Warum fällt das Begreifen so schwer?

  • Die schönen Sommerabende ohne dich zu verbringen fällt so schwer. Ich habe weder letztes Jahr, noch in diesem Jahr noch nicht einmal abends auf unserer Terrasse gesessen. Früher saßen wir beide jeden Abend hier und haben geklönt, über alles Wichtige und Unwichtige geredet, gelacht und uns gefreut, wie schön unser Leben ist. Mein Leben ohne dich funktioniert irgendwie...wie soll es auch anders gehen....Aber immer wieder kommen diese Fragen..WARUM? Warum haben die Ärzte die Symptome nicht ernst genommen? Du warst so verzweifelt, weil Niemand dir richtig zugehört hat. Soviel ist falsch gelaufen.....
    Und auch nach 1,5 Jahren begreife ich es nicht, dass du nie mehr zurück kommst. Du fehlst mir so sehr. Ich vermisse dich. Ich hätte niemals geglaubt, dass ich ohne dich leben kann. Und du hast immer gesagt: " Du schaffst das Hasi..Aber ich könnte nicht ohne dich leben." Nun sitz ich hier allein in unserem Haus und "muss" alles alleine schaffen. Ja, die Kinder sind da und die süßen Enkelkinder und trotzdem bin ich am Ende des Tages allein. Ich vermisse deine Streicheleinheiten, wenn es mir nicht gut geht...und das geht es zur Zeit nicht...ich weiß nicht, ob es die Nachwirkungen von Corona sind, aber ich fühle mich so schlapp, habe wahnsinnige Gelenkschmerzen, bin immer müde...Alle Freunde bemühen sich und ich nehme ihre Hilfe und das Zusammensein auch gerne an....aber mir fehlt etwas ganz Wichtiges...nämlich deine Nähe und Liebe...Ich bin nur noch halb....Immer fröhlich und zuversichtlich für alle Anderen und am Ende doch sooo allein. Und dann kommen da die Sprüche: " Such dir was Neues"....."Du bist noch jung"......Ich kann das nicht und habe überhaupt kein Interesse daran...DU warst meine große Liebe, mein Seelenverwandter, du hattest all das, was ich mit einer großen, ehrlichen und vertrauten Liebe verbinde.....Ich bin noch weit vom " Begreifen" entfernt.....

  • Mir geht es genauso wie dir. Ich bin dabei, mir einen Freundeskreis aufzubauen, doch die Wohnung, in der ich lebe, genau dort hat mir mein verstorbener Mann eine Heimat bereitet. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich hier eine Heimat, jedoch ganz ohne ihn. Das tut weh und ich weine oft. Ich bin noch nicht so weit, eine neue Bindung einzugehen, obwohl ich weiß, dass sein Leben ein Ende gefunden hat und meines ohne ihn weitergehen muss. Ich hänge noch in dieser schönen und glücklichen Vergangenheit fest. Wer weiß, was mich in der Zukunft erwartet. Wie geht es dir in dieser Lage?

  • Liebe Margy, danke für deine Antwort. Es ist schwierig. Ich war mit meinem Schatz seit meinem 16. Lebensjahr zusammen und fast 34 Jahre verheiratet. Es war und ist die große Liebe, mein Leben war voller Glück. Jetzt mit 54 Jahren fühle ich mich immer noch recht jung geblieben, ich bin unternehmungslustig und lache so gern. Es tut auch oft weh, weil alle meine Freundinnen Partner haben und ich immer allein dazwischen sitze. Aber ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass da mal Jemand Neues an meiner Seite ist. Ich glaube auch, dass sehr schwierig sein würde, weil ich immer vergleichen würde, weil ich auch ein schlechtes Gewissen hätte, weil ich vielleicht auch nicht bereit wäre, mich umzukrempeln. Auch ich weine noch sehr oft, aber ich kann es schon aushalten. Und im Moment bin ich oft auch gerne mal allein. Vielleicht kommt es ja auch alles ganz anders. Niemand weiß, was die Zukunft bringt. Aber auf die Suche begebe ich mich definitiv nicht. Darf ich fragen, wie alt du bist? Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Zuversicht. Lass deine Tränen laufen und schöpfe Kraft aus den schönen Erinnerungen. LG Ina

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