Die liebe meines Lebens, mein Lebensmensch

  • heute hab ich tagsüber viel geschafft und ich war so stolz auf mich. Doch am Nachmittag kam ein Arbeitskollege von meinem Mann und brachte mir endlich, nach 4 Monaten, die persönlichen Sachen von meinem Schatz vom Arbeitsplatz. Letzte Woche hab ich den Betriebsrat darum gebeten, sich darum zu kümmern, denn es kann doch nicht sein, das keiner der Abteilung fähig ist, diese Dinge einzupacken und uns vorbeizubringen. Nun hab ich endlich all seine persönlichen Sachen, verstaut in 2 Schachteln. Ich hab mir alles angesehen und seitdem gehts mir unheimlich schlecht, bin nur noch am heulen. Ich vermisse dich so....
    Was soll ich mit deinen Sachen nur machen? Bitte hilf mir..

  • Liebe Renate, es freut mich wirklich sehr, dass du das Lokal offen hast und du nun ganz langsam wieder in den Alltag kommst...man ist doch gezwungen , seine Gedanken auf andere Dinge zu konzentrieren. Ich bin ja auch nach 5 Wochen wieder auf die Arbeit, obwohl ich zuerst dachte, ich würde es keine drei Tage aushalten. Natürlich ist mein Schatz auch auf der Arbeit ständig in meinem Kopf. Ich mache in einer Zahnarztpraxis die Abrechnung und muß schon sehr konzentriert arbeiten. Aber ich habe ein Büro und glaub mir, ich sitze oft vorm PC und die Tränen laufen. Wenn dann eine Kollegin rein kommt, nimmt man mich kurz in den Arm, weint auch mal ein paar Tränen mit und dann geht's weiter. Ich habe super tolle Kolleginnen und inzwischen schaffe ich es auch schon mal wieder Scherze zu machen und zu lachen. Ich war immer die Lustige, hab immer alle mit angesteckt und mitgerissen. Das möchte ich auch nicht verlieren. Denn auch das war ein Punkt, den mein Mann so an mir geliebt hat. Er wäre traurig, wenn ich jetzt immer nur ein verweintes Gesicht hätte.
    Trotz allem sind die Wochenenden und vor allem die Abende allein zu hause nach wie vor sehr, sehr schlimm. Erst jetzt in den letzten 3 Wochen habe ich öfter ganz schlimme Schlafstörungen. Manchmal schlafe ich erst früh um 2 Uhr ein, oder ich wache zig mal in der Nacht auf..ganz zu schweigen von wirren Träumen....ich merke, dass ich körperlich sehr angegriffen bin. Herzrasen, einen schrecklichen Tinnitus und ständig müde. Das stellt sich alles erst jetzt ein....Wir werden sehr, sehr lange brauchen..vermissen werden wir sie bis zu unserem letzten Atemzug..da bin ich ganz sicher...
    Sei stark, den Weg weiter zu gehen ..und sei schwach, wenn DU es für richtig hälst….

  • Liebe Eva,
    so ging es mir nach der Renovierung des Flurs ja auch..erst total stolz es geschafft zu haben und dann der Einbruch, dass er es nicht sieht...und genau so ist es mit den persönlichen Dingen ..Manches schaue ich immer wieder an und es kommen schöne Erinnerungen...bei anderen Dingen laufen die Tränen...ich kann zum Bsp. nicht die Kleiderschrankseite öffnen, hinter der seine Sachen hängen....Andere Dinge, wie den ganzen Papierkram aus der Klinik und von den Ärzten habe ich sofort in einen großen Karton verstaut und ab damit in den Keller....seine heiß geliebten Uhren habe ich noch vor der Beerdigung eingepackt und unserem Sohn mitgegeben..er trägt sie jetzt voller Stolz...alles was mit seiner Arbeit zu tun hatte, hab ich entsorgt..wohl auch , weil ich so wütend war, wie sich die Firma verhalten hat...

  • egal ob schöne oder schlimme Erinnerungen, alles tut einfach nur weh, es ist gar nichts mehr schön...
    Den Kleiderschrank mache ich immer wieder auf und schaue nach seinen Sachen...
    Seine Schlafshirts ziehe ich jetzt zum Schlafen an....
    Seinen Ordner mit den vielen Arztberichten und Untersuchungen hab ich alles nach seinem Tod nochmal durchgelesen um es zu verstehen, oder um einen Fehler zu finden.
    Sehr schlimm ist, immer wieder all seine Ordner nach irgendwelchen Unterlagen zu durchsuchen, die ich brauche, seine handschiftlichen Notizen zu lesen und im Briefkopf seinen Namen.
    Er hat alles fein säuberlich eingeordnet und beschriftet.
    Er hat auch einen Ordner angelegt, als wir das Carport, Garage, Einfahrt, Gartenlaube gebaut haben, mit Fotos vom Bau und so süss und witzig dokumentiert.
    Die persönlichen Sachen von der Firma in 2 Schachteln sind zB 2 Jacken, die er an hatte, seine Medikamente, verschiedene Teesorten, seine Laptoptasche mit Inhalt, Tassen, unsere Thermoskanne, Bücher die ihm sehr sehr wichtig waren....
    Ach man, das tut alles so weh.....
    Du hast für alles so hart gearbeitet und gekämpft und musst alles auf Erden lassen....Du warst immer so stolz darauf...
    Dein schönes Auto fahre ich immer noch, aber irgendwann werde ich es verkaufen müssen....dein Goldstück...
    Ich liebe dich so sehr....

  • Liebe Ina, nein der Alltag ist noch nicht zu schaffen für mich, es ist einfach unmöglich für mich mich auf Dinge zu konzentrieren. Alles funktioniert irgendwie, aber sehr langsam. Mein Mann war immer sehr stolz auf mich, da ich so gut organisieren und einteilen konnte, und immer alles im Griff hatte. Jetzt ist meine Perfektion einfach weg, so wie er einfach weg. Ich weine sehr viel, Schlafstörungen hab ich seit Beginn dieser Hölle und auch den von dir erwähnten Tinnitus. Lachen und Späße machen .... leider nein. Ich freu mich für dich das du da schon so weit bist, es giebt mir Hoffnung, das auch ich einmal so weit sein werde. Mein Leben ist einfach weg , nicht nur meine Liebe, was schon entsetzlich genug ist, mein ganzes Leben ist nicht mehr da. Das arbeiten lenkt mich ab, aber es geht nicht so gut, leider bin ich als Wirtin ja der Öffentlichkeit ausgesetzt, und muss kommunizieren. Wie gesagt ich bemühe mich, freundlich und so wie immer zu sein, damit unsere Gäste nicht gestört werden von meiner Trauer, und nicht das Gefühl haben sie könnten nicht mehr kommen , weil ich eben leide.
    Der Schrank meiner Liebe, ja das ist auch für mich so ein Ding, .... da geh ich nur ran wenn ich grad sehr große Sehnsucht habe nach ihm , umarme seinen Hochzeit s Anzug, riche daran und heul mir die Augen aus. Weg räumen kann ich gar nichts , alles steht so wie immer an seinen Platz, ich streich manchmal mit meinen Fingern darüber. Ich weiß noch nicht wie ich das alles schaffe vom Alltag bin ich weit entfernt. Schritt für Schritt und sehr wackelig auf den Beinen, versuch ich mein Leben nach ihm zu meistern. Er fehlt mir unheimlich.

  • danke Ina, ein wirklich sehr schönes Gedicht, das zu Tränen rührt...
    Lachen fällt mir schwer, weil mein Schatz die letzten Monate auch nicht mehr lachen konnte..
    Am liebsten würde ich jetzt gleich bei ihm sein für immer vereint...

  • alles gut, hätte ja auch deines sein können, wir müssen uns halt absichern und jeder ist nur Mensch und Menschen machen Fehler.
    Ich bin auch weit weg von perfekt.
    Teilen erwünscht ich kenen mich da nicht so aus, ich weiß nur das der Verfasser der Worte seine Zustimmung geben muss, damit etwas geteilt werden darf - ansosnten kann das hohe Strafen mit sich bringen.


    mach dr keinen Kopf, hier passen alle aufeinander auf *lächel*

  • Liebe Eva , es ist alles so schwer, und tut so schrecklich weh, ich weiß. Und auch ich habe oft schon den Wunsch gespürt einfach nur zu ihm zu gehen, alles wäre dann wieder gut, und ich hätte wieder mein Leben, meine Liebe zurück. Aber ich habe Menschen die sehr traurig währen, und meine Zeit ist eben noch nicht gekommen. Oft denk ich mir, noch etwas das ich aushalten muss, zu leben. Wir müssen erst lernen ohne unseren lieben zu sein, und das ist schrecklich einsam und traurig. Mein Gesicht hat sich verändert, ich sehe verbittert aus, leer und abgemagert. Kein Lächeln.... wenn ich mir unsere Bilder ansehe, immer lächle ich. Es ist vielleicht einfacher den Weg zu gehen , aber nicht richtig. Wir müssen für unsere Männer unser Leben leben, für unsere Kinder für die Menschen die uns lieben. Aber du hast recht, ich hoffe auch das ich bald zu ihm darf, und hoffe das er dann auch da ist, auf mich wartet, mich endlich wieder in die Arme nimmt, und nicht das da danach villeicht gar nichts ist.

  • Liebe Renate,


    auch ich danke dir dir das du deine Geschichte mit uns geteilt hast. Der Verlust eines Geliebten Menschen ist einfach immer schlimm und die Trauer hält in der Regel sehr lange an. Ich kann euch allen nur die Methode der aktiven Trauerbewältigung empfehlen, bei welcher man sich seinen eigenen Gefühlen stellt anstatt sie zu unterdrücken. Bevor ich lange rumerzähle, schick ich euch mal einen Artikel den ich dazu gefunden habe. [url]https://www.bestatter-landgraf.de/ratgeber/tipps-trauerbewaeltigung/[/url]. Dies erklärt wirklich gut, wie man sich mit dem Verlust aktiv auseindersetzt. Zum Beispiel gibt es Möglichkeiten wie ein Trauertagebuch zu schreiben oder auch zu Meditieren. Ich weiß natürlich wie schwer dies ist und an den Verlust gar nicht wahr haben möchte, aber diese Methode versucht nicht den Verlust zu minimieren sondern ihn zu verstehen. Fragt mich gern zu dem Thema. Bin nue hier im Forum. Liebe Grüße, Gitte

  • mein Schatz hat seinen 49. Geburtstag im Himmel gefeiert...er wollte doch noch seinen 50. nächstes Jahr so gross feiern.....wie machen wir das jetzt bloss?
    Ich vermisse dich....Schatzi

  • 12 Wochen, verflixter Samstag. Nicht nur das er an einen Samstag einfach so für immer weg war, war Samstag immer unser Tag. Wir unternahmen meistens etwas, wandern , essen gehen, grillen, Freunde treffen. Jetzt sitz ich Samstags alleine, und kann es nicht verstehen, immer noch nicht. Er wollte so gern in die Therme, wenn er wieder gesund ist, und grillen mit der Familie. Wie soll ich Freude haben an solchen Dingen, wo ich doch weiß, er kannst es nicht mehr. Wieder einen Tag geschafft, wieder diese leere dieser Schmerz. Ich vermisse meine Liebe so schrecklich, und Die Welt dreht sich einfach so weiter. Alles ist schon wieder wie immer, für alle. Nur meine Welt steht still. Sie verstehen mich nicht. Keiner mehr da, der mich versteht. Meine große Liebe ist einfach weg. Oh mein Gott, wie soll ich das alles nur schaffen.

  • Seit zwei Tagen arbeiten mein Sohn und ich im Weingarten. Heuriger ist jetzt für drei Wochen zu. Haben immer unsere aussteck Zeiten. Es ist viel Arbeit, Arbeit die mein Mann mit uns machte. Sie fehlen diese zwei Hände, und nicht nur die. Es tut so weh , da draußen ohne ihm. Das war unser Leben, wir machten ds so gerne. Immer fröhlich , immer ein Späßchen. Jetzt ist es ohne die Späßchen von ihm , ruhig und die Arbeit scheint nie enden zu wollen. Wir hatten so viel Freude an all dem, hab ich immer noch, jedoch auch bin ich so traurig. Gerade jetzt sind wir vom weingarten rein gekommen, und jetzt haben wir uns etwas gekocht. Wie schön wäre es er wäre dabei gewesen, und auch jetzt dabei. Morgen gehen wir wieder raus . Um 5 Uhr in der früh, da ist s noch nicht so heiß. Bis 12, und dann am Abend nochmal für 3, 4 Stunden. 10 Tage werden wir schon brsuchen. Mit ihm wehren wir schneller. Keiner hilft. Familie will das ich aufgebe, das mach ich fix nicht, schon alleine deshalb weil es sein Lebenswerk war. Sie reden jetzt schon von wer was kauft wenn die verlassenschaft geklärt ist. Ich will das weiter führen, aber da werd ich nur belächelt. 9 Jahre war das das was ich tat , mit ihm. Ich weiß, alle Schritte, jeden Vorgang. Wir können es schaffen. Ach es ist so schwer wenn alle sich gegen dich wenden. Als täts nicht auch so weh genug. Er hätte das bie zugelassen, und ich will das auch nicht. Alleine Entscheidungen zu treffen, das fällt mir schwer . All das war seine Aufgabe, er hat mich immer behütet und auf Händen getragen, wo bist du nur.

  • Nun ja , ein schlechter Tag heute. Hab nichts auf die Reihe gebracht, hab nur an vorher gedacht und vor mich hin gegrübelt. Und auf einmal war der Tag vorbei, schrecklich. Ich denke so viel an meine Zukunft, meinen weg , mein Plan. Und ja ich finde kein befriedigendes Resultat. Was soll nur werden, egal wie ich es drehe und wende, was ist das beste. Ich bin einsam und denk schön langsam werd ich meschuge. Ich traue mich mit keinem über meinen Schmerz zu sprechen, alle sehen mich so mitleidig an, das ertragen ich nicht. Ich hatte heute einen kompletten Rückfall, Tag eins war plötzlich wieder da. Unfähig etwas zu tun , etwas zu denken einfach nur dieser große Schmerz, diese leere. Wann wird es besser, fang ich jetzt wieder von vorne an. Ich hoffe mir schreibt jemand zurück, ich brauche Menschen die mich verstehen, die mich nicht für irre halten. Nimm dich zusammen, jetzt wirds Zeit. Ist das so, muss ich das schon, übertreib ich tatsächlich, aber es tut so weh.

  • Liebe Renate,
    ich kann dich so gut verstehen. Du übertreibst nicht, wirst auch nicht meschugge. Es ist einfach so unvorstellbar, was passiert ist. Unvorstellbar, wie sich das Leben, das man sich erarbeitet und bewußt gestaltet hat, einfach nicht mehr existiert. Da ist diese Leere und die unstillbare Sehnsucht. Bei mir sind es über 2 Jahre her und Tag eins kommt immer wieder, das Gefühl, verrückt zu werden, nicht mehr zu können und nicht mehr zu wollen. Aber es geht weiter, mit viel Tränen, viel Verzweiflung und es kostet Kraft. Aber es geht weiter. Wenn du im Moment keinen zum reden findest, schreibe hier. So viele machen durch, was du gerade aushalten mußt, so viele vor uns und nach uns. Rede darüber, schreibe darüber. Wir haben Kraft, sind stark, viel stärker, als wir glauben. Ich vermisse meinen Mann so sehr, es tut weh, jeden Tag, jede Minute. Alles ist anders, ich bin anders. Oft weiß ich nicht, was ich will, was ich kann. Aber das ist in dieser Situation normal, das ist so. Du bist damit nicht allein. Es gibt Menschen, die uns nicht verstehen können, sie meinen es nicht böse, wissen es nur nicht besser. Wir treffen aber auch auf Menschen, die für uns da sind. Nicht selten kommt Hilfe von einer Seite, wo du es nicht erwartest. Auch du wirst diese Erfahrung machen, gib dir Zeit und zwing dich zu nichts. Du wirst deinen Weg gehen, mit deinem Mann ganz fest in deinem Herzen, so ist es bei mir. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und bin in Gedanken bei dir.
    L.G.Emmi

  • Liebe Renate 1967,
    da muß ich doch mal zurückschreiben: nein du bist nicht meschugge und auch nicht irre.
    Du hast das Liebste verloren, mit ihm deine Pläne, deine Wünsche, deine Zukunft!
    Ein Gefühl der Ohnmacht das dich lähmt - dabei mußt du jetzt funktionieren!


    Lass alles zu- die Tränen, die Traurigkeit -du stellst dich auch nicht an : das ist TRAUER!!!


    Wie weh Trauer um einen geliebten Menschen tut kann nur nachempfinden, wer sie selbst erlebt hat.
    Aber mal ganz ehrlich: Auch wir selbst konnten, solange unsere Welt noch heil war, die Wucht des
    Einschlags in das Leben der Angehörigen nicht wirklich verstehen.
    Wir Trauernden empfinden unsere Mitmenschen nun extrem fordernd, wenn alles schnell wieder ok. und in normalen Bahnen laufen soll wo für uns nichts mehr normal ist. Wir dürfen und sollten aber unbeirrt unseren Weg der persönlichen Trauer gehen. Mein Mann ist es mir wert in bestimmten Situationen um ihn zu weinen,ihn auch noch immer zu vermissen, er ist immer in meinen Gedanken, wird immer zu mir gehören. Dabei kann ich inzwischen aber auch wieder mein Leben führen, verreisen und froh sein- ganz anders als früher, auch mit anderen Schwerpunkten.


    Liebe Renate - lass dir Zeit und geh so gut du kannst deinen Weg. Wenn dich ein Tag zurückwirft - wird der nächste vielleicht wieder weiterführen. Erst mal einfach Tag für Tag denken- einfach nur weiter... Trauerwellen kommen und gehen- man kann sie nicht zwingen,sie springen dich an - nur aushalten lernt man sie!
    Ich finde, du sollst dich nicht überfordern, bist doch schon auf einem sehr guten Weg und deine Arbeit ist trotz ihrer Schwere positiv für dein Gemüt- du fühlst dich in ihr deinem Mann verbunden, führst fort was ihm/euch wichtig war. Du bist eine starke Frau - ich denke er würde stolz auf dich sein!
    Alles Gute für deinen Weg wünscht dir
    Herbstsonne

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