Die Tage vergehen

  • Erschreckend, aber das empfinde ich genauso.
    Und bekomme dann zu hören, dass man an mich gar nicht mehr herankommt.
    Tja, ein "Geht es Dir gut" oder "Das Leben geht weiter" hilft da auch nicht besonders.
    Und Leute, die sich auch noch von mir trösten lassen wollen, weil MEIN Mann, der zufälligerweise auch der Freund derjenigen war, gestorben ist, kann ich schon gar nicht gebrauchen.
    Ich hätte mich darüber gefreut, wenn ich Stütze gefunden hätte, dem war aber nicht so.


    Deshalb funktioniert man, lacht auch, aber der Antrieb Neues zu entdecken, ist einfach nicht mehr da.

  • So geht es mir auch. Für uns war es der perfekte Partner. Der Seelenverwandte der jetzt weg ist. Dafür gibt es einfach keinen Ersatz und genau das macht uns so traurig. Dieses unendliche Glück ist uns genommen worden. Entweder lernen wir auch mit weniger als wir hatten glücklich zu sein oder es wird immer trüb bleiben. Wir sollten uns klar machen, dass wir uns entscheide müssen. Versuchen wir unser Leben noch zu genießen oder warten wir auf den Tod?

  • Auch ich habe große Probleme mit dem Alleinsein.Ich wohne auch noch in einem Dorf wo es kein Geschäft nur einen Fleischer gibt.Ohne Auto geht bei mir garnichts,und nun muß ich auch noch sagen, " ich fahre nicht gerne Auto " hat immer mein Mann gemacht und nun ist alles ganz anders geworden.Immer die Kinder will ich auch nicht belästigen obwohl sie immer für mich da sind.
    Nun bin ich schon immer ganz aufgeregt,wenn ich das Auto brauche.Aber da muß ich nun durch mit viel Mut geht es auch.


    Tschau Christine

  • Ihr Lieben,


    gerade der Tod des geliebten Partner zieht eine totale Lebenswende nach sich.


    Mal ganz abgesehen von der tiefen Trauer, die jetzt gelebt werden muss, ergeben sich ganz andere Probleme. Oft findet äusserlich ein Wechsel statt, weil die Wohnung, das Haus nun zu groß, zu teuer ... geworden ist. Das erschwert das Leben immens.


    Je nach dem, wie eng die Bindung war und wie sehr du dich auf deinen Partner verlassen hast, kommt nun eine Zeit der Loslösung und Selbstfindung, der Überwindung von Ängsten und des Vertrauensaufbaus in dich selbst. Wieviel hat uns der Partner immer abgenommen, wir konnten es uns leisten, auch Schwächen zu leben.


    Jetzt ist alles anders: entweder ist steige in das Auto, das vor der Tür steht, setze mich ans Steuer und fahre los, oder ich bleibe eben daheim und brüte meine Ängste aus. So krass war es bei mir. Und ich habe wieder gelernt, mit dem Auto zu fahren, auch sinnbildlich. ;)


    Die Trauer will gelebt werden, auch wenn wir unser Leben wieder "in den Griff kriegen". Das ist davon unabhängig. Ich kann heute eine Reise machen, Gefallen daran finden und doch meine Trauer leben, ja auch nach 3,5 Jahren ist sie noch da. Sie hat sich geändert, sie tut nicht mehr weh, sie macht traurig, manchmal sehr traurig.


    AL Frieda


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    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

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