Was mir noch einfällt

  • Ihr Lieben,


    ist sicher bei allen Sichtweisen, die ihr hier geschrieben habt, was Wahres dran.


    Und das Wesentliche ist die eigene innere Einstellung (die sich im Laufe der Zeit auch verändern kann), egal ob du mutterseelenallein bist oder eine bunte Familienschar um dich herumhüpft, ob du äußerlich das Paradies auf Erden hast oder alles Gewohnte verlassen und dich völlig neu orientieren musst.


    Sicher @Mäusi fange ich nur dann mit Elan "ein neues Leben" an, wenn ich es auch selbst möchte und nicht wenn ich dazu gezwungen bin. Allerdings kann ich selbst bestimmen, ob ich aus dem Schicksaslschlag etwas "mache" oder mich geschlagen gebe. Manchmal hat das auch mit Kampfgeist zu tun. Alles, aber auch wirklich alles im Leben hat mindestens 2 Seiten, meist viele mehr.


    Die Crux dabei ist, sich nicht selbst als Opfer zu sehen, sondern aus dem, was nun mal jetzt ist, das Beste zu machen. Und eigentlich ist es auch kein "neues Leben", es ist nach wie vor mein Leben: ein neues Kapitel im Buch meines Lebens, ja das schon.


    Für mich bleibt bei allem was ich tue oder auch nicht tue die Sehnsucht nach meinem verstorbenen Partner. Er war eben mein Augenstern, mein Herzensmensch. Was für ein großes Glück ich hatte ..... und nun lebe ich mein Leben und habe auch großes Glück, was ich oft nicht sehen kann.


    Dieses "für immer" und dieses "nie wieder" rutscht einem sehr schnell raus. Was weiss der Mensch schon? Und was ist Liebe nach dem Tod des geliebten Menschen? Immer an ihn denken? Traurig sein? Sein eigenes Leben nicht mehr in die Reihe kriegen? Immer nur meckern und heulen? Gegen sich selbst vorgehen, weil er nicht mehr greifbar ist? Ewige Liebe schwören? Gebetsmühlenartig vorsagen, dass ich nie wieder glücklich werde, dass ich immer um ihn trauern werde? Ist das wirklich Liebe?


    ......................................................


    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Liebe Frieda,


    genau das ist der Punkt. Ich möchte zufrieden und glücklich
    sein. Das war mein Ziel und ich habe dieses nach sehr langer
    Zeit erreicht. Und mein restliches Leben trauern, nein
    das ist für mich nicht erstrebenswert.
    Natürlich wird in gewissen Situationen immer wieder ein wenig Wehmut
    aufkommen. Aber auch dies gehört nun zu unserem Leben.


    Wie Du schreibst; hadern und heulen ist am Anfang des Trauerweges
    vermutlich die einzige Möglichkeit, um jeden Tag zu "überleben".


    Aber mit der Zeit überwiegt die Erinnerung an den/die wundervollen Mensch/en, mit welchem/n man viele Jahre gemeinsam erleben durfte.
    Dafür bin ich unendlich dankbar.


    Die Liebe bleibt im Herzen, egal was geschieht.
    Es ist auch der Wunsch des/der verstorbenen geliebten Menschen, dass
    wir wieder zufrieden und glücklich leben können, denn diese/r hat/haben uns geliebt.


    Meiner Schwester war es z.B. sehr wichtig, dass ihre Kinder nach ihrem Tod
    ihr eigenes Leben weiter leben, ihren Weg gehen und glücklich sind. Das hat
    sie ihren Kindern auch so gesagt, denn sie wusste sehr genau, dass ihre Kinder
    ihre Mama sehr lieben. Dasselbe gilt auch für meinen Schwager.


    Durch das Bewusstsein der Erkrankung und der verbleibenden Zeit haben wir
    unendlich viele Gespräche geführt, wobei auch immer wieder Tränen geflossen sind.
    Aber dadurch ist auch enorm viel Kraft freigesetzt worden, um die Situation
    zu meistern und sie bis zum schmerzlichen Ende liebevoll begleiten zu können.


    Daniela war sehr stark und tapfer und Du kannst es nicht ermessen, wie
    sehr ich mich vor ihr verneige.............



    Ganz liebe Grüße Regine


    Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer die Trennung.
    Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.
    Man trägt die Erinnerung wie ein kostbares Geschenk in sich.
    Spatzerl, ich liebe Dich unendlich und vergesse Dich nie.

  • Hallo, Ihr lieben.
    Ich muss dazu sagen, dass ich auch immer vorwiegend schwarze, dunkelblaue und dunkelgrüne Sachen getragen habe und trotzdem sprachen mich viele Leute an, z.B. Verkäuferinnen, die ich fast jeden Tag sehe, als ich komplett schwarz ging. Es fällt doch irgendwie auf. Und seinen Ehering trage ich an einer Kette an meinem Herzen, sogar mit seinem Fingerabdruck. Und meinen an der Hand. Vielleicht ist es auch als Beschützung, damit niemand weiß, dass ich alleine bin. Und nicht nur das, ich kann ihn einfach nicht ablegen und außerdem habe ich es schon probiert, ich bekomme ihn einfach nicht mehr ab. Wenn es mal unbedingt sein muss durch Röntgen oder so müssen sie ihn wohl zerschneiden. Aber soweit denke ich mal nicht.
    Aber Rolf hat recht. Die Trauer ändert sich, der Mensch ändert sich, aber die Liebe und Dankbarkeit bleiben.
    Lg an alle von Berit.

  • ich mag ausschließlich schwarze kleidung an mir überhaupt nicht. zur schwarzen hose immer ein farbiges oberteil, zur jeans mal ein schwarzes T-shirt. außerdem ist schwarze kleidung hier zuhause schnell voller hundehaare, das kann ich überhaupt nicht ab. ich habe also auch nach udos tod keine schwarze kleidung getragen. eine ausnahme war die trauerfeier, da gehört es für mich einfach dazu, ist ein ritual. ich liebe rituale, sie haben so etwas tröstliches. ansonsten fühle ich mich in farbiger kleidung einfach wohler und wäre mir sehr verkleidet vorgekommen. meinen ehering habe ich so etwa ein halbes bis dreiviertel jahr noch getragen. dann hatte ich auch schwierigkeiten, ihn ab zu bekommen, ging nur mit sehr viel seife. jetzt liegen unsere beiden ringe in einem kästchen bei seinem foto. eigentlich wollte ich sie in der ostsee versenken. für mich sind liebe, ringe und das meer unendlich. mein schwager sagte mir, dass ich schon sehr weit rausfahren müsste, damit sie nicht wieder angespült würden. und das wollte ich ja nicht. also liegen sie noch hier und falls ich mal weit rausfahren sollte, kann ich mir das immer noch überlegen.

    Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten


    Die Erinnerung ist ein Fenster, durch das wir dich jederzeit sehen können

  • Liebe Lonie,


    Du hast schon Recht, denn man trauert nicht mit der Farbe der
    Kleidung und diversen Gegenständen, sondern mit dem Herzen.
    Und das mit den Hundehaaren ist wahrhaftig ein plausibles Argument.


    Meine Schwester mochte auch keine schwarze Kleidung, denn es
    kleidete sie nicht. Da sie blond und hellhäutig war, liebte sie alle Pastelltöne,
    die ihr auch hervorragend standen.
    Ich bin ein total dunkler Hauttyp mit dunklen Haaren, meistens gut gebräunter Haut,
    der schon immer die Farben schwarz-weiß, marine-weiß geliebt hat.
    Dazu Jeans oder im Sommer liebe ich weiße Hosen.
    Diesen Kleidungsstil trage ich bereits seit meinem Teenageralter.
    So verschieden wir alle sind, so verschieden sind auch unsere Vorlieben.
    Das ist auch gut so, denn ansonsten wären wir alle uniformiert...........


    Ganz wichtig ist es, dass man sich wohl fühlt, denn nur dieses zählt.


    Daniela und Michael haben sehr viele Urlaube an der Nordsee verlebt,
    sodass Daniela in der Nordsee bestattet wird. Michael wünscht dies
    für sich ebenfalls und hat es für mich sehr schön beschrieben.


    "Irgendwann einmal wird sich unsere Asche in der Nordsee vermischen"

    Dies empfinde ich als einen schönen und tröstlichen Gedanken.


    Und die Ringe in einem Kästchen mit Bild, das ist doch eine wertvolle
    "Schatzkiste" als Erinnerung. Und wenn sich die Situation ergeben sollte,
    kannst Du Eure Ringe immer noch der Ostsee übergeben.


    Deshalb wünsche ich Dir ein schönes Wochenende, genieße Deinen Urlaub
    und verlebe ganz einfach eine schöne Zeit im Kreise Dir lieber Menschen.


    Ganz liebe Grüße Regine


    Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer die Trennung.
    Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.
    Man trägt die Erinnerung wie ein kostbares Geschenk in sich.
    Spatzerl, ich liebe Dich unendlich und vergesse Dich nie.

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