Woran Denkt ihr gerade so?

  • Matthias zeigt es auch im neuen Jahr: Jede/r ist sich selbst die/der Nächste und jede/r geht mit der Trauer anders um. Zwar bin ich mir dessen bewusst, dass sich das sehr nüchtern liest, aber so ist es nun einmal.

    Das kann ich auch bestätigen. Mein Cousin (wohnt 200 km weit weg) hat mir auch auf der Beerdigung seine Hilfe angeboten, ich könne ihn anrufen, wann immer ich wolle. Dann schrieb er mir kurz vor Weihnachten eine Weihnachtskarte mit der Frage, wie es mir gehe und ich habe in darauf hin angerufen zu einer normalen Zeit am Donnerstag gegen 18:30 Uhr, um mich dafür zu bedanken und hätte auch gerne noch ein wenig geredet, aber ich hatte von Anfang an (von der Begrüßung an eigentlich) das Gefühl, ich komme ungelegen und nach 10 Minuten Gespräch sagte er mir, er hätte einen Kollegen im Zoom und er könne ihn nicht so lange warten lassen. Er werde mich über die Weihnachtstage zurückrufen. So sind wir verblieben und ich habe seitdem nichts mehr von ihm gehört.


    So ist das leider.

  • Das kann ich auch bestätigen. Mein Cousin (wohnt 200 km weit weg) hat mir auch auf der Beerdigung seine Hilfe angeboten, ich könne ihn anrufen, wann immer ich wolle. Dann schrieb er mir kurz vor Weihnachten eine Weihnachtskarte mit der Frage, wie es mir gehe und ich habe in darauf hin angerufen zu einer normalen Zeit am Donnerstag gegen 18:30 Uhr, um mich dafür zu bedanken und hätte auch gerne noch ein wenig geredet, aber ich hatte von Anfang an (von der Begrüßung an eigentlich) das Gefühl, ich komme ungelegen und nach 10 Minuten Gespräch sagte er mir, er hätte einen Kollegen im Zoom und er könne ihn nicht so lange warten lassen. Er werde mich über die Weihnachtstage zurückrufen. So sind wir verblieben und ich habe seitdem nichts mehr von ihm gehört.


    So ist das leider.

    Tja Ralf, so ist das mit der Verwandschaft: Entweder ist sie nervig, insbesondere die angeheiratete Verwandschaft, oder man sieht sie nur selten trotz anfänglicher Versprechungen.

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    Denke gerade daran, dass bestimmte Erfahrungen, die wir machen und die sich nicht gut anfühlen, schlussendlich sehr gute Erfahrungen sind.


    Kennt ihr so etwas auch?


    Z.B. habe ich heute meinen ersten Autounfall erlebt: auf kleiner Landstraße kam mir ein Auto recht schnell entgegen. Es regenete sehr stark und ich fuhr langsam, wollte nicht vom Asphalt in den Matsch am Fahrbahnrand rutschen. Dann ein Knall!!! Ich war voll geschockt. Beide Wagen hielten an, Warnblinkanlage und alle stiegen aus. Auf etwa !/4 Strecke zum anderen Auto lag ein Spiegel auf der Straße. Es war der Seitenspiegel meines Wagens und er war noch heil!


    Die beiden Typen bauten sich groß auf, so von wegen ich hätte auch in den Matsch fahren müssen, weil es so eng auf der Straße war. Auch sie hatten ihren fahrerseitigen Spiegel zu beklagen. Also: Polizei!


    Für mich war das blöd, weil ich einen Arzttermin in der Kreisstadt hatte. Nach etwa 15 Minuten kamen sie an und wollten Geld von mir, weil ich "die Schuldige" wäre. Ich erzählte ihnen, dass ich mein Auto versichert habe und es auch eine Rechtschutzversicherung gibt und ich auf die Polizeit warte, es sei denn, wir lassen das alles auf sich beruhen, weil jeder seinen Spiegel verloren hat. Sie waren empört.


    Nach weiteren 10 Minuten, in denen ich telefonierte, kamen sie an und meinten, dass sie der Polizei "abgesagt" haben. Kurz und gut: sie sind weggefahren und ich zu meinem Termin. Habe ich noch erwähnt, dass sie sehr aggressiv rüber kamen und eklig gekleidet waren (ein Gerippeshirt mit Auslagerungen, das ziemlich echt aussah)?!


    Was will ich damit sagen:


    Trotz allem bin ich (relativ) ruhig geblieben, jedenfalls äußerlich und habe standgehalten.


    Dann kam eine schreckliche Fahrt über Land im tiefsten Regen. Dann der Termin und dann die Heimfahrt.


    Kann nicht sagen, wie froh ich darüber bin, diesen Tag erlebt zu haben. Es hat mir sehr viel gegeben.


    Mir geht es jetzt einfach nur gut! (Der Sohn hat den Spiegel wieder elektrisch angeschlossen und er funktioniert wieder! :) )


    ALFrieda

  • Liebe Frieda,


    kein Beteiligter an einem Verkehrsunfall hat das Recht, sich vom Unfallort zu entfernen, es sei denn, der Unfall wird in Einvernehmen aller Beteiligten vollständig geklärt.


    Entfernt sich trotzdem ein Unfallbeteiligter eigenmächtig, gibt es nur eine Antwort darauf: Strafanzeige bei der Polizei wegen Verkehrsunfallflucht und zwar an Ort und Stelle, ohne daß man selbst den Unfallort verläßt. Schon allein deshalb, damit solches Verhalten bestraft wird.


    Liebe Grüße

    Ralf

  • Liebe Frieda,


    nur gut, dass du da so unbeschadet rausgekommen bist! Dass du froh bist, diesen Tag erlebt zu haben, wundert mich allerdings :D

    Für mich laufen solche Tage eher so unter "Shit happens". Nach mehrfachem lesen denke ich, vielleicht warst du froh unter solchen Negativeindrücken stark geblieben zu sein?

    Weil die Nerven sonst noch recht frei liegen? Ja, unter diesem Gesichtspunkt verstehe ich dich dann...

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    Ja, tatsächlich bin ich aus dieser gerade nicht erfreulichen Situation gestärkt hervorgegangen.


    Ich wäre kurz nach dem kleinen Unfall am liebsten umgedreht und wieder nach Hause gefahren, aber das wäre sicher nicht aufbauend gewesen.


    Gut, dass ich einfach weiter gemacht habe, auch wenn ich zu spät zum Termin kam und es sehr unangenehm war, auch noch bei strömendem Regen diese vermaledeite Umleitung über die Käffer zu fahren, weil die B eine Vollsperrung hatte.


    Bei meinem Hund ist es so: wenn eine unklare oder für ihn vielleicht unangenehme Situation vor ihm steht, dann geht er drauf zu oder er ergreift die Flucht. Ich meine, dass er sich besser fühlt, wenn er mutig und entspannter ist und die Situation angeht oder sie durchlebt, dann hat er Selbstbewusstsein, wenn er aber ängstlich flieht, muss er sich erst mal wieder einkriegen.


    Soviel zur Küchen-Hundepsychologie ... :)


    Wenn das Hindernis zur Herausforderung wird, ist es bereits kein richtiges Hindernis mehr.


    Noch ein schlauer Satz von Friedrich Nietzsche dazu:

    "Die wahre Prüfung ist nicht die Herausforderung, sondern wie wir uns entscheiden, ihr zu begegnen und was wir daraus gewinnen."


    ALFrieda

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    Denke grad daran, dass dieser Frühling sehr sehr früh gekommen ist.


    Was wird dieses Wetterjahr bringen?


    Habe einen großen Garten mit Obst- und Gemüse-Anbau. Gebe immer viel da hinein und hole auch schon gut was raus. Aber das Wetter muss immer mitspielen ... :)

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    Hmmm, ich denke gerade darüber nach, ob sich Verstorbene tatsächlich irgendwo wiedersehen oder ob nach dem Tod einfach nur alles vorbei ist.......die alten Ägypter, die Maya, die Wikinger und die Inkas glaubten ebenfalls an ein Wiedersehen nach dem Tod und das war weit vor der Existens des Christentums....... Wünschten sich die Menschen das einfach so sehr oder gab es mal ein " übernatürliches Etwas " welches den Menschen mitteilte das es so sein wird ?


    Alle alten Kulturen redeten immer von einer Reise in Jenseits und die alten Ägypter glaubte sogar an so etwas wie das Paradies sie nannten es die Gefilde der Binsen.....wer dort hingelangte dem ging es immer gut.....auf der Reise dorthin musste der Verstorbene allerdings beweise das er im Leben ein guter Mensch war....


    Im Herzen waren alle guten und bösen Taten gespeichert. Anubis legte das Herz des Toten in die eine Schale einer großen Balkenwaage. In der gegenüberliegenden Schale lag eine Straußenfeder. Sie symbolisierte die Gerechtigkeit und die Weltordnung.

    Wenn das Herz schwerer oder leichter als die Feder der Gerechtigkeit ist, dann wird er vom Höllentier aus Löwe und Krokodil gefressen. Das bedeutet dann den endgültigen Tod. Aber wenn das Herz genauso schwer oder leicht ist wie die Feder der Gerechtigkeit, dann darf der Verstorbene ins Totenreich und weiterleben. Ist ja ähnlich wie bei uns, Himmel und Hölle......


    Ich frage mich, woher kommt dieser Glaube und das schon vor über 5000 Jahren ? Und das auch noch auf verschiedenen Kontinenten.....glaubte und glauben die Menschen an sowas um den Schmerz erträglicher zu machen ? Gibt es da wirklich etwas ?


    Sorry, aber das beschäftigt mich heute alles sehr und ich muss es schreiben sonst drehe ich noch durch......


    LG

    Mäusi

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    Liebe Mäusi,


    kein "sorry", denn das beschäftigt uns doch alle früher oder später.


    Übrigens hat auch Jesus von einem "Leben danach" nicht nur einmal gesprochen, was zumindest in der katholischen Kirche leider bis heute nicht behandelt wird.


    Aber du hast wirklich recht, denn Ewigkeiten vor unserem Christentum gibt es viele Hinweise auf ein Leben nach dem vermeintlichen Tod und ein Wiedertreffen verwandter Seelen.


    Ich bin mir so sicher, dass es so ist und ich weiss noch nicht mal, woher diese Sicherheit kommt. Sie ist einfach da, schon immer.


    Aber leider nimmt diese Sicherheit nicht wirklich den Trennungsschmerz. Da müssen wir alle durch und ich hoffe von Herzen, dass meine Freunde und Verwandten nach meinem Tod nicht so furchtbar traurig sind.


    Alles Liebe Frieda

  • Liebe Mäusi,


    ich hatte ja schon mal von diesem Professor geschrieben, den ich kenne und der absolut überzeugt davon ist, daß es ein Wiedersehen mit den Lieben im Jenseits gibt. Er sagt, es gebe dafür in den USA Beweise, das kann ich nicht nachvollziehen, ich bin kein Professor.


    Aber was mich bis heute beschäftigt, ist die Weise, wie wir uns begegnet sind. Ich habe in den 1980er Jahren an der Hochschule bei ihm einen Kurs belegt in einer anderen Stadt, in der ich studiert habe. Das war ein Wahlpflichtfach außerhalb meines Studienfachs in dem Bereich der Psychologie. Er sagte das damals schon, daß er überzeugt davon ist und daß er glaube, daß wir auch auf Erden eine Verbindung mit unseren verstorbenen Angehörigen haben.


    Damals haben sich fast alle Studenten darüber lustig gemacht, weil er einfach keinen wissenschaftliche Beleg für seine Aussage gegeben hat. Ich habe auch meinen Kommilitonen davon erzählt, die haben auch alle darüber gelacht.


    Etwa 30 Jahre später, ich war auf meine alten Tage mit 50 noch Laufsportler in der Seniorenleichtathletik geworden und habe Wettkämpfe bestritten und irgendwann, als ich bei dem Wettkampf in meiner Heimatstadt in einer Menschentraube vor dem Ergebnislistenaushang stand, stand da dieser Mensch vor mir, der mir bekannt vorkam und von dem ich nicht wußte, wer er war. Ich merkte mir seine Startnummer und schaute in der Ergebnisliste seinen Namen nach. Es war dieser Professor, ich erinnerte mich an seinen Namen.


    Ich sagte meinem Vater, daß er mein Professor von früher sei und mein Vater sagte, er kenne ihn vom Sehen, weil er jedes Jahr hier beim Lauf teilnehme. Bei einem späteren Wettkampf lernten wir uns alle kennen, meine Mutter, mein Vater, der Professor und ich, weil wir alle auf die Siegerehrung warteten. Seitdem begrüßten wir uns immer und redeten ein wenig miteinander, wenn wir uns trafen.


    Als meine Mutter vor 5 Jahren starb, nahm ich mir eine Auszeit von den Wettkämpfen, stieg später aber wieder ein und mein Vater begleitete mich. Wir trafen wieder den Professor und er fragte sofort, wo denn meine Mutter sei. Ich sagte ihm, daß sie verstorben war und er wandte sich sofort zu meinem Vater und sagte ihm das, wovon er überzeugt war, daß wir uns alle im Jenseits wiedertreffen werden. Ich glaube schon, daß mein Vater das als Trost empfunden hat, auch wenn er ihm das noch nicht so recht glauben konnte.


    Es war aber diese Abfolge der Ereignisse, die mich zum Denken gebracht hat. Diese viele Zufälle. Warum taucht dieser Mensch nach 30 Jahren wieder in meinem Leben auf, an meinem Heimatort, obwohl ich ihn woanders kennengelernt hatte, und lernte dann auch meine Eltern und mich kennen? Warum war gerade er es, von dem ich schon wußte, daß er diese Theorie vertritt? Warum tauchte er auch nach dem Tod meiner Mutter "zufällig" wieder auf und spendete meinem Vater Trost?


    Vielleicht ist es alles kein Zufall und wir können Hoffnung haben, daß eine höhere Macht (wenn man gläubig ist, kann man diese Gott nennen) unsere Geschicke lenkt und daß wir uns keine Sorgen machen müssen, nur unseren Schmerz hier auf Erden aushalten müssen und auf die Zukunft vertrauen können. Daß auch unser Ende kein endgültiges Ende sein wird sondern das Wiedersehen mit allen, die wir lieben, folgt?


    Ich bin nach allem, was ich erlebt habe, davon überzeugt.


    Liebe Grüße

    Ralf

  • Mir sei es gestattet, nicht an ein Wiedersehen im Jenseits zu glauben. Ich glaube eher an das Gedicht von Berthold Brecht "Lasst euch nicht verführen......" Wie alt werden zum Beispiel meine Frau und ich sein, wenn wir uns angeblich im Jenseits wiedersehen? 20? 30? 50? Oder gar schon im Greisenalter? Darüber hinaus müsste es sich um ein Jenseits handeln, das vielen(!) Milliarden Menschen ein Wiedersehen ermöglicht.

  • Liebe Mäusi,


    wie ein mögliches Wiedersehen ausschaut, weiß ich nicht - aber was mich beschäftigt, ist deinen Hoffnungen und Zweifeln ähnlich. Ich befrage mich oft nach der Möglichkeit des Bandes zwischen meinem verstorbenen Mann und mir. Eigentlich müssten mir die vielen Himmelszeichen und völlig erstaunlichen Zufälle in andauernder Folge jeden Zweifel daran nehmen, dass mein Mann immer bei mir ist, genauso wie ich es im Herzen auch fühle. Aber manchmal ist der Verstand plötzlich skeptisch und macht sich lustig über die Sichtweise des Herzens und sagt "Mach dir nichts vor, du bist jetzt alleine, du willst nur glauben, dass es so ist." Aber er ist wesentlich schwächer in den Argumenten als Herz und Gefühl, denn ob er will oder nicht, die vielen Zeichen und Begebenheiten, mit denen mein Mann mir offensichtlich klarmachen will, dass es hier zur Zeit für mich auf Erden jetzt noch richtig ist, kann er ja auch nicht übersehen. Mein Mann wollte immer nur mein Bestes und dass er das jetzt auch noch so signalisiert, darüber muss ich dann wieder weinen, denn es macht es ja nicht leichter, sein Fortgehen zu verkraften. Was es mir aber bringt, ist zu wissen, dass ich ihm weiter alles erzählen kann, das Schöne, das Traurige, das Problematische, gleich was - das wiederum sagt mir aber, dass er ja noch da ist, in einer Welt, von der ich als Lebende noch nichts wissen kann, und in die ich ebenfalls gehen werde - und dann kann ich ja auch an ein Wiedersehen glauben, oder?


    Alles Liebe dir

    Anhe

  • "... und dann kann ich ja auch an ein Wiedersehen glauben, oder?"


    Davon bin ich ganz fest überzeugt!!! Manchmal denke ich, wenn mein Blutdruckgerät wieder anzeigt, dass ich eigentlich sofort den Notarzt anrufen müsste, dass es vielleicht doch nicht mehr so lange dauert, bis ich wieder mit meinen beiden Brüdern zusammen sein kann.

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