Hallo,
heute vor 2 Monaten ist mein Papa einfach von jetzt auf gleich an einem Infarkt gestorben, am Vorabend hatte ich ihn noch gesprochen...keine 24 Stunden später sah ich ihn tot auf der Intensivstation und musste mich von ihm verabschieden. Dieser Moment hat sich in mein Gehirn eingebrannt, ich werde diese Bilder nicht mehr los, wie mich die Schwestern zu Dritt beruhigen wollten, wie meine Mutter wie erstarrt seine Hand hält,wie ich meinem Puls in seiner toten Hand gefühlt habe, wie ich die Türklinke beim Herausgehen herunterdrücke und wusste, dass ich ihn niemals mehr sehen werde...zu dem Zeitpunkt war ich in der 9.Woche schwanger, niemand wusste es, weil ich noch mit dieser Nachricht warten wollte... ich hatte mir sein Gesicht ausgemalt, wie sich alle freuen, mein Mann und ich hatten die Familie für den 19. Mai schon eingeladen... Nun saß ich da an seinem Bett und konnte nur noch sagen: Papa du wärst Opa geworden.... mich macht dieser Konflikt so dermaßen fertig, dass mein Papa, der so ein lieber und guter Mensch war im Leben meines Babys keine tragende Rolle mehr spielen kann. Mich zerreißt es, wenn ich daran denke, dass mein Mann sogar noch Omas hat und wenn ich mir vorstelle, dass mein Schweigervater mit dem Kleinen spielen kann und am Grab meines Papas immer alles still sein wird...Alles ist so irreal, ich weiß mit meinen Gefühlen nicht mehr ein und aus... in mir das Leben, jeden Tag wächst es und dann der Tod, der mich so tief in meiner Seele erschüttert, dass ich für nichts mehr wirklich Kraft habe, obwohl ich sie auch für die Schwangerschaft so gut gebrauchen könnte.. ich fühle mich einfach nur noch voller inneren Konflikte, meiner Trauer gerecht werden, meine Mama unterstützen, die auch völlig fertig ist, dem neuen Leben gerecht werden, auf das ich mich mal so gefreut hatte und was mich manchmal jetzt mehr belastet und auch meinen Mann, der mir zur Seite steht, aber ja auch noch da ist und mich nicht rund um die Uhr bemuttern kann...
Ich merke wie manchmal eine Agressivität in mir hochsteigt, die sich gegen mich richtet und ich weiß nicht wie ich das in den Griff bekommen soll....
Das Leben geht ja auch einfach so weiter, das Umfeld sieht nur noch die Schwangere und nicht mehr die Tochter, die um ihren Papa trauert. ich bin aber so langsam in allem geworden...
Papa ich vermisse dich.
*Sonnenblume*
So das musste mal