Meine Mama

  • Überall wird man ungewollt schon jetzt mit Weihnachten konfrontiert. Manchmal bleibe ich stehen und denke dieses hätte ich jetzt als Geschenk gekauft. Es gibt niemanden den ich etwas schenken könnte. Ich schieb die Gedanken weg. Habe für Mama einen Kranz gebunden und dekoriert.

    Gestern hätte ich die Möglichkeit gehabt mal in die Stadt zu fahren aber die Angst vor vielen Menschen hat mich zurück gehalten. :(

    Ich zweifle daran das es irgendwann noch mal besser wird.

  • Ja die Weihnachtszeit ist shcon voll da - die ersten Märkte öffnen und man kann sich dem nicht entziehen.

    Es findet statt, es lebt das Leben.

    Wie wäre es wenn du andere beschenkst - Menschen die du nicht kennst im Namen deiner Mama gutes tun.

    Es gibt so viele Aktionen überall- vor allem für Kinder.

    Da wird gesammelt gepackt, gemacht das ohne Spenden einfach nicht gehen würde.


    Angst vor den vielen Menschen - oh das kenne ich auch nur zu gut.

    Es wurde bei mir von allein besser aber lange habe ich gedacht ich sollte mir dafür Hilfe holen.

    Vielleicht wäre es mit Hilfe schneller gegangen *denk*

    Schon schlimm genug wenn es so zeimlich leer um einen herum ist, sich dann aber selbst noch zusätzlich zu isolieren wegen fremder Menschen macht es um so schlimmer.


    mit einer lieben Umärmelung,

    Funny.

  • Heute will ich hier auch mal wieder etwas schreiben.

    Funny, die Idee mit den Aktionen für Kinder ist ziemlich gut aber letztlich wäre ich dann trotzdem allein an den Feiertagen. Keine Ahnung wie das alles weitergehen soll. Es gibt in der Nähe einen Verein für Menschen die in so blöden Lebenssituationen sind, nur schaffe ich es nicht mich aufzuraffen und wenigstens eine Email dorthin zu schicken.

    Am ersten Advent habe ich Mama etwas Weihnachtsdeko gebracht. :kerze: Es ist alles so unwirklich.

    Ich bin froh wenn Januar ist und hoffe auf freie Termine bei einer Therapeutin. Normalerweise wollte ich demnächst umziehen aber das bekomme ich aktuell wohl auch nicht auf die Reihe.

  • Ja das ist wirklich schierig - als erstes muss man sich ja bewegen - wollen allein reicht nicht - was wenn man aber nicht kann, die Energie nicht reicht, man einfach gehemmt von sich selbst.

    Auf Januar hoffen auf einen Menschen der einem helfen lann - och mönsch da wünsche ich dir einfach mal Energie da tief in dir drin etwas das ja mal da war, wo du einfach konntest was die Welt als normal bezeichnet ungehemmt ohen Angst und tausend Gedanken, BEdenken die dich davon abhalten.


    Weiter weiß ich da gerade auch nicht wirklich, was ich weiß, die Tage werden wieder heller werden, das Wetter besser aber das zu wissen reicht auch zu nichts.


    Mit einer lieben Umärmelung,

    Funny.

  • Hallo Milac !


    Du bist mit deiner Situation nicht allein, das fast allein tragen zu müssen.


    Ich wünschte, mir fiele etwas hilfreiches ein, dass es dir beim verarbeiten leichter fiele...


    Im Prinzip spürt man den Schmerz aus Liebe mit.


    Ich wünsche Dir von <3 alles Gute


    Igelchen

  • Weihnachten war kein Weihnachten mehr, nur eine traurige Zeit die vorüber zieht. Kein Lachen, kein erleben. Der schönste Moment war jetzt nach Weihnachten die Kinder der Nachbarin zu sehen. Fröhliche Menschen, ich bin neidisch, hätte auch gerne Glück im Leben gehabt und so eine Familie.

  • Hattest Du denn früher, als Deine Mama noch lebte, nicht auch glückliche Stunden zu Weihnachten.

    Ich hatte diese mit meiner Partnerin Dorit und da erinnere ich mich gern zurück, wenn auch dieses Weihnachten für mich besonders traurig ist.


    Eine Familie habe ich auch nicht mehr, klar beneidet man die Menschen, die noch Angehörige haben. Aber ich denke, man muss die schönen Zeiten aus der

    Vergangenheit zurückholen.


    Viel Glück im Neuen Jahr

    Matthias

  • Hallo Matthias,

    ja es gab auch schöne Zeiten aber daran zu denken macht mich aktuell nur noch trauriger. Gerade an Tagen wie Silvester, da hatten wir manchmal viele Gäste und alles war dekoriert. Jetzt weiß ich nicht wohin ich gehen könnte oder wie ich das in den nächsten Jahren besser machen soll.

    Ich wünsche dir auch viel Glück und alles Gute für das neue Jahr.


    Milac

  • Liebe(r) Milac,


    ich fühle das nun schon 5 Weihnachten und Silvetsre so. Ja früher da haben Dorit und ich die Koffer vor Silvester gepackt und sind zur Silvesterparty in ein Hotel gefahren oder wir sind in

    Dorits Stadt in ein Hotel zur Silvesterparty gegangen. Auhc ich weiss nicht, wohin am Silvester.Mit dem Taxi in die Kirche zum Jahresabschlusskonzert wäre eine Option, aber ich habe so spät

    auch kein Taxi mehr bekommen. Also hocke ich nun schon zum sechsten Mal zu Hause und warte, dass es frühmorgens wird und die Ballerei aufhört. Früher mit Dorit da haben wir uns an

    einem schönen Feuerwerk im Hotelinnenhof erfreut, jetzt ist man heilfroh, dass kein Böller im Haus einschlägt, das Auto steht geschützt in der Garage.


    Dann komme gut rein ins Neue Jahr !

    Matthias

  • Ich habe lange nichts mehr geschrieben. Das Leben ist so schwierig geworden, nichts gelingt mir mehr, tausend Dinge machen mir Angst. Die Kraft mich weiterhin um meinen Vater zu kümmern fehlt. Ich weiß noch nicht was werden wird, ob ein Alltagshelfer der zwei mal in der Woche bei ihm vorbei kommt reicht.

    Gestern hat mein Vater mich bei der Polizei sozusagen als vermisst gemeldet, weil er mich telefonisch nicht erreicht hat. Hat denen erzählt er würde mich seit mehreren Tagen vergeblich versuchen anzurufen, dabei waren es nur zwei Stunden. Jedenfalls stand die Polizei vor meiner Tür. Ich habe mich total erschrocken, konnte gar nicht mehr denken. Jetzt tratschen die Nachbarn, erzählen irgendwelchen Unsinn herum. Ich habe es alles so satt, brauche Ruhe aber alles ist Chaos.

    Ist es normal so ein starkes Bedürfnis nach Stille und Ruhe zu haben? Obwohl ich reden möchte und Ablenkung suche ist mir das dann doch alles zu anstrengend.


    Gruß

    Milac

  • Oh ja Milac, genau so ist es mir auch gegangen - suche nach Stille und dennoch alles versuchen um mich abzulenken und natürlich die Sehnsucht nach Gesprächen - richtige Gespräche nicht nur Gequatsche oder ausgequetscht zu werden.

    Eine schlimme Zeit - man will und es fehlt die Kraft - so wie sich in jedem Satz selbst zu widersprechen und soch ist jeder Satz wahr.


    Für mich weiß ich heute das Ablenkung nicht gleich Ablenkung war.

    Das es leichte Ablenkung gibt die einem gut tut und andere die in Anstrengung ausartet.


    Ob ein Alltagshelfer dir bei deinem Vater reichen wird mag ich nicht zu beurteilen einfach versuchen alles versuchen was sich gut anfühlt und schauen wie weit es hilft.

    Ich musste meine Mama in ein betreutes wohnen geben nachdem ich einfach nicht mehr konnte, über meine Kräfte ging und es unserem Verhältnis mehr schadete.

    Zu viel das einfach nicht mehr möglich war und sie immer mehr Hilfe und Betreuung brauchte.

    Der Schritt war schwer und alles andere was ich wollte und doch mussten wir den Weg wählen.


    Lange hatte ich ein schlechtes Gewissen wollte sie immer wieder zu uns holen und doch weiß ich heute das ich das alles hätte nicht schaffen können - drei Mädels die auch noch da waren und ich hätte mich nur auf die Mama konzentrieen müssen -ans Haus gebunden hätte ich mich da man sie nicht mehr allein lassen konnte und sie Angst vor fremden Menschen hatte.


    Widerspricht sich auch ein wenig aber in der Hausgemeinschaft in der sie Platz fand wechselsten die Menschen nicht täglich uns so konnten sie langsam aber sicher Vertrauen aufbauen.

    Alle anderen waren sich einige indem sie mir sagten ich würde alle Menschen die betroffen wären opfern weil ich dann keinem mehr anähernd gerecht hätte werden können.


    Ich weiß Heute das die anderen Recht hatten und die Entscheidung zwar richtig gewesen ist aber vom Herzen her hätte ich es gerne anders gehabt.


    Mit einer lieben Umärmelung,

    Funny.

  • Das mit der guten und schlechten Ablenkung kenne ich auch. Man kann es nur ausprobieren. Ich habe Musik gefunden, die mich berührt. Das war Zufall und hilft manchmal.

    Und Ruhe und Ablenkung beides zusammen auch kein Widerspruch.

    Gestern Nacht hörte ich einen Podcast über Trauer. Das Gehirn muss umlernen. Vom geliebten Menschen kommt keine Antwort mehr. Das Belohnungszentrum erwartet eine Antwort. Etwas positives. Gefühle laufen scheinbar in die Leere. Unausgesprochenes.

    Das Gehirn braucht Zeit dafür.

    Vorgestern auf dem Friedhof war etwas anders. Ich sah all die Liebe, nicht so sehr den Verlust. Die Menschen bleiben, unauslöschbar, in den Herzen. All die Blumen, die wunderschönen Sprüche. Die Figuren. Die Erinnerungen. All die schönen Wünsche, mit denen sie ihre Liebsten bedacht haben. Und ihre Seele, für immer in Frieden.

    Ich habe mir all das lange angesehen. Mal ein umgefallenes Engelchen wieder hingestellt. Mal ein Blatt vom Namen gewischt.

    Ich war eine Weile erfüllt davon.


    Ich denke, es dauert

  • Danke Funny und Igelchen für eure Antworten.

    Irgendwie ist das alles schwierig. An Feiertagen wie jetzt denke ich noch mehr nach als sonst. Es fehlt mir im Umfeld eine richtige Vertrauensperson, jemand der einfach mal versteht.

  • Oh ja das ist sehr selten, dass man einen Ansprechpartner in der Nähe findet der wirklich versteht.

    Selbt Betroffene deren Trauer schon länger zurück liegt, scheinen vergessen zu haben wie wichtig es ist jemanden zu haben der da ist.

    Manchmal denke ich sogar es ist eben wichter selbst jemanden zu haben wenn man betroffen ist als anderen beizustehen - na ja so erlebe ich es halt immer mal wieder - schade, so schade.


    Mit einer lieben Umärmelung,

    Funny.

  • Ja das mit dem Alleinsein in der Trauer kann ich sehr gut verstehen. Mir geht es genauso. Ich stehe mit jedem Problem, jetzt mit dem kaputten Teppich und der fehlenden Mithilfe beim Verlegen des neuen Läufers am PC-Tisch unter dem Drehstuhl da. Das einzige, was mir etwas hilft, ist dass ich die vielen Videoaufzeichnungen mit meiner Partnerin Dorit habe und die vielen Briefe aus der Anfangszeit mit ihr. Die habe ich jetzt alle abgescannt und in den PC eingelesen, das hat mir echt Spas gemacht, so konnte ich sie alle noch einmal in Ruhe lesen.


    Ich wüsste gar nicht, was ich 6 Jahre lang ohne sie gemacht hätte, wahrscheinlich 3..4mal am Tag zu ihrem Grab gegangen, jetzt gehe ich jeden Tag zweimal hin und es gibt immer etweas zu tun und sei es, eine neue Krze anzuzünden.


    Nun ist bald der 30.Jahrestag unseres Kennenlernens und da habe ich schon eine neue, schöne Erinnerungstafel am PC gedruckt und in den Bilderrahmen gesteckt. Gestern habe ich genau in der Nähe, wo wir uns ein erstes mal getroffen haben, einen Tisch zur Kennenlernzeit 18 Uhr reserviert.


    So vergehen meine Tage in der Trauer und wünsche Euch allen trotzdem noch viel Trost in eurer Trauer !


    Matthias

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