Tod meiner lieben Ehefrau

  • Lieber Matthias,


    ich schreibe gleich noch etwas dazu.


    Über das Thema, brauche ich mich aber auch mir niemanden auszutauschen. Das versteht sowieso niemand. Oder man will es nicht.

    Aber ich habe sowieso niemanden, wo ich mich mit austauschen kann.

    Das ist niemand mehr. Frau ist verstorben.

    Das ganze Leben ist am ARSCH, entschuldige das ich das so schreibe.

    Da ist nichts mehr.

    Alles was. DU anfängst, denkt man, ist das richtig, falsch oder ?

    Ich weiß nicht wie es bei dir ist.

    Aber das ist ja auch ganz individuell.

    Das. PACKT so manch einer, so weg.


    Bei mir wird der Zustand immer schlimmer.

    Es kommt immer Näher auf mich zu.


    Und wenn du dich dann zu jemandem dazu äußerst !!

    Die Antwort dazu ist schon traurig anzuhören.

    DEINE. Frau ist verstorben, was willst du daran machen.

    Dann kommen mir die Tränen.


    Grüße Peter

  • Lieber Peter,


    ich kann dich ganz verstehen. Meine Partnerin hätte in eine neurochirurgische Klinik überführt werden müssen, um Ableitungen für das

    Liquor aus dem Gehirn zu legen, aber der Bruder hat sich stark eingemischt als medizinisch allwissender Pharmareferent und hat eigentlich nichts bewirkt.

    Eigentlich eine echte Heilbehandlung noch hintertrieben.


    Auch ich war nur 2 km Luftlinie entfernt und meine Dorit ist an Hirnschaden gestorben. Ich fahre jetzt dorthin, wo ich meine Dorit noch besuchen kann:

    auf den Friedhof.


    Das Klinikum verklagen ja das schwebte auch mir vor, ich habe es in 5 Jahren leider nicht zu Wege gebracht. Die Schreiben, die ich vom Klinikum

    erhalten habe, waren so, dass man gemerkt hat, dass die sich herausreden wollen.


    Denke einfach: Vielleicht lebt die Seele deiner Frau doch noch in einer anderen Dimension und man kommt irgendwann wieder zusammen.

    Oder ich lasse am PC die Videos von unseren Reisen laufen, da hole ich mir meine Dorit wieder in die Gegenwart zurück, zumindest virtuell.


    Real geht es eben nicht, man muss sich eben daran erfreuen, dass man ihre Stimme noch hören ud sie noch sehen kann auf den Videos.


    Liebe Grüsse von Matthias

  • Hallo Matthias,


    wer sollte dich besser verstehen als ich. Ja, es ist wirklich der absolute Ausnahmezustand.

    Die Zeit ist einfach stehen geblieben.


    Das Klinikum werde ich, so weit wie es überhaupt geht, verklagen.

    Es war ja schlicht und weg, ein

    Behandlungsfehler, der offen klar daliegt.

    Mal sehen wie das Krankenhaus sich zu den Anschuldigungen stellt.




    Ich, selbst habe ja auch so richtig niemanden, mit dem DU dich vernünftig austauschen kannst.

    Ein jeder, hat so seine eigene Meinung dazu.

    Ich weiß manchesmal wirklich nicht mehr wo mir der Kopf steht.

    Da kommen einem schon einmal die Gedanken.

    Ich sage zu IHR,

    Bitte, bitte hole mich doch zu Dir !!


    Videos gedreht haben wir keine, leider. Ein Kurzvideo allerdings, aber fast ohne Ton.

    Wer denkt auch schon an so etwas.

    Ich bin froh das ich noch so mobil bin, fahre viel aus der Wohnung.

    Aber allzu viel bringt mir das auch nichts, denn wenn DU danach wieder alleine in der Wohnung bist, kommt alles wieder näher.

    Ich wohne übrigens in. NRW.


    LIEBE Grüße


    Peter

  • Lieber Peter,


    ja ich denke so manchmal, wie war die erste Zeit nach Dorits Tod.


    Ich habe mich sehr viel mit dem Leben nach dem Tod beschäftigt und mir in der ersten Zeit nach Dorits Tod Bücher von Bernard Jacoby gelesen und

    ich weiss nicht ob es dir viel sagt, sogar Jenseitsmedien aufgesucht, die mit der Seele von Dorit einen Kontakt hergestellt haben und es ist sehr viel

    gesagt worden, was eigentlcih nur die Dorit wissen konnte und ich habe sehr viel Hoffnung da hineingesetzt. Seit 3 Jahren nun habe ich leider dieses Thema auch aus

    Kostengründen etwas vernachlässigt.

    Aber ich habe Zeichen der Verszorbenen wie z.B. vertauschte Bilder von meiner Dorit auf meinem Esstisch erhalten, die mich auch glauben machen, dass es

    irgendwie ihre Seele noch gibt. Natürlich sind unsere Verstorbenen körperlich tot und von der Seele wird natürlich in der Öffentlichkeit nichts berichtet.


    Deshalb ist es eben gerade für uns so unendlich schwer, den Körpertod hinnehmen zu müssen, ohne klar zu wissen, wo sind die Seelen der Verstorbenen.


    Ich fahre wieder zum Friedhof und begiesse dort die Bepflanzung. Ich wohne in Thüringen. Evtl. können wir auch anderweitig in Kontakt kommen.


    Liebe Grüsse

    Matthias

  • Matthias, danke für deine aufschlussreichen Zeilen.

    Ja, wo sind die Seelen.


    Jetzt habe ich die absolute Gewissheit, dass meine liebe Erika,

    nachweislich durch Behandlungsfehler verstorben ist.

    Das macht mich absolut noch tieftrauriger.

    Das SIE noch da sein könnte, ist für mich unfassbar.

    Mal sehen was da anwaltlich bei heraus kommt.

    Es gibt Momente, wo ich fast verrückt werde.

    Aber was soll ich machen.


    Ich habe vor mir eine Auszeit zu nehmen und nächste Woche ein paar Tage nach SH zu fahren, aber ich weiss nicht so recht, ob ich es machen soll.


    Grüße Peter

  • Matthias,


    an die Zeit, nach Erikas Tod, darf ich eigentlich garnicht zurück denken.

    Es ist jetzt immer noch so unwirklich, allgegenwärtig wie es nur sein kann.

    Den geliebten Menschen in diesem Leben nie mehr wieder sehen, das ist für mich so unwirklich wie es nur sein kann.

    Momentan könnte ich nur noch verzweifeln, von all den Selbstzweifeln die mich plagen.


    Plane z.B.Fahrten, welche mit Ihr unternommen habe und breche die Fahrt ab, und weiß absolut nicht mehr ob das richtig oder falsch ist.

    Sie fehlt mir bei allem, was ich tue, plane usw.

    Auch zu Hause habe ich alles noch so, wie Erika die Wohnung verlassen hat und ins KH kam.


    Mit den Jenseitskontakten ist schon sehr interessant Matthias.

    Wie bist du daran gekommen ?

    Möchte ich einmal ausprobieren.


    Ich wohne im Neuss Grevenbroicher Raume, wenn du damit etwas anfangen kannst.

    In Thüringen bin ich übrigens geboren, Wasungen/Krs. Meinigen

    Meine Mutter war ja während des Krieges dahin evakuiert.

    Wie das eben so war.

    Aber das nur am Rande Matthias.


    Am schwersten ist ja immer noch der schmerzliche Verlust unserer Liebsten.


    Liebe Grüße


    Peter

  • Lieber Peter,


    ja das mit den Jenseitsmedien kam bei mir durch Zufall.

    Eigentlich wollte ich eine DNA-Klounung mich darüber infomreieren, da kam ich in ein kostenpflichtiges Internet Mediziinforum Justanswer und habe 37 € gelöhnt und

    bekam die Antwort, dass die Seele nicht geklont werden kann und ioch dazu den Sterbeforscher Bernard Jacoby kontaktieren soll, was ich auch getan habe.

    Er hat mir geraten, ein Medium aufzusuchen, um mit der Seele zu kommunizieren.


    Ich bin dann übers internet zu Jenseitsmedien.de gelangt und habe die Medien Stefanie Keise und Bettina Souvi Rode aufgesucht. Ich war beeindruckt von den vielen

    richtigen Informationen und hatte bei der Frau Keise manchmal das Gefühl, bei meiner Dorit zu sein.

    Leider habe ich seit über 3 Jahren keinen Jenseitskontakt mehr gehabt, es ist halt auch kostspielig. Aber die beiden genannten Medien kann ich dir empfehlen.


    Ich habe schon morgens die Kopfhörer auf und höre vom Diktiergerät den ganzen Morgen ihre Stimme aus den Ohrhörern. Wenn ich wie jetzt am PC sitze, lasse ich

    im Hintergrund die Videos laufen. Irgendwie habe ich das jetzt sozusagen als Ersatz für die Jneseitskontakte gefunden. Es bringt mir Dorit in Form ihrer Stimme nahe

    und ist nicht so kostspielig wie die JENSEITSKONTAKTE.


    Aber ich habe mal wieder einen online Jenseitskontakt geplant. Manche meidne machen das auch über Zoom.


    Wasungen kenne ich natürlich gut, vor mallem natürlich durch den Karneval. Mit Dorit war ich jedes Jahr zum Fastnachtsumzug in Wasungen.


    Wenn es dier nichts ausmacht, kann man sich ja mal in Fulda oder Kassel treffen.


    Ja es ist sehr schlimm zu wissen, dass die eigene Frau durch Begandlungsfehler gestorben ist. Ich wünsche dir, dass du üebr den Anwalt Erfolg haben wirst.

    Mir hat man von einer Klage gegen das Klinikum abgeraten, weil man dafür ein sehr kostspieliges Gutachten in Auftrag geben muss.


    Ich war dieses Jahr im Klinikum im Andachtsraum und habe dort dem 25.Todestag meiner Mutter udn dem 5.Herzstillstandstag meiner Partnerin am 13.Mai gedacht.

    Am 20.Mai dann war der endgültige 5.Todestag meiner Dorit, verstorben an einem Hirnödem, weil man das Wasser nicht aus dem Schädel durch eine Draiage abgeleitet

    hat. Das habe ich denen schon geschrieben, haben sich herausgeredet, adss man damit nur begrenzte Ödeme ableiten könne, bei meiner Dorit zu grosse Hirnareale

    betroffen gewesen wären.


    Jetzt nach über 5 Jahren muss ich mich irgendwie damit abfinden, auch eine Klage kann die Dorit nicht wieder lebendig machen. Auch ihren Bruder, den Herrn

    Pharmareferenten möchte ich am liebsten verklagen, hat mit gestelzter Stimme versucht, vor den Ärzten den medizinisch Oberschlauen zu dokumentieren, ohne seiner

    eigenen Schwester irgendwie versucht ahtte, zu helfen.


    Gehst du eigentlich in Trauergruppe oder Trauercafe. Ich habe mich jetzt einer kleinen Gruppe angeschlossen und am Sonntag machen wir eine Kutschfahrt in einer

    E-droschke durch Bad Liebenstein, acuh Schloss Altenstein.


    Mit Max aus Italien, den ich auch übers internet kennengelernt hae, chatte ich fast jeden Tag abends. Man muss eben doch Leute finden, damit man nicht immer so einsam ist.

    Icha heb ja im Pflegeheim auch nochmeinen Vater über 3 Jahre nach Dorits Tod verloren. Ich konnte ihn zu Hause nicht mehr pflegen, als Dorit gestorben war und

    er musste ins Pflegeheim. In dem Pflegeheim ist er dann nach fast 2 Jahren und 3 Monaten verstorben. Er hat im Oktober seinen 2.Todestag.


    Der Tod er lässt mich nicht los, heute habe ich erfahren, dass der Partner einer Kollegin meiner Partnerin Dorit auch kürzlcih verstorben ist.


    Alles Gute in Erwartung deiner Nahricht !


    Matthias

  • Hallo lieber Matthias,


    danke für deine sehr aufschlussreichen Zeilen.


    Wenn nicht alles so tieftraurig wäre.

    Momentan bin ich wieder an einem Tiefpunkt angelangt, was mich fast verzweifeln lässt

    Wenn ich nur daran denke,was da im. KH falsch gelaufen ist und Erika noch leben könnte.

    Natürlich kann ich mit allem Erika nicht wieder lebendig machen, aber ich bin es IHR schuldig.

    Natürlich wird es kostspielig für mich werden, aber erstmal habe ich ja meine Rechtsschutzversicherung und lasse das anwaltliche darüber laufen.

    Erika hatte sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen und wurde zeitnah erfolgreich daran operiert. Ohne Komplikationen.

    Am 5ten Tage sollten schon REHA Massnahmen beginnen.

    Aber dazu sollte es nicht mehr kommen. Denn morgens am 10.08.ging das Telefon bei mir,

    ihre Frau ist leider verstorben !!

    Du kannst dir ja denken, wie es da um mich stand.

    Am Boden zerstört. Die Welt war für mich stehen geblieben und steht heute noch.

    Da ist nichts mehr. Sie fehlt mir so sehr. Der Gedanke, sich in diesem Leben nie mehr wieder zu sehen, zerreißt mir fast das Herz.

    Aber abfinden damit, wie so manch einer sagt, kann ich einfach nicht.

    Ich kann ja nicht denken, dann ist es eben so.


    Wie ich schon schrieb, Videos habe ich leider nicht. Nur Fotos von Erika.

    Da hast du schon viele traurige Schicksalsschläge hinter dir Matthias.


    Das mit Jenseitskontakten ist schon sehr interessant.

    Da muss man aber auch aufpassen, nicht an Scharlatane zu geraten.


    Ja, natürlich könnte man das arrangieren mit einem Treff.


    Ich werde am 21.09., 80. !

    Aber ich bin sehr mobil, fahre noch selbst, auch längere Strecken.


    Liebe Grüße. Peter

  • Matthias,


    hatte ich noch vergessen.

    Ich lebe ja ganz solo, also ohne jegliche Verwandtschaft.

    Kinder haben sich nicht ergeben.

    Erika war nicht mehr zeugungsfähig.

    Aber das ist eine längere Geschichte, aber ich habe es ja gewusst.

    Soziale Kontakte, auch so gut wie niemand, da wo wir jetzt wohnen, auch eine längere Geschichte.

    Brauchten wir ja auch nicht, wir hatten ja uns.

    Du kannst dir ja denken, wie ich da manchesmal sitze und vom Glauben abkomme.

    Trauertreffs, Trauercafes habe ich alles schon ausprobiert, aber so richtig habe ich keinen Bezug dazu.

    Das mit dem Chat, habe ich noch gar nicht ausprobiert.


    Grüße Peter

  • Hallo Peter,


    wenn es im Frühjahr wieder angenehm ist, kann man sich ja einmal treffen.

    Da können wir auch Fotos der verstorbenen Partnerin austauschen.


    Ich hatte mit Dorit auch keine Kinder und nach meines Vaters Tod im Pflegeheim lebe ich ganz allein ohne Verwandtschaft hier im Haus, was ich mal mit meinen Eltern

    erbaut habe.


    Ja das mit den Trauertreffs und Trauercafe kenne ich, die alle können nur die Todesgeschjichten austauschen und die Trauer vereint etwas, aber die eigenen Vertsorbenen können

    sie alle nicht zurückbringen.


    Für mich ist es ein unabdingbares Muss, Dorits Stimme täglich zu hören, es ist eine vertraute Stimme im Ohr. Und sie war eben eine herzensgute, kameradschaftliche und vor allem fröhliche Frau.

    Ich lache jetzt jeden Tag bei den witzigen Bemerkungen, die sie in manchen Begebenheiten geamcht hat wie der angebliche 'Löwe von San Mrco', als ich sie nach der Brunnenfigur am

    Schloss Lichtenwalde (bei Hainichen bei Besuch bei iherr inzwischen auch schon verstorbenen Tante Anita) gefragt habe.


    Ich habe deutliche zeichen von Dorit erhalten:

    * eine Lautsprecherbox wackelt, obwohl sie fest auf der Konsole steht und fällt herunter

    *zwei Fotos liegen anordnunsmässig vertauscht auf meinem Esstisch


    und noch kleine Begebenheiten wie immer wieder ausgestreute Federn auf meinem Weg auf dem Friedhof, sodass ich (auch ich komme manchmal vom Glauben ab) immer wieder mich

    dazu zwinge, an ein Weiterleben von Dorits Seele zu glauben. Und wenn ich diesen glauben nicht habe, dann sind es eben die Videos.


    Wenn ich nicht wie jetzt stark erkältet bin, gehe ich jeden Tag auf den Friedhof und das zweimal.

    Das mit dem Oberschenkelhalsbruch kenne ich von meinem Vater. Er hat gechrien vor Schmerzen nach einem Sturz mit dem Rollstuhl im Bad, leider hat man ihn auf Morphium gesetzt, weil er

    anbeblich Schmerzen aufgrund seines Alters hatte. Erst als er schon im Klinikum auf Palliative lag und geröngtgt wurde, hat man den Oberschenkelhalsbruch erkannt und er hat danach

    noch knapp 1,5 Jahre gelebt, ist dann ganz plötzlich im Pflegeheim eingeschlafen, nachdem ich ihn fast jeden Tag mit dem Rollstuhl vom Pflegeheim in die Stadt gefahren habe.


    Ja ich kann dir deine Trauer um deine Frau gut nachvollziehen. Ich bin zwar 'erst' 64, wünsche dir zu deinem 80. schon jetzt alles Gute, wenn man das so sagen kann.


    Für einenn chat genügt die amail adresse und ich schicke dir üeber google meet einen Link. Mit meinem Mailänder Freund klappt es jetzt schon 1,5 Jahre ganz gut.

    Als ich auswärts gearbeitet habe und von meiner Partnerin weite Wege getrennt gelebt habe in der Woche, haben wir auch über Videochat uns unterhalten.


    Zuerst Videomails augetauscht, die ich noch heute gespeichert habe.

    Der Jenseitskontakt war eigentlich erfolgreich, ich habe viel erfahren, was nur von Dorit gekommen sein konnt wie das mit dem Milchreis, den ich damals so gern gegessen habe.


    Es kostet halt ne Menge Geld und ich habe nun seit mein Vater tot ist und ich Rentenbezieher bin, keinen Kontakt mehr gemacht, aber heute einen über Zoom bei einem

    Schweizer Medium gebucht.


    Liebe Grüsse

    Matthias

  • Lieber Peter, lieber Matthias,


    wenn es für euch wichtig ist die Schuldfrage zu klären, so müsst ihr das für euch vesuchen.


    Ich glaube aber, immer wenn der Tod unerwartet kommt, fragt man warum, warum und sucht Ursachen und vielleicht sogar Schuldige. Mein Mann war ja über Nacht an Herzversagen gestorben.

    Die drei Tage davor waren noch Schneewandern, Kochen, vergnügt sein... nur kam er mir bei der Wanderung blass vor, was ich ihm auch gesagt habe, aber er winkte ab und zu hause war auch nichts Besonderes mehr - aber die Schuld hab ich bei mir gesucht, weil ich ihn nicht zum Arzt gedrängt ab und auch bei meiner Mutter, die uns mit Corona angesteckt hatte und kurz nach der Erkrankung war mein Mann gestorben. Aber gleich wie oft ich frage warum, wo ich die Schuld suche und wie sehr ich mich dagegen wehre, dass mein Mann nicht mehr bei mir ist - nichts von all diesen Dingen bringt ihn hierher zurück. Ja, es ist oft zum Verzweifeln und ich denke auch, warum sind wir nicht einfach gemeinsam bei einem Unfall gestorben, denn wir hatten uns immer vorgestellt zusammen alt zu werden und wenn schon nicht gemeinsam zu sterben, dem Vorangehenden kurz darauf zu folgen. Dieser Wunsch ist uns nicht erfüllt worden. In vielen Dingen muss ich jetzt eine andere sein, denn mit meinem Mann war ich trotz Alltagssorgen und der üblichen unnötigen Problem, die Menschen sich gerne selber schaffen, von innen heraus froh. Inzwischen gelingt es mir wieder Schönes wahrzunehmen und mich darüber zu freuen, aber gleich darunter ist eine Ebene eingezogen, die ich bisher so nicht kannte und die jedes Frohsein irgenwie schnell in Frage stellt. Mein Leben ist nun eine Aufgabe geworden, die ich so gut wie möglich zu lösen versuche. Die Therapiestunden, die ich bisher hatte, haben mir dabei auf jeden Fall etwas weitergeholfen, aber ich weiß, damit es wirklich gut wird, muss ich einen Sinn darin finden, dass ich noch lebe - dass ich meinen Mann dabei meistens nahe bei mir spüren kann tut mir gut, und wie er im Leben immer erwartete, dass mir was Neues einfiel, denn so war es halt meistens, so glaube ich, dass er mich auch jetzt weiter begleitet in der Hoffnung, dass ich nicht in der tiefen Traurigkeit über seinen zu frühen Fortgang stecken bleibe, sondern dass mir wieder etwas einfällt - ich werde noch einige Zeit brauchen und falls ich es bis zu meinem Ende nicht schaffen sollte, habe ich es doch versucht, und ich weiß seiner Liebe bin ich mir immer sicher, gleich wie es laufen wird.


    Ich kann allen hier immer nur Kraft und Mut wünschen, obwohl es mir ja selbst oft dran fehlt. Also:

    alles Liebe und Gute euch

    Angelika

  • Liebe Angelika,


    danke für deine ausführliche Schilderung und Trost aussprechen.

    Natürlich sucht man nach Schuld, wenn einem der Partner so plötzlich vor der Nase tot umfällt, zumindest klinisch tot. Und besonders als meine Dorit nicht mehr aus dem Koma erwachte, weil ein Ödem ihr Gehirn

    zerstört hatte, da war es mir ganz anders. Ich war einerseits kaputt vor Trauerschmerz, hatte ebr meinen alten pflegebedürftigen Vater zu Hause, eine ganz bescheidene Situation.


    Die erste Zeit nach Dorits Tod war fürchterlich, aber auch nach über 5 Jahren ist der Trauerschmerz nicht weg. Ich habe mich inzwischen damit abfinden müssen, dass Dorit nicht mehr zu mir zurückkommt, auch mein

    Vater nicht. Nach Dorits Tod habe ich mich fast den ganzen Tag im Internet mit dem 'Leben nach dem Tod' beschäftigt, musste aber inzwischen realisieren, dass man keine Antworten auf diese Fragen erhält.


    Was soll man machen, natürlich hat das Klinikum aus meiner Sicht Mitschuld am Tod meiner Partnerin Dorit abgelehnt, weil man es versäumt hatte, eine Drainage am Schädel anzubringen zur Ableitung von

    Flüssigkeit, sodass sich das Ödem herausbilden konnte und Dorits Gehirn zerstört hat. So sehe ich das und das habe ich auch dem Klinikum mitgeteilt, natürlich hehaupten die, das Ödem hätte zu grosse

    Hirnareale betroffen, reden sich eben heraus. Eine Klage habe ich nicht gemacht, man hat mir wegen der teuren Gutachten davon abgeraten.


    Beim Tod meines Vaters war ich an besagtem Morgen nicht auf der Höhe des Geschehens, hatte einen Anfall zu Hause, hätte im Pflegeheim anrufen müssen, denn etwa zu der Zeit ist mein Vater für immer

    eingsechlafen.

    Diese Schuldfragen sie machen einen zusätzlich zu schaffen, aber die Angehörigen sind tot, verbrannt und in einer Urne begraben, man kann nichts mehr machen.


    Ich höre die Stimmen der Verstorbenen von den vielen Videos, es soll sie mir wieder etwas in mein Leben zurückbringen. Wenn man ganz allein zu Hause lebt, da braucht man doch Menschen um sich herum.

    Da sind es eben die Verstorbenen mit ihren Stimmen.


    Und natürlich der Friedhof dort wo ich meine Verstorbenen an ihrer letzten Ruhestätte besuchen kann und darf. Und auch für Beschäftigung sorgen die Gräber, immer frische Pflanzen auf den Grabstellen

    meiner Dorit und meines Vaters.


    Ich lese hier auch etwas von Therapeuten und professioneller Hilfe. uach ich hatte einmal den Glauben, das könnte helfen. Aber den Tod hier auf Erden können die besten Therapeuten nicht wegwischen.

    Ich habe Zeichen von Verstorbenen erhalten, das gravierendste waren 2 vertauschte Bilder auf meinem Esstisch in der Wohnstube. Seitdem gibt es für mcih keinen Zweifel mehr: Sie müssen irgendwo in einer

    fremden Dimension noch leben. Natürlich habe ich das auch im Internet mit Sterbeforschern udn auch dem Walter von Lucadou besprochen, auch wenn der andere Erklärungen wie z.B. eine

    Quantenverschränkung sieht. Aber eine ganaue Antwort habe ich nicht bekommen und solange glaube ich, dass es die Verstorbenen sind, die solche Zeichen senden.


    Bald da hat meinen Vater seinen 2.Todestag und Dorit ihren 59.Geburtstag. Da bin ich schon in der Vorbereitung von Platten, welche ich aufs Grab bringen werde.

    Das Geschilderte ist eben mein chaotischer Weg, irgendwie damit klarzukommen, dass man allein auf der Welt lebt und die letzten Angehörigen körperlich tot sind.

    Der Körper ist eben das, was wir mit unseren physischen Sinnen wahrnehmen. Und wer wie ich eben keine ausgebildeten Hellsinne hat, kann die Seelen selbst nicht spüren und nur auf Zeichen warten.


    Jetzt muss ich mich noich beschweren, dass ich gestern wegen eines Radrennens 5 Stunden in der Innenstadt eingeklemmt war. Mein Auto irgendwo in einem Wohngebiet abstellen musste.


    LG Matthias

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!