die Trauer (um den geliebten Partner) nach zwei bzw. drei Jahren

  • Ihr Lieben,


    sicher - schon klar: das gibt es nicht, das "Leben nach der Trauer". Das wissen wir mittlerweile alle hier.


    Ich kann allerdings feststellen, dass die Trauer bei mir und bei sehr vielen von euch in einem Zeitfenster von ca. zwei bis drei Jahren "freier" wird.


    Zum Beispiel ist es kein Problem mehr, zu essen. Es ist kein Problem mehr mit der Kleidung (ich ziehe wieder bunte und nette Sachen an). Auch hat sich in den zwei bis drei Jahren die äussere Situation meist gefestigt, die doch oft ins Wanken gekommen war, materiell oder gefühlsmäßig, meist beides.


    Ich kann hier im Forum lesen, dass sich einige Menschen wieder auf eine neue Partnerschaft einlassen. Sehr sehr mutig! Aber ich freue mich für euch. Mit einer neuen Partnerschaft hab ich's nicht so, aber mein Leben, das ist ziemlich neu mittlerweile.


    Und ganz zum Trost der Trauernden, bei denen es noch nicht so lange her ist kann ich sagen, dass es nach dieser Zeit wirklich sehr deutlich und viel besser wird. Es ist verschieden, aber meistens passiert diese gute Verselbstständigung des eigenen Lebens nahe an zwei Jahren bis zu drei Jahren nach dem Trauerfall.


    Mir persönlich geht es nach vieles Auf's und Ab's viel besser jetzt. Ich weiss, dass es zu jeder Zeit wieder passieren kann, dass ich falle, aber ich weiss auch ganz genau, dass ich wieder aufstehen und weitergehen werde. Das gibt mir sehr viel Sicherheit und oft spüre ich eine Art Geborgenheit, die ich mir nicht wirklich erklären kann, die mich aber sehr berührt. Das Leben eben. <3


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    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • schön geschrieben, ich hoffe ich kann, das auch in zwei/drei Jahren sagen. Im Moment bin ich gerade tief unten, da helfen mir deine positiven Gedanken sehr. Aber ich bin ja erst 14 Monate allein. Es sind manche Tage da geht es wirklich schon..... aber dann.... wie heute. Na egal Kopf hoch und weiter !
    LG Dagmar

  • Ja liebe Dagmar,


    es geht immer weiter und weiter. Ich weiss es noch ganz genau, wie es bei mir war, als er 14 Monate .........


    Ich bin durch so viele Gefühle gegangen, die mich aber zu dem gemacht haben, was ich jetzt bin.


    Alles Liebe Frieda


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    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Liebe Dagmar, liebe Frieda,
    Heute sind es 10 Monate und es fühlt sich an wie gestern. Ist das normal? keine Ahnung aber ws ist schon normal. Zurzeit gar nichts, erkenne mein Leben nicht wieder. Aber deine Worte lieb üe Grieda machen mir Mut, und Hoffnung, das es besser werden kann, daran will und muss ich glauben damit ich den nächsten Tag schaffe.
    ganz liebe Grüsse
    Jenny

  • Liebe Jenny,
    daran müssen wir glauben, bitte. Nur so kommen wir durch diese schwere Zeit. Frieda hat es so gut geschrieben, das hilft uns bestimmt etwas positiv in die Zukunft zu sehen. Obwohl ich zur Zeit doch viel in der Vergangenheit lebe. Ich weiß, das gerade diese Gedanken es schwer machen, nach vorn zu schauen.
    Aber ein Tag nach dem anderen Leben und die kleinen Zeichen gut und richtig verstehen. Nur die geben uns Kraft.
    Lieben Gruß
    Dagmar

  • gibt es denn ein Leben nach der Trauer?.... ich weiß nicht, wie ich mit der Trauer leben kann...
    Es ist so schwer, die Einsamkeit, das Alleinseins, einfach alles. Es ist mal wieder Samstag, der Tag der alles verändert hat. Ich bin nach 18 Monaten so was von tief unten, bin den ganzen Tag nur am weinen. Ich weiß.... ja es muß weiter gehen... das Leben geht weiter.... aber.... ich will einfach nicht mehr.. habe keine Lust, mir jeden Tag Mut zu machen... es braucht viel Geduld, ich weiß.... aber... Mir gibt gerade mal nichts Kraft. Ich muß es einfach mal hier schreiben, vielleicht hilft es mir? Oder auch nicht. Aber es interessiert in meiner Umgebung ja auch keinen, wie es mir wirklich geht. Einfach Sch.... Entschuldigt, wenn ich das so schreibe. Was soll ich bloß machen?.....Ja, Geduld, das Zauberwort.......
    Ach Mensch auch, manche Tage habe ich schon gut überstanden. Konnte auch mal etwas vorsichtig lachen.
    Aber heute... ich weiß auch nicht warum.........
    ich wünsche mir, das ich durch den Regenbogen auf die andere Seite gehen kann. Aber meine Zeit ist wohl noch nicht gekommen.
    Warum habe ich einfach keine Freude mehr am Leben?
    Entschuldigung ,ich weiß es geht euch ähnlich. Aber ich mußte es mal schreiben.
    Ja, ich warte auf die Zeit, das ich es vielleicht schaffe mit der Trauer zu leben.

  • Bitte entschuldige dich nicht liebe Dadei!


    Dafür ist dieses Forum da, dass du schreiben kannst, auch und gerade, wenn es dir bescheiden geht.


    Und ich finde es sehr gut, sich selbst nichts vorzumachen. Es bringt einmal gar nichts! Das Leben kann dich nur da abholen, wo du wirklich bist.


    Und nein, es gibt kein Leben nach der Trauer. Das Leben wird jetzt immer mit der Trauer sein. Aber da Leben es nun mal so an sich hat, sich zu verändern, wird es auch für dich dahin kommen, dass du die Augen erhebst und wieder sehen kannst, was bislang vielleicht unsichtbar war, wieder fühlen wirst, was vorher taub und stumpf war.


    Das Licht ist nicht nur und ausschließlich am Ende des Tunnels, sondern auch vorher gibt es Lichter, die deinen Weg erhellen. Du wirst sehen!


    AL Frieda


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    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • liebe frieda,


    einen schönen neuen beitrag, den du da geöffnet hast.


    ooohh ja... deine einschätzung mit den 2-3 jahren trifft es ziemlich gut....
    meine trauer bleibt präsent , bricht immer noch urplötzlich aus, nur ist sie nicht mehr so sehr schmerzhaft wie am anfang...
    sie gehört zu meinem leben wie alles andere eben auch... und deshalb gibt es für mich kein "danach"..


    für mich ist mein heim meine geborgenheit... in diesem fühle ich mich meinem mann sehr nah ...


    ich bin mit meinem leben heute zufrieden... glücklich würde ich nicht sagen, dazu fehlt mir mein geliebter mann, aber ich habe mich mit meinem leben arangiert... es ist nicht immer leicht gewesen, aber ich habe es irgendwie geschafft.....


    und das wünsche ich allen trauernden..... ihr werdet es auch schaffen....


    lg heke

    Rainer meine Liebe, mein Leben...
    immer, wenn wir von dir erzählen, fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen. Unsere Herzen halten dich umfangen, so, als wärst du nie gegangen...
    ich wünsche Dir Frieden, ohne Kampf , ohne Schmerz, unendlich geborgen für immer. Sei dort, wo Du bist, verbunden mit mir. Sei wachsam und sei da in dem Moment, wenn zu meiner Zeit, das Band unserer Liebe mich hinführt zu Dir.

  • Liebe Dadei!


    Es wird wohl immer wieder Tage geben an denen der Schmerz uns überwältigt...wir uns zurückziehen in tiefer Trauer.
    An diesen Tagen denke ich auch so oft das ich so nicht weiterleben möchte.
    Alles war so selbstverständlich...und jetzt sehen wir nur die Paare Hand in Hand an uns vorbeigehen...und wir schauen hinterher und denken an vergangene Zeiten.
    Ich versuche mir kleine Ziele zu setzen...Ziele die ich auch erreichen kann. Oder auch kleine Aufgaben...mir hilft es sehr...es gibt mir eine gewisse Richtung an. Und wenn ich dann das Ziel erreicht habe... fühle ich mich leichter...entspannter...
    Ich denke wir müssen lernen kleine Schritte nach vorn zu gehen...jeden Tag...irgendwann kommen wir dann ans Ziel...bestimmt fallen wir auch mal wieder zurück...aber es geht wieder vorwärts am nächsten Tag..
    Wenn ich meine Enkel so beobachte...was sie lernen ...jeden Tag ein Stück mehr...sie fallen hin...und stehen wieder auf...sie weinen...und lachen sofort wieder...und jeder Tag bringt sie ein kleines Stückchen weiter.
    Noch weiß ich nicht wo mein Weg mich hinführt...jeden Tag ein Stückchen weiter.
    Mal ist es hell...und mal sehr dunkel und trüb....
    Ich vertrau darauf das alles einen Sinn hat.....auch wenn es manchmal doch sehr schwer fällt.


    LG Sorina

    Alles verändert sich, mit dem der neben einem ist oder neben einem fehlt.
    In meiner Trauer wohnt die Liebe

  • Liebe Frieda, habe soeben auch Deinen Beitrag gelesen!
    Bei mir sind es jetzt 6 Wochen her, dass ich alleine ohne meinen über alles geliebten Mann sein muss. Ich bin seit Tagen nur noch am Heulen, es erinnert mich immer alles mehr an ihn. Von Tag zu Tag, gestern musste ich unsere Silvesterreise absagen. Es fiel mir sehr schwer. Sind in den letzten Jahren immer an die Ostsee gefahren, gleiches Hotel, gleiches Zimmer. Selbst im Garten erinnert alles nur an ihn. Ich weiß nicht, wie ich weitermachen soll. Du gibst zwar allen viel Hoffnung, weil Du schon einiges an Zeit mehr hinter Dir gelassen hast und es Dir trotzdem noch schwer fällt. Aber zur Zeit weiß ich garnichts mehr. Ich möchte nur noch einfach den ganzen Tag hinter mich bringen ohne Nichtstun. Ich hab nicht mal mehr Mut zum Essen. Vielleicht gibt es ja doch wieder mal andere Zeiten. Notgedrungen mache ich ja auch Gartenarbei, muss ja sein, aber so verzweifelt wie jetzt war ich in den ganzen 6 Wochen nicht.
    Ich wünsche Euch allen viel Kraft unfd möchte Euch umarmen, Eure Hildegard.

  • Liebe Hildegard,


    ich verstehe sehr gut, wie du dich jetzt fühlst. Bei mir sind es jetzt 18 Wochen her, dass ich meine über alles geliebte Mutter verloren habe. Aber auch ich habe jeden Tag das Gefühl, dass es schlimmer wird. Mit jedem Tag, der es uns bewusster macht, dass unsere Liebsten nicht mehr bei uns sind, werden die Traurigkeit und der Schmerz grösser. Unser Kopf hat es verstanden, dieses "nie mehr", aber unsere Herzen werden das noch lange nicht akzeptieren. Es wird ein weiter und steiniger Weg werden, bis wir wieder ein kleines Licht am Ende des Tunnels sehen werden... Ich wünsche Dir sehr viel Kraft und Geduld und wenn du magst drücke ich dich mal ganz fest :knuddeln:


    Alles Liebe
    Tanja

  • Guten Morgen,


    die Trauer, die heute nach 3 Jahren und 8 Monaten zu meinem Leben gehört, die
    lässt wehmütige Gedanken zu, schmerzt jedoch nicht mehr. Im Normalfall
    kreisen auch meine ersten und letzten Gedanken weder morgens noch abends
    um meinen Mann. Natürlich denke ich in verschiedenen Situationen an meinen
    Schatz, aber meist sind es sehr dankbare Gefühle, die ich habe. Dankbarkeit
    für die wunderbaren gemeinsam gelebten Zeiten. Wir hatten 10 Jahre, welche
    wir gemeinsam auf der absoluten Sonnenseite des Lebens verbringen durften.
    Das war ein so kostbares Geschenk.................
    Langsam, Schritt für Schritt, führe ich wieder das Leben, welches ich auch vor
    dem Kennenlernen meines Mannes geführt habe. Ich bin mir wieder verdammt
    wichtig und genieße nun auch Dinge, an denen mein Mann nicht so viel Freude
    hatte.
    Ich lebe bewusst in der Gegenwart und plane nicht mehr lange Zeiten in die Zukunft.
    Ich versuche jedoch meine Lebensträume zu verwirklichen, denn Zeit
    ist ein Begriff, der dehnbar ist.............
    Ich bin vollkommen zufrieden mit mir und meinem Leben. Ich genieße erneut meine
    Selbstständigkeit und bin natürlich auch unendlich dankbar, dass ich einen
    liebevollen, empathischen Menschen an meiner Seite habe.
    Wir haben eine wunderbare Beziehung, aber mit räumlichem Abstand.
    Durch unsere Jobs und Wohnorte ist das anders z. Zt. auch nicht möglich.


    Ich lebe bewusster, weil sich die Lebensumstände immer wieder verändern können.
    Ich bin für die Menschen da, die mir unendlich wichtig sind und meine Hilfe benötigen.


    All diese Erkenntnisse habe ich jedoch nur mit Hilfe von Gesprächen mit
    lieben und verständnisvollen Menschen, der vergangenen ZEIT und nicht zu vergessen durch dieses Forum erlangt. Summa summarum, eine mich sehr wertvolle Mischung.


    Mein Schatz wird immer in meinem Herzen sein. Ich habe mit ihm
    die schönsten Jahre meines Lebens verbracht. Beruflich auf dem
    Höhepunkt, vollkommen zufrieden mit mir selbst, unendlich geliebt
    und und und...............


    Deshalb wünsche ich allen, die sich erst am Anfang ihrer Trauer befinden,
    versucht Tag für Tag zu erleben, sowie Schritt für Schritt im
    eigenen Tempo zu gehen, denn die Zeit wird Euer bester Freund werden..............



    Ganz liebe Grüße Regine

    Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer die Trennung.
    Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.
    Man trägt die Erinnerung wie ein kostbares Geschenk in sich.
    Spatzerl, ich liebe Dich unendlich und vergesse Dich nie.

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