Guten Morgen zusammen,
ich habe mich hier angemeldet um mit anderen Betroffenen über den Verlust eines lieben Menschen zu reden.
Am 28.2.25 verstarb meine Frau plötzlich und unerwartet mit 62 Jahren.
Ich möchte kurz erklären wie die Lebenssituation in den letzten Jahren war. 2016 erbte meine Frau das Grundstück ihrer Eltern in Brandenburg, 1991 nach der Wende zogen wir nach Bayern um dort zu arbeiten, was ich heute immer noch mache, also dort arbeiten. 2019 meldeten wir in Brandenburg unseren Hauptwohnsitz an um von den steuerlichen Vorteilen der doppelten Haushaltsführung zu profitieren. Meine Frau wohnte bis jetzt in dem Haus ihrer Eltern, ich war jeden Monat ein bis zweimal bei ihr, mal eine Woche, mal ein paar Tage. In den Jahren 2023/24 war ich oft mit Gelenkproblemen krankgeschrieben und war deshalb oft bei ihr. Ende letzten Jahres hatte sie öfters mal eine Erkältung, mit Medikamenten aus der Apotheke war das wieder auskuriert. Jetzt Ende Februar war die Erkältung auch wieder sehr schlimm, sie hatte wenig Schlaf, hatte auch immer wieder Rückenschmerzen. Ich wollte Tage zuvor einen Arzt rufen, sie meinte nein das ist so wie letztes Jahr, geht schon wieder. Nun ging es eben nicht mehr, sie saß im Sessel und wollte ein bisschen schlafen, nach einer kurzen Zeit hörte ich das sie nicht atmet, habe sofort die 112 gerufen und nach Anweisung des Retters am Telefon mit den Wiederbelegungsmaßnahmen begonnen, die Feuerwehr war kurz darauf da, später der Notarzt, man konnte ihr nicht mehr helfen.
Nun sitze ich hier, bin momentan noch wegen Rückenschmerzen krankgeschrieben, weis nicht richtig wie es weitergehen soll. Am Donnerstag ist die Beerdigung, das wird der schlimmste Tag in meinem Leben. Morgen kommt meine Tochter aus Augsburg für ein paar Tage. Einziger Trost, sie ist friedlich eingeschlafen, nicht wie ihre Eltern im Krankenhaus an Geräten.
Am Abend als sie verstarb haben mich meine Nachbarn zu sich genommen damit ich nicht alleine bin. Auch die letzten Tage war ich viel bei Ihnen um zu reden, auch die andere Nachbarschaft hat mir Hilfe und Unterstützung zu gesagt. Die Formalitäten beim Bestsatter und im Blumengeschäft wegen dem Grabschmuck da waren sie mit dabei. Alleine hätte ich das alles nicht geschafft. Ich bin so dankbar für diese Hilfe.
Bei mir geht gerade alles im Kopf durcheinander, kann nicht klar denken, leichte Übelkeit, einfach schlimm.
Ich wollte Ende diesen Jahres vorzeitig in Rente gehen, also noch knapp 10 Monate arbeiten, ich kann das im Moment überhaupt nicht da ich dazu nach Augsburg fahren müsste, ich traue mich nicht 650 km auf der Autobahn zu verbringen.
Dann ruft gestern Abend noch mein Abteilungsleiter an ob sie was für mich tun können und wann ich denke wieder arbeiten zu können. Meine Frau ist noch nicht mal beerdigt da fragt er wann ich arbeiten komme. Mir hat man 2020 als Corona begann eine andere minderwertige Arbeit auferlegt, für die Arbeit bin ich zu überqualifiziert, ich will dort am besten nie wieder hin.
Der Tod meiner Frau setzt mich ziemlich außer Gefecht, wie soll man damit zurechtkommen. Ich denke mir Ablenkung wäre gut, aber hat man eine Beschäftigung im Kopf und möchte was tun ist eine halbe Stunde später wieder Schluss damit, es ist alles so schwierig.