Mein Bruderherz😔

  • Da hast du wohl recht lieber Frank - am Ende ist es wie so vieles eben auch nur eine Möglichkeit aber fit fĂŒr den Alltag ist besser als irgendwo in sich verschlossen den Alltag nicht bewĂ€ltigen zu können.


    Wenn meine Worte dir in irgendweiner Art helfen dann hat das doch schon was.

    Wie sollten auch Worte wirklich helfen, es bleibt der Abstand das sich nicht wirklich vermitteln können.

    Einen Menschen den man nicht kennt, nicht mal ein Bild hat, ich fidne das ist schon weitaus schwieriger als wenn man einen Menschen kenne lernen darf, ihn einschÀtzen, ein Gesamtbild bekommen von Worten und Taten.

    Aber auch hier ist alles besser als nichts.


    Manchmal denke ich ist es vor allem wichtig sich zu spĂŒren, zu fĂŒhlen, sein eigenes Ich zu stĂ€rken.

    Ich schrieb es so oft schon, da ist das Leben um einen herum, die Menschen die einem so nah stehen, standen, die einen begleitet haben manchmal sien Leben lang, es ist keine Gedanke an irgendetwas da ist einfach ein zusammen, einer Bindung der man sich so sicher ist.

    Wenn man sich ohen Worte versteht, sich blind verlassen kann zu einem gehört, ein Teil einfach von einem selbst.

    Wer will sich vorstellen etwas ohne zu tun, zu vermissen darauf sind wir wohl nicht ausgelegt, es gehört dazu wie die Luft zum atmen so selbstverstÀndlich.

    Ein Ich allein nicht denkbar und dann steht man da, allein mit sich, was unvorstellbar schien ist einfach RealitÀt.


    Und dann soll man einfach weiter machen, den Weg weiter gehen, seinen Weg weiter gehen denn egal mit wem man gegangen ist, wer einen auch ganz eng begleitet hat - es ist dein Weg gewesen auch wenn man ihn als unseren Weg warnimmt.

    Es fehlt aber etwas, es ist kein man sieht sich mal nicht, es ist kein man hört mal weniger, es ist kein an der nÀchsten Ecke trifft man sich wieder.


    Da soll man nun allein gehen und spĂŒrt sich einfach selbst nicht mehr, fragt sich warum, wofĂŒr.

    Das FÜR SICH SELBST weil es eben das eigene Leben ist, der eigene Weg das ist schwer zu begreifen - vor allem auch weil man das ja auch gar nicht will.


    Ist das alles fĂŒr einen Menschen der sich selbst der NĂ€chste ist wohl einfacher - ich kann das nicht beantworten, ich war ja mein Leben lang fĂŒr andere da.

    Ich tat wenig nur fĂŒr mich allein, in dem Gedanken einfach nur mir selbst etwas gutes zu tun ohne andere damit einzubeziehen.

    Eigentlich nicht gesund und doch in meinem Falle empfand ich alles was anderes durch mich oder mit mir gut tat als wohltuend fĂŒr mich selbst.

    Nicht alles natĂŒrlich da gibt es immer so einiges das man tut weil man sich gezwungen dazu fĂŒhlt da sieht das dann anders aus.


    Was ich eigentlich sagen will ist gar nicht so einfach.

    Ein ĂŒberhaupt weiter wurde mir erst durch den Gedanken möglich ich muss ja, da ist ja noch wer der mir wichtig ist, der es allein nicht schaffen kann.

    Welch ein GlĂŒck wie ich heute weiß denn viele schaffen das gar nicht, haben diesen Moment ich muss in ein ich muss weil ich das so will zu wandeln.

    Die Kraft zu haben, zu finden - ich weiß nicht woher ich die nahm, woher die kam, ich spekuliere da auf rein aus Liebe herraus.

    Nun sind ja einige Jahre vergangen und meine Mutter auch gestorben und die Tochter erwartet das zweite Kind.

    Sicher braucht sie mich sicher noch aber anders sie war ja damals noch im Kindergarten.


    Unvorstellbar der Gedanke den Sohn zu betrauern, zu vermissen und die Tochter gleichzeitig an die Ecke zu stellen und mit sich allein zu lassen.

    Tröstlich auf einmal der Gedanke meinem Sohn das Leben durch meine Augen und aus meinem GefĂŒhl zu geben.

    Ihn quasi durch mich an alleim teilhaben zu können, seine Schwester aufwachsen zu sehen, all die Orte die wir sehen wollten die ich dann ohne ihn besucht habe.

    Ihn immer in mir, um mich herum nie komplett verloren zu haben.

    So bin ich wichtig geworden und das viele tun fĂŒr ihn war am Ende ein tun fĂŒr mich - irgendwann und das hat auch Jahre gedauert bin ich angefangen an Forumstreffen teilzunehmen an Orten an die ohne nie gereist wĂ€re vieleicht.

    Und so ist unbemerkt ein Ich geworden, ein fĂŒr mich, mich fĂŒhlen.


    Und schon wieder abgeschweift, himmel aber auch es sei mir verziehen.


    Ich denke du wirst dich erst wieder spĂŒren, einen Wert fĂŒr dich sehen - sehen wollen- sehen können - so irgendwie senke ich mir das.


    Mit einer lieben UmÀrmelung,

    Funny.

  • Ich habe ein wenig in den vielen Postings hier gelesen und fĂŒhle mich darin bestĂ€tigt, dass ich glaube, es gibt keine Vorgabe, wielange man trauern darf oder soll.

    Das ist sicher eine Grundlage von Psychologen, die glauben, damit helfen zu können. Aber die meisten, die solche Vorgaben geben, haben nicht das erlebt, was wir hier erleben mussten.


    FĂŒr mich ist es immer noch schier unmöglich, das komplette Alleinsein ertragen zu mĂŒssen und so tue ich etwas, was mir, wenn man es einem Aussenstehenden erzĂ€hlt, kaum geglaubt wird.

    Ich hole mir meine Verstorbenen in mein Leben zurĂŒck, sei es hier am PC mit dem Abspielen der Aufnahmen mit meinem Vater und meiner Partnerin Dorit. Oder wenn ich draussen beim Einkauf

    bin, das Abspielen der Videos in den Ohrhörerstöpseln. Es hat mir 5 Jahre, 2 Monate und fast 1 Woche geholfen, den Tod meiner Partnerin etwas zu ertragen. Und nun schon wieder ĂŒber 1 und ein dreiviertel Jahr der Tod meines Vaters. Irgendwie muss ich doch jemanden bei mir haben. Und wenn ich meinen Vater nicht mehr im Pflegeheim besuchen kann oder mit meiner Partnerin frĂŒhstĂŒcken kann, dann lasse ich ihre Stimmen aus ihren Lebzeiten auf mich wirken. Genauso wie die tĂ€glichen 2maligen Friedhofsbesuche, die ich trotz meiner nun schon lang anhaltenden ErkĂ€ltung nicht missen werde.


    Ich wĂŒnsche uns allen, dass wir ein Forum gefunden haben, in dem wir unsere Trauer austauschen können.


    Ich glaube, es spielt eine sehr grosse Rolle, wie nahe einem die Menschen gestanden haben, die man verloren hat.

    Es ist wie eine offene Wunde, die sich nicht mehr schliessen lĂ€sst. ZurĂŒckholen möchte man die lieben Menschen, die man verloren hat. Das geht aber nur in begrenztem Masse. Körperlich kann man sie nicht wieder

    zurĂŒckholen. Ich fĂŒr mich habe mich sehr intensiv mit dem Weiterleben der Seele nach dem Tod beschĂ€ftigt und habe auch Zeichen erhalten, fĂŒr die ich sehr dankbar bin.


    Aber im wahren Leben kann man sie nicht mehr mit den Körpersinnen wahrnehmen. Ich finde jetzt ĂŒberall, wo ich entlang gehe, Federn liegen und habe im Internet gelesen, dass Federn Zeichen von

    Verstorbenen sind und dafĂŒr bedanke ich mich bei meinen Verstorbenen, dass sie mir solche Zeichen schicken.


    In grosser Trauer

    Matthias

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