So sterben wir: Unser Ende und was wir darüber wissen sollten

  • Hallo,


    ich möchte euch hier ein wirklich tolles Buch empfehlen.


    ISBN: 978-3-492-05568-0
    Autor: Roland Schulz
    Titel: So sterben wir: Unser Ende und was wir darüber wissen sollten


    Das Buch gliedert sich in 3 Kaptitel: Sterben, Tod, Trauer


    Im ersten Teil geht es ums sterben. Das Buch ist so geschrieben, dass der Leser die Person ist die stirbt. Was geschieht mit uns beim Sterben?
    Im zweiten Teil geht es darum was mit und in unserem Körper passiert, wenn wir gestorben sind.
    Und im dritten Kapitel geht es um den Prozess des Trauerns.


    Ich bin gerade in der Mitte des Buches. Gerade der erste Teil ist super geschrieben. Es nimmt den Leser mit auf die Reise ins Ende.
    Es wühlt auf, es tut weh, es zieht an und stößt ab.
    Dieses Buch ist absolut lesenswert.


    VG
    Dirk

  • Danke Uli für die Empfehlung!


    Ich kannte das Buch nicht, finde es aber sehr interessant und es ist genau die Literatur, die ich jetzt gerne lesen möchte, weil ich dazu bereit bin. Ich werde es mir besorgen, die hiesige Buchhandlung wird es voraussichtlich in der nächsten Woche wieder vorrätig haben. Ich habe mir vor vielen Jahren mal das Buch von Lars Gustafsson "Tod eines Bienenzüchters" gekauft, weil ich sehr affin zu der skandinavischen Lebensart bin und das Buch sehr gute Kritiken hatte, habe es aber bis heute nicht gelesen, weil ich danach immer vor dem Thema Tod zurückgeschreckt bin. Dann kam vor sechs Jahren der Umzug zurück in mein Elternhaus, das Buch ist hier noch irgendwo, ich weiß nicht wo, weil ich mich bis heute hier nicht ganz wieder einrichten konnte, zu viel war zu tun. Ich werde es finden, und lesen. Jetzt ist die richtige Zeit dazu.

  • Ralf:

    Vom Tod an sich habe ich keine Angst, sondern vor dem Sterbevorgang, d. h. also, sozusagen vor dem letzten Weg. Ich würde mir wünschen, in einem Hospiz zu sterben, in welchem mir ein Sterben ohne Leidensweg garantiert werden kann. Aber natürlich weis niemand, was kommt. Bestattet werden möchte in einem sog. pflegefreiem Grab, um das sich niemand groß zu kümmern braucht. - Die letzten Sätze des Beitrages von Roland Schulz lauten:

    "Dann ist es still. Der letzte Mensch, der sich an dich erinnerte, ist tot. Und mit seinem Tod ist deiner vollkommen, weil du vollständig in Vergessenheit fällst, wie alle anderen vor dir."

    Das klingt natürlich alles sehr nüchtern bzw. wenig aufmunternd. Allerdings gilt diese Feststellung nicht für prominente Zeitgenossen, denn zum Beispiel Goethe ist bis heute unvergessen! - Doch wie dem auch sei, meine fast tägliche Runde auf dem Friedhof, auf dem sich Gräber von Kleinkindern und von Greisen befinden, mache ich trotzdem. Die Gesetze der Natur kann ich ohnehin nicht ändern, und es wird kommen wie es kommt.

  • Manchmal stelle ich mir vor, wie viele Trilliarden von Menschenkörpern dieser Planet schon wieder "als Erde" zurück erhalten hat oder als Asche. Alles ist wieder ordentlich zurück in die Elemente gegangen. Der Körper bleibt, wenn auch total gelöst und verwandelt.


    Aber das, was einen Menschen ausmacht das ist mehr als sein Körper. Ich glaube ja an eine menschliche Seele, die nach dem Tod des Körpers ihrer Weg geht oder fliegt oder was auch immer sie dann macht. Ich kam direkt nach dem plötzlichen Tod meines geliebten Partners in sein Zimmer. Er lag da als schliefe er, war auch noch etwas warm, atmete aber nicht mehr und hatte auch keinen Puls mehr. Er war gerade gestorben. Im Raum lag eine solche Intensität, eine dichte Kraft, eine sehr starke Schwingung, wenn ich so sagen kann. Es ist nicht wirklich zu erklären, aber es zog den Sohn und mich in seinen Bann. Nur der Hausarzt nahm uns kurz da raus, als er den Tod meines Allerliebsten feststellen musste. Dann saßen wir den ganzen Abend an seinem Bett. Er war noch da, ich spürte es ganz genau und es fühlte sich so intensiv an. Auch am nächsten Morgen war er noch da. Das hat mich so sicher gemacht und meinen Glauben an eine Art Weiter-Dasein nach dem körperlichen Tod gefestigt.


    Deshalb ist es mir völlig egal, was mit meinem Körper nach dem Tod gemacht und noch egaler ist mir, ob und wie lange an mich gedacht wird. Letztendlich lebe ich nicht, weil irgendjemand an mich oder an etwas, was ich geschrieben oder gesagt habe denkt.


    Und doch gehe auch ich - wenn auch nicht täglich - zum Friedhof an sein Grab und ehre damit sein Leben, wie es mit uns war und denke an ihn. Und bete für seine Seele.


    ......................................................


    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Zitat

    Tja, Frieda, den Übergang eines Mitmenschen "ins Jenseits" mitzuerleben ist schon ganz etwas besonderes. Schlimm ist das besonders für Eltern, die den Tod ihres Kindes verkraften müssen. Ich erinnere mich zwar noch an den letzten Atemzug meiner Mutter. Noch vielmehr im Gedächtnis geblieben ist mir allerdings die Frau, die weinend aus der onkologischen Kinderklinik hinauslief. Vielleicht ist u. a. das der Grund, dass ich mir die Lage der Gräber von Kindern und Jugendlichen hier auf dem Friedhof besonders leicht merken kann. Wie kann das Leben gerecht sein, wenn der Tod nicht gerecht ist?? - Einerlei sollte mir es sein, ob ich eine Feuer- oder eine Sargbestattung möchte. Gegenwärtig tendiere ich wohl deshalb zur Sargbestattung, weil ich die Bezeichnung "sterbliche Hülle" nicht für angemessen halte.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!