Woran Denkt ihr gerade so?

  • Ich denke mal gerade:


    Fast Jeder will in seinem Leben einfach nur die eigenen Gepflogenheiten erfüllt wissen. Und glücklich ist kaum jemand damit. Warum eigentlich ist das so?


    Meine alte Tante wollte immer, dass alles so läuft wie sie es gewohnt war. Und sie war dabei offensichtlich nicht zufrieden, selbst wenn wirklich alles so lief, wie sie es gewohnt war.


    ......................................................


    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Ralf:

    Da kann ich dich nur beneiden! Mein mäßiges Verhältnis zu meinen Vater hat wohl daran gelegen, dass er zu alt für mich war und dass er ein ziemlich lebensuntüchtiger Eigenbrötler war. -

    Was deine gewesene Pflegebereitschaft angeht, so ist diese sicherlich anzuerkennen. Allerdings ist diese Bereitschaft nicht jedermanns Sache. Das beste Beispiel dafür waren bzw. sind meine Eltern und ich: Wir Drei waren/sind gewiss keine "Pflegetypen". Insbesondere meine Mutter hatte das zu Lebzeiten bei Gelegenheit betont.

  • Mein Leben ist typbedingt weder beruflich noch privat besonders erfolgreich verlaufen. Aber ich bin dankbar dafür, dass meine Gesundheit zur Zeit noch relativ stabil ist. Vor allem aber bin ich dankbar dafür, dass ich bis heute nie einen Krieg erleben musste, weder als Soldat noch als Zivilist!!!

  • Ralf:

    Da kann ich dich nur beneiden! Mein mäßiges Verhältnis zu meinen Vater hat wohl daran gelegen, dass er zu alt für mich war und dass er ein ziemlich lebensuntüchtiger Eigenbrötler war. -

    Was deine gewesene Pflegebereitschaft angeht, so ist diese sicherlich anzuerkennen. Allerdings ist diese Bereitschaft nicht jedermanns Sache. Das beste Beispiel dafür waren bzw. sind meine Eltern und ich: Wir Drei waren/sind gewiss keine "Pflegetypen". Insbesondere meine Mutter hatte das zu Lebzeiten bei Gelegenheit betont.

    Ich bin auch nie ein "Pflegetyp" gewesen, ich habe im IT-Bereich gearbeitet, ich bin bis heute ein Technokrat, wie er im Buche steht, ich habe nie gelernt, wie man einen Menschen pflegt, ich hätte einen Pflegekurs von der Krankenkasse bezahlt bekommen, aber das wollte ich nicht. Mein Vater hat mir erzählt, wie sie damals die Alten und Kranken in der Familie gepflegt haben, die waren auch alle keine Pflegetypen, sie haben es getan, weil es keine Alternative dazu gab, man konnte Familienangehörige nicht in ein Pflegeheim abgeben, man hat das in den Familien gemacht und der Leistung gebührt meine größte Hochachtung!


    Ich wollte, daß mein Vater dieselbe Hilfe bekommt, wie sie damals in den Familien selbstverständlich war. Daß ich dafür meinen Beruf aufgegeben habe und zurück in meine Heimatstadt und in mein Elternhaus gezogen bin, war nicht nur selbstlos von mir. Ich hatte selbst gesundheitliche Probleme, die es mir unmöglich gemacht haben, meinen Beruf in der Form fortzuführen, wie ich ihn bis dahin ausgeübt habe. Ich glaube nicht, daß das ein Zufall war. Ich glaube, daß ich von Gott dafür bestimmt wurde, genau diesen Weg zu gehen, auch wenn ich zu dem Zeitpunkt wieder ganz von vorn anfangen mußte. Aber Gott hat mir schon früher gezeigt, wie man von Null anfängt, wenn es wichtig ist. Und ich habe meine Aufgabe genau so erledigt, wie er es mir geheißen hat. Ich brauchte keinen Pflegekurs, ich glaube, ich habe es auch so ganz gut gemacht im Sinne meines Vaters.

  • Ralf:

    Ich bin der Überzeugung, dass in den früheren Generationen die Bereitschaft zu pflegen, größer war als sie heute ist. Dafür waren wohl Gründe verantwortlich, auf die ich hier natürlich nicht eingehen kann. - Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber von (einem) Gott habe ich mich längst distanziert. Als mir übrigens vor Jahren jemand klar zu machen versucht hatte, dass mein Patenkind deshalb gestorben ist, weil "Gott ihr ein weiteres Leben nicht geschenkt habe", da ist damals mein Blutdruck angestiegen.

  • Lieber Uli,


    ich habe auch nur von meiner Erfahrung gesprochen, wenn Du eine andere hattest, verstehe ich das natürlich. Ich möchte niemanden missionieren. Mein Vater war ein Atheist, obwohl er im Gegensatz zu mir Mitglied der hiesigen Pfarrgemeinde war. Ich selbst bin vor über 30 Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten, weil ich mich von der katholischen Kirche nicht mehr vertreten fühlte, diese Erfahrung war möglicherweise eine ähnliche wie deine. Ich habe erst viel später zum christlichen Glauben zurückgefunden, ich brauche aber keine Mitgliedschaft in einer Kirche, um meinen Glauben zu leben und ich werde das auch niemals irgendjemandem empfehlen, der mich nicht von sich aus danach fragt.


    Ich habe nur versucht, meine Motive zu beschreiben, die mich dazu geführt haben, diese Aufgabe mit allen damit verbundenen Belastungen auch bis zum Ende durchzuhalten. Wenn du so eine Aufgabe übernimmst, ohne zu wissen, wie du das bewältigen sollst, allein aus dem Grund, weil jede denkbare Alternative für dich unerträglich ist, dann bist du dankbar für jede Antwort, von wem sie auch stammen mag. Und dann denkst du darüber nach, warum es sich so gefügt hat, daß ich am Tag X nicht mehr von meinem Beruf abhängig war, daß ich keine eigene Familie hatte, die dem hätte entgegenstehen können, warum diese naheliegende Lösung ohne unüberwindbare Schwierigkeiten realisierbar war.


    Dann bist du einfach dankbar, aber wem bist du dankbar, wenn du nicht daran glaubst, daß dieser Verlauf genau so bestimmt war, wie er geschehen ist?


    Wie gesagt, das sind nur meine Erfahrungen. Mir ist klar, daß nicht jeder so etwas erlebt haben kann und jeder ist natürlich frei darin, es anders zu sehen.


    Liebe Grüße

    Ralf

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