Bei mir bleibt ganz viel Gleichgültigkeit für das Leben.
Zuerst dachte ich noch, es muss ja weitergehen. Keine Zeit zum Trauern. Alle wollen was von mir. Die Zeit heilt nicht die Wunden, sie verschließt sie nur. Bloß nicht wieder aufmachen. Mittlerweile hat das nach fünf Todesfällen ein bisschen ruhigeres Fahrwasser aufgenommen. Doch prasseln jetzt durchaus andere, ansich emotionale Ereignisse auf mich ein. Kündigungen und so. Und ich fühle nur Gleichgültigkeit. Das Leben geht schon irgendwie weiter.
Auch finanziell ist es heute so anspruchsvoll geworden, trotz ansich guter Einkommenssituation den Alltag mit den monatlichen Belastungen und täglichen Ausgaben zu bewältigen. Allein die Lebensmittel sind so teuer geworden, dass ich demnächst entweder ein Kühlaggregat für den Tresor kaufe oder ein Schloss für den Kühlschrank. Die Einbrecher haben die Goldbarren liegen lassen. Die wollten nur die Leberwurst. Wo soll das enden.
Es gibt so viele Tage, da mag ich einfach nicht mehr. Dieser Kreislauf muss doch irgendwo auch mal ein Ende haben. Ich hätte gerne das schöne Ende. Das, bei dem ich mit meinen beiden Brüdern wieder im Himmel zusammen auf einer Bank sitze. Ich bin soweit. Hoffe, der Eintritt da oben ist bezahlbar. Tue mein bestes, jeden Tag artig zu sein. Halte anderen Leuten brav die Tür auf. Jeden Tag mindestens eine gute Tat.
Weiß manchmal nicht weiter. Würde mich über gutes Zureden freuen. Joyce Meyer tut ihr bestes, aber trotzdem ist es schwierig die Theorie in die Praxis umzusetzen. Würde auch nachts gerne mal wieder schlafen können. Bin neulich schon am Steuer fast eingenickt. Möchte eigentlich nicht gegen einen Baum fahren. Muss einen Weg finden, die ganzen Gedanken im Kopf zu sortieren. Wenn da nur nicht diese Gleichgültigkeit wäre.
LG ... FT