Unstimmigkeiten wegen Trauerfeier, weil ich anscheinend “nur“ die Partnerin bin

  • Hallo liebe Forengemeinde,


    ich (44) bin neu hier und möchte Euch gerne um Eure Meinung oder um einen Rat bitten.

    Seit 3,5 Jahren bin ich mit einem Mann zusammen der seit 4,5 Jahren getrennt lebend noch verheiratet ist. Er hat zwei Kinder (15 u 10). Seine Mutter, mit der wenig Kontakt bestand, ist nun unerwartet verstorben. Mein Partner teilte mir mit, dass er mit seinen 2 Kindern und mit der Ex zur Beerdigung gehen wolle, da ich seine Mutter ja auch nur an 2 Weihnachten und an seinem Geburtstag kennengelernt hatte. Ich konnte das gar nicht verstehen, denn seine (Ex)-Frau hatte überhaupt kein gutes Verhältnis zu seiner Mutter. Er sagte, dass seine Kinder es so möchten und ich seine Mutter nicht gut genug kannte. Ich entgegnete, dass ich im stillen Kämmerlein da sein darf um ihn zu unterstützen und ihm zuzuhören, aber wenn es soweit ist, nicht an seiner Seite sein darf. Naja, ein paar Tage später meinte er, dass ich doch an seiner Seite sein kann, aber er weiß gar nicht wie er sich verhalten soll. Er möchte eigentlich die Kinder neben sich haben. Er wisse also nicht, wo ich zb sitzen oder laufen soll, oder wie er und auch ich sich am Grab verhalten sollten. Ich bin nun so verunsichert und fühle mich gar nicht so wohl, weil ich anscheinend doch als Störfaktor angesehen werde. Ich weiß auch nicht, wie man sich in so einer Konstellation verhält. Sollte ich ihn also mit ihr und den Kindern gehen lassen? Bin mir nämlich gar nicht sicher, ob er wirklich möchte, dass ich mitgehe. Ich wollte einfach für ihn da sein, aber wenn er nicht so viel Wert darauf legt, dann dränge ich mich nicht auf. Ich erwähne noch, dass die Ex und ich uns kennen und sympathisch finden. Wenn wir uns sehen grüßen wir uns und wechseln ein paar Worte.


    Danke fürs Lesen.

  • Liebe Leanca, ein liebes Willkommen hier bei uns in unserer kleinen Runde.

    Verstehe ich schon, so meine ersten Gedanken, so von Außen drauf geschaut, verstehe ich beide Seiten.

    Natürlich möchtest du deine Partner unterstützen, für ihn da sein, an seiner Seite immerhin gehört ihr ja auch zusammen.


    Dann ist da die andere Seite seiner Familie und er weiß sich nicht zu verhalten - für mich liest es sich so das er wohl auf die Bedürfnisse, Wünsche seiner Kinder Rücksicht nehmen möchte.

    Bei der Beerdigung als Einheit wie sie von Seiten der Kinder wohl gesehen wird.

    Immerhin ist er ja auch noch nicht geschieden, warum auch immer- es gibt ja heute viele Paare die eigene Wege gehen ohne eine Scheidung in Betracht zu zeihen.

    Wenn auch die Ehefrau damit gut zurecht zu kommen scheint kann das bei den Kindern einfach anders aussehen.

    Für sie kann es einfach anders sein - das alte Leben des Vaters- die Famile und dann das neue mit dir.


    Wohin mit dir dabei - natürlich ließen sich Lösungen finden aber davon würde eventuell keine jedem wirklich gerecht.


    Natürlich mag ich mir kein Urteil bilden, steht mir nicht zu und dafür weiß ich auch zuwenig.

    Dein Partner sitzt da zwischen den Stühlen und ich glaube wenn du ihm wirklich helfen magst dann lässt du der alten Familie den Tag für sich.

    Du wärest dann da wenn er wieder zurück kommt als Ruhepol sozusagen.


    Es sei denn dir liegt einfach für dich selsbt viel daran in dem Moment an seiner Seite zu stehen, dabei zu sein beim Zusammensein nach der Beerdigung.

    Liegt dir wirklich daran seiner Mutter die letzte Ehre zu geben - wo ihr doch wenig Kontakt hattet.

    Ich kann das nicht wissen - was ich aber weiß ist einfach da zu sein, zum reden, zum schweigen, für spätere Besuche auf dem Friedhof ist ebenso wichtig wie am Grab neben ihm zu stehen und er wird dort ja nicht allein sein.


    Entscheiden musst du das für dich allein, blkeibt es aber dabei das deinPartner keinem gerecht werden kann und es alles ihn mehr belasten könnte als es müsste.

    Da zu sein besteht manchmal einfach auch daraus eines Schritt zurück zu treten um Spannung aus der Situation zu nehmen und da zu sein wenn die Familiensache beendet ist.

    Trennen können zwischen ich gehöre nicht dazu und ausgeschlossen zu fühlen und ihm seinen Weg zu ebnen - für mich ist beides Liebe und die größere wohl den Schritt zurück treten - es ist ja auch für ihn nicht einfach.

    Kein billiger Kompromiss der eventuell nur weitere neue Probleme mit sich bringen könnte.


    Och je und ich denke ja auf den Gedanken Störfaktor zu sein kann man kommen aber man entscheidet selbst ob man sich am Ende als Opfer und Störer sehen mag oder eben der Teil deines Partners der einfach versteht wie schwer das alles für ihn ist und er egal wie - es eben nicht allen Recht machen kann.


    Die Beerdigung hat ihren Tag, dann kommt der ganze Rest danach.

    Ich wünsche dir eine gute Entscheidung für dich zu treffen.


    Mit einer lieben Umärmelung,

    Funny.

  • Hallo liebe Funny,


    danke für deine ausführliche Antwort. Du hast Recht, die Kinder, oder eher der jüngere möchte jetzt immer mehr, dass seine Mutter auch überall mit dabei ist und erhofft sich, dass alles wieder wie früher wird. Deshalb würde ich es richtig finden, wenn er mit seinen Kindern alleine gehen würde, denn seine (Ex)-Frau hatte auch nicht wirklich einen guten Draht zu seiner Mutter. Ich fühle mich durch die Interventionen des Kleinen ein wenig ins Abseits gedrängt, weil beide Elternteile das immer öfter unterstützen und nicht wissen wann es auch mal gut sein muss. Ich fühle mich schon länger unwohl damit, habe es natürlich auch schon angesprochen. Wie gesagt, wenn er sagen würde, dass er klar kommt und nur seine beiden Kinder ihn begleiten, dann wäre das total ok für mich. Aber mich überall verdrängen lassen nur wegen der Wünsche des Kindes, ist natürlich nicht sehr angenehm und hat für mich dann auch irgendwann einen faden Beigeschmack. Die Beerdigung und Trauerfeier ist hier eigentlich gar nicht das Problem. Das Problem ist, dass es immer öfter heißt: „der Kleine möchte es so!“ Die Beerdigung ist natürlich jetzt nicht der richtige Anlass einen Machtkampf zu führen, aber das ständige ausgegrenzt werden fühlt sich irgendwann nicht mehr angenehm an. Dieser Anlass hat jetzt wahrscheinlich das Ganze was davor schon war, zum überlaufen gebracht.

  • Ja liebe Leanca das denke ich bei deinen Zeilen gerade auch - der Anlass hat da was ins Licht gesetzt und zum leuchten bringt was da vorher schon geglimmt hat.

    Was daran nun die Trauer betrifft ist wohl erledigt und es bleibt aufgedeckt nun ein ganz anderes Problem.

    Nicht der richtige Zeitpunkt gerade um da etwas zu klähren vielleicht - wer weiß wie weit dein Partner sich da in Trauer befindet und gut gemeinte Worte oder was auch immer mehr schaden würden als nutzen.


    Ich glaube du solltest das da gerade für dich genau anschauen - was da passiert, in wie weit der jüngste Sohn da Einfluss ausübt in eure Beziehung.

    Oh ich weiß wohl wie sehr Kinder in der Lage sind zu zerstören nur um etwas in ihren Augen richtiges zu bewirken.

    Meißtens aber ist das kein Sieg, manchmal nur eine Genugtuung und alle anderen leiden unter der Situation.

    Es entstehen Schöden entstehen die nicht mehr zu kitten sind und am Ende sind alle einfach unglücklich.


    Sollte eine Chance bestehen das die Eltern wieder zusammen kommen wenn der Junge sich durchsetzen kann blieben wirklich andere Fragen offen.

    Wie heil ist eure Beziehung wenn der Junge so eine Macht haben würde.

    Liegt deinem Partner nun mehr daran das der Junge zuft+rieden gestellt ist damit er seine Ruhe hat - weil es der einfachste Weg für ihn ist oder dewnkt dein Partner vieleicht wirklich bei euch ist alles ok und wenn es der Junge halt so will wo wäre da ein Problem.


    Am Ende schreibe ich aber mit dir und da frage ich mich wie heil ist da eure Beziehung, siehst du einfach gerade klarer was da schon schlummerte, ärgert dich das alles gerade nur oder tut es dir richtig weh.

    Ist da was um das man kämpfen will weil eben die Liebe sowas von ist oder fragt man sich da ganz leise ob es das lohnt.


    Na ja und was denkt der Mann sich dabei - wie gesagt - alles mal eben regeln, nachgeben und Hauptsache Ruhe für ihn und er merkt gar nicht wie du darunter leidest und was das für dich heißt oder ist es ihm vielleicht schon egal ?


    Oh, oh ein heißes Pflaster auf das ich mich heir bewegt habe und doch sind das meine Gedanken gerade dazu und natürlich bin ich die letze die da wirklich helefen und könnte Rat wüsste.

    Was ich für mich täte jaaaa - dir raten kann ich nur - schaue in dein Herz was es sagt ist da nur gerade Wut oder echt Trauer um den Stand deiner Beziehung - kannst du das aushalten, willst du das aushalten, lohnt sich das überhaupt.

    Und dann denke ich mir gerade der arme Mann da aber auch - er ahnt gar nicht welche Bombe da losgetreten wurde *lächel*

    Ich drück dich einfach mal liebt von irgendwo da Draußen.


    Mit einer lieben Umärmelung,

    Funny.

  • Danke für deine Anregungen liebe Funny. In deinem Text steckt an einigen Stellen viel Wahrheit. Ich glaube ich habe mich nun entschieden ihn nicht zu begleiten. Ich gehöre schon länger nicht mehr wirklich dazu. Danke nochmal.


    Viele Grüße

  • Liebe Leanca

    Ich heiße dich auch Willkommen.

    Ich lehne mich mich weiter aus dem Fenster wie die liebe Funny.

    Ich sage mal eure Beziehung die ihr habt hat nichts mit dem Todesfall zu tun es ist nur jetzt der Auslöser,

    denn würde dein Partner wirklich zu dir stehen, wäre er nicht mehr verheiratet, denn es ist leider nicht seine EX Frau es ist seine Frau

    warum auch immer, da kann ich mir kein Urteil erlauben.

    Höre auf dein Bauchgefühl überlege dir wirklich ganz genau, hat eure Beziehung eine Zukunft, ich will dir keine Angst machen,

    aber durch dieses Dilemmer bin ich in jungen Jahren auch durch,ich habe die Reißleine gezogen, und meinen Mann kennen gelernt mit dem ich

    54 Jahre verheirat war, der mich jetzt alleine gelassen hat, er ist am 14.1.verstorben..

    Es ist sehr schwer dir einen Rat zu geben, zur Beerdigung würde ich auch nicht gehen, aber du solltest mit deinem Partner reden, um vielleicht einiges aus der Welt zu schaffen

    Du schreibst ich gehöre schon länger nicht dazu, überlege ganz genau hast du jemals dazu gehört, ich lese bei dir auch viele Zweifel.

    Meine Therapeutin ist in der selben Lage gewesen wie du, ihr Partner hatte auch eine Frau und eine Tochter, die Tochter hat meine Therapeutin auch nicht akzeptiert,

    aber der Mann ist jetzt geschieden hat sich für meine Therapeutin entschieden beide sind glücklich verheiratet, er hat zu meiner Therapeutin gestanden.

    Ich wünsche dir für deine Zukunft alles Gute, und höre auf dein Bauchgefühl, und überlege für dich ganz genau, hat eure Liebe so viel Bestand das jeder

    Kampf sich lohnt, ist die Liebe stark genug .

    Liebe Grüße

    Windroeschen

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