aushalten und durchhalten

  • Ihr Lieben,


    erste 11 Monate ist es jetzt her, dass er gegangen ist. In diesen 11 Monaten habe ich einige Höllen absolviert. Was ich bis jetzt gelernt habe ist wirklich nur das Eine: sich mit der Trauer vertraut zu machen, zu lernen, sie auszuhalten und dann durchhalten, ganz stoisch durchhalten, sich nicht beirren lassen - das ist es. Ich denke immer wieder: "so ist das jetzt - das ist jetzt das Leben für dich - du wirst es leben, wirst es meistern - was denn sonst?!"


    Ich möchte die ganz frisch Trauernden nicht verunsichern oder verärgern, aber so ist es bei mir geschehen und das ist die Wahrheit. Ich möchte mir nichts vormachen. Das bringt nichts.


    Ich würde ihn um alles in der Welt am allerliebsten wieder hier bei mir haben, aber - leider - ist das nicht möglich. Also lerne ich, ohne ihn dieses Leben zu leben, eine harte Lektion.


    Da ich der Überzeugung bin, dass wir uns hier auf der Erde in einer Art "Schulung" befinden, kann ich diese Lektion mehr oder weniger annehmen. Ich arbeite daran. Und so mache ich meine Sachen und tue das, was anliegt in der Überzeugung, dass es dann doch noch einen Sinn macht - auch ohne ihn.


    Es ist schwer.


    AL Frieda


    ......................................................


    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Hallo liebe Frieda,


    ich bin eine ganz frisch Trauernde und ich bin durch deine Schilderung weder verunsichert noch verärgert. Ich habe eine leise Ahnung, was du meinst. Mehr will ich dem auch gar nicht hinzufügen.


    LG Lucie

    Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten


    Die Erinnerung ist ein Fenster, durch das wir dich jederzeit sehen können

  • Liebe Frieda,
    das neue Leben! Du triffst wieder mal den Nagel auf den Kopf.
    Die Trauer aushalten- in dem Momenten wo es einen fast zereisst vor Schmerz
    Die Trauer durchhalten, ganz stoisch durchhalten- versuchen sich an die schönen Momente zu erinnern, den Tränen freien Lauf lassen, sich seine eigene Zeit zu nehmen, das Gedankenkarusell kreisen lassen, fallen und wieder aufstehen und versuchen nach vorne zu blicken.
    Sich nicht beirren lassen- von den anderen- für die das Leben gewohnt weitergeht, die Zeit zu nehmen, mir zu nehmen die ich brauche um wieder am Leben teilzunehmen.
    Noch nie in meinem Leben war der Weg so schwer und doch will ich versuchen ihn wieder zu gehen- deine Worte sind wieder mal so aufbauend und machen Mut, das es wieder weitergehen wird.
    Ich habe heute nacht von meinem Schatz geträumt und er ist wieder gesund gewesen, hat mit mir geredet wie früher- ein Zeichen das es ihm jetzt gut geht da wo immer er auch jetzt ist? Ich habe mir schon so lange gewünscht von ihm zu träumen und es hat nie funktioniert- heut war es da- bin noch ganz verwirrt und doch froh das erlebt zu haben.
    Auch wenn noch oft der Elan fehlt, ich werde jetzt meine "Sachen" machen die innehalten wenn es nicht mehr geht, Schritt für Schritt nach vorne!!!
    Liebe Frieda ich wünsche für dich das alles gut für deinem Hund ausgeht. Liebe Grüße Ani

  • Hallo liebe Frieda,
    ich glaube, deine Worte sprechen jedem trauernden aus dem Mund. Jeder der einen lieben Menschen verloren hat, trauert auf seine Art.Wenn ich im Forum so lese, machen alle das gleiche durch, der eine mehr, der andere weniger, jeder auf seine Art.
    Dieses Schicksal wurde uns auferlegt. Wir müssen unser Leben nun allein gestalten. Dieses tut sehr weh, wenn man an die Sehnsucht denkt, die man hat, aber die Einsamkeit einem einholt. Das einsam sein ist am schlimmsten . Das ist jetzt der Weg den wir gehen müssen , aber wir werden es schaffen.
    LG Stern54

  • Hallo lieber Stern 54,
    ja die Augenblicke und Momente der Sehnsucht und Einsamkeit sind am schlimmsten- ich bin dann so hilflos, dabei will ich das alles nicht- und unsere lieben wollen das bestimmt auch nicht- wäre es alles umgekehrt möchte ich auch nicht das mein Schatz so leidet- wir werden unseren neuen Weg gehen und unsere Lieben werden uns dabei helfen!!!
    Ich möchte mir ganz sicher sein das es für meinem Schatz einen Platz gibt, wo auch immer, wo es ihm gut geht, wo er mir zuruft leb dieses Leben weiter, steh auf, mir geht es gut, ich bin immer bei dir, ich helfe dir -bis wir uns wiedersehen- noch habe ich diesen Platz nicht so richtig gefunden aber ich glaube es gibt diesen Platz- ich werde ihn suchen-daran möchte ich festhalten, das er mir immer nah sein wird und mich auf meinem neuem Weg begleitet.
    Wir werden es schaffen, in der Überzeugung wie Frieda schreibt, das alles doch noch einen Sinn macht!!! Herzlichst Ani

  • es ist so schwer, dieses Aushalten. An manchen Tagen klappt es ganz gut, an anderen Tagen - so auch heute - bin ich so deprimiert, so fertig. Ich möchte dann gar nichts. Ich schaffe nicht was ich mir vorgenommen habe, was eigentlich dringend erledigt werden müsste. Dann gehe ich raus in den Garten und acker wie blöde,damit ich ja nicht nachdenken muss, nicht weinen. Aber es wird meist nicht viel besser danach. Ich möchte ihn Dinge fragen, Dinge die nur er weiß und gemacht hat, aber ich kann nicht. Dann muss ich es alleine machen. es geht ja auch, ich schaffe das, aber es ist alles irgendwie so verkehrt. Verkehrt, dass ich diese Dinge jetzt mache. Mein Verstand sagt mir, dass es besser werden wird. Aber bis dahin ... Aushalten und Durchhalten.
    Eure deprimierte Lucie :(

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  • So ist es liebe Lusie,
    es war, es kann, es wird, das Dazischen, es nagt, egal wie verschieden unsere Geschichten manchmal sind, es ist doch irgendwie gleich.
    Es kommt nicht mal darauf an, wie stark man ist, wie viele liebe Menschen oderHilfe man auch um sich hat, es sind die Momente und da stehen wir allein darin, in den Momenten.


    Ähnlich werfe ich mich auch in Arbeit, ja sie hilft aber sie hilft nicht wirklich, lenkt nur ab, powert aus - danach aber da kommen sie wieder , die Gefühle Gedanken, mal klar und hilfreich und dann doch so verwirrend das ich mich vielfach selbst nicht mehr kenne.
    Ich wünsch dir mal alles was es gerade für dich braucht, denn ja wissen, wir wissen, aber wissen heißt nicht das es deswegen leichter ist auszuhalten.


    Mit einer lieben Umärmelung,
    Funny.

  • Liebe Funny,


    vielen Dank für deine lieben Worte. Ich fühle mich absolut verstanden.


    LG Lucie :thumbup:

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