Jahren erkrankt. Sie war niemals dick, wollte bloß ein paar Pfunde verlieren und ist da ziemlich schnell reingerutscht. Es gab Phasen, wo es mal besser ging und mal schlechter. Wir kennen uns seit 3 Jahren und sind seit 2 Jahren beste Freundinnen. Wir waren uns sehr ähnlich. Wir beide hatten Vetrauensängste, Angst nicht gut genug zu sein. Es hat sehr lange gedauert, bis wir richtig fest aneinander gewachsen sind, bis wir uns wirklich alles anvertrauen konnten. Aber wir beide wussten von Anfang an, dass wir uns sehr ähnlich sind. Sie hat meine Gedanken immer gelesen und ich ihre. Wir bildeten irgendwann eine Dreier-Clique mit unserer anderen besten Freundin und wir drei waren unzertrennlich. Wir sind so gut wie jedes Wochenende zusammen los gezogen, wir haben immer beieinander geschlafen, gelacht, bis wir keine Luft mehr bekommen haben. Und natürlich geweint. Geredet über Gott und die Welt. Und niemand hat mich jemals so sehr verstanden wie sie. Ich kann es gar nicht beschreiben, aber es war als hätte man mir einen Spiegel vorgehalten. Vom Aussehen sahen wir uns nicht ähnlich, aber unsere Gedankengänge waren immer sehr ähnlich.
    Sie hat mich immer zum Lachen gebracht. Nur 2 Menschen auf dieser Erde (außer meiner Familie) habe ich so sehr vertraut. Und es waren die beiden. Und sie hat uns dasselbe gesagt. Wir waren zwei Jahre lang auch noch in einer Klasse. Vor genau einem Jahr waren wir auf Klassenfahrt und sie hat mir abends geschrieben, dass sie sich fragt, wofür sie eigentlich lebe. Daraufhin schrieb sie, dass ich ein Grund bin, für den sie lebt. Ich vermisse sie so schrecklich. Bis jetzt fühlt sich alles an wie ein Alptraum. Ich hab das Gefühl, sie steht jeden Moment in der Tür und sagt, dass sie mich verarscht hat. Ich habe noch nie so etwas schreckliches gefühlt.


    Und wenn ich mir jetzt die Zeilen so durch lese, kommt es mir vor, wie ein Buch. Als wäre das nicht mein Schicksal. Eine Geschichte, die nicht wahr ist. Aber sie ist es. Und das kommt in meinem Kopf nicht an. Jeder um mich herum weint und ich kann nicht. Ich realisiere es nicht. Ich verdränge es die ganze Zeit und dann gibt es Momente, in denen ich totale Panikanfälle bekomme, weil mir klar wird, dass ich sie nie wieder sehen werde.

  • Liebe Luca,
    du hast ein traumatisches Erlebnis gehabt und dir geht es schlecht.


    Es ist dein Schicksal, das zu erleben, aber das Leben, das Schicksal, geht weiter.


    Was kann ich schreiben, ich bin keine Psychologin.


    Was ist mit dem anderen Menschen aus eure Dreier-Gruppe?


    ......................................................


    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

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