irgendwie bin ich doch noch hier ...

  • Ihr Lieben,


    ich muss es schreiben: irgendwie bin ich doch noch hier - obwohl, ja obwohl was?


    Bin ich schon nicht mehr ganz hier?


    Mein Allerliebster ging vor fast 30 Monaten und mein allerliebstes Tier vor etwa 3 Monaten.


    Ich lese eure Botschaften, eure Hilferufe und bin natürlich total traurig darüber, was euch passiert ist. Und dann sehe ich mich selbst, sehe meine eigene Trauer, die ich schon durchlebt habe, und sehe, dass sich alles ändert und dass das unsere einzige Sicherheit ist, nämlich dass sich alles immer wieder ändert.


    Da ich weiss, dass es in der ersten Phase der Trauer nichts gibt, was überhaupt Mut machen kann, das Leben weiter zu führen, will ich jetzt darüber auch nichts schreiben.


    Möchte nur bemerken, dass sich alles total ändert, auch wenn du es am Anfang deiner Trauer nicht wahr haben möchtest.


    Das Leben ist unglaublich stark! Auch für dich!


    AL Frieda


    ......................................................


    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Liebe Frieda, mir tut es unglaublich gut von dir zu hören, dass sich die Trauer irgendwann wandeln und verändern wird. Danke für deine Worte und den Ausblick in die Zukunft - wann immer mich mein Weg auch dort hin führen wird, ich weiß, es gibt wieder ein Leben - irgendwann. Gerade heute tut es gut, denn ich habe wieder einen sehr traurigen, einsamen Tag und ich habe mich heute wieder dabei ertappt dass ich so undendlich hoffnungslos bin.
    liebe grüße!!

    Was man tief im Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren. J.W. v. Goethe

    Alles war selbstverständlich - nur das Ende nicht

  • Hallo ihr zwei,
    Ja ich danke dir auch Frieda, das du uns sagst das es besser werden kann und eventuell auch wird. Momentan bin ich noch soooooo weit unten sodas ich das nicht glauben kann. Noch schmerz jeder Atemzug und wenn ich nach der Arbeit abends nach Hause komme keiner da der mich wie gewohnt küsst und in den Arm nimmt und sich freut das wir wieder einen gemeinsamen Abend haben. Wo man plant was gucken wir, was machen wir, was ist noch zu erledigen usw. ....wenn ich nach Hause komme gehe ich immer zu dem Platz wo seine Bilder stehen und wo er starb....ich weine mir die Augen aus, laut und leise... damit der Schmerz etwas erträglicher wird.. aber meistens ist das nur ein kurzer Moment bis zum nächsten Weinanfall. Wie Blumenduft schreibt es ist zur Zeit alles so unendlich hoffnungslos.
    LG HanCa

  • hi,
    also mometan glaube ich auch noch nicht so recht dran,dass es mal besser wird oder werden soll.habe heut wieder so ein komischen tag,wo alles besonders schlimm ist.aber man soll ja nie die hoffnung aufgeben,das es mal besser wird.
    gruss
    thomas

  • Hallo Ihr Zwei,
    Ihr seit doch beide noch am Anfang eurer Trauer, ihr dürft die Geduld nicht verlieren.
    Die Trauer braucht ihre Zeit. Die Trauer wird nie ganz weg gehen. Es kommen immer mal wieder große und kleine Trauerlöcher.Aber mit der Zeit wird sie anders. Etwas erträglicher. Es ist wie mit einer Wunde, die Wunde verheilt, aber die Narbe bleibt. Die spürt man immer wieder, sie platzt auch mal wieder auf, dann ist es wieder ganz schlimm. Aber man lernt mit der Zeit damit zu leben.
    Habt bitte Geduld mit euch.
    Ich wünsche euch ganz viel Kraft
    Lieben Gruß
    Dadei

  • hi dadei.
    bei mir werden es 2 montae mit dem trauer,aber die komischen tage wo man halt wieder runtergerissen wird,überwiegen halt noch.
    gruss thomas

  • Hallo Thomas,
    ich sage doch, du bist noch ganz am Anfang. Bei mir sind es jetzt 1 1/2 Jahre und die Trauerlöcher kommen immer wieder, mal heftig und mal geht es. Aber die Abstände bzw. die erträglichen Tage werden mehr. Es tut immer noch weh, aber es ist schon anders geworden.
    Deshalb habe Geduld mit dir, mache nur das, was dir auch gut tut.
    Versuche viel raus zu gehen in die Natur, da ist dann etwas Ablenkung .Es ist schon schwer alles richtig zu verarbeiten. Ja ganz schlimm ist immer wieder die Frage "Warum" aber es gibt darauf keine Antwort. Die Gedanken drehen sich dann nur im Kreis. Ich habe die erste Zeit nur zu Haus gesessen und geweint, konnte nicht raus gehen, die vielen Leute draußen und alle waren sie glücklich, vor allem waren sie zu zweit.......und ich allein...........Jetzt, wenn ich rausgehe, sehe ich aber auch schon viele die auch allein unterwegs sind.
    Viel Kraft und Geduld für dich
    Deshalb es wird irgendwann mal anders.

  • hadei,es wäre ja auch schlimm wenn man seinen partner ganz vergesen würde.ich bin ja viel unterwegs,wenn ich nur zuhause wäre,das würde mich noch verrückter machen.
    gruss thomas

  • Nein vergessen geht nicht, das wird man nie, will ich auch nicht, dazu habe ich meinen Schatz zu sehr geliebt. Aber irgendwann kann man vielleicht positiv mit den schönen Erinnerungen leben. Aber das braucht Zeit und Geduld

  • In den ersten Wochen war ich auch nur unterwegs ... Und irgendwann habe ich gar keine Kraft mehr gehabt unterwegs zu sein. Da war die Trauer bei mir "angekommen", sie hatte meine Seele erreicht. Da hat sie mich förmlich "umgehauen" und ich war nicht mehr im Stande zu arbeiten, den Haushalt zu machen, einzukaufen - es ging nix mehr. Aus diesem tief arbeite ich mich in kleinen Schritten wieder raus. Mancher Tag ist schon "ok", am manchen Tagen funktioniert die Fassade einfach nur wieder. Seit 6 Monaten bin ich jetzt schon allein - und so oft zerreisst mich der Schmerz.
    ich hoffe auch darauf, dass ich irgendwann mit einem Lächeln und zufrieden zurück blicken und dankbar für die schöne Zeit sein kann ... Irgendwann!! Vergessen werde ich meinen Mann nie - wie auch nach 30 gemeinsamen Jahren

    Was man tief im Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren. J.W. v. Goethe

    Alles war selbstverständlich - nur das Ende nicht

  • Liebe Blumenduft,
    es ist tatsächlich bei jedem ganz anders. Morgen sind es 12 Wochen her, dass mein Mann durch einen Arbeitsunfall getötet wurde. Ich gehe noch nicht wieder arbeiten. Nach 8 Wochen war ich kurz vorm körperlichen und psychischen Zusammenbruch.Ich bin trotz frühzeitig eingeleiteter Therapie nicht aus dem Schockzustand rausgekommen. Nach 8 Wochen habe ich immer noch so gezittert wie am ersten Tag. Ich habe dann angefangen Tabletten zu nehmen, bin zur Meridian -Energie-Therapie gegangen und zur Heilpraktikerin (Akupunktur, Fußreflexzonenmassage, Meditation, Globuli,...) Jetzt geht es mir langsam etwas besser. Ich gehe auch langsam wieder raus und denke langsam an eine Wiedereingliederung ins Berufsleben.
    Vergessen kann und will ich meinen Mann nie. Wir waren fast 30 Jahre verheiratet und haben 3 wunderbare Töchter und 2 Enkelkinder.
    Wir brauchen alle ganz viel Zeit und Kraft.

  • Liebe Josi, es tut mir so unendlich leid, das dein Mann auf so schreckliche Weise aus dem Leben gerissen wurde. Ja, du hast völlig recht - der geht seinen ganz eigenen Weg. es gibt nicht den einen oder den richtigen Weg. Ich frage mich oft, ob ich den richtigen Weg gehe ... Aber wer will entscheiden ob der Weg richtig ist? Es gibt keinen Masterplan für Trauer ...
    Ich bin so viel unterwegs gewesen, weil ich es zu Hause gar nicht ausgehalten habe und ich den Tod noch nicht akzeptieren konnte. Und auch das Trauma des plötzlichen Todes habe ich noch nicht verarbeitet. Da liegt noch viel vor mir. Ich bin auch bei einer Heilpraktikerin, die mir mir diversen Mitteln etwas helfen konnte und noch immer hilft.
    Aber grad in den letzten Tagen fühle ich mich so einsam und alleine. Die Gespräche, eine Umarmung, gemeinsame Aktivitäten - das fehlt so sehr. Vor allem die vielen Gespräche, das einfach jemand da ist. Die Sicherheit, die Liebe, ach, einfach alles.
    Ich freu mich auf unser Treffen am 8.10.

    Was man tief im Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren. J.W. v. Goethe

    Alles war selbstverständlich - nur das Ende nicht

  • Liebe Blumenduft,
    ich freue mich auch auf unser Treffen. Ich fühle mich auch einsam und alleine; ganz oft auch, wenn ich gar nicht alleine bin. Es fehlt einfach der Geliebte, Ehemann, Freund, der einen ohne Worte versteht, in den Arm nimmt, die starke Schulter zum anlehnen, der Gesprächspartner und, und, und....
    Viele Grüße
    Silke

  • Genau das ist es - und ich kann mir im Moment nicht vorstellen, das das jemals aufhört oder das ich damit leben kann. Ich kann immer schlechter damit umgehen ...

    Was man tief im Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren. J.W. v. Goethe

    Alles war selbstverständlich - nur das Ende nicht

  • Guten Morgen Ihr Lieben, wobei einen guten Morgen gibt es für mich seid 17 Wochen nicht mehr, man steht auf mit dem Schmerz, man quält sich über den Tag mit dem Schmerz, man funktioniert auf Arbeit mit dem Schmerz und man geht Abends ins Bett mit dem Schmerz, strecke meine Hand rüber zu Ihm und seine Seite ist leer.... einfach leer nach 38 gemeinsamen Jahren, sehr guten Jahren voller Liebe und Geborgenheit, Schuzt und Vertrauen <3 er ist gegangen plötzlich und ohne ein Wort... nein, wir sagten uns gute Nacht mit Kussi..
    ich bin auch noch nicht in der Lage mein Leben irgendwie in den Griff zu bekommen, weil ich das NIEMALS MEHR einfach nicht realiseren kann
    und wir waren ja auch noch nie so lange getrennt, ich bin einfach nur in einem tiefen Loch... und wie dieser Weg daraus geht weis ich nicht, ich lebe
    und funktioniere nur noch von einem Tag zum Anderen....
    VG HanCa

  • Liebe Blumenduft, liebe HanCa,


    ihr sprecht mir wirklich aus dem Herzen. Bei mir sind es morgen 5 Monate her, dass ich meine Mutti gehen lassen musste und ich kann es bis heute nicht realisieren. Der Schmerz wird mit jedem Tag größer. Sie fehlt an jeder "Ecke und Kante" und ich weiß auch nicht, wie ich es jemals ohne sie schaffen soll. Auch ich kann dieses "nie mehr" nicht realisieren, wie auch, wenn der Menschen gegangen ist, der das Wichtigste im Leben war. Es ist kein Leben mehr - es ist wie Du so schön schreibst HanCa - nur noch ein Funktionieren und das jeden Tag aufs neue...
    Ich wünsche uns, dass wir es eines Tages schaffen werden, wieder ein kleines Licht am Horizont zu sehen...
    Viele liebe Grüße
    Tanja

  • Ihr Lieben,
    ich kann Euch so gut verstehen. Funktionieren tue ich nur bedingt. Obwohl die letzte Woche doch erträglicher für mich war als gedacht, bin ich heute wieder in ein Trauerloch gefallen. Morgen werden es 4 lange Monate und ich kann es immer noch nicht begreifen, das mein Schatz nie mehr körperlich bei mir sein wird und wieder kommt. Ich schreibe bewusst körperlich, da ich ihn die letzten Tage ganz intensiv spüren konnte. Ich weiß auch nicht wie ich es ohne ihn schaffen soll mein Leben weiter zu leben. Die letzten Tage konnte ich nicht wirklich schreiben, weil ich sehr viel erlebt habe und auf Trab gehalten wurde, aber ich habe trotz allem Eure Beiträge mit verfolgt. Es ist schon komisch, auf der einen Seite tut es gut zu wissen das man mit seinem Schicksal nicht alleine ist, aber auf der anderen Seite wünschte ich das wir alle dieses Schicksal nicht teilen müssten. Ich habe Euch alle irgendwie ins Herz geschlossen, weil ihr mir doch in meiner schlimmsten Phase meines Lebens beisteht, aber trotzdem wünschte ich, dass uns allen so ein Schicksal erspart geblieben wäre.
    Leider hatte ich nicht das Glück, wie viele von Euch, Jahrzehnte mit meinem Schatz verbringen zu dürfen. Wir beide haben, nachdem wir vor über 23 Jahre schon mal ein Paar waren, erst nach 22 Jahren wieder den Mut gefunden unserem Herzen zu folgen. Leider blieben uns nur 9 wundervolle Monate und es zerreisst mich innerlich. Ich hätte so gerne wie viele von Euch viele Jahrzehnte mit ihm verbracht, aber leider war uns das nicht vergönnt.
    Ich wünschte ich könnte Euch Mut zu sprechen, aber leider fehlt mir heute die Kraft dazu. Fühlt Euch trotzdem umarmt von mir.


    tränenreiche Grüße
    traurige Sonne

  • Hi traurige sonne.es ist doch eigentlich egal wie lange man mit seinem partner zusammen war.ob jahzehnte oder wie bei dir 9 monate,es tut verdammt weh.
    gruss thomas

  • Lieber Thomas,


    Du sprichst mir aus der Seele. Es ist wirklich egal, wie lange man mit seinem Partner zusammen war, es tut weh, sehr sogar.
    Es tut mir auch für Dich sehr leid, dass Du ein ähnliches Schicksal wie wir alle hier erleben musst. Ich wünsche Dir die Kraft, die ich zur Zeit leider nicht habe, mit Deinem schweren Verlust irgendwie umzugehen. Ich drücke Dich mal, wenn ich darf. :knuddeln:


    tränenreiche Grüße von der traurigen Sonne

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