... mein geliebter Schatz ist nicht mehr da... er fehlt mir so...

  • ..... ich weiß nicht wirklich warum ich jetzt hier schreibe und ich weiß auch nicht wie viel ich hier jetzt schreiben werde, aber es sind nur weitere Dinge die ich nicht mehr weiß seitdem mein Mann verstorben ist. Es ist jetzt dreieinhalb Wochen her seit ich von der Arbeit kam und ihn fand.... Die Bilder von dem Augenblick kommen nun langsam und quälend zurück ... die Angst, die Verzweiflung und der Schmerz ihn dort liegen zu sehen, der Schrei um Hilfe und doch im tiefsten Innern wissend das er nicht mehr bei mir ist ..... Es tut so unsagbar weh... Wir waren über 30 Jahre zusammen, haben keine Kinder und uns immer genügt, wo er war war auch ich, wo ich war war auch er.... Ich habe manchmal geahnt wie schön diese Vertrautheit und Nähe zu Lebzeiten ist und wie schmerzhaft sie sein wird wenn einer geht, aber das es sich so anfühlt, das es mich in manchen Momenten fast zerreisst habe ich nicht geahnt. Jeden Abend schreibe ich Ihm wie mein Tag war, wie sehr ich Ihn liebe und wie sehr er mir fehlt, wie sehr ich ihn noch überall spüre er hüllt mich ein in manchen Momenten tröstend und in manchen Momenten quälend weil er so nah und doch nicht bei mir zu sein scheint. Ich schreibe ihm wie sehr ich hoffe das es ihm dort wo er jetzt ist gut geht und ich wünsche mir von ihm das er auf mich aufpasst und mir irgendein Zeichen gibt wenn ich nicht mehr kann - so wie wir uns es mit dem Trauspruch versprochen haben - . Ich beschimpfe ihn als "Blödmann" weil er versprochen hat auf sich aufzupassen und weil er wusste das ich ohne ihn nicht sein kann um mich dann wieder bei ihm zu entschuldigen .... Alles verkehrte Welt ...
    Der Schmerz und die Tränen kommen ohne Vorwarnung ohne besonderen Grund und bahnen sich wie ein reißender Fluß den Weg aus mir - ich hatte nie geahnt das dieser Schmerz sogar körperlich spürbar ist ... es zerreisst mich innerlich.
    Dann wieder stehe ich mit Nachbarn da und unterhalte mich und bin ganz ruhig und "abgeklärt" so nenne ich das immer und bin mir in den Momenten die mal länger mal kürzer dauern selber so fremd - bin ich das die hier so "normal" redet?
    Mein Gefühlschaos macht mir Angst ich kann nicht sagen wie ich in der nächsten Minute bin ... ich kenne mich nicht mehr ... und ein Stück von mir ist einfach so weg ... einfach fort .....
    Ich überlege oft das ich - wenn es umgekehrt wäre - mir für meinen Schatz wünschen würde, das der Schmerz so schnell wie möglich erträglich wird oder ganz aufhört, das er sein Leben wiederfinden würde so schnell es geht, weil ich nicht wollte das er leidet - und ich frage mich ob er das für mich auch will... ich denke schon, aber ich habe im Moment so gar keine Macht über mich und meine Gefühle - ich die sonst immer so durchgeplant und beherrscht war habe keinen Plan mehr .... und um seine Lieblingsfrage an mich : Schatz, wie ist denn heute der Plan? - zu beantworten -> das war nicht der Plan, der Plan war nicht das er geht - jetzt schon mit 47 Jahren ....
    Die Urnenbeisetzung ist erst in 2 Wochen ... am Anfang dachte ich das ich Ihn am liebsten mit nach Hause in unseren Garten genommen hätte, aber das ist ja nicht erlaubt, es gibt zwar Mittel und Wege um dies zu schaffen, aber ich frage mich ob es gut wäre ... vielleicht kann ich dann nie loslassen und das muss ich ja doch irgendwann - das weiss der Vernunftteil in mir - dann habe ich mich zu einem anonymen Rasengarb entschlossen, doch ich habe jetzt Zweifel ob ich nicht doch einen Ort brauche wo ich ganz genau weiß: hier ist der letzte irdische Teil von ihm - genau hier .... Ich bin so verunsichert und das unser Friedhof nicht wirklich "schöner" Ort ist macht die Sache nicht einfacher - wie verrückt .. welche schwachsinnigen Überlegungen man machen muss oder will und eigentlich ist doch alles so unwichtig ...
    Ich würde Ihn so gerne noch einmal in den Arm schließen... ich habe mich von ihm auch noch verabschiedet - in der Kapelle - ich wollte es so ... ich war mir sicher das ich vergessen hatte ihm etwas zu sagen, ich wollte ihn noch einmal sehen, ja vielleicht hatte ich die Hoffnung das er gar nicht da liegt und sie sagen zu mir ... aber er ist doch nicht tot - ich glaube es war alles zusammen .... und es war einerseits richtig und andererseits war es so furchtbar.... Da er obduziert wurde fand das alles erst eine Woche später statt und ich wusste ja nicht das eine Woche einen toten Menschen doch schon verändert ..... oder ich wusste es und hoffte das es nicht so sein würde ... der Tag war grau und es regnete wie aus Kübeln ... er sah schon so anders aus und er war so kalt so eiskalt - er war ganz steif - ich habe ihn versucht zu umarmen und habe meine Hände auf seine Brust gelegt und habe nur daran denken können das sie ihm weh getan haben bei der Obduktion .... ich habe ihn geküsst obwohl er so kalt war und das schlimmste war trotzdem: seine Haare waren noch genauso weich und fühlten sich genauso an wie zu Lebzeiten ... das war so Schlimm... hier habe ich ihm versprochen das ich ihn immer lieben und nie vergessen werde, das ich stark bleibe und das ich für unser Traumhäuschen kämpfen werde - was wir vor acht jahren zusammen gebaut haben. Die Bilder aus der Kapelle holen mich jetzt nach und nach auch immer wieder ein.... ich weiss nicht ob das je aufhört.
    Ich habe noch so viel was mir auf der Seele liegt, aber ich kann nicht mehr ..... ich weiss nicht wirklich wo oben und unten ist ....
    Gott sei Dank habe ich noch Eltern, die liebevoll für mich da sind, nur sie sind auch nicht mehr die Jüngsten und ich habe Angst das es sie zu sehr belastet und mein Bruder mit seiner Lebensgefährtin ist weit weg - aber sie waren sofort bei mir und habe mir die ersten 2 Wochen beigestanden - was sonst geworden wäre weiss ich nicht ... meine Schwester und ihre Familie wohnt auch etwas weiter weg, so bleibt zeitweise nur das Telefon was aber komischerweise auch hilft.......
    Ich bin so unendlich traurig..... es war die Liebe meines Lebens .... und ich frage mich genau wie alle : WARUM? ...und ich bekomme keine Anwort ... keinen Hinweis ...
    Am schlimmsten ist das ich zeitweise das Gefühl habe ich vergesse wie er sich angefühlt, angehört und wie er ausgesehen hat ... voller Verzweifelung gehe ich dann zu seinen Sachen und versuche seinen Geruch zu finden, nur ist dort nichts ... ich glaube manchmal ich werde verrückt ... und manchmal weiss ich das es in der jetzigen Situation "normal" ist so zu sein.
    Ich möchte bitte nicht das es so ist wie es ist ... ich möchte nicht das er nicht mehr da ist ... bitte ich möchte das nicht !!!!!


    Ich möchte Danke sagen das ich hier als Gast schreiben darf - und ich danke euch falls ihr meine Zeilen lest ...
    Danke euch...


    Dascha


    Wenn Tränen eine Treppe und
    Erinnerungen einen Weg bauen könnten,
    würde ich zu Fuß bis in den Himmel gehen
    und
    Dich zurückbringen

    In Liebe deine U.

  • Ach Dascha,


    sei erst mal herzlich willkommen in unserem Kreis. Wir alle wissen, wie es Dir jetzt geht. Wir alle stecken in genau dem gleichen Gefühlschaos oder sind hindurchgegangen. Deshalb ist wohl das wichtigste, was Du hier im Forum finden wirst die Worte: "Ich weiss". Schon das alleine hat mir damals so sehr geholfen, als ich in genau der gleichen Situation steckte wie Du. Mein Mann ist zwar nicht daheim gestorben, sondern in der Firma zusammengebrochen, aber den Moment, als die beiden Polizisten und der Mitarbeiter der Malteser mir die Nachricht brachten, der hat sich für immer in mir eingebrannt. Auch der Abschied in der Kapelle der Pathologie ist etwas, das sich niemand vorstellen kann, der es nicht erlebt hat. Aber ich kann dir versprechen, auch wenn die Bilder immer wieder kommen, sie tun irgendwann nicht mehr weh. Im Gegenteil, ich möchte sie heute nicht mehr missen, denn sie sind das Bindeglied zwischen dem Leben und dem Tod. Es ist gut, dass wir Abschied nehmen konnten.


    Wenn Du magst, dann melde Dich ruhig hier richtig an. Du wirst sehen, es gibt Seiten die für Gäste nicht sichtbar sind. Wo wir uns ganz offen alles von der Seele schreiben können, was uns umtreibt. Abnehmen können wir uns gegenseitig den Schmerz nicht, aber wir können den schweren Weg gemeinsam gehen. Das alleine ist schon so eine große Hilfe, zumal unser Umfeld irgendwann von uns erwartet, dass wieder so etwas wie Normalität eintritt. Und das zu einem Zeitpunkt, in dem wir mit dem verarbeiten erst richtig anfangen können, weil alles was mit Behörden, Bestattung usw. dann erledigt ist. Wenn man nicht mehr wie ein Roboter funktionieren muss.


    Ich wünsche Dir, dass Du Dich bei uns aufgefangen fühlst und findest, was Dir weiterhilft.
    Sei nun erst mal ganz lieb gegrüßt.


    Beauty

  • Hallo Beauty und vielen Dank für den lieben Empfang in diesem Forum....




    ... das was vorhin so viel an Worten aus mir heraussprudelte ist jetzt gerade irgendwie versiegt.




    Ich bin gerade etwas leer und wollte mich nur kurz bedanken.... ich weiß aber das ich bestimmt


    wieder Worte habe und diese niederschreiben werde.




    Bis dahin alle Liebe


    eure Dascha

    Wenn Tränen eine Treppe und
    Erinnerungen einen Weg bauen könnten,
    würde ich zu Fuß bis in den Himmel gehen
    und Dich zurückbringen

  • Liebe Dascha,


    ich möchte dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen.
    Ich habe das alles auch gerade erlebt - erlebe es jeden Tag auf´s Neue.


    Traurige Grüße
    Andrea

    Didi 30.11.1959 - 16.04.2012


    Die Liebe zu Dir wird nie vergehen.... ich werde Dich...egal wo ich bin ....
    weiter mit durchs Leben nehmen und dadurch mit Dir verbunden sein,
    solange bis wir uns wiedersehen und wieder in die Arme nehmen.


    Irgendwann... Irgendwo...

  • Liebe Dascha,


    auch von mir ein herzliches, wenn auch trauriges Willkommen hier bei uns und mein tiefstes Beileid für deinen schlimmen Verlust. Ich möchte für deinen geliebten Mann eine Kerze anzünden in stillem Gedenken :kerze: .


    Aus jedem deiner Worte lese ich deine schlimme Verzweiflung, denn alle diese Gefühle, die du da beschreibst, kenne ich nur zu gut. Es ist ein steiniger Weg, der nicht so leicht zu bezwingen ist; man hat keinerlei Übung damit, und die Gefühle überrollen sowieso alles. Körper und Seele müssen erst einmal den schlimmen Schock verarbeiten, das braucht einfach Zeit. Und langsam, ganz langsam tut es einfach irgendwann ein bisschen weniger weh, überwiegen die schönen Erinnerungen die schrecklichen Bilder, die dann langsam verblassen.


    Vielleicht hilft es dir, hier alles zu schreiben, was dir auf der Seele liegt und der Austausch mit anderen Menschen, denen leider ähnlich Schlimmes widerfuhr. Nur wer es selbst erlebt hat, kann diesen schlimmen Schmerz nachempfinden, und das tut einfach so gut. Keine dummen Sprüche, sondern einfach ein leises: ich weiß, ich kenne es...eine liebe Umarmung.. Du bist nicht allein...
    Ganz, ganz liebe Grüße und eine liebe Umarmung
    charlotte

  • Ich schreibe einfach hier weiter, weil ich sonst nicht weiss wie und wo...
    Im Moment habe ich einfach nur Angst... Angst vor der Beisetzung nächste Woche, Angst vor dem endgültigen Abschied, Angst vor der Zukunft, Angst vor der Trauer und den Schmerzen, Angst vor dem alleinsein, Angst vor mir, Angst..... Angst.... Angst.... und Angst essen Seele auf!
    Ich weiss es ja ... ich und auch niemand anders kann noch etwas ändern, aber ein Teil von mir will das manchmal einfach nicht verstehen - so wie jetzt - ich möchte bitte nicht das er fort ist - ich möchte nicht das er sein Leben nicht mehr leben kann - ich möchte bitte nicht das es so ist wie es ist!!!!
    Und jetzt steht auch noch dies Scheiß-Wochenende vor der Tür.... Ich bin so froh und dankbar das ich meine Eltern habe und diese sind sooo wahnsinnig lieb zu mir - ich liebe Sie auch so sehr, aber sie können natürlich nicht die Traurigkeit, die Verzweiflung und den Schmerz verschwinden lassen... und ich kann und will auch nicht 24 Stunden bei Ihnen sein...
    Ich habe sehr viel in diesem Forum gelesen und sehe wie viele Menschen diese Schmerzen ertragen mussten und müssen und ich verstehe nicht warum man uns so etwas "antut" ... ich weiss aber auch das mir die Frage nach dem Sinn nie beantwortet wird.
    Ich versuche zur Zeit ja nur höchstens tag für tag zu planen und nie viel weiter nach vorne zu schauen, aber ab und zu zucken der gedanke an seinen Geburtstag (ist bald...), unseren Hochzeitstag (..auch bald), Weihnachten und Silvester durch meinen Kopf und in mir steigt Übelkeit und Panik hoch.. Wie soll ich das bitte überstehen - muss ich mich dann betäuben? Ich habe einfach Angst - eine Scheissangst!!!!
    Es tut so verdammt weh... ich liebe ihn so sehr .... und er hatte mir versprochen auf sich aufzupassen....
    Ich wiederhole mich irgendwie - in solchen Momenten komme ich mir vor wie eine Platte mit Sprung, aber ich schaffe es dann nicht so wirklich diesen Kreis zu durchbrechen...
    Ich bin zur Zeit meistens froh wenn ich ins Bett kann, denn wenn ich schlafe merke ich nichts - ich träume nicht mal ... ich schlafe wie "eine Tote" ...
    Ich habe noch so viele Gedanken - schwere, traurige, schmerzhafte Gedanken - kann sie aber jetzt nicht in Worte fassen, dennich bin jetzt gerade einfach nur leer ...


    Irgendwie warte ich jeden Tag darauf das es anders wird - nicht leichter ich weiss, aber anders - aber nach einem Monat kann ich das vielleicht nicht erwarten. Zur Arbeit gehen lenkt mich einerseits ab und kostet mich aber andererseits so viel Kraft, das ich so manchen Morgen denke: ..nein heute bleibst du einfach ganz im Bett.... aber das ist quatsch, denn dann geht es mir wahrscheinlich erst recht schlecht ... seufz...


    Jetzt bin ich ausgelaugt ... müde... und eigentlich müsste ich was essen, aber das Thema ist bei mir sehr schwierig ... irgendwie schmeckt es mir alleine überhaupt nicht ...


    Einfach alles nur Mist ...


    Eure Dascha

    Wenn Tränen eine Treppe und
    Erinnerungen einen Weg bauen könnten,
    würde ich zu Fuß bis in den Himmel gehen
    und Dich zurückbringen

  • Liebe Dascha,


    Deine Ängste kenne ich nur allzu gut. Auch ich hatte wahnsinnige Angst vor der Beerdigung, wir allen hatten sie. Aber meine Erfahrung war, dass die Angst vorher viel viel größer war als die Angst bei der Beerdigung. Die Beerdigung ist ein sehr wichtiger Schritt für die Trauerverarbeitung, der letzte gemeinsame Weg, die letzte Ehre die Du Deinem Mann erweisen kannst. Die Beerdigung wird vorübergehen, der Tag wird vorübergehen und danach beginnt die Verarbeitung des Geschehenen. Mir hat es geholfen Oma einen letzten Brief mit in den Sarg zu legen. Vielleicht wäre es auch etwas für Dich, einen letzten Brief an Deinen Mann mit all Deinen Gedanken und Gefühlen, mit all dem was Du ihm nicht mehr sagen konntest mit auf dem Weg zu geben. Es ist gut, dass Du momentan von einem Tag zum nächsten Tag planst, immer kleine Schritte vorwärts. Deine Ängste vor diesen bestimmten Ereignissen wie Geburtstag und Feiertage, auch diese Ängste sind vollkommen normal, besonders diese ersten Male ohne unseren geliebten Menschen. Sie sind schrecklich und traurig, aber auch sie gehen vorüber und mit jedem überstandenen Ereignis wächst auch ein Stück in uns und wir gehen einen kleinen Schritt vorwärts auf unserem Trauerweg. Sicherlich isst die Angst die Seele auf, aber dafür hast Du uns. Tausche Dich mit uns aus, wenn immer Dir danach ist, lass uns an Deine Ängste und Sorgen teilhaben, gemeinsam ist alles irgendwie erträglicher und auch ein bischen leichter. Auch die Trauer verändert sich mit der Zeit, der körperliche Schmerz lässt nach und wir lernen langsam mit der Trauer zu leben - auch wenn es ein langer und steiniger Weg wird. Hier lese ich öfters von Menschen, die auf ihrem Trauerweg schon weiter sind und solche Berichte schenken mir Hoffnung und Mut. Ich wünsche Dir alles Liebe und schicke Dir ein dickes Kraftpaket.


    Liebe Grüsse :love:

  • Einfach nur Danke .... Danke ... Danke ... liebe Mundharmonika...


    ... leer.....


    Dascha

    Wenn Tränen eine Treppe und
    Erinnerungen einen Weg bauen könnten,
    würde ich zu Fuß bis in den Himmel gehen
    und Dich zurückbringen

  • Liebe Dascha,
    meine herzliche Anteinahme...
    Ich habe meinen Mann 2008 verloren nach Komplikationen nach einer schweren Krebs-OP.
    Diese Angst, Angst, Angst kenne ich. Es wiederholen sich die schlimmen Bilder, man kann es einfach nicht fassen.
    Du brauchst das "nicht verstehen"! Der Verstand ruft "zur Ordnung" und möchte...eine Erklärung haben, weil er ohne Fakten nicht arbeiten kann.
    Gut...dass der Verstand rege arbeitet - denn er wird Dich erstmal weitertreiben und -tragen, wo das Gefühl gerade kurz vor dem Kollaps steht.
    Die Beisetzung...jaaa, da wird es verdammt endgültig. Dennoch: Es ist hilfreich...ich glaube (so wie ich es erlebt habe) es hilft dem Verstand, der Belege zur Realität haben möchte. Du hast wahrscheinlich - blind vor Tränen - diesen Abschied geplant, wie er für ihn sein soll. Für ihn und für Dich, das ist etwas, woran Du Dich später...mit viel weniger Tränen...erinnern wirst.
    Nimm jede Deiner Ängste wie sie gerade kommen und fürchte Dich nicht davor. Trauer ist ein Ausnahmezustand!
    Du machst es genau richtig, indem Du einen Tag nach dem anderen auf Dich zukommen läßt. Zukunft? Das ist erstmal der morgige Tag - und nicht die (vergebliche) Frage, was in 10 Jahren...sein könnte.
    Gut, dass Du schlafen kannst. Ich war manchen Abend einfach nur "platt" und froh mich in mein sicheres Bettchen zu legen - da konnte mir keiner was tun, keiner von mir Entscheidungen verlangen....die Bürokratie hatte einfach mal Pause. und mir hat diese "Pause" gut getan um meine Kräfte für diesen nächsten Tag zu sammeln.
    Wochenende...stimmt, ist einfach Scheisse, Wochenende ist zum leeren Käfig geworden...öde, anstrengend, verdammt traurig.
    Das tut weh, es ist irgendwie Leiden pur. Schön, dass Deine Eltern für Dich da sind, so gut sie können und Du auch weißt, dass sie Deinen Schmerz nicht wegnehmen können.
    Ich glaube nicht, dass die Frage "Warum" beantwortet werden kann. Für mich ist es ein manchmal seufzendes "Ist so!"
    Jaa...die "besonderen Tage"...die machen erstmal Angst...ist völlig normal. Sie lassen sich nicht aus dem Kalender löschen...sie kommen einfach...immer wieder. Auch da möchte ich Dich ermutigen - sie verlaufen meist weniger schlimm als man vorher dachte. Mein Mann starb am Geburtstag meiner bereits verstorbenen Schiegermutter...ich habe ihn 5 Tage vor unserem Hochzeitstag beerdigt. Oh jaa... Es war irgendwie eine geballte Ladung "Horror"...dachte ich. Und...es ließ sich tatsächlich ertragen...ich habe verdammt viel geweint, gelitten...gelacht in Erinnerung an glückliche Zeiten. Ich wünsche Dir, dass Du für Dich in Liebe für Deinen Mann an diesen besonderen Tagen das tust, was Dir gut tut!
    Weihnachten, Silvester....oh, das ist noch weit weg - abgesehen vom "Alarm" im September mit den Lebkuchen im Supermarktregal...da sind noch viele Tage, die jeder für sich bewältigt werden wollen...Ich weiß...erstmal denkt man sehr weit voraus, in Angst...wie das wohl werden wird.


    Ja, die Arbeit schlaucht in der Trauer ganz besonders, ist ja auch eine Art "Hochleistungssport" zu funktionieren und eigentlich das Gefühl zu haben, dass der ganze Einsatz einfach nur platt macht. Dennoch: Dein Job ist eine vorgegebenen Struktur, die Dich morgens aus dem Bett schmeisst. Da brauchst Du Dich nicht zu entscheiden, das ist "eben so". Für mich war es erstmal auch ein schwerer Angang, aufzustehen, festzustellen, dass die kalten Teebeutel auf den Augen nicht wirklich die Tränenschwellung beseitigt hatten...Irgendwie habe ich einfach "weitergemacht"....damit meine ich keineswegs: "Das Leben geht weiter!"


    Essen...natürlich schmeckt es Dir nicht alleine! Solange Du Hunger verspürst und Dir...eine halbe Scheibe Brot...vielleicht mit Nutella...schmierst - Schokolandenpudding...sättigt auch und macht satt. Trauer...ist Ausnahmezustand - iß einfach das ws Du gerade runter kriegst.


    Stimmt: Du hast es treffend beschrieben - Einfach alles nur Mist ...



    Hier im Forum kannst Du jederzeit "Laut" geben, wenn ein Tag besonders fürchterlich erscheint. Du wirst immer jemand finden, der Dich unterstützt und aus eigener Erfahrung verstehen kann, was für Dich gerade unerträglich scheint.



    LG
    Morgana

  • Liebe Dascha,


    ...wenn man so plötzlich seinen Partner verliert, ist man praktisch aus dem Stand, von einer Minute zur Nächsten, aus der alten Lebensstruktur geworfen: alles hat man zusammen besprochen, geregelt, auch mal abgegeben, sich unterstützt. Sich geliebt und auch gestritten, Freud und Leid geteilt. Nun steht man ganz allein in der Welt, die sich für alle weiterdreht, als wäre nichts und fühlt sich von einer Minute auf die Nächste ausgegrenzt - wie ein Alien. Und irgendwie ist man auch einer: ein Trauernder unter (meist) lauter Nichttrauernden, für den die Welt, so wie er sie kannte, erst mal stehen bleibt...der die Worte der anderen nicht versteht, aber auch selbst oft nicht verstanden wird. Man wird völlig auf sich selbst zurückgeworfen: du musst, du sollst... Entscheidungen treffen, Behörden regeln, möglichst schnell wieder "funktionieren" - und genau das alles geht grad nicht. Man starrt in ein gähnendes schwarzes Loch, das da Zukunft heißt...denkt, die Sonne wird nicht mehr aufgehen. Jede kleinste Tätigkeit wird so schwer, belastet zusätzlich. Und dann das Abschiednehmen... und all das macht tierische Angst, die sich bis zur Panik ausweiten kann...


    Ich hatte auch eine panische Angst vor der Beerdigung meiner Mutter und ein Priester sagte mir, das hätten fast alle Angehörigen. Das ist also normal. Und er sagte, dass dann meistens der Tag an sich als gar nicht soo schlimm empfunden wird..ich habe ihm nicht geglaubt, und doch hatte er am Ende recht. Viele andere Menschen sind da, die deinen Partner verabschieden, und ich persönlich war "wie in Watte gepackt", ich nahm die Musik etc, kaum wahr...Und ein Satz einer lieben Userin hat mir mehr als alles andere geholfen.
    "Auch dieser TAG hat nur 24 Stunden und geht vorbei" und so habe ich nach dem Aufstehen den Tag herunter gezählt, bis es abends war.
    Und komischerweise ging er schneller rum als gedacht... wie oft ist Angst unbegründet, wie oft sind Prüfungen so viel einfacher als die Angst davor? Ich wünsche dir für diesen Tag ganz viel Kraft und wenn ich es geschafft habe, dann schaffst du das auch. Hinterher sind wir da...


    Und Morgana hat völlig recht: Schritt für Schritt, Tag für Tag - nicht an übermorgen, Weihnachten und sonst was denken. Heute ist wichtig
    und morgen ist ein neuer Tag! Schlicht und einfach nur an dein heutiges Wohlergehen denken: essen,(wie Morgana sagt: egal was, aber du brauchst die Energie) ein heißes Schaumbad, schlafen, dir gut tun: ein Blumenstrauß, das Radio an, damit die Stille durchbrochen wird - so habe ich es "durchgehalten". Und es ist sehr gut, dass du schlafen kannst - das bringt dir Kraft für den nächsten Tag.


    Deine Arbeit bringt die Normalität in dein Leben: deine Kollegen, dein Aufgabenbereich, dein Arbeitsweg, dein Chef. Das alles ist geblieben, wie es war und das ist gut. Und wenn du wirklich mal nicht kannst, bleibst du zu hause.
    Es ist ein verdammt harter, steiniger Weg, den wir alle nehmen müssen. Schritt für Schritt nach vorne in ein völlig anderes Leben und auch mal wieder drei Schritte zurück. Irgendwann lässt der rasende körperliche Schmerz nach, er wird nicht besser, er verändert sich...und das dauert leider seine Zeit. Gib dir, deinem Körper und deiner Seele diese Zeit; trauere um deinen Mann, das hat er sich verdient. Aber halte immer deinen Kopf ein paar Zentimeter über der Wasseroberfläche...


    Irgendwann konnte ich dann anfangen, alten Hobbies nach zu gehen bzw. neue zu suchen, Dinge die meine Mutter nicht so mochte. Die habe ich dann auch umgesetzt, aber das hat auch lange gedauert. Damit kann ich, wenn ich will, die Abende und Wochenenden gestalten.
    Und ansonsten: schreibe hier, lese hier...das hilft ungemein und hat mich über viele Stunden getragen. Das Gefühl, nicht allein zu sein....


    Ganz liebe Grüße dir und ganz viel Kraft
    charlotte

  • Liebe Dascha,
    siehst Du, Du bist nicht alleine, wir alle gehen diesen Weg mit Dir. Ich kann mich den Beiträgen der Mädels nur anschließen und Dir verraten, dass an meinem Kühlschrank Zettel hängen mit Sätzen, Sprüchen, Weisheiten, die ich nicht vergessen will. Eine davon ist: Nichts ist so schlimm, wie die Angst, die man davor hat. Glaube ruhig, es ist wirklich so.


    Und noch ein ganz banaler Alltagsrat: Mir ging es wie Dir, ich hatte keinen Appetit, wusste aber, dass ich meinen Körper gerade jetzt halbwegs vernünftig ernähren muss, den Trauer ist wirklich Schwertstarbeit für Körper und Seele. Besorge Dir Bananen. Sie müssen nicht zubereitet werden und haben alles an Nähr- und Mineralstoffen, was Dir Energie gibt und sie machen auf einfache Weise satt. Ich habe anfangs oft gar nichts gegessen, bekam prompt Magenschmerzen und wurde noch klappriger als ich es sowieso schon war. Da haben mir die Bananen gut geholfen. Mal ein Joghurt, etwas Obst. Und wenn Du sie verträgst ein Glas Milch. Das hilft über die erste Zeit, bis Du wieder fähig bist, Dir eine vernünftige Malzeit zu bereiten. Trinken nicht vergessen!!!!!!


    Wir sind an Deiner Seite!


    Liebe Grüße
    Beauty

  • Ihr seid alle so superlieb..... Danke euch von Herzen ...


    Heute ist wieder ein Taltag - hat sich ja gestern schon angekündigt - nur musste ich unbedingt von Ihm träumen? ...das tat mal echt nicht nötig!!!!! Meiner Mutti geht es nicht gut und ich habe Sie angeschwindelt und gesagt: ... mach ganz langsam, mir geht es gut, Du brauchst mir heute kein essen mitmachen ... ich schaffe das schon selber ...alles ist gut -> was für eine gequirlte Scheiße ... NICHTS ist gut !!!


    Seit über einem Jahr ist mein Liebling zu Ärzten gerannt wegen Schmerzen in der Brust ... alles mögliche gemacht Lunge röntgen, Magenspiegelung, erster Kardiologe ..und? ....nichts ... an seinem letzten Tag war er morgens bei einer zweiten Kardiologin, Untersuchung und Belastungs-EKG.. er kam danach zu mir in die Firma : ...ja tut natürlich wieder weh in der Brust aber lässt schon wieder nach - sagte er - sonst ist alles gut langsam komme ich mir vor wie ein Hypochonder ... sagte er noch .... die Ärztin wollte ihn trotzdem vorsichtshalber für eine Untersuchung in der "Röhre" anmelden da er Risiko-Menschlein wäre (Diabetes, Bluthochdruck, Cholesterin...)
    Dann hat man mir später erzählt er hat zu hause noch rasen gemäht, mit Nachbarshund gespielt, sich mit nachbarn unterhalten und dann - zack - weg ??!!!! Ich verstehe es trotzdem nicht!!!!


    Heute Morgen habe ich geträumt das wir weg wollten - wohin weiss ich nicht - er zog sich an und ich fragte: ...hast Du denn noch Schmerzen und er antwortete ja ein bisschen aber du weisst doch alles in Ordnung - ich sagte dann nichts da wir rufen den Arzt, griff das Telefon und wollte den Notruf wählen ... ich wählte immer diese verflixte 110 und 112 und es stand immer und immer wieder eine falsche Nummer im Display ... ich bekam Panik und fluchte und dann sagte ich zu meinem Liebling ... weisste was ich weiss was besseres wir gehen zum Arzt und ich komme mit ... dann habe ich noch nach seiner Hand gegriffen ...aber plötzlich wusste ich genau es hilft nichts ...die zeit reicht nicht.... und mit einem mal war seine Hand nicht mehr in meiner ... ich war so leer.... es tat so weh und dann wachte ich auf..


    Ach Mensch, ich kann heute irgendwie nicht mehr .... ich weiss heute nicht ob ich es wirklich schaffe ....


    ...ich muss jetzt aufhören, meine Eltern sind gekommen - Mist Sie haben mich erwischt und nun geht es Mutti auch schlecht - das wollte ich nicht....


    Danke euch für alles hier ...
    Dascha

    Wenn Tränen eine Treppe und
    Erinnerungen einen Weg bauen könnten,
    würde ich zu Fuß bis in den Himmel gehen
    und Dich zurückbringen

  • Liebe Dascha,


    ...das Gefühl, "ich schaffe es nicht mehr", "ich halte diesen Schmerz nicht mehr aus"...kennen wir alle zur Genüge....und wir alle haben es geschafft, weiter zu gehen. Wir haben es ausgehalten und sind weiter gegangen, mit der liebevollen Unterstützung unserer "älteren User" hier, die uns "Neueren" mit ihrer Erfahrung zur Seite standen.
    Ich bin heute immer noch froh und sehr dankbar, wenn ich von jemandem höre, der sagt "ich habe es geschafft und bin in einem neuen Leben angekommen"!, dankbar für die Weitergabe der Erfahrung. Und ich, die nun fast ein Jahr hinter sich hat, stand einmal genau da, wo du jetzt stehst. Aber ich kann dir schon wieder von meinen Erfahrungen berichten, obwohl ich das "Ziel" längst nicht erreicht habe.
    Und auch du wirst es schaffen - es ist der Lauf des Lebens - mit unserer Hilfe...
    Ganz liebe Grüße und viel Kraft für heute
    charlotte

  • Liebe Dascha,


    meinst Du nicht auch, Deine Mutti weiss sowieso, dass es Dir z.Zt. gar nicht gut gehen kann? Mütter haben doch da eine ganz besondere Antenne. Du musst Dich vor ihr sicher nicht verstellen. Das kostet doch nur unnötig zusätzliche Energie. Auch wenn es ihr selbst nicht gut geht, ihr könnt Euch doch gegenseitig unterstützen!


    Ich glaube, Charlotte hat nichts dagegen, wenn ich sage, dass auch sie damals völlig verzweifelt war und sich sicher nicht vorstellen konnte, jemals für einen neuen User da sein zu können. Und heute ist sie die Stütze des Forums. Auch Du wirst einmal so weit sein, jemanden aufzufangen, der neu hier landet und erst mal nicht weiss wie es weitergehen soll.


    Liebe Grüße
    Beauty

  • Liebe Dascha,
    Du brauchst Nichts zu verstehen...es ist alles noch unwirklich...in Deinem Traum hat sich die grausame Realität einen Raum gesucht um Dir und Deinen Fragen Platz zu schaffen. Es ist furchtbar, aufzuwachen und alles ist leer. Der Schmerz begleitet Dich über den Tag...
    Stillhalten...unter Tränen...Aushalten...ohne zu wissen, wie lange es sein muß. Dennoch...Trauer braucht Zeit...viel mehr Zeit als Du Dir jetzt vorstellen magst.
    Ich glaube auch, dass Deine Mutter spürt, dass Du leidest. Kein schlechtes Gewissen...Du bist in einer Ausnahmesituation. Wenn Du mal ein bißchen Atem geschöpft hast, dann kannst Du auch Deiner Mutter zur Seite stehen.
    Einen Tag nach dem anderen! Es wird gute Tage geben und dann auch wieder ganz schlimme Tage.


    Ich habe mal so Tage erlebt als ich dies und das regeln mußte...und ich morgens mich schon absolut überfordert fühlte...da kam der Gedanke, dass ich mich eigentlich erschiessen sollte...der Tag ging vorbei...es hat sich alles geregelt...die Welt ist nicht untergegangen. Ein neuer Tag begann.
    So habe ich Schritt für Schritt in das neue Leben gefunden. Angekommen? Na ja...neu eingerichtet. Hauptsache ist, dass ich mich spüren und wohlfühlen kann, dankbar für vergangenes Glück.
    Liebe Dascha, der Weg ist schwer - aber irgendwann wirst Du ein Licht am Ende des Tunnels sehen...


    LG
    Morgana

  • Ich wollte schon längst im Bett sein, aber ich wollte unbedingt noch eines kurz schreiben:
    Danke ..... Danke ...... Danke ... an euch alle ...
    Ihr seid echt so superlieb zu mir ....


    Schön das es euch gibt...


    Eure Dascha

    Wenn Tränen eine Treppe und
    Erinnerungen einen Weg bauen könnten,
    würde ich zu Fuß bis in den Himmel gehen
    und Dich zurückbringen

  • Tja ... es ist Sonntag morgen ... Sonnenschein und heute mittag bin ich bei meinen Eltern zum Essen aber gerade jetzt fliessen schon wieder die Tränen ... wie bei vielen waren die Wochenenden unser! ...so ein Mist...
    Gestern abend habe ich rundherum beobachtet wie in der Nachbarschaft das normale Leben weiterging ... ich weiss es ist eben so... die einen gehen zum Geburtstag, die anderen grillen mit der Familie und andere sitzen gemütlich zusammen .. und ich? ..
    Normalerweise hätten wir zwei wahrscheinlich auch gegrillt und wären für uns geblieben/gewesen ..aber gestern war ich so wütend und habe dann vor lauter Wut und Verzweiflung Krach gemacht: erst Rasen gemäht und dann unseren Bachlauf mit der Motorsense gemacht ... fast immer mit Vollgas und habe gedacht: ... so wenn ihr alle zusammensein könnt will ich euch wenigstens mit Lärm nerven und zeigen mir geht es nicht gut, als ich den Bachlauf fertig hatte war mit einem Mal der Sprit alle und leider hatte ich keinen mehr wer weiss wie lange ich noch Lärm gemacht hätte - ich finde es irgendwie unfair von mir welch komische Gefühle ich entwickel und dann auch noch ungerecht wie ich denke - natürlich haben alle ihr normales Leben und das ist gut so ... keiner kann etwas dafür was in meinem Leben passiert ist!


    Ich weiss von euch das diese Berg- und Talfahrten "normal" sind, aber es ist nicht gut ...nein es ist nicht wirklich gut ...
    Und mein Herz will und will nicht begreifen was mein Kopf schon seit dem "Misttag" weiss!


    Was ich noch loswerden möchte ist, ich bin überwältigt von den vielen Lieben Worten die ich hier erhalte und fühle mich von euch irgendwie aufgefangen. Ich selber lese zur zeit sehr viel im Forum, bin so berührt und traurig von den ganzen Schicksalen hier, aber traue mich noch nicht wirklich anderen etwas zu schreiben, ich hoffe das ihr noch etwas Geduld mit mir habt, ich möchte auch meinen teil hier beitragen, kann aber zur zeit noch keine Worte finden...


    Ich schreibe auch immer noch weiter in meinem Gastbeitrag, weil ich irgendwie nichts "Neues" anfangen möchte ... ich hoffe das ist ok.


    So nun bin ich sozusagen wieder leer.... Ich danke euch allen für eure liebevollen rettenden Worten..


    Bis später
    eure Dascha

    Wenn Tränen eine Treppe und
    Erinnerungen einen Weg bauen könnten,
    würde ich zu Fuß bis in den Himmel gehen
    und Dich zurückbringen

  • Liebe Dascha,


    dass du noch nichts schreiben kannst, ist absolut in Ordnung...schaue dich hier erstmal um, lese viel, weil das tröstet und wenn du möchtest, schreibe wie du willst. Irgendwann kommt der Tag, wo du neue begrüßen kannst und etwas zurück geben kannst - jetzt bist aber erstmal du dran...mit Nehmen...auch das will gelernt sein...
    Ganz liebe Grüße
    charlotte


    PS.: Lass die Tränen fließen, sie lösen auch...die Verkrampfung, den Schock...das muss erstmal alles raus...

  • An euch alle Ihr Lieben ,


    ich bin so froh das ich den Weg hierher gefunden habe !!!!! Und vor allem tut es gut hier so sein zu dürfen wie man sich gerade fühlt, denn ob auf der Arbeit oder auch in der Familie reisse ich mich doch öfter zusammen als ich zugeben will, da ich meine Familie doch manchmal schützen möchte oder das gefühl habe das es einigen Leuten auf der Arbeit - unter anderem anscheinend vor allem meinem Chef - unangenehm ist .
    Tja die Rache für das Beherrschen muss ich dann ja irgendwann aushalten - ob ich will oder nicht -so ist das dann...


    Heute habe ich mich einen Moment gefragt wem ich eigentlich erlaubt habe oder wer sich
    einfach rausnehmen kann mein gesamtes Leben im Klo runterzuspülen?????


    Ansonsten ist der heutige Tag ja fast wieder geschafft, nur noch ein paar Stunden und ich kann ins Bett. Es gab einige Talfahrten zwischendurch und einem besonderen Tief als ich ein relativ grosses Bild von ihm habe ausdrucken lassen für die Beisetzung.
    Jetzt gerade bin ich relativ ruhig und mein Kopf brummt.
    Zur Zeit beherrscht natürlich die Furcht vor der Beisetzung am Freitag mein Denken. Dabei habe ich überhaupt kein wirkliches Gefühl - komisch - ich weiss ich habe Furcht aber kein Gefühl - das ist so merkwürdig...
    Bin ziemlich verwirrt...


    Mein Kampfgeist ist irgendwie gerade in seiner Flasche verschwunden und ich weiss noch nicht wirklich wie ich ihn wieder herauslocken kann - ich hoffe so sehr das er spätestens nach Freitag irgendwie, irgendwann wieder da ist und ich mehr schaffe als jetzt.
    Immerhin habe ich meinem Grossen versprochen das ich nicht aufgebe auch wenn es ohne Ihn so leer ist ... und ich hab noch nie Versprechen gebrochen - ehrlich nicht - und darum will ich es auch diesmal nicht tun.... Nur die Kraft - tja die Kraft hierfür fehlt mir noch und ich hoffe er verzeiht das...


    Es ist alles so unwirklich .... und ich - wo ich immer alles schwarz auf weiss brauchte muss Dinge verstehen, akzeptieren, die irgendwie nicht greifbar sind - nämlich die Frage warum?
    Ich bete nur noch das die Staatsanwaltschaft keinen Ärztefehler entdeckt, denn das wäre für mich noch schlimmer - wenn es hätte vermieden werden können.....


    Ich glaube ich wiederhole mich ... aber es gleitet einfach so aus meinen Fingern...


    Ich glaube ich muss jetzt erstmal was essen - mir ist irgendwie schummerig - und @beauty rate mal was es auf jeden Fall heute abend auch gibt -> eine Banane!!! ...deinen Tip mal aufnehme...


    Jetzt weiss ich wieder nichts mehr ...


    Ich sage danke .... danke das ich hier nicht unter Druck stehe - das ich hier erstmal ich sein darf - das ich mich hier einfach nur fallen lassen kann - das ich hier liebe Menschen gefunden habe die mir gut tun auch wenn ich sie nicht wirklich kenne - Danke


    Liebe Grüße von
    eurer Dascha

    Wenn Tränen eine Treppe und
    Erinnerungen einen Weg bauen könnten,
    würde ich zu Fuß bis in den Himmel gehen
    und Dich zurückbringen

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