meine Schwester geht übermorgen "in Reha"

Ihr Lieben,

viele von euch wissen es ja schon, also nur ganz kurz:

Meine (um fast ein Jahr jüngere) Schwester hatte im Frühling diesen Jahres große gesundheitliche Probleme. Mehrere (Fach-)Arztbesuche hatten das Ergebnis erbracht, dass sie zu hohe "Triglyzerid"-Werte im Blutbild hatte und diese ein hohes Infarkt- und Schlaganfallrisiko anzeigen. Sie hat sich beraten lassen und ihre Ernährung total umgestellt. Damit sie das nicht allein tun musste, habe ich mitgemacht.

Im Mai fingen wir damit an:

wir aßen nur noch naturgemäßes, frisches Zeugs, keine Fertigprodukte mehr.

Also Obst, Gemüse, gutes Getreide und Brot, Frischkäse, Joghurt und Quark, gute pflanzliche Öle, Nüsse und bisschen Fisch.

Ich habe es ja nicht so "streng" gemacht und noch etwas Milch, guten Schwarztee und bisken Wein dazu genommen.

Allerdings habe ich mich dem Zucker total enthalten.

Und ich habe dadurch wieder für mich zum Kochen und Essen zurück gefunden. Und ich liebe mittlerweile (wieder) einige Gerichte und esse sie sehr gern.

Das Ergebnis war wunderbar:

nach nur drei Monaten waren die Laborwerte meiner Schwester im ganz grünen Bereich. Wir haben natürlich dann weiter gemacht. Sie hat bis heute gut 10 Kilo abgenommen, ohne zu hungern oder sonstwie zu leiden (ich übrigens auch).

Wir sind beide sehr froh über diese wirklich schöne Erfahrung und möchten das gern weitergeben, empfehlen.

Ihr ging es so schlecht, ihr war schwindelig und übel und sie hatte keine Kraft mehr, ihren Beruf auszuführen. Jetzt geht sie übermorgen in Reha und ich bin sehr sehr glücklich darüber. Ihr Job ist ihr noch nicht gekündigt worden und vielleicht kann sie dort wieder weiter machen.

Hoffe, dass das jetzt nicht als "Fingerzeig" rüber kommt, sondern eher und viel lieber als Inspiration!

AL Frieda

Ihr Lieben,

danke für eure Antworten und guten Wünsche.

Es ist mir heute ein Rätsel, dass ich das nicht schon früher wusste, dass das mit der optimalen Ernährung so einfach und schön ist. Und ich bin wirklich in dieser Richtung sehr aufgeschlossen. Aber so ist das manchmal. Das, was einem am allernächsten ist, sieht man nicht so gut.

Habe gerade gestern mit einem sehr lieben Menschen zusammen einen wunderbaren Eintopf gezaubert. Es hat Spass gemacht, geschmeckt und ich habe noch einen leckeren Rest heute übrig. Vielleicht schreibe ich in die Rezepte-Ecke ...

Ich dachte immer, dass ich doch schliesslich Obst und Gemüse esse, mich also gesund ernähre. Allerdings war mir nicht bewusst, dass ich zu wenig davon aß und zuviel von anderem Zeugs wie Brot, Nudeln, Teig - dass umgekehrt ein "Schuh draus wird", ist mir erst jetzt klar. Gaaanz viel Obst und Gemüse, weniger Getreide-Sachen - und schon ist sehr viel gewonnen. Das kann ich wirklich empfehlen, weil es einem nach kurzer Zeit schon viel besser geht. Ich bin viel beweglicher und zuversichtlicher geworden. Und - wie geschrieben - die Freude am Essen ist wieder da und das ist es allemal wert! Und das wünsche ich euch auch!

AL Frieda

Liebe Lenara,

sehr gern schreibe ich mehr darüber, aber es handelt sich nicht um eine Diät, sondern um eine Ernährungsumstellung, die von Dauer sein kann. Also eine einfache, gesunde Ernährung, die Spass macht. Hier die wichtigsten Eckpfeiler:

Getreide: Weissmehlprodukte wie Brot, Nudeln, Kuchen auf Vollkorn umstellen und ein Zuviel davon meiden.

Obst und Gemüse: sehr viel mehr davon essen, kein Limit

Öle und Fette: pflanzliche Öle mit vielen ungesättigten Fettsäuren (z.B. Olivenöl, Leinöl, Sonnenblumenöl u.s.w.)

tierische Produkte: Frischkäse, Joghurt, Quark, etwas Fisch, wenig mageres Fleisch (wenn überhaupt)

Was zu meiden/einzuschränken ist:

Zucker
fettes Fleisch
fette Milchprodukte
Fertiggerichte
Geschmacksverstärker (z.B. Glutamat u.ä.)

Ansonsten kannst du unter "Triglyzeride" googeln. Da gibt es weiter führende Infos.

Für mich hat sich durch diese Ernährungsumstellung wieder richtige Lust auf Essen und Kochen ergeben. Macht wieder total Spass!

AL Frieda

Hallo ihr Lieben,

mal ein kleiner Report aus der Reha meiner Schwester:

Es ist ein Fiasko! Das Essen dort ist vorgefertigt (z.B. Kartoffeln vorgekocht, reichlich gesalzen und mit Haltbarkeitsmittelchen behandelt im Plastikbeutel werden nur noch kurz erhitzt - ebenso die Nudeln), das Gemüse ist matschig verkocht und die Soßen und Salate sehr fettig und stark gewürzt. Das vegetarische Essensangebot ist jeden Tag da, allerdings mit fettem Käse überbacken und/oder in Sahne-Butter-Soßen.

Schwesterchen hat sich anderes Essen angewöhnt und leidet jetzt sehr. Nun hat sie durch eine ganz liebe Köchin dort wenigstens ein bisschen gekochtes Getreide bekommen und diese liebe Frau bereitet ihr in einer kleinen Küchenecke frisches Gemüse (was Schwesterchen kauft) zu. Das ist ein Segen. Ansonsten gibts halt ganz viel Obst und Rohkost auf dem Zimmer (was eigentlich dort verboten ist).

Die Hälfte der Reha-Zeit ist jetzt um und es ist nicht wirklich was geschehen. Meine Schwester fühlt sich "abgestellt". Es werden dümmliche Handarbeits-Workshops angeboten und zum Nordic-walking fehlen Stöcke in ihrer Größe, also kann sie nicht mitmachen.

Sicher meinen es alle gut und das soll jetzt keine Anklage sein, denn die haben dort immense finanzielle Probleme und es gehen fiese Gerüchte um.

Ist mal wieder soweit, dass nur die eigene Verantwortlichkeit gefragt ist. Wie gehe ich mit mir um! Da brauche ich auch keine Reha. Das kann ich selbst heraus bekommen. Für meine Gesundheit kann (und muss) ich eine Menge selbst tun. Das zeigt mir dieses Beispiel mal wieder.

Wir sind alle so schwächlich geworden und so hilfsbedürftig in diesem "Gesundheitssystem", ganz ohne Selbstverantwortung oder zumindest mit wenig davon. Das ist jetzt mein Fazit!

AL Frieda