Mama, ich vermisse dich

  • Hallo an alle da draußen.


    Ich fühle mich zur Zeit absolut hilflos. Meine Mutter ist vor gut zwei Jahren an Krebs gestorben. Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade 18 geworden und für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Nicht, dass es nicht sowieso schon hätte schlimmer kommen können, hat meine Familie mich behandelt wie Dreck. Sie haben mir die Schuld an allem gegeben, mich kein einziges Mal gefragt wie es mir geht. Alle haben sich nur um meine 30-jährige Schwester gekümmert und sie bemitleidet. Ich verstehe bis heute nicht, warum all ihr Mitleid nur ihr galt.
    Viele und vor allem unschöne Dinge sind in der Zwischenzeit passiert, ich habe keinen Kontakt zu meiner Familie mehr, jedenfalls nicht solang es nicht sein muss.
    Nun sitze ich allein in einer Stadt, studiere, habe mir mein eigenes Leben aufgebaut und alles droht wie ein Kartenhaus in sich zusammen zu fallen. Ich habe vor kurzem erfahren, dass ich in einen Drittversuch für eine Klausur muss. Sollte ich diesen nicht bestehen war es das mit meinem Studium.
    Ich habe einfach solche Angst und wünsche mir nichts sehnlicher als von meiner Mama in den Arm genommen zu werden. Ich würde alles dafür geben nur 5 Minuten mit ihr reden zu können, einmal von ihr zu hören, dass alles wieder gut wird und ich das schaffe. Ich weiß, ich höre mich nach einem Kind an..
    Ich weiß einfach nicht weiter momentan.
    Hat jemand einen Rat?

  • Liebe Jasmin, du bist KInd deiner Mama, du wirst das auch immer bleiben, sie fehlt dir einfach und deine Worte sprechen das einfach aus.
    An wen wendet man sich wenn die Welt nicht mehr funktioniert, wenn einem nichts zu gelngen scheint, die Angst sich einschleicht, etwas nicht zu schaffen und damit etwas in den Sand gesetzt hat.


    Ganz umsonst so mag ich sagen, wird ein Studium nie sein, es wird einen anderen Weg geben, das dort gelernte nutzen zu können, darauf etwas anders aufzubauen als den vorgesehen Weg fortzusetzen wie gedacht.


    Ein leerer Bauch studiert nicht gern, so habe ich mal gelesen, wie es sich da mit einem trauerndem Herz und einer weinenden Seele studieren lässt, stelle ich mir besonders schwer vor.
    Immerhin hast du dir ein neues Leben aufgebaut, fern von den Menschen, die dir nicht gut tun, ein großer Schritt, wie ich finde.


    Nun weiß ich nicht, welchen Rat ich dir geben kann, sicher ist ja, ich würde dich in den Arm nehmen, du schaffst das würde ich dir sagen, du hast so vieles geschafft, glaub an dich, deine Stärke, deine Mama ist bei dir im Herzen.
    Rede mit deiner Mama, auch wenn sich das nun komisch anhört, andere das belächeln würden, kenne ich aber ebensoviele, die das tun, auch ich tue das.
    Ich rede mit meinen LIeben, mal leise wie beten, aber wenn ich allein bin, dann auch laut.


    Irgendwie habe ich das übernommen, aus meinem Glauben, egal aber wie gläubig ein Mensch ist, der Sinn dahinter, dass, was es auslösen wird, ich finde der ist wertvoller als vieles anderes.
    Abgeben - seine Sorgen, Nöte, in Worte gefasst, an jemanden richten.
    Da auch ich meine Lieben nicht mehr umarmen darf, ist da aber die Verbindung der Liebe, die stirbt nicht, wie man es von der Seele auch so sagt.
    So habe ich das weiter gegeben an meine Kinder, da ist so viel mehr zwischen HImmel und Erde, als ich erklähren kann, als ich beweisen könnte, es ist in mir und ich kann es nutzen, ihr könnt es nutzen.
    Wenn nichts mehr geht, dann geht mein Blick gen HImmel und ich rede mit meinen Lieben.
    Ich bitte sie bei mir zu sein, wenn es besonders schwierig wird, ich keinen anderen habe mit dem ich reden mag oder kann, keinen belasten will.
    Vielleicht habe ich mich selbst belächelt, als es mir zum ersten mal passiert, so automatisch, wie mir das pasierte, ich am schimpfen war, warum sie nicht mehr bei mir ist, meine Oma, warum sie einfach gehen musste.
    Ich da nun stehe mit all den Fragen dem Schmerz, den Problemen.
    Hilf mir doch, gib mir eine Rat, von wo und wie ist doch egal, ich komme nicht mehr klar.


    Und mir war als wäre sie mir näher als vorher, als könne sie mich hören, auch wenn ich natürlich keine Antwort bekam, so war es doch in mir anders.
    Wie andere darüber denken, ist mir heute längst egal auch wenn ich das erst keinem gesagt habe, dachte ich eher nun hätte mich der Wahn gestreift.
    Mir aber hat das geholfen, habe ich in den Jahren Trost gefunden - ich habe sie nicht ganz verloren, es ist nur eben nicht mehr wie es war.
    So schreibe ich Tagebuch, gehe ins stille Gespäch und auch wenn ich sie vermisse, fühle ich mich weniger allein, allein gelassen.


    Sollen andere denken, was sie wollen, alles ist besser als NIcht.
    So hast du deine Mama in Dir, all die Erinnerungen und wenn du tief in dich hineinfühlst, wirst du wissen, dass sie wo immer sie gerade ist, auch in dir zu finden - all die Worte die sie sagen würde, du schaffst das KInd, glaub an dich, wie sie an dich geglaubt habe, das sie immer bei dir sein wird.


    Jeder findet seinen Weg irgendwie, irgendwann, der eine tut sich schwerer der andere scheint es leichter zu haben, zu nehmen.
    Wichtig aber ist der Glaube an sich selbst.


    LG Funny.

  • Liebe Jasmin!
    Wenn man die geliebte Mutter verliert,ist nicht mehr wie es war!
    Eine Welt bricht zusammen von einer Sekunde auf die andere!
    Man wird heimatlos und die Sehnsucht zerreißt einem das Herz!
    Das Umfeld versteht einem nicht und dss verstärkt das Einsamkeitsgefühl!
    Nach dem Tod meiner geliebten Mama vor 5 Monaten wollte ich auch sterben !
    Inzwischen weiss ich ,dass es nicht in ihrem Sinne wäre und deshalb versuche ich weiter zuleben!
    Du scheinst mir ein starkes Mädchen zu sein,deine Mama hat dir die Kraft geschickt !Sie ist auch immer bei dir und du kannst mit ihr sprechen!
    Ich spreche gedanklich immer mit ihr und auch laut,wenn ich alleine bin!
    Seit Mutters Tod kommt es mir vor ,als wäre ich in einer fremden,kalten Welt, ohne Liebe,aufgewacht!
    Deshalb berühr mich dieses arabische Sprichwort so sehr:Wenn die Mutter stirbt,flüstert dir ein Engel ins Ohr:"Mit der wahren Liebe ist es jetzt vorbei"!


    Ich wünsch dir von Herzen,dass du dir ein neues Leben kreiren kannst!
    Herzlichst Olga!

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