Mein Bruderherz😔

  • Hi, mein kleiner Bruder ist ums Leben gekommen am 02.07 an einem Stromschlag! Der Tag an dem ich die Nachricht erfahren habe war der schlimmste Tag meines Lebens! Ich lag 3std am Boden und war nur am weinen und schreien, meine Kleine musste sich das anhören! Ich bin oft in Ohnmacht gefallen was ich bis diesem Tag nicht von mir kannte. Seit dem Tag hat sich alles verändert, unser Leben es ist so als hätte er das glücklich sein mit genommen.😔 Ich kann mir nicht vorstellen jemals mal wieder Freude zu empfinden OHNE Ihm. Er war unser ganzer Stolz.. Der Tag der Beerdigung war Katastrophal , man musst mich tragen damit in seinem Grab steht was ich dann doch nicht konnte und im Ohnmacht gefallen bin sobald ich gehört habe wie sie die Erde auf dem Sag kippten ;(


    Die nächsten Tage konnte ich nicht mehr gehen ich hatte keine Kraft. 2 Tage später bestellte ich mir ein Taxi und fuhr zu ihm hin, komischerweise sollten die schon geschlossen haben um 18 Uhr da war’s schon nach 18 Uhr zu meinem Glück.


    Ich konnte es kaum fassen und stützte meinen Kopf in seinen Grab und weite sehr. Da regnete es und ich musst gehen.. seit dem bin ich jeden Tag dort ich habe nur geschworen ihm nicht Alleine zu lassen .. Ich gehe hin und rede mit ihm jeden Tag und eigentlich um zu weinen auch! Aber ich kann bei ihm nicht weinen egal wie ich mich anstrenge zu weinen es geht nicht zu Hause fâllt es mir leichter. Aber sobald ich bei seinem Grab bin kann ich nicht weinen .. das gleiche ist bei meiner Schwester sie hat mir das gleiche bestätigt das sie bei ihm ist nicht weinen kann…


    Meine Frage ist drehen wir jetzt vollkommen durch oder verspürt irgendwer das gleiche? Ich bin ein sehr logischer Mensch und wenn ich was nicht sehen kann existiert es für mich nicht. Deshalb frag ich immer um Zeichen ob er da ist, ich bekomme sie zwar aber ich brauche noch mehr 😔 ich will mich nur versichern ob wir uns wiedersehen😔


    Er war 16 Jahre alt und soooo gescheit hat die HTL besucht und sein Praktikum beim BMI angefangen und wùrde plötzlich aus dem Leben gerissen! Er war so gütig bis zu seinem letzten Moment 😔 ;(


    Ich weiß nicht wie ich weiter leben soll alles ist so trüb ohne ihm! Sein Lachen sein Verständnis wie gut er erzogen war ohne das man ihm erziehen musste! So ein guter Mensch und ich frage mich andauernd warum warum er? 😔ich habe nie mit ihm gestritten NIE! Nie habe ich ein unangemessenes Wort von ihm zu Ohren bekommen 😔 kǒnnte Stunden über ihm reden und trotzdem würden all die Wörter ihm nicht beschreiben können.


    Meine Frage fühlt ihr auch das eure Angehörigen bei euch sind oder ich weiß nicht man sollte mich langsam einweisen. Und bitte nur ehrlich sein, ich will mir nur versichern das ich nicht durch geschnappt bin.


    Und mein Beileid zu jeden der eine Geliebte Person verloren hat.😔

  • Liebe Alicee,


    auch von mir mein aufrichtiges Beileid zum Tod Deines erst 16jährigen Sohnes. Das war sicher ein herber Schlag für Dich.

    Ich kann Dir etwas Deinen Schmerz nachfühlen, habe ich doch meine liebsten Menschen (meine Mutter, meine Partnerin, mein Vater) verloren,

    meine Partnerin mit Herzblitztod plötzlich zusammengebrochen, zwar nach über 90min wieder reanimiert, aber nach 1 Woche des Hoffens dann doch noch mit Hirnschaden verstorben.

    So haben wir alle mit der Trauer unser Päckchen zu tragen.


    Auch ich glaube daran, dass wir in einer anderen Dimension (unsere Seelen) weiterleben.


    Liebe Grüsse

    Matthias

  • Liebe Alicee, wie furchtbar traurig, ein schwerer Schicksalsschlag wenn ein so junger Mensch so früh und auf solche Weise aus dem Leben gerissen wird. Da ist es für mich ganz normal wie Du reagiert hast! Mein aufrichtiges Mitgefühl!

    Schreib hier, lass alles raus, das hilft!

    Ganz liebe Grüße, Karo

  • Es tut mir wirklich leid, dass du deinen kleinen Bruder verloren hast. Es ist vollkommen normal, dass du in dieser schweren Zeit trauerst und dich fragst, ob es Zeichen gibt, dass er bei dir ist. Jeder trauert auf seine eigene Art und Weise und es ist wichtig, dass du dir Zeit nimmst, um deine Gefühle zu verarbeiten. Es ist auch normal, dass du dich vielleicht manchmal fragst, ob es dir "gut geht". Falls du das Gefühl hast, dass du Unterstützung brauchst, scheue dich nicht davor, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es zeigt Stärke, sich Hilfe zu holen, wenn man sie benötigt. Denke daran, dass du nicht alleine bist und dass es in Ordnung ist, um Hilfe zu bitten. Ich sende dir viel Kraft und Unterstützung in dieser schwierigen Zeit.

  • Lieber FrankThiel,

    vielen Dank für deine aufrichtigen Worte und dein Mitgefühl. Es tut mir leid zu hören, dass du in so kurzer Zeit zwei so wichtige Menschen verloren hast. Es ist wichtig, deine Trauer zuzulassen und zu verarbeiten, auch wenn es schwer ist. Vielleicht findest du irgendwann den Raum und die Ruhe, um zu weinen und deine Gefühle freizulassen. Denke daran, dass es okay ist, sich Zeit zu nehmen und sich selbst zu vertrauen.


    Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Unterstützung in dieser schweren Zeit.


    Viele Grüße

    Alicee

  • Ich denke, wir alle brauchen viel Kraft.

    Ob die Unterstützung immer da ist, ich weiss nicht.


    Die letzten lieben Angehörigen in meinem Leben habe auch ich leider verloren und wünsche allen Hinterbliebenen, egal wen man verloren hat, viel Trost in der Trauer !


    LG Matthias

  • Boah Frank, dein Vergleich mit der Uhr ist echt genial - ich wünschte bei mir würde einer die Uhr die aufziehen, dann könnte ich vielleicht einen Weg finden und die anderen daran zu hindern sie aufzuzuiehen.

    Bei mir ist es auch eine Uhr und ich danke dir denn ich habe irgendwie nie den richtigen Vergleich gefunden - nur ist meine Uhr eine von denen die sich selsbt aufziehen, auflanden einfach bei jeder kleinen Bewegung die ich mache.


    Irgendwie ist der Gedanke nicht wirklich schön der mich dabei überfallen hat - die Uhr wird erst Ruhe geben wenn sich bei mir überhaupt nichts mehr bewegt wenn ich überhaupt keinen mehr an mich heran lasse.


    Was ich gerade mit den Gedanken anfangen soll weiß ich auch noch nicht - immerhin ist der Gedanke da und wird nicht eher Ruhe geben bis er durchgedacht und mit einer für mich verstädlichen Art verarbeitet.


    Lieben Dank für den wohl ungewollten Anstoß.


    Und ja es muss weiter gehen und es geht auch einfach weiter, nun ok nicht in deiner Zeit, das kenne auch ich nur zu gut, das elende Problem ist allerdings das andere wohl erwarten wie es weiter zu gehen hat.

    So war es bei mir jedenfalls, nach einer Zeit des Stillstandes der mir zugestanden wurde und ich eigentlich auch nichts mehr wollte auch nicht das es weiter geht hatte ich ein Ereignis das mir sehr nah gegangen ist, den Ausschlag gab um das es weiter gehen muss weil ich eben ich bin und alles andere einfachh nur weiteres Elend ausgelöst hätte.


    Dann begann ein Teil meines Kampfes der Kampf darum wer bestimmt wie es weiter zu gehen hat, in welche Richtung und in welcher Art.

    Der Kampf lief gut für die anderen und schlecht für mich - bis ein neuer Auslöser den Kapf wendete - alle hatten Erwartungen die ich nicht zu erfüllen gedachte - und eine andere Art von Kampf begann.

    Der Kampf aber hat mich allerdings auch einiges gekostet - Menschen um mich herum, Finanzell und anderes-

    Jo ein hoher Preis aber davor hat es mich meinen Glauben an die Menschn und einen Teil meiner Gesundheit gekostet.


    Ich kann das nicht gegeneinader aufwiegen denn was der eine Teil an guten brachte da nimmt hat das andere gerade heute noch Auswirkungen auf meine Gesundheit.


    Das Leben ist eben hart, herzlos ungerecht und teuer auch noch - mein Spruch seit vielen Jahren - und ja ich weiß das Leben ist nichts davon wirklcih es sind die Menschen darin als Auslöser.

    Und wieder abgeschweift, sorry *drück*


    Mit einer lieben Umärmelung,

    Funny.

  • Lieber Frank, wie treffend du das "weitergehen müssen" mit dem Vergleich der Uhr doch beschreiben hast.

    Trauer ist wohl das tiefste und intensivste Gefühl für einen Menschen, wenn er denn damit in Berührung kommt.

    Diese Endgültigkeit macht es aus denke ich. Es gibt wohl nichts vergleichbares mit dieser totalen, unwiderruflichen, verdam...

    Endgültigkeit im Leben als wenn ein geliebter Mensch gehen muss und man verletzt zurückbleibt.

    Plötzlich bleibt die Welt stehen, alles ist in Scherben und für alle anderen dreht sich die Welt weiter als wäre nichts geschehen.

    Ich musste von Anfang an jeden Tag funktionieren, bei der Arbeit, bei meinen Kindern...

    Zuerst waren alle da, alle wollten mich trösten, mir helfen, ich war auch sehr dankbar dafür, aber je mehr Zeit verging, desto intensiver spürte ich, mir kann keiner wirklich helfen denn keiner versteht meine Trauer wirklich, wie sollten sie auch....

    Damals sah ich wie sehr sich alle bemühten und wie gut sie es doch meinten, aber konnte ich das auf Dauer von ihnen verlangen ??

    Damals traf ich eine Entscheidung. Es ist meine Trauer um meinen wichtigsten und geliebten Menschen. Diese Intensität kann keiner verstehen wenn er nicht selber betroffen ist. Ich kann von keinem verlangen diese schwere Last auf sich zu nehmen oder daran Teil zu haben.

    Ich wollte niemanden überfordern und mit mir nach unten ziehen. Ich bedankte mich für ihre Freundlichkeit und war dankbar für ihren guten Willen, sowie ihre Zeit die sie mir schenkten, aber meine Trauer blieb bei mir, ich selbst musste damit für mich umgehen lernen und so schuf ich mir Zeit und Raum zu trauern, für mich selbst.

    Manchmal trifft man auf Menschen die verstehen, die selbst so einen Verlust erleiden mussten, und das ist dann Balsam auf den Wunden.

    Das war mein Weg der Trauer, keine Zeit für Stillstand, immer funktionieren und es kam im Laufe der Zeit noch sehr viel an Verantwortung für mich dazu. Durch das ewige MÜSSEN und diese vielen Pflichten durfte einfach kein Stillstand eintreten. Ist das gut frage ich mich gerade ??

    Keine Ahnung, es ist wie es ist.

    Liebe Grüße kleinewüstenblume

  • Ja wir Trauernde sind eben nicht die normalen Menschen so wie die anderen Nichttrauernden. Das Problem ist, niemand, der nicht erlebt hat, was wir erlebt haben, kann sich in unsere Lage versetzen.

    Ich kann mich noch gut an den Beginn meiner Trauerphase erinnern: Da haben all die schlauen Leute leider auch aus meinem erweiterten Verwandtenumfald gesagt: Warte erst mal ein Jahr ab, da sieht die Sache ganz anders aus. Der das erzählt hat, hat nicht seine Partnerin im Sekundenbruchteil an der eigenen Hand gehend verloren, die leben immer noch gkücklich zusammen. Und ich bin seit über 5 Jahren in schwerer Trauer, seit 1 und 3/4 Jahr auch ganz allein ohne meinen Vater.


    So ist es leider, wir sind eben nicht in das allgemeine Schema der anderen Mitmenschen pressbar und deshalb sind wir hier, um uns über unsere Trauer auszutauschen.


    LG Matthias

  • Nein lieber Frank die komplette Geschichte will man wahrscheinlich nicht hören - und nein es gibt da nichts es wäre eine Skala mit Ende oben offen.

    Wenn einer weiß das Trauer ewig dauern kann und vor allem auch darf wäre ich eine Parsohn davon.

    Es gibt bestimmt viele Arten zu trauern vor allem aber denke ich ist da auch ausschlagebend wie man aufgewachsen ist, wie man von klein auf mit Trauer konfrontiert wurde.

    Wie der Verlust sich zugetragen hat.

    Ich lese so lange schon über Trauer und Trauernde das ich davon überzeugt bin, dass es bei 10 identischen Todesfällen ebenso viele Arten der Trauer die da ausgelöst wird.

    Ich hätte ja auch gedacht , je mehr Menschen man verliert je besser könnte man dann irgnedwann damit umgehen - Irrtum.

    Ich hätte gedacht einen älteren Menschen zu verlieren wäre leichter als einen jungen.

    Ich hätte gedacht die Eltern zu verlieren wäre immer anders als einen Freund.

    Ich hätte noch viel mehr gedacht aber was sich auf jeden Fall bestätigt hat . der Verlust eines Kindes ist einfach mit nichts zu vergleichen.

    Ich bin davon überzeugt das man den Verlust eines Kindes erst verstehen kann wenn es einem selbst passiert ist.

    Ich bin aber auch davon überzeugt das man den Verlust und die damit verbundene Trauer erst verstehen kann wenn man den selsben Weg wie der Trauernde gegangen ist.


    Und vor allem bin ich davon überzeugt das kein Mensch nicht mal ein ausgebildeter in was auch immer niemals die Chance hat wahrhaft zu verstehen wenn er nicht wenigstens ähnliches erlebt hat.

    So bin ich aber dennoch dabkbar das es Menschen git die in dem Thema bewandert sind, sich vielschichtig auskennen aber dennoch darf niemals wer auch immer ein Urteil fällen - versuchen jemanden in eine Tabelle unterzubringen, eine Schublade stecken.


    Ich habe immer mal viele Ideen schweife gerne ab in meiner Art die richtigen Worte zu finden - Glücksache aber, was den einen tröstet das bingt den anderen zum kochen.

    Mich und meine Art darf man mögen oder hassen - ich habe kein Problem damit - mich hat das Leben und vor allem meine Trauer geformt und niemand hat je danach gefragt ob ich das möchte oder aushalten kann . ich lebe noch und bin dankbar das ich überhaupt noch so sein kann wie ich nun bin- das ich einfach ich bin, dazu stehe und ja ich glaube heute würde ich auch nicht mehr anders sein wollen.


    Das Problem an der Sache - man kann mich bei vielem erst verstehen wenn man meine Geschichte kennt - kennt man aber meine Geschichte dann löst das noch immer mal Angst aus und man nimmt Abstand.

    Am Anfang meiner Trauer war da so schwierig alles für andere dass sie die Straßenseite wechselten um ja nicht auf meine Anwesenheit reagieren zu müssen.

    Ich muss gerade echt selbst lachen - wer versteht den Satz und warum tippe ich den hier rein, gehört der noch zum Thema oder bin ich schon wieder ziemlich weit abgeschweift.


    Mit einen lieben Umärmelung,

    Funny.

  • So was ich eigentlich schreiben wollte - mancher Verlust ist nicht einfach nur ein Verlust. da sind Umstände die ein Trauma auslösen und schon denke ich ist keine Trauerthrapie nötig sondern eine Traumetherapie.

    Ein unbehandeltes Trauma denke ich geht nicht von allein weg das begleitet einen wohl ein Leben lang - vielleicht ähnlich wie in Wellen wie die Trauer die man als normall bennenen würde.


    Es gab eine Zeit, da habe ich eine trauernde Mutter darum beneidet das sie ihn wenigstens platt gefahren von der Straße hätte kratzen können.

    Heute denke ich das wohl genau das für mich weitaus schlimmer gewesen wäre und habe mich in Gedanken wie oft für das beneiden geschämt und entschultigt.

    Hier die alten gläubigen sagen oft - wen Gott liebt den lässt er leiden - oh wenn er mich nur hassen würde mein Gedanke dazu.

    Gott gibt einem nur das was man auch tragen kann - dazu fällt mir dann für mich nichts zu ein


    Mit einer lieben Umärmelung,

    Funny.

  • Zuerst einmal


    liebe Alicee,


    wie gut ich dich verstehe und wie schlimm der Schmerz in einem wüten kann... eigentlich habe ich das Forum angeklickt, weil ich wohl zu denen gehöre, die recht gut funktionieren nach außen hin -

    aber heute hat mich die Trauer um meinen über alles geliebten guten Mann, der vor einem Jahr fünf Monaten und 18 Tagen plötzlich an Herzversagen gestorben war, derart geschüttelt, dass ich wieder zweifelte, ob ich es ohne ihn noch lange aushalte auf dieser Welt. Als erstes las ich dann deinen Brief. Und dann frage ich, wie darf es sein, dass so junge Menschen gehen müssen. Und ich denke immer, es sollte ein Mindestalter geben, das jeder erreichen darf. Dass die Zeit hier begrenzt ist, wissen wir alle, aber dass es Kinder und Jugendliche treffen kann, ist besonders schmerzhaft. Ich habe meinen jüngeren Bruder verloren als er siebeunddreißig war, das war auch noch viel zu jung. Nur er hatte eine Muskelkrankheit, von der angenommen wurde, dass er nicht älter als 18 wird und so waren die Jahre zusätzlich wie ein Wunder und trotzdem war es furchtbar als er dann plötzlich wirklich gegangen ist. Liebe Alicee, ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft und Mut - es ist jetzt noch viel zu kurz her, um ein Licht am Horizont zu erkennen, aber glaube, dass dein Bruder dich dein Leben lang begleiten wird, denn das merke ich innerlich sehr deutlich, diejenigen, mit denen man besonders verbunden war, die lassen einen nie im Stich... natürlich wünsche ich sie oft persönlich herbei, besonders wie heute meinen Mann, aber durch die gegenseitige Liebe wurde ein Band geknüpft, das nie zerreißt und ich hoffe und arbeite daran, dass es mich hält, bis meine eigene Zeit kommt, endgültig heim zu gehen.


    Liebe andere, ihr gebt mir alle durch eure Beschreibungen, was ihr durchgemacht habt und wie ihr damilt umgeht immer wieder Kraft dadurch, dass ich denke, ihr seid so tapfer, ich will es auch sein.

    Liebe Funny, bei dir kann ich mir die Dimension dessen, was du erlebt hast gar nicht vorstellen, darum meine besondere Hochachtung an dich, für deinen Mut und deine Kraft, deinen Lebensweg weiterzugehen und uns auch hier noch Mut zuzusprechen.


    Ganz liebe Grüße

    Angelika

  • Mein Patenkind ist mit 18 Jahren an Krebs gestorben. Warum? Die Gene des Körpers waren leider ungünstig und haben zu der Krankheit "Herein!" gesagt anstatt sie zu verscheuchen. Eine große Beerdigung damals. Heute geht kaum noch jemand hin. Auf meiner Friedhofsrunde befinden sich wohl deshalb einige Gräber von Kindern und Jugendlichen. Das eigene Kind früh zu verlieren ist das Schlimmste! Deshalb auch meine Hochachtung vor Funny, weil sie hier nach wie vor helfend und tröstend tätig ist. Und versucht zu verstehen.

  • Da hast du wohl recht lieber Frank - am Ende ist es wie so vieles eben auch nur eine Möglichkeit aber fit für den Alltag ist besser als irgendwo in sich verschlossen den Alltag nicht bewältigen zu können.


    Wenn meine Worte dir in irgendweiner Art helfen dann hat das doch schon was.

    Wie sollten auch Worte wirklich helfen, es bleibt der Abstand das sich nicht wirklich vermitteln können.

    Einen Menschen den man nicht kennt, nicht mal ein Bild hat, ich fidne das ist schon weitaus schwieriger als wenn man einen Menschen kenne lernen darf, ihn einschätzen, ein Gesamtbild bekommen von Worten und Taten.

    Aber auch hier ist alles besser als nichts.


    Manchmal denke ich ist es vor allem wichtig sich zu spüren, zu fühlen, sein eigenes Ich zu stärken.

    Ich schrieb es so oft schon, da ist das Leben um einen herum, die Menschen die einem so nah stehen, standen, die einen begleitet haben manchmal sien Leben lang, es ist keine Gedanke an irgendetwas da ist einfach ein zusammen, einer Bindung der man sich so sicher ist.

    Wenn man sich ohen Worte versteht, sich blind verlassen kann zu einem gehört, ein Teil einfach von einem selbst.

    Wer will sich vorstellen etwas ohne zu tun, zu vermissen darauf sind wir wohl nicht ausgelegt, es gehört dazu wie die Luft zum atmen so selbstverständlich.

    Ein Ich allein nicht denkbar und dann steht man da, allein mit sich, was unvorstellbar schien ist einfach Realität.


    Und dann soll man einfach weiter machen, den Weg weiter gehen, seinen Weg weiter gehen denn egal mit wem man gegangen ist, wer einen auch ganz eng begleitet hat - es ist dein Weg gewesen auch wenn man ihn als unseren Weg warnimmt.

    Es fehlt aber etwas, es ist kein man sieht sich mal nicht, es ist kein man hört mal weniger, es ist kein an der nächsten Ecke trifft man sich wieder.


    Da soll man nun allein gehen und spürt sich einfach selbst nicht mehr, fragt sich warum, wofür.

    Das FÜR SICH SELBST weil es eben das eigene Leben ist, der eigene Weg das ist schwer zu begreifen - vor allem auch weil man das ja auch gar nicht will.


    Ist das alles für einen Menschen der sich selbst der Nächste ist wohl einfacher - ich kann das nicht beantworten, ich war ja mein Leben lang für andere da.

    Ich tat wenig nur für mich allein, in dem Gedanken einfach nur mir selbst etwas gutes zu tun ohne andere damit einzubeziehen.

    Eigentlich nicht gesund und doch in meinem Falle empfand ich alles was anderes durch mich oder mit mir gut tat als wohltuend für mich selbst.

    Nicht alles natürlich da gibt es immer so einiges das man tut weil man sich gezwungen dazu fühlt da sieht das dann anders aus.


    Was ich eigentlich sagen will ist gar nicht so einfach.

    Ein überhaupt weiter wurde mir erst durch den Gedanken möglich ich muss ja, da ist ja noch wer der mir wichtig ist, der es allein nicht schaffen kann.

    Welch ein Glück wie ich heute weiß denn viele schaffen das gar nicht, haben diesen Moment ich muss in ein ich muss weil ich das so will zu wandeln.

    Die Kraft zu haben, zu finden - ich weiß nicht woher ich die nahm, woher die kam, ich spekuliere da auf rein aus Liebe herraus.

    Nun sind ja einige Jahre vergangen und meine Mutter auch gestorben und die Tochter erwartet das zweite Kind.

    Sicher braucht sie mich sicher noch aber anders sie war ja damals noch im Kindergarten.


    Unvorstellbar der Gedanke den Sohn zu betrauern, zu vermissen und die Tochter gleichzeitig an die Ecke zu stellen und mit sich allein zu lassen.

    Tröstlich auf einmal der Gedanke meinem Sohn das Leben durch meine Augen und aus meinem Gefühl zu geben.

    Ihn quasi durch mich an alleim teilhaben zu können, seine Schwester aufwachsen zu sehen, all die Orte die wir sehen wollten die ich dann ohne ihn besucht habe.

    Ihn immer in mir, um mich herum nie komplett verloren zu haben.

    So bin ich wichtig geworden und das viele tun für ihn war am Ende ein tun für mich - irgendwann und das hat auch Jahre gedauert bin ich angefangen an Forumstreffen teilzunehmen an Orten an die ohne nie gereist wäre vieleicht.

    Und so ist unbemerkt ein Ich geworden, ein für mich, mich fühlen.


    Und schon wieder abgeschweift, himmel aber auch es sei mir verziehen.


    Ich denke du wirst dich erst wieder spüren, einen Wert für dich sehen - sehen wollen- sehen können - so irgendwie senke ich mir das.


    Mit einer lieben Umärmelung,

    Funny.

  • Ich habe ein wenig in den vielen Postings hier gelesen und fühle mich darin bestätigt, dass ich glaube, es gibt keine Vorgabe, wielange man trauern darf oder soll.

    Das ist sicher eine Grundlage von Psychologen, die glauben, damit helfen zu können. Aber die meisten, die solche Vorgaben geben, haben nicht das erlebt, was wir hier erleben mussten.


    Für mich ist es immer noch schier unmöglich, das komplette Alleinsein ertragen zu müssen und so tue ich etwas, was mir, wenn man es einem Aussenstehenden erzählt, kaum geglaubt wird.

    Ich hole mir meine Verstorbenen in mein Leben zurück, sei es hier am PC mit dem Abspielen der Aufnahmen mit meinem Vater und meiner Partnerin Dorit. Oder wenn ich draussen beim Einkauf

    bin, das Abspielen der Videos in den Ohrhörerstöpseln. Es hat mir 5 Jahre, 2 Monate und fast 1 Woche geholfen, den Tod meiner Partnerin etwas zu ertragen. Und nun schon wieder über 1 und ein dreiviertel Jahr der Tod meines Vaters. Irgendwie muss ich doch jemanden bei mir haben. Und wenn ich meinen Vater nicht mehr im Pflegeheim besuchen kann oder mit meiner Partnerin frühstücken kann, dann lasse ich ihre Stimmen aus ihren Lebzeiten auf mich wirken. Genauso wie die täglichen 2maligen Friedhofsbesuche, die ich trotz meiner nun schon lang anhaltenden Erkältung nicht missen werde.


    Ich wünsche uns allen, dass wir ein Forum gefunden haben, in dem wir unsere Trauer austauschen können.


    Ich glaube, es spielt eine sehr grosse Rolle, wie nahe einem die Menschen gestanden haben, die man verloren hat.

    Es ist wie eine offene Wunde, die sich nicht mehr schliessen lässt. Zurückholen möchte man die lieben Menschen, die man verloren hat. Das geht aber nur in begrenztem Masse. Körperlich kann man sie nicht wieder

    zurückholen. Ich für mich habe mich sehr intensiv mit dem Weiterleben der Seele nach dem Tod beschäftigt und habe auch Zeichen erhalten, für die ich sehr dankbar bin.


    Aber im wahren Leben kann man sie nicht mehr mit den Körpersinnen wahrnehmen. Ich finde jetzt überall, wo ich entlang gehe, Federn liegen und habe im Internet gelesen, dass Federn Zeichen von

    Verstorbenen sind und dafür bedanke ich mich bei meinen Verstorbenen, dass sie mir solche Zeichen schicken.


    In grosser Trauer

    Matthias

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