Vor 6 wochen war noch alles gut.

  • Hallo,


    Vor 6 wochen ist mein papa gestorben. Er war gerade mal 53. Und es war so unerwartet.
    Er hatte an einem freitag in der arbeit ganz plötzlich einen schweren Herzinfarkt. Seine kollegen mussten ihn wiederbeleben und haben es geschafft...
    Der notarzt war innerhalb von 7 minuten da.
    Meine mum hat mir die Nachricht geschickt, ich bin sofort ins kh gefahren.
    Der arzt meinte, das der infarkt sehr schwer war und sie ihn ins künstliche koma legen mussten und seinen Körper auf 33 grad runterkuhlen mussten, damit sich die Gefäße erholen konnten.
    Alles war soweit gut, die Ärzte waren positiv. Am sonntag haben sie ihn langsam wieder aufgeweckt.
    Am montag Nachmittag war ich mit meiner mum zusammen bei ihm. Er hat einigermaßen gut schon auf uns reagiert, hat gemerkt das wir da sind und hatte auch ab und zu die augen kurz auf. Ihm gings echt wieder "gut".
    Am montag abend dann der anruf meiner mum, wir sollen so schnell wie möglich ins kh kommen, am besten alle Angehörigen mitnehmen, da es ihm sehr schlecht ging.


    Als der arzt kam, sagte er, das mein dad nochmal einen Herzinfarkt hatte, und wir sollen uns keine großen Hoffnungen machen. Sie untersuchen ihn gerade noch, aber sie musste ihn 60 min wiederbeleben.
    Dann warteten wir auf den chefarzt. Als dieser kam wusste ich das es vorbei war.
    Er meinte, das es insgesamt 100 min waren, wo sie versucht haben ihn wiederzubeleben, ohne erfolg.

    als wäre das nicht schon schlimm genug gewesen, das er an dem freitag den herzinfarkt hatte, kam jetzt noch hinzu, das er nochmal einen hatte. denn hätte er vielleicht auch überleben können.
    aber seine herzwand ist gerissen,blut in den herzbeutel gelaufen und getrocknet. somit kontte das herz nicht mehr schlagen. der arzt meinte, das so etwas sehr sehr selten vorkommt. aber wieso musste es meinen papa treffen? hat der 1. herzinfarkt nicht schon gereicht??


    das schlimme ist, er hatte keine herzprobleme, keine vorerkrankungen oder sonst irgendwas, wo darauf hingedeutet hat, das so etwas passiert....


    ich verstehe nicht, wieso es gleich so schlimm kommen musste.?! wieso????
    ich weiß auch nicht, wie ich meiner mum am besten helfen soll dabei? ch bin schon seit 2 jahren daheim ausgezogen. mein bruder wohnt zwar noch daheim,aber ist auch oft bei seiner freundin.
    ich fahre jetzt in 3 wochen in den urlaub und ich habe so ein schlechtes gewissen, das ich sie nicht mitnehme =( ist das berechtigt? oder nicht?
    ich wäre auch am liebsten non stop bei ihr. aber das geht ja leider nicht...


    wenn ich das sterbebild anschaue und das foto, kommt es mir so unreal vor. als würd eich gleich aus diesem albtraum aufwachen. :weinen:
    geht es hier noch jemandem so, der jemanden auf eine schlimme weise verloren hat?
    ich hoffe das sich hier wer findet, der mit mi darüber reden will.


    in tiefer trauer
    :rip: :engel:


  • Liebe Lila Blume,


    ich möchte Dir erst mal mein Mitgefühl zum Tode Deines Papas aussprechen. Sei uns hier herzlich willkommen, denn wir alle wissen, wie es sich anfühlt, einen lieben Angehörigen verlieren zu müssen.


    Im Grunde mussten wir ja alle auf eine schlimme Weise Abschied nehmen von unseren Lieben. Mal war es langes Krebsleiden mit unerträglichen Qualen, mal wie bei Dir und auch bei mir ein plötzlicher Herztod, der einem den Boden unter den Füßen weg zieht, dann gibt es Unfälle und, und, und... es ist immer furchtbar und jeder fragt sich erst mal "warum" und wird niemals eine Antwort darauf bekommen.


    Dass Du ein schlechtes Gewissen hast, weil Du Deine Mama nicht mit in den Urlaub nimmst, kann ich zwar verstehen, aber ich denke, das musst Du nicht haben. Du wirst das ja sicher mit ihr besprochen haben. Würde sie denn mitfahren wollen und würde das so kurzfristig gehen? Vielleicht ist es ihr ganz recht, dass sie mal eine Weile "ihre Ruhe" hat. Ich selbst war damals froh, wenn mal nicht immerfort jemand da war, der mich zwar trösten wollte, den ich aber natürlich bewirtet habe, ich musste die Wohnung immer tipp topp haben, den ich hätte mich geschämt, wenn nicht alles einigermaßen in Ordnung war usw. Man will sich ja nicht gehen lassen. Vor allem wollte ich nicht so viel bemuttert werden, denn ich hatte manchesmal das Gefühl, plötzlich nicht mehr voll genommen zu werden. Nach ein paar Wochen habe ich meinem Sohn auch gesagt, ich melde mich, wenn ich ihn brauche. Also sei da für sie, wenn es nötig ist, aber lass ihr auch ihre Selbständigkeit. Du kannst das besser beurteilen wie ich. Sprich einfach mit ihr darüber. Ihr trauert ja beide. Stützt Euch also ruhig gegenseitig. Ich denke, sie wird Dir den Urlaub von Herzen gönnen. Die Trauer reist zwar mit, aber es tut ganz gut, mal in eine andere Umgebung zu kommen.


    Nun wünsche ich Dir und Deiner Mutter Kraft und vor allem Geduld für die kommende Zeit. Trauer lässt sich nicht abkürzen, nicht umgehen, und nur kurzfristig verdrängen. Es dauert auch, bis man wirklich realisiert hat, was passiert ist. Also helft Euch gegenseitig und wenn Du möchtest, dann schreib Dir hier Deinen Kummer von der Seele. Es wird immer jemand da sein, der Dir antwortet, denn wir alle wissen, wie es Euch jetzt geht. Wir haben es selbst erlebt.


    Liebe Grüße
    Beauty

  • Hallo LilaBlume,
    uns, das sind meine Söhne, ungefähr in deinem Alter vermute ich und mir ist etwas sehr ähnliches passiert.
    Mein mann, gesund (so dachten wir), sportlich(er fuhr viel Rad, auch zur Arbeit), schlank etc. also mit den besten gesundheitlichen Voraussetzungen für ein langes Leben(so dachten wir) starb auf dem Weg zur Arbeit an einem tödlichen Herzinfarkt,
    Man versuchte auch über einen Stunde ,leider vergebens, ihn wiederzubeleben.
    Uns alle, auch Freunde und Verwandte traff das wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
    Wir konnten uns nicht veabschieden, hätten noch gerne so viel gesagt, aber wir hatten keine Gelegenheit dazu gehabt.
    Unsere Söhne waren sofort zur Stelle, der Große, er lebte zu der Zeit noch in den USA, nahm den nächsten Flieger.
    Sie bliebe 2 Wochen bei mir, dann mussten sie wieder abreisen, der eine musste arbeiten, der "Kleine" ist noch am Studieren.
    Es fiel ihnen sehr schwer, sie wollten gar nicht weg, denn mein Mann und ich waren sehr miteinander verbunden, eigentlich immer zusammen.
    Sie hatten Angst, ich würde zuammenbrechen, oder es würde sonst etwas Schlimmes mit mir passieren.
    Ich versuchte für sie stark zu sein, sie sollten sich keine Sorgen um mich machen.
    Ein paar Tage später fing ich wieder an zu arbeiten, bin heulend hin, aber alle waren superlieb zu mir, ich hätte jederzeit wieder gehen können.
    Aber es ging, denn es war ja der Teil meines Lebens, den ich ohne ihn gemacht hatte.Zuhause wäre ich durchgedreht.
    Wir wussten alle drei, dass die Jungs wieder abreisen müsssen.
    Ich bin, weil ich es ihnen versprochen hatte zum Arzt und zu eine Psychologin,damit es jemand rechtzeitig merkt, falls es mir schlechter geht. Das hatte sie beruhigt.
    Wir telefonieren regelmäßig miteinander.Ich habe sie auch schon einfach mal angerufen, weil ich jemandem zum Sprechen brauchte und keinen Freunde damit "belasten" wollte.
    An Weihnachten saßen wir heulend unter dem Weihnachtsbaum.
    Aber wir wissen, wir halten zusammen, gehören zusammen, .....
    Fahre in den Urlaub.
    Besprich mit deinem Bruder, dass er sich in der Zeit häufiger um eure Mutter kümmert.
    Melde dich zwischendurch.
    Seid sonst immer für eure Mutter da,wenn sie euch braucht.
    Dazu muss man nicht ständig bei ihr sein, das will keine Mutter.
    Aber sie muss wissen, wenn etwas ist, seid ihr füreinander da.
    ......
    Bei mir ist alles 10 Monate her.
    Am Anfang dachte ich, dass verkrafte ich nicht,abe glaube mir, es wird gaaaaaaanz langsam besser.
    Ich habe immer wieder sehr schlechte Tage, an denen ich das Gefühl habe, alles ist düster,ich heule und verzweifelt bin.
    Aber die besseren Tage überwiegen.
    Setzt euch zusammen, schaut Bilder an, sprecht über eure schöne Zeit mit eurem Vater.
    Wir haben Bilder zuammengesucht und ein "Papabuch" gemacht, das sind schöne Erinnerungen, die im Herzen bleiben.


    Sei lieb umarmt
    Eva
    PS Du kannst mich gerne per PN anschreiben und Fragen stellen.

  • hi lila blume,ja auch ich hab mein papa auf eine schlimme weise verloren,wenn du magst können wir gern mal darüber reden!Ich kann dich gut verstehen,als meine mama damals verstorben war, dacht ich auch ich könnte mein papa nicht allein lassen,und als dann meine jüngere schwester noch auszog ging alles den bach runter :(
    aber ,mehr erzähl ich dir in einer ruhigen minute .
    lg vanessa

  • Hallo,
    mir geht es fast genau so wie dir. Ich habe meine Mama letztes Jahr im Oktober verloren. Sie war top fitt und dann wollte sie nachts aufstehen bekommt einen Herzschlag und ist auf der stelle tot. Ich bin bis heute immer noch krankgeschrieben es ist einfach so unreal ich kann es nicht begreifen.Wenn du reden möchtest kannst du mir gerne eine Private Nachricht schicken.
    Liebe Grüße Chrissi

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