Das klingt wirklich brutal, so sehr ich dich verstehen kann, liebe Iris - den Schmerz kenne, so verstehe ich nicht, wie solche Gedanken dich tragen können, wo da noch ein Sohn ist.
Glauben unmöglich scheint sich aber dennoch daran festhalten zu wollen.
Ich versuche das wirklich zu verstehen, ich möchte so gerne wissen, wie in einem Mutterherz die Liebe so vertreilt sein kann, man sich an einem Glauben festhalten will wenn da nur Anklage ist.
Gerade der Glaube solte helfen, so dachte ich immer, beneide die Menschen die in tiefster Trauer dazu fähig sind, sich daran festhalten können, vertrauen.
Ich habe da andere Erlebnisse, andere Gedanken die mich überleben lassen.
Die Lebenden sind wichtiger als die Toten.
Nur daraus konnte ich Kraft schöpfen, dem einen Kind folgen wollen, hieße ja das andere ins Elend zu stürzen, aus dem selbst entflieht *denk*
Wie auch immer, könnte ich meinem toten Sohn in die Augen sehen, dass war meine Frage als ich mein Leben nicht ertragen konnte.
Ich wäre auch nicht die erste gewesen, die aus Liebe zum toten Kind, die LIebe des lebenden verliert.
Sicher liebt eine Mutter jedes Kind mit gleicher Intensität wie aber dem Kind erklähren, dass da auf einmal die LIebe des eines KIndes nicht mehr reicht um solche Schiksale überwinden zu können.
Fragen über Fragen und ja ich bin mir bewusst, dass meine Zeilen da auch anders aufgefasst werden könnten als sie von mir ausgehen.
Die Sichtweise für einen Augenblick zu ändern, für mich war das so wichtig und wertvoll, auch wenn es schmerzt.
Nein es liegt mir fern den Finger zu heben, es ist mir so wichtig einfach mal zu sagen schau hin, da ist noch mehr zu verlieren, wenn du es aus dem Blick verlierst.
Ja man kann sich in der Trauer verlieren, wer weiß das besser als ich, was ich aber auch weiß, braucht es manchmal mehr als nur die guten Worte die trösten sollen und doch nicht helfen können.
Das meine Worte nicht helfen müssen, dir vielleicht auch wie ein Schlag ins Gesicht wirken könnten, das Risiko gehe ich ein.
Wenn mir eines nicht geholfen hat in meiner teifsten Trauer dann waren das die Worte was ich doch für ein bedauernwerter Mensch bin mit meinem Schiksal.
Geholfen haben da wohl eher die ehrlichen Worte, die zwar hart aber wichtiger waren als alles andere.
Immer wieder gezwungen werden mal anders zu schauen, ganz ehrlich, das haben sich nicht viele getraut damals aber um so dankabarer bin ich noch heute dafür.
Ja auch ich habe Muttertag am Sonntag, was ich dabei fühle, ich habe da keine Worte dafür - es ist wie wieder ein Stückchen sterben müssen. Alles kommt hoc h, wie gestern erst geschehen, aber das wird es an jedem Feiertag, an den Gedenktagen, seinem Geburtstag.
Und dann wird die Dankbarkeit kommen, weil ich schon weiter bin, viel weiter, dass ich die anderen noch haben darf - im Leben, dass es ihnen gut geht, weil das Leben mir mehr geschenkt hat als nur das eine Mutterglück, dass mir dann gestohlen wurde, gewaltsam entrissen.
Ich wünsche dir, so viel, vor allem die Farben zwischen deinem Schwarz, das sie sich etwas ins bunte mischen und nicht im Schwarz verschwinden.
Nicht nur zu wissen sondern auch dagegn stellen, als es einfach so laufen zu lassen - die Kraft die es dazu braucht.
Der Schmerz wird nicht erträglicher, wie die Liebe zu deinem Sohn nie weniger, nie enden wird.
Ich wünsche dir es ertragen zu können, indem es dir geschenkt wird erträglicher damit umzugehen.
Mit einer lieben Umärmelung,
Funny.