Ihr Lieben,
heute ist es genau 4 Wochen her, als meine Mama mich verlassen hat. Der Schmerz wird irgendwie schlimmer und schlimmer. In der ersten Zeit fühlt man sich eigentlich nur in einem Schockzustand, nimmt seine Umwelt gar nicht war, und man meint, es ist alles gar nicht real. Hier schreiben ja viele, dass man mit der Zeit lernt, mit der Trauer zu leben und umzugehen. Im Moment habe ich das Gefühl, dass man mit dieser Trauer gar nicht leben kann. Es schmerzt so furchtbar. Ich bin froh, dass wir uns hier gegenseitig etwas stützen können und auch "jammern" dürfen, obwohl man das ja auch nicht immer will. Ich war immer so stark und bekam auch immer alles auf die Reihe, aber der Tod eines geliebten Menschen wirft wohl jeden aus der Bahn.
Mit meinem Umfeld komme ich überhaupt nicht klar. Ich verstehe die Menschen nicht mehr. Ich kann die Sätze: Du musst nach vorne schauen, das Leben geht weiter, gehe mal wieder unter die Leute, bald nicht mehr hören. Somit halte ich mich von diesen Leuten noch mehr fern. Heute Nachmittag rief eine Freundin an, mit der ich noch gar nicht nach dem Tod meiner Mutter gesprochen hatte. Nach einem Satz kam als nächstes: Du musst Dich ablenken. Das Gespräch war dann kurz danach beendet. Eine Nachbarin meiner Mutter hat mir noch nicht mal ihr Beileid bekundet, sondern wollte vom Fenster aus mit mir über das Wetter sprechen. So etwas finde ich total daneben. Bei meinem Mann fehlt mir auch das Verständnis. Er sagt es zwar nicht, aber ich habe das Gefühl, dass er mit meiner Trauer nicht viel anfangen kann. Von ihm kam auch schon der Spruch: Du musst nach vorne schauen. Ich glaube, er meint, es wäre jetzt genug getrauert. Das zieht mich alles noch mehr hinunter.
Neben der Trauer und dem Schmerz bin ich auch noch echt enttäuscht. Es ist alles so schwer, wäre doch meine Ma noch da.
LG Elke