Woran Denkt ihr gerade so?

  • Ich denke gerade, daß bei aller Traurigkeit,bei allem irgendwie nicht mehr wollen, das Leben einen fordert. Bei mir heute in Form des Stromablesens. Computerversiert (wie ich neuerdings bin 8) ), wollte ich das online machen. Denkste ! Der Computer nahm die Werte nicht. Verbrauch zu gering! Vor 4 Wochen ging das noch. Schon wieder eine Aufforderung ?! Ran ans Telefon, eine Stimme vom Band, die hörte sich mein Problem erst gar nicht an.Dann, mit meinen 4 Stromzählern, 6 Zählwerken und jedesmal einer anderen Vertragskontonummer und großer Verunsicherung, endlich ein Mensch aus Fleisch und Blut am Telefon. Auch dieser stutzte, konnte aber Gott sei Dank alles aufdröseln. Erneute Ablesung und Vertragskontoänderung durch Wechsel beim Betreiber (er hat gewechselt, nicht ich). Nichtakzeptanz das Ablesewertes, weil der Computer nicht raffte, daß innerhalb von 4 Wochen im Sommer kein Heizstrom verbraucht wurde.Die ganze Zeit über wundere ich mich über den Ruf nach "Künstlicher Intelligenz". Soll der Mensch dazu wirklich nicht mehr selbst in der Lage sein ?! Wobei, so manche Fernsehsendung und Online-Aktivität, läßt durchaus diesen Eindruck entstehen. Aber mal ehrlich, gesunder Menschenverstand gewürzt mit ein bißchen Herz, kann das doch auch, oder sogar besser. Trotzdem danke lieber Energieversorger, für diese Ablenkung. Mein Mann würde mich lachend in den Arm nehmen und sagen, toll gemacht !
    L.G.Emmi

  • ja, der Schmerz wird nicht weniger...zuhause ist es einfach ganz schrecklich, all die Erinnerungen dort....Am Grab finde ich etwas innere Ruhe, da zu stehen, schauen, mit ihm reden, erzählen, fragen, weinen....

  • Heute grübel ich wieder sehr viel. Das ist wahrscheinlich die Anspannung der letzten Tage. Die Stimmung kippt sehr schnell. Wenn ich gerade eine Aufgabe zu lösen habe oder unter Leuten bin, funktioniere ich ganz gut. Wobei es mir auch schnell zu viel wird. Kaum zu Hause ist dann wieder diese große Hoffnungslosigkeit, frage ich mich, wie lange ich das noch aushalten kann. Auch bei der Gartenarbeit fehlt mir einfach die Energie. Dabei möchte ich schon, daß es ordentlich aussieht, im Andenken an meinen Mann, es ist doch auch sein Zuhause. Und schon geht die Grübelei los. Wie soll ich das alles alleine schaffen? Vor der Frage standen schon viele vor mir. Alles hinter mir lassen, in die Nähe der Kinder ziehen? Oder doch in der vertrauten Umgebung bleiben ? Hier spüre ich meinen Mann, kann alles lassen wie es ist, brauche nichts von ihm weggeben. Für mich ist das sehr wichtig, haben wir doch alles gemeinsam gestaltet, das verbindet mich mit ihm. Seine Bücher um mich rum, seine Sachen im Schrank, alles ein Teil von ihm, das tut mir gut. Und dann ist hier ja auch sein Grab. Der Friedhof ist in der Nähe, so kann ich jeden Tag zu ihm gehen, Zwiesprache halten, die Blumen pflegen. Das gibt mir das Gefühl, etwas für ihn tun zu können. Ich möchte bei ihm sein, trage ihn ganz fest im Herzen.
    Emmi

  • ich fahre immer noch dein/unser Auto...viel zu gross für mich, sollten Reparaturen anfallen, viel zu teuer für mich...Dein Auto, dein Stolz...Autos haben wir immer gemeinsam ausgesucht und gekauft...meistens im Weihnachtsurlaub, gemeinsam einkaufen, dann spontan zum Autohändler, unser Weihnachtsgeschenk...eigentlich solltest du damit fahren, wie immer, oder zumindest daneben sitzen, wie die letzte Zeit, mit deinem Sitzkissen, als ich mit dir spazieren gefahren bin, damit du wenigstens noch etwas von der Welt, deiner Heimat siehst....ich weiss noch unsere letzte Spazierfahrt, ein Samstag, kurz bei Oma Opa vorbeigeschaut, dein Unfallort beim Vorbeifahren begutachtet, zum McDrive weil wir etwas Hunger hatten, Pommes während der Spazierfahrt, beim Autohaus vorbei, die Autos anschaun, alles vom Auto aus, da ein-und aussteigen für dich sehr anstrengend war, dann wolltest du noch den neuen Fussballplatz sehen, bei einem Freund vorbei gefahren, der zufällig draussen war und kurz geratscht....dann warst du schon sehr erschöpft hatte ich den Eindruck, bin schnell mit dir wieder nach Hause...Du hast einige Stunden geschlafen....
    Heute, Freitagabend, unser Krimiabend....ich weiss du bist bei mir....Ihdl

  • Ich denke gerade, wie grausam das Leben sein kann, bin unendlich traurig. Am Sonntag starb völlig überraschend eine ganz liebe Cousine von mir mit 56 Jahren auf einer Familienfeier. Wir hatten ein sehr herzliches Verhältnis und gerade nach dem Tod meines Mannes gab mir der Kontakt zu ihr etwas Halt. Noch am Donnerstag hatten wir ein wirklich sehr langes Telefonat und sie war so fröhlich und voll Energie. Samstag schickte sie mir Fotos, mit der Frage, welches Kleid sie zur Feier anziehen soll und ein paar Stunden später war sie tot. Es war wie bei meinem Mann, einfach nicht zu begreifen ! Gestern hatte ich einen Anruf in Abwesenheit von ihrer Nummer. Ich hatte große Angst zurück zu rufen. Was sollte ich sagen ? Was, wenn es das Falsche wäre ? Alles das, was andere vielleicht daran hindert, zu uns Kontakt zu haben. Ich habe dann angerufen. Ihr Mann war am Telefon und ich mußte gleich weinen. Ich fühlte mich so verdammt hilflos, weiß ich doch, was er und die Kinder jetzt durchmachen. Und es gibt keinen wirklichen Trost ! Da möchte man helfen und kann es nicht. Dieses unermeßliche Leid, es trifft so viele, jeden Tag. Der Sinn des Lebens, warum dieser Schmerz, was kann man machen, wer beantwortet mir all diese Fragen ?
    Emmi

  • Keiner beantwortet die Fragen so wirklich liebe Emmi - entweder ist es zu früh, und man versteht die Antworten noch nicht, der Schmerz hat solche Macht, da setzt ales andere in und wohl aus.
    Da sind die Menschen die es selsbt erfahren haben, durch sind damit, überlebt, am Ende aber werden selbst sie nicht genau wissen was am Ende wirklich geholfen hat - es wird der Weg der Trauer sein, der eigene, die MIschung.


    Selbst ich, die ich gerade versuche eine Antwort zuu erstellen, ich weiß nichts wirklich, habe keinen ultimativen Rat, ich bin da soweit ich kann ,ich mich traue - mehr kann man nicht.
    Es gibt so viel das man falsch machen kann - ist ja keiner ein Experte aber auch die Experten vollbringen keine Wunder.


    Es ist so schwer selbst durch eine Trauer , noch schwerer aber ist es einen lieben MEnschen durch die seine zu begleiten - das ist es was ich hier gelernt habe.
    Da sein, ein Ohr haben, Worte suchen und wenn man Glück hat, hat man die richtigen - auch das ist manches mal Glücksache - Richtig ist am Ende echtes Interesse, Zeit schenken alles was nichts mit MItleid zu tun hat dann ist das alles wertvoller als Nichts.


    Mit einer lieben Umärmelung,
    Funny.

  • Ja Momen, dass werden wir alle hoffentlich irgendwann ganz genau wissen, aufgeklährt werden,von denen die das erforschen .
    Es fehlt an Antworten ebenso wie hier im Forom - es ist einfach und wir schauen machtlos dabei zu wechen Weg es denn zu nehmen gedenkt.
    Wir alle suchen einen Weg,mit dem das uns überrannt hat klar zu kommen, Antworten zu finden die uns trösten, erklähren, Hoffnung schenken.


    Mögen wir doch alle unsere Antworten bekommen denke ich oft auch wenn es so unscheinbar unöglich scheint.

  • Meine Gedanken sind heute ganz besonders bei meiner Mutti. Sie wäre heute 90 Jahre geworden und durfte nur 56 Jahre leben. Sie war ein besonders lieber Mensch und hat meinem Bruder und mir eine schöne und behütete Kindheit ermöglicht. Die Liebe zu Menschen, zur Natur, zu Büchern und zur Musik hat sie mir mit auf meinen Lebensweg gegeben. Und sie mochte meinen Mann. Für all das danke ich ihr. Mutti, ich trage dich ganz fest in meinem Herzen !

  • Ich denke an meinen Umzug im September, die Gedanken kreisen, es ist noch einiges zu tun, obwohl ich seit Februar am Räumen und Entsorgen bin, mit immer wieder längeren Pausen dazwischen weil es einfach von den Gefühlen her so schwer ist und ich danach tagelang wie gerädert bin von dem sich trennen müssen, weil es einfach unmöglich ist alles mitzunehmen.

  • Ein schwerer Schritt, ich stelle mir vor, er macht das Entgültige noch entgültiger.
    Da ist schon ein Unterschied, ob man alles mitnehmen kann und will oder sortieren muss was dann wirklich in die Umzugskartons geht.
    LIebe beateangela, wie so oft hätte ich gerne die passenden Worte aber die gibt es auch hier nicht - hier gibt es die Erfahrungen anderer von denen ich lesen durfte.
    Ein Abschied, ein neuer Anfang der sich vielfach irgendwann als gut herausgestellt hat.


    Neue Wohnung, neue Gegeend, neue Menschen und neue Erinnerungen die die alten Erinnerungen noch wertvoller machen.
    Wie es für dich sein mag, ich kann es nicht mal erahnen, da doch jeder anders reagiert.



    Manchmal ist ein Muss ja genau das, was man braucht um aus der Asche dessen was am Ende bleibt etwas neues - ich hoffe gutes entstehen lassen.
    So wünsche ich es allen auch wenn es sich anmaßend lesen mag - als ob ich wüsste wie es dir dabei wirklich geht, wie der Schmerz so in die Knochen zieht das man einfach nicht mehr kann, von wollen mal ganz abgesehen.


    Ich habe keinen wirklich Rat wie das einfacher vonstatten gehen könnte, ich habe nur ein leises - ich weiß.
    Den Gedanken daran das Du liebe Hilfe hast, vor allem um dich dann und wann lieb in den Arm nimmt wenn es denn gar nich tmehr geht.


    Mit einer lieben Umärmelung,
    Funny.

  • Ach ja vielelicht sollte ich es so machen wie sonst, von mir erzählen, genau das Gegenteil das in mir noch immer und wohl ewig so sein wird.
    Ich wäre so gernr gegangen damals, kann man schon damals sagen *Denk* es fühlt sich jedenfalls so an.


    Weg von all den Erinnerungen die hier erzählen, wo selbst die Macken an den Heizkörpern vom Leben und wirbeln meines Sohnes hier im HAus zu erzählen wissen.
    Wo jede Umgestaltung auch nach all den Jahren irgendwie schwer fällt, ich an allem festhalten möchte.
    Die Straße entlang zu gehen und ihn in Gedanken dort mit seinem Skatboard herumsauen zu sehen.
    Sein erster Einkauf im Laden hier in der Nähe, immer mal wieder meide ich den und fahre weiter in den nächsten Ort.


    Zuzusehen wie seine Freunde ins Leben gefunden haben, eingene Kinder schon - ja das schmerzt.
    Ob es je anders geworden wäre, ich kann das nicht wissen, ich denke es mir einfach.
    So ist ein Glück aber für seine Schwester der ich so ihr Zuhause erhalten habe und gerade bauen sie hier an und ohne es ihr zu mßgönnen- nein meine Freude für sie ist undendlich genua neben dem Schmerz nie zu wissen was gewesen wäre wenn ...


    Niemand von uns ist wohl allein in seinem Schmerz wenn es auch Unterschiede gibt und das Gefühl in einem - dass kann NIemand verstehen,. Niemand wissen und man sich ganz allein und elend fühlt.

  • Danke liebe Funny mit einer lieben Umärmelung zurück. Deine letzten Zeilen berühren mich sehr, das Erzählen von dir, dass du so gerne gegangen wärst. Ich kann es mir nur gar nicht vorstellen, dass es dir zu der Zeit auch nur etwas von deinem großen Schmerz hätte nehmen können, aber da kann auch ich nur von meinen Empfindungen schreiben. Am liebsten würde ich dieses kleine gemietete Haus so mitnehmen, all das festhalten wie du es so beschrieben hast, wie gern hätten wir doch alle unser altes Leben zurück. Wie es sein wird ohne all das? Der Schmerz bleibt, die Erinnerungen bleiben. Ich ziehe zurück in meine alte Heimat die ich für diese große Liebe damals verlassen habe, zurück zu der Familie die noch übriggeblieben ist und neu dazu gekommen ist, zu meiner kleinen Enkeltochter, die ich zur Zeit nur sehr selten sehen kann weil die Entfernung so groß ist. So sollte man doch meinen alles ist gut. Von dem Schmerz der in einem drinnen geblieben ist kann man niemandem erzählen, "es ist doch schon so lange her". Für uns aber nicht und es tut einfach nur weh.

  • Liebe beateangela,
    ich denke daran, wie sehr du mir aus dem Herzen schreibst. Das bin doch nicht ich, das ist doch nicht mein Leben. Was mache ich hier eigentlich, hier gehöre ich nicht her ?! Ich gehöre zu meinem Mann, bei ihm fühle ich mich wohl, ich möchte unser Leben zurück ! Nach drei und einem halben Jahr ist immer noch diese Fassungslosigkeit und diese endlose Sehnsucht. Für uns wirklich nicht viel Zeit. Für andere schon. Inzwischen werde ich häufiger gefragt, ob ich denn nicht wieder einen neuen Partner möchte. Mein Herz ist doch besetzt! Warum können die das nicht verstehen ?! Wie sehr dich dein Umzug belastet, kann ich sehr gut verstehen. Noch wohne ich in unserem Haus, brauche mich von nichts zu trennen, das gibt mir etwas Sicherheit. Aber ich komme auch an meine Grenzen, weiß, daß ich das auf Dauer nicht schaffen kann. In die alte Heimat zurück, in die Nähe der Kinder, das klingt für mich auch nach etwas Vertrautem, nach Zugehörigkeit. Aber es ist so schwer, das geliebte alte Leben zurück zu lassen, oder was von dem noch greifbar ist. Von ganzem Herzen wünsche ich dir, daß du gut ankommst in deinem neuen Leben, daß du Geborgenheit und Freude findest.
    Mit einer lieben Umarmung Emmi

  • Liebe Emmi, ich danke dir für deine Zeilen, die lieben Wünsche, für deine Umarmung. Wie wird es sein dieses "neue" Leben, noch habe ich keine Vorstellung davon. Ist ja vielleicht auch gut so, es kommt wie es kommt, dabei habe ich eben meine Lieben in greifbarer Nähe, meine Heimat, meine alten Freunde, alles was ich vor 15 Jahren zurückgelassen habe. Mein Schatz ist ja schon dort, beigesetzt im Friedwald, damals mit dem Einverständnis seines Sohnes, denn wir waren nicht verheiratet, dafür bin ich ihm sehr dankbar. Der Gedanke ihn hier zurücklassen zu müssen, unvorstellbar, zumal das hier auch nicht seine Heimat war. Und unser rumänisches Hundemädchen, mein Seelenhund, von dem ich vor 2 Jahren Abschied nehmen musste, kommt in einer kleinen Herzurne mit mir mit. Ich hab sie bei mir. Ich wünsche dir liebe Emmi, für alles was du für dich irgendwann entscheiden wirst, auch von Herzen alles Gute und schicke dir eine liebe Umarmung zurück, Beate

  • schließe mich meiner vorrednerin an....

    Rainer meine Liebe, mein Leben...
    immer, wenn wir von dir erzählen, fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen. Unsere Herzen halten dich umfangen, so, als wärst du nie gegangen...
    ich wünsche Dir Frieden, ohne Kampf , ohne Schmerz, unendlich geborgen für immer. Sei dort, wo Du bist, verbunden mit mir. Sei wachsam und sei da in dem Moment, wenn zu meiner Zeit, das Band unserer Liebe mich hinführt zu Dir.

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