Befreundete hat ihren Vater verloren

  • Hallo Forum,


    leider habe ich keine passende Rubrik gefunden, hoffe ihr könnt das trotzdem akzeptieren!


    Eine Freundin Mitte 20 hat mir geschrieben, dass sie ihren Vater verloren hat und es sie sehr mitnimmt. Ich habe das etwa 3 Wochen später erfahren, da wir seit einer Weile kaum noch Kontakt haben - würde ihr aber trotzdem gern helfen. In welcher Form auch immer. Und habe das auch angeboten, allerdings ohne Reaktion. nun will ich mich nicht aufdrängen, da es zwischen uns auch etwas kompliziert war - es allerdings nie unschön wurde.
    & bin gerade zufällig auf folgenden Artikel gestoßen:


    https://www.jetzt.de/gesundhei…f-nach-dem-tod-des-vaters


    ich würde ihr jetzt ein paar Tage nach der letzten Nachricht von mir gerne schreiben:


    "wie geht es dir, wie fühlst du dich mittlerweile?
    Es fällt mir ja eigentlich nicht leicht mich wirklich hinein zu fühlen, wie es dir damit geht. Vielleicht waren das in der letzten Nachricht auch die falschen Worte von mir. Aber ich will dir trotzdem gern helfen, und sei es nur damit, indem ich sage, dass ich dir mit der Nachricht etwas Trost spenden möchte und ich es einfach nur unfair finde, wie schwer es bei dir in letzter Zeit lief.


    Ich bin auch gerade zufällig auf einen Artikel gestoßen, der vielleicht besser ausdrücken kann als ich es je könnte … "


    und dann den link oben anfügen...



    wirkt so ein link deplatziert? oder der ganze Text? oder findet ihr den Text in dem link unpassend?


    oder soll ich lieber nichts mehr schreiben und das Feld ihrer Familie und engen Freunden/Angehörigen überlassen?

  • Da kann ich dir nicht wirklich raten - einerseits soltest du möglichst Du selbst sein, sie muss sich ja in deinen Worten erkennnen, was sollten ihr da gekünstelte Worte wirklich sagen.
    Andererseits kann alles was du sagst oder schreibst falsch sein.


    Sich nicht zu melden und sein da sein anzubieten wre auf jedenfall falsch so denke ich.


    Einen Link zu shcicken - auf die Idee wäre ich bisher kaum gekommen, würde ich auch nicht raten.
    Wenn dann könntest du versuchen einiges aus dem Text in deinen Worten zu einem neuen zusammen zu stellen.
    Und mich hätte solch ein Taxt in der Anfangszeit eher erschlagen als erreicht.
    Aus der Sicht heute liest es sich natürlich sehr tröstlich.


    Jede Trauer ist indivisuell, du kennst deine Freundin wohl besser als wir hier und doch gleicht sich vieles- biete einfach an da zu sein ohne sie mit Worten poder Nähe zu erdrücken, am besten aus dem Gefühl heraus.
    Mehr wie anbieten wirst du nicht könne, entweder sie nimmt deine hIlfe an oder zieht sich weiter zurück - s wie sie es gerade kann und baucht.


    Ich wünsche dir das richtige Händchen und aus deinem Gefühl heraus das richtige zu tun - du kannst nur anbieten, annehmen muss sie und wenn es auch nicht sofort ist.

  • vielen Dank für deine Meinung!


    Problem am Wiederverwenden ist: ich habe etwas Vergleichbares noch nicht ansatzweise erlebt. Ich könnte also nichts davon verwenden.



    wie findest du den Nachtrag:
    "Ich weiß nicht, ob du damit zum jetzigen Zeitpunkt etwas anfangen kannst & ich hoffe du fühlst
    dich nicht von dem Text erschlagen - aber vielleicht hilft so ein Blick von
    jemandem, der das schon ein Mal erleben musste.


    Ich wünsche dir viel Kraft !"


    oder stattdessen einfach nur fragen, wie es ihr mittlerweile geht. und wenn sie darauf reagiert/ reagieren möchte, nochmal extra fragen ob sie den link von einem Erfahrungsbericht haben möchte, die das gleiche erleben musste :?:

  • Ich will ganz ehrlich sein und finde es zu früh, es wird sie erschon erschlagen können - vielelicht weiß sie selsbt noch nicht was da eigentlich passiert ist, was das alles bedeutet und muss das erst einmal noch in sich ankommen lassen.
    Selbst wenn es nicht ihre erste Trauer sein sollte, Trauern lernt man nicht, die ist einfach.


    Es ist immer sehr schwer einem etwas zu raten wenn man die Person um die es eht nicht kennt.


    In deinem Fall mag ich dabei bleiben, weniger ist mehr, es reicht wenn du ihr signalisierst - ich bin da, egal, wann, egal wie.
    Den Text kann man ja ausdrucken und eventuell für etwas später aufheben.
    Ich weiß selbst wie hilflos man sich so fühlt und alles richtig machen möchte.
    Da aber alles lieb gemeinte schnell zuviel werden kann, da sein, die Hand reichen und schauen wie sie reagiert.


    Am wichtigsten ist es wohl einfach dran zu bleiben ohen zu nah zu treten, zu erschlagen mit lieb gemeinten Vorschlägen.
    Die Frage wie es ihr geht beantwortet sich schon von allein, egal wie lieb sie gemeint ist.
    Ein Mensch der trauert ist nicht er selbst, nie so wie man ihn doch kennt, er reagiert vielfach nicht wie man es gewöhnt ist.


    Liebe ...
    mir fehlen die Worte, ich würde so gerne helfen vor allem aber möchte ich einfach für dich da sein.
    Auch wenn wir die letzte Zeit wenig miteinader gemacht haben, der Kontakt eher spärlich wurde, sollst du wissen, ich bin da.
    Melde dich wenn du reden magst, sage mir wenn du dich treffen magst oder ich kommen darf.
    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und warte auf ein Wort von dir,


    So ähnlich würde ich es halten.


    Sicher kannst du den Nachtrag so nehmen, wenn ich auch noch etwas damit warten würde, wenn es dir ein solches Bedürfnis ist, solltest du es auf jeden Fall machen.
    Dann hat sie den Text und kann ihn auch erst links liegen lassen und später noch lesen.


    Auch wenn sie sich dann nicht meldet, würde ich immer wieder einen lieben Satz mit dem Hinweis du bist da zukommen lassen - sonst wird sie deken du hättest sie wieder vergessen.
    Vielfach reicht einem Trauerndem schon das Wissen, liebe Menschen sind da und denken an sie, man darf sich melden muss aber nicht und dennoch werden sie da sei - ja das ist wohl das Wichtigste.

  • Hallo KlingKlang,
    ich fühle ähnlich wie Funny. Der Link hilft wahrscheinlich ehr dir, dich einzufühlen, wirklich verstehen kann man diese Situation erst, wenn man sie selbst erlebt hat.Die Frage danach, wie es mir geht, empfinde ich heute, nach über 2 Jahren immer noch als quälend. Wie soll es denn gehen? Schlecht natürlich, aber das möchte man nicht antworten, möchte andere nicht vor den Kopf stoßen. Meine beste Freundin fragte mich 3 Wochen nach dem Tod meines Mannes, ob es mir inzwischen besser gehe. Das empfand ich als sehr schlimm. Der Tod ist doch kein Schnupfen, er verändert das Leben auf eine unvorstellbare Weise, nichts ist mehr, wie es war. Da die richtigen Worte zu finden ist sehr schwer, aber du hast sie doch schon gefunden. Du möchtest ihr gern helfen, in welcher Form auch immer. Das kommt vom Herzen und klingt ehrlich. Deine Freundin erwartet sicher keine Ratschläge von dir, aber du kannst ihr anbieten, für sie da zu sein. Ein Zuhörer, der die Freundin sprechen läßt, über den Vater, über ihre Trauer, der auch Schweigen aushält und sie einfach in die Arme nimmt. Mir tat immer die kurze Nachricht gut, ich denke an dich. Das war für mich besser als die Frage, wie es mir denn geht. Sag ihr , daß du für sie da bist und meine es auch so. Gib ihr die Zeit, die sie braucht, Geduld, Zuverlässigkeit und einfache ehrliche Worte, die aus deinem Herzen kommen. In der Krise zeigen sich die wahren Freunde, so wie du eine bist.
    L.G.Emmi

  • Hallo KlingKlang,
    ich fühle ähnlich wie Funny. Der Link hilft wahrscheinlich ehr dir, dich einzufühlen, wirklich verstehen kann man diese Situation erst, wenn man sie selbst erlebt hat.Die Frage danach, wie es mir geht, empfinde ich heute, nach über 2 Jahren immer noch als quälend. Wie soll es denn gehen? Schlecht natürlich, aber das möchte man nicht antworten, möchte andere nicht vor den Kopf stoßen. Meine beste Freundin fragte mich 3 Wochen nach dem Tod meines Mannes, ob es mir inzwischen besser gehe. Das empfand ich als sehr schlimm. Der Tod ist doch kein Schnupfen, er verändert das Leben auf eine unvorstellbare Weise, nichts ist mehr, wie es war. Da die richtigen Worte zu finden ist sehr schwer, aber du hast sie doch schon gefunden. Du möchtest ihr gern helfen, in welcher Form auch immer. Das kommt vom Herzen und klingt ehrlich. Deine Freundin erwartet sicher keine Ratschläge von dir, aber du kannst ihr anbieten, für sie da zu sein. Ein Zuhörer, der die Freundin sprechen läßt, über den Vater, über ihre Trauer, der auch Schweigen aushält und sie einfach in die Arme nimmt. Mir tat immer die kurze Nachricht gut, ich denke an dich. Das war für mich besser als die Frage, wie es mir denn geht. Sag ihr , daß du für sie da bist und meine es auch so. Gib ihr die Zeit, die sie braucht, Geduld, Zuverlässigkeit und einfache ehrliche Worte, die aus deinem Herzen kommen. In der Krise zeigen sich die wahren Freunde, so wie du eine bist.
    L.G.Emmi


    Danke dir für deine Worte. Wenn du das so empfunden hast, würdest du die Frage "wie geht es dir, wie fühlst du dich aktuell?" dann einfach weglassen?


    bin übrigens m :)

  • Mir wäre die Fragestellung lieber, wie fühlst du dich, aber nur, wenn jemand wissen möchte, wie es mir wirklich geht. Man könnte die Frage einleiten mit den Worten, daß du dir vorstellen kannst, daß es ihr schlecht geht und du wissen möchtest, womit du ihr helfen kannst. Trauernde wissen oft selber nicht, was ihnen gerade gut tun würde und sind auch sehr empfindlich. Darum ist manchmal weniger mehr, aber echt gemeint sollte es sein. Oft ist einem auch alles zu viel und man zieht sich zurück. Da hilft dann ein behutsames Nachfragen ein andermal.

  • Mir wäre die Fragestellung lieber, wie fühlst du dich, aber nur, wenn jemand wissen möchte, wie es mir wirklich geht. Man könnte die Frage einleiten mit den Worten, daß du dir vorstellen kannst, daß es ihr schlecht geht und du wissen möchtest, womit du ihr helfen kannst. Trauernde wissen oft selber nicht, was ihnen gerade gut tun würde und sind auch sehr empfindlich. Darum ist manchmal weniger mehr, aber echt gemeint sollte es sein. Oft ist einem auch alles zu viel und man zieht sich zurück. Da hilft dann ein behutsames Nachfragen ein andermal.


    danke dir, das werde ich in den kommenden Tagen gleich so beherzigen!

  • Darf ich da auch mal was dazu schreiben, ich finde es als betroffene sehr störend, gefragt zu werden wie es mir geht, wie ich fühle und der gleichen.... na was glaubt ihr wie es mir geht wie ich mich fühle....das finde ich schrecklich. Am liebsten sind und waren mir Menschen, die meine trauer ertragen können, meine Stille, die mich umgibt. Es Bedarf keiner Worte, drück sie einfach , sei da für sie, schreib ihr nicht sondern bring ihr Kuchen und setz dich und hör zu... nur meine Meinung.
    Aber villeicht ist auch dir das zu viel, dann lass es einfach. Lieber hab ich kein , wie geht's dir jetzt... schon besser... kann ich irgendwas für dich tun ..gehört . Lieber waren mir , und sind mir die die etwas tun für mich. Einfach nur da sind.
    Liebe Grüße, du wirst das schon richtig machen, denk mit deinem Herz
    Renate

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