Angst um meinen sterbenden Vater

  • Heute war ein ganz schwacher Tag meines Vaters. Er darf nun keine Mittagsruhe halten, damit er nachts besser schläft.


    Ich bin zu ihm zu Besuch gefahren und habe den Besuch nach 3/4 Stunde endgültig abbrechgen müssen.
    Ich lasse mir viel gefallen, aber er war so ausfällig mir gegenüber, weil ich bei den Schwestern nicht erreicht habe,
    ihn ins Bett zu legen.


    Ja nun drehe ich wieder meine Runden am Burgsee, nur weil mein Vater mich unter Geschrei nach Hause geschimpft hat.
    Dabei will ich doch nur das Beste für ihn. Habe ihn jeden Tag mit dem Rollstuhl jeden Tag rausgefahren, wenn es nicht
    geregnet hat. Und ihm seine geliebte Waffel zu essen gekauft.


    Und heute, war er richtig ausfallend gegenüber mir. Die Schwester hat mir erzählt, dass er gestern abend wieder
    geschrien hat, dass sie ihm Beruhigungsmittel geben mussten.


    So wie hier will ich ihn wieder sehen.


    LG
    Matthias

  • Ach lieber Matthias, dass wollen hilft manchmal nicht wirklich weiter - es geschieht einfach, in seiner Zeit der Zeit deines Vaters - hier kommt dann der Satz der mich in der letzten Zeit begleitet - dann ist es eben so - tja und es heißt damit umzugehen lernen.


    Leicht ist ist das nicht aber was bleibt einem denn manches mal überig frage ich mich nicht selten.
    Menschen werden alt und verändern sich, nicht immer zum Vorteil aber ich denke zu wissen auch sie haben gar keinen Wahl, werden nicht gefragt wie sie denn wollten sondern werden gneua so vor vollendete Tatsachen gestellt wie wir.


    Es bleibt wie so oft die Hoffnung - Hoffnund, dass es nur vorrübergehend ist, kein Dauerzustand.


    Das wünsche ich dir, dass es keine Dauerzustand wird, dass es einfach mal ein schlechter Tag, was immer das ausgelöst haben mag.
    Wir wollen unsere Lieben so lange wie möglich hier bei uns haben, damit aber müssen wir auch aushalten was das alles im Alter und unter Krankheiten so mit sich bringt.


    Mit einer lieben Umärmelung,
    Funny.

  • Gestern war mein Vater wieder ruhiger.
    Hat sich sogar entschuldigt, dass er mich vorgestern so beschimpft hat.


    Er hat auch nicht mehr so gejammert, dass er keine Mittagsruhe bekommt.


    Er hat sogar laut nach mir gerufen, habe es schon von draussen gehört.


    Zur Belohnung bin ich mit ihm gleich mal einen weichen Kuchen essen im Rollstuhl gefahren.
    Leider fiel der Abschied dann gegen 17 Uhr wie immer sehr schwer.
    Habe mit seiner Heimärztin wegen seinen Rückenschmerzne gesprochen, weil es eben nicht gut für seinen Rücken ist, den ganzen Tag praktisch von morgens bis zum Bettgehen im Rollstuhl zu sitzen.


    Danke an Euch für Eure Anteilnahme
    Matthias an einem kühlen, regnerischen Morgen

  • Lieber Matthias 999,


    hab Nachsicht mit ihm, erkenne seine Situation, wie hilflos er ist und wie du ihm als sein Sohn, als ein Mensch, als Freund helfen kannst. Aber das hast du sicher schon erfahren.


    Als mein Mann damals in der Klinik war, habe ich ihn am 1. Mai besucht und einen Rollstuhl auf der Station besorgt, da er nicht laufen konnte. Nach einigem Überreden ließ er sich darauf ein, in den Rollstuhl zu steigen und sich von mir aus dem Gebäude herausbringen zu lassen.


    Es war für mich nicht leicht, aber ich hatte das Gefühl, richtig zu handeln. Schob ihn vor mir her und wir kamen ins Reden. Durch den nahe gelegenen Wald, an einer Bank anhaltend, etwas Kleines, Leckeres zum Naschen, und dann kräftig weiter den Rollstuhl schiebend zurück. Er sagte später, dass das ein wunderschönes Erlebnis für ihn war, ein wirklich schöner 1.Mai! Freute und freue mich sehr darüber - bis heute noch.


    AL Frieda


    ......................................................


    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Liebe Frieda,


    ich kann mir das mit dem Rollstuhl nach draussen schieben gut vorstellen. Ich tue es auch jeden Tag. Was haben wir schon für schöne Plätz erlebt, zuletzt da sass er im Rollstuhl am Ententeich.


    Das mit dem Schimpfen hat er scheinbar immer dann, wenn er nciht wie jetzt bei dem kalten Regenwetter mit nach draussen kann und ich ihm seine leckere Waffel ins Heim vorbei an Schwestern und Personal bringen muss.
    Gestern mussten wir 3 Stunden auf die Rollstuhlfirma warten und ich habe den Herrn in den Speisesaal geführt, damit er die Fusstütze austauschen konnte. Da habe ich erst mal gesehen, was es für eine pürierte Kost ist, die mein Vater da zu essen bekommt (Kartoffelbrei, etwas Sosse und kleingeriebener Sellerie) und leider hat er nur ganz wenig davon gegessen erst nach dem ich ihn mit dem Löffel gefüttert habe. Und dann musste ich wieder gehen, darf eigentlich als Besucher gar nicht den Patientenspeisesaal aufsuchen, aber die Schwester hat es geduldet.


    Da kann man schon mal sein Schimpfen verzeihen, wenn man mit ansehen muss, was er zu essen bekommt.


    LG
    Matthias

  • Gestern hat Vater sein Papiertaschentuch im Mund gehabt und drauf herumgekaut. Das war wieder so ein Schreckensmoment, wo ich auch Angst um meinen Vater wieder


    verspürte, nachdem er im letzten Jahr einiges gesundheitlich durchmachen musste, aber ICH HAB DOCH NUR IHN !


    Deshalb bete ich , dass ihr im Himmel auch über meinen Vater schützend Eure Hände ausbreitet und er nie wieder das Taschentuch in den Mund nimmt, er kann doch daran ersticken !


    Matthias über 40 Monate in Trauer um seine liebe Dorit

  • Gestern war wieder ein schlechter Tag im Heim.


    Ich hatte gerade für meinen Vater eine Waffel gekauft, an der er sich bisher obwohl so oft gegessen noch nie verschluckt hat, da kreuzten plötzlich 2 Schwestern in der Nähe des Cafes auf und haben die Waffel einfach wggenommen, wie einem kleinen Kind. Ich bin so tief frustriert, bin heute morgen seit 4 Uhar wach und werde ausgerechnet heute am Feiertag nicht wieder froh.
    Das ist um so schglimmer, als ich nun meine Sorgen niemandem mitteilen kann. Gerade rufe ich meine Cousine an und auch sie ist sprachlos. Das ist ja richtiges Drangsalieren.


    Ich werde gleich zum Friedhof fahren, mich ein wenig abzulenken.


    LG
    Matthias

  • Vater ist Corona positiv und liegt nun isoliert auf seinem Zimmer im Pflegeheim.


    Ich habe ihn gestern noch besucht und mich womöglich auch angesteckt. Bin jetzt auf jeden Fall schon Kontaktperson.


    Heute nachmittag habe ich erst einen Termin für Schnelltest bekommen.


    Vielleicht bringt mich Corona mit Dorit wieder zusammen ??


    Betet mit dem Herrgott für meinen Vater vor allem, dass er es überstehen mag in seinem hohen Alter.


    Da weiss ich nun, warum er sich gestern beim Besuch so niedergeschlagen gefühlt hat, da hatte er schon den Virus in sich.


    Ist nun schon das zweite mal, dass er sich in diesem Pflegeheim mit Corona infiziert hat. Zuletzt im November 2020.



    Matthias auch niedergeschlagen am 4.Oktober 2022

  • Lieber Matthias,


    Wenn dein Vater mit dir schimpft … und dich auch wegschimpft, - dann denke daran, dass er nicht wirklich böse auf dich ist, sondern eben leidet. Es ist gut, dass dein Vater schimpft, - denn er teilt sich mit ! Er bekundet, wie er sich fühlt. … Dass er sich nicht gut fühlt, dass ist nicht schön und es macht dich hilflos, weil du nichts ändern kannst.


    Denke noch mal darüber nach:
    Warum schimpft er? - weil er sich hinlegen möchte und schlafen will


    warum darf er das nicht? - weil er dann in der Nacht munter ist und aufstehen will, - sich damit gefährdet und andere ihm helfen müssen. Er ist in der Nacht in Gefahr, weil niemand dann bei ihm ist.


    - weil in der Nacht niemand bei ihm ist, muss dein Vater leiden und darf nicht so schlafen, wie er es gern möchte. Ihm wird ein Schlafundwach-Rhythmus vorgeschrieben … Dein Vater wird gezwungen wach zu bleiben. Und damit er nicht einschläft, wird er in den Rollstuhl gesetzt, … in eine Sitzposition, die seinem Rücken schadet. Dein Vater wird gezwungen wach zu bleiben. Er wird gezwungen nicht zu schlafen. Er bekommt Schmerzen vom Sitzen … und deswegen schimpft er


    zu Recht! … Er schimpft mit Recht!

  • … und deswegen … wegen so etwas … habe ich meinen Mann nicht ins Heim gegeben.


    ich konnte mir und ihm den Luxus alllerdings gerade so erlauben. Ich musste meine Arbeitsstelle aufgeben, um Tag und Nacht für ihn da sein zu können. Und das war sehr anstrengend, weil ich derjenige war, der in der Nacht wie ein Schiesshund aufpassen musste, damit mein Mann nicht fällt. Aber es war nur hin und wieder mal, dass er in der Nacht reger war und meinte aufstehen zu müssen. Trotzdem war ich nur immer in einem Scheinschlafmodus. Ich habe kaum tief geschlafen. Gesundheitlich war das sehr negativ für mich. Auch nach Monaten habe ich immer noch einen sehr leichten Schlaf und werde in der Nacht viel wach … und weine dann, weil mein Mann nicht mehr da ist.


    Manchmal, in den letzten Wochen seines Lebens, habe ich gedacht, ich würde das alles nicht mehr schaffen. Gerade solche schlaflosen Nächte, die er mir bereitete, ließen meine Kraft schwinden. Aber wenn ich dann daran dachte, ob es vielleicht besser wäre ihn in die stationäre Pflege zu geben, … da kam gleich der Gedanke hinterher: Und wer passt auf meinen Mann in der Nacht auf? Das können die da gar nicht! Mein Mann wäre dort in Gefahr!


    und ich habe mit dem Pflegestützpunkt und mit einem Pflegeheim gesprochen und die sagten mir, dass man versuchen würde die alten Leute am Tage wach zu halten, damit sie in der Nacht schlafen … und Ja!, man könne es sich nicht leisten in der Nacht jeden dort zu bewachen.


    Deswegen blieb er bei mir … deswegen gab ich ihn nicht ins Pflegeheim.


    Ich wollte, dass er selber entscheiden kann, wann er schläft und wann er wach ist. Und damit hat er sich wohl gefühlt … und ich habe schon gelernt, dass auf unruhige Zeiten auch ruhige folgen- und in denen habe ich geruht, wie er.


    Mein Mann hatte den Luxus von mir gepflegt werden zu können. Aber so einen Luxus kann nicht jeder für seinen Angehörigen leisten, weil die Lebenssituationen es gar nicht hergibt. Mein Luxus war, dass ich mir den Luxus erlauben konnte, weil es trotzdem finanziell einigermaßen ging. Natürlich war das sehr anstrengend meine Mann zu pflegen, - es war mit viel Sorge und Leid gefüllt, - aber auch mit sehr viel Gutem und sehr viel Liebe. Ich bin froh und dankbar, dass wir es so gemacht haben (die Pflege zuhause).


    Manchmal sagt ein Freund zu mir, dass ich gesundheitlich sehr gelitten habe und ich meinen Mann doch besser ins Pflegeheim gebracht haben sollte. Dann würde ich nun fitter sein, meint der Freund. Und dann sage ich: Ich bin froh, dass ich ihn zuhause pflegen durfte. Und wenn ich die Zeit zurück drehen könnte, - dann würde ich es genau so wieder machen und ihn zuhause pflegen.

  • @GiHe:
    Gut finde ich, dass du in deinem Beitrag auf folgendes hinweist:


    "Aber so einen Luxus kann nicht jeder für seinen Angehörigen leisten, weil die Lebenssituationen es gar nicht hergibt."


    Solch einen persönlichen Pflegeaufwand kann nämlich nicht jede/r betreiben und jede/r muss für sich enzscheiden, ob sie/er sich die Pflege eines Angehörigen zu Hause zumuten kann.


    Ein Verwandter meiner Frau, Jahrgang 1930, hat seine Frau bis zu deren Tod Ende Dezember 2019 zu Hause gepflegt. Obwohl er selbst körperlich schon relativ gebrechlich war, hat er sich das ohne Hilfe von Außen zumuten wollen. Er ist auch schon mal selbst aus dem Bett gefallen. Was wäre passiert, wenn er gestürzt wäre und dabei das Bewusstsein verloren hätte??? Erst am Schluss ist endlich ein Pflegedienst gekommen. Einen Hausnotruf gab es nicht! - Aus meiner persönlichen Sicht habe ich das als sehr leichtsinnig empfunden, und diese Auffassung vertrete ich noch heute.

  • Ja, da hast du recht, Uli


    all das muss man bedenken, wenn man jemanden zuhause pflegt:


    dass zur Not jemand da ist, der einen vertreten kann. - und das hatte ich! Zur Not hätten andere meinen Mann betreut, wenn mit mir mal was gewesen wäre. Auch, wenn ich mal umgefallen wäre, wäre jemand da gewesen, weil unsere großen Kinder im selben Haushalt sind.


    Es gab Schulungen von der Krankenkasse und anderen Stellen, - da habe ich viele mitgemacht. Und während der Coronazeit hatte ich die Kurse auch online.


    der Pflegestützpunkt hat mir auch oft sehr gut geholfen, mit Ratschlägen und Tipps. Außerdem habe ich Pflegetraining für zuhause bekommen. So habe ich mich auch nicht mit allem allein gefühlt.


    Aber deswegen kann ich von Luxus reden ! Meinen Mann zuhause pflegen können, war ein wahrer Luxus, - etwas, was nicht jeder zu Pflegende bekommen kann. … und das ist sehr schade.

  • Tja, GiHe, von deiner Lage war der Onkel meiner Frau weit entfernt. Im Gegensatz zu dir hatte er weder Rat noch Hilfe angenommen. Es grenzt an ein Wunder, dass schließlich doch noch ein Pflegedienst aktiv werden konnte. Eines Tages hat der Onkel mir mehr oder weniger fröhlich am Telefon erzählt, dass er aus dem Bett gefallen ist und gar nicht mehr wisse, wie lange er überhaupt auf dem Boden gelegen habe. Wäre er zum Beispiel in der Wohnung gestürzt, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben, hätte man ihn und seine Frau unter Umständen vielleicht erst später tot in seiner Wohnung aufgefunden. Das HÄTTE mit Sicherheit passieren können, ist aber zum Glück nicht passiert..............

  • Tja,
    bei der Pflege zu Hause bin ich ein sehr schlechtes Vorbild. Als meine Partnerin mir an der Hand gehend tot umfiel, da habe ich diesen Schock eigentlich bis heute nicht wegstecken können und war mit der Pflege meines Vaters besonders eben nachts völlig überfordert. Ich hab grübelnd um die Todesumstände meiner Partnerin manchmalbis nachts gelegen und habe dann, um überhaupt schlafen zu können, starke Mittel einnehmen müssen.
    Das hat leider zur Folge gehabt, dass ich, wenn mein Vater damals noch am Rollator ins Bad aufs Klo gebracht werden musste und aus-und angekleidet werden musste, ich fest geschlafen habe. Da hat mein Vater den Hausnotruf gedrückt und da sind Leute von extern gekommen. Die häusliche Pflege hätte ich evtl. leisten können, wenn ich nicht so sehr mit meiner Trauer belastet gewesen wäre. Es ging nicht mehr und mein Vater musste ins Heim. Ich grübele auch, was ich bei meinem Vater verkehrt gemacht habe. Natürlich wäre es viel besser, wäre er zu Hause und nicht im Heim, für ihn auf jeden Fall.
    Auch jetzt könnte ich allein zu Hause die umfangreiche Pflege meines Vaters nicht mehr erbringen. Er ist ja praktisch hilflos, jeder Handgriff muss ihm gemacht werden udn das schaffe ich allein nicht mehr zu Hause, wo doch eingekauft werden muss. Das war damals schon ein Problem. Wenn ich mal weg war, einkaufe gefahren bin und zurück kam, da lag er gestürzt mit dem Rollstuhl in der Wohnung. Es müsste dann ständig jemand für ihn da sein.


    Soviel von meiner Seite zur häuslichen Pflege.


    Liebe Grüsse
    Matthias

  • Ja, Matthias,


    und ich hatte wenigstens die Kinder im Haus, die so lange, wie ich einkaufen war, auf meinen Mann aufgepasst haben. Aber ich habe mich kaum weiter von zuhause weggewagt, als wie ich zu Fuß mindestens nur fünf Minuten nach Hause brauchte. Ich war also immer ganz nah, auch wenn ich mal einkaufen war.


    Matthias, - das Dorit ging, war nicht deine Schuld ! Und du kannst sicher sein: Sie ist nicht weg, sondern noch da !


    und es ist gut, dass du für dich eingesehen hast, dass du die Verantwortung der Pflege deines Vaters nicht allein tragen kannst. Das ist sehr mutig von dir.


    einen Angehörigen, der gepflegt werden muss, in ein Heim zu geben, ist in einer Familie wohl mit eine der schwersten Entscheidungen. Ich habe wegen meines Mannes auch immer wieder das Für und Wieder abgewogen. Und ich habe so viel geweint, weil ich Angst davor hatte, ihn irgendwann nicht mehr allein pflegen zu können.


    Ich wünschte, man hätte mehr Pflegepersonal in den Pflegeheimen und könnte das irgendwie regeln, dass die Menschen dort schlafen können, wenn sie möchten und eben dann in der Nacht auch die Nacht zum Tag machen dürfen. … Das ist wohl kaum zu erbringen.

  • Liebe GiHe,


    ein wenig beneide, bewundere ich Dich, dass Du es gemeistert hast, Deinen Vater zu Hause zu pflegen. Darf man erfahren, wie alt Dein Vater da war ?
    Du hast viel Einfühlungsvermögen. Natürlich schimpft mein Vater, weil ihm der Rücken weh tuit, wenn er den ganzen Tag nur im Rollstuhl sitzen darf.


    Mir tut es auch in der Seele weh, wenn mein Vater leiden muss.


    Aber jetzt durch Corona schläft er viel und wird sich danach wohl erst langsam wieder an den Rollstuhl gewöhnen müssen.
    Das Ganze ist schon ein Teufelskreis. Und ich selbst bin nun auch in Quarantäne, darf nicht mal mehr zur Grabstelle fahren.


    Die Fahrt 2x täglich zum Friedhof und Besuch meines Vaters im Heim waren nach Dorits Tod die einzigsten Freuden, die ich im Leben noch hatt. Die sind nun auch weg.
    Übriggeblieben ist ein trister, sinnloser Alltag in der Einsamkeit der Isolation. Aber ich habe das ja vor fast 2 Jahren schon einmal mitgemacht.
    Immer stecke ich mich in diesem Pflegeheim mit Corona an.


    Liebe Grüsse
    Matthias

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