Lieber Uli,
ich habe auch nur von meiner Erfahrung gesprochen, wenn Du eine andere hattest, verstehe ich das natürlich. Ich möchte niemanden missionieren. Mein Vater war ein Atheist, obwohl er im Gegensatz zu mir Mitglied der hiesigen Pfarrgemeinde war. Ich selbst bin vor über 30 Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten, weil ich mich von der katholischen Kirche nicht mehr vertreten fühlte, diese Erfahrung war möglicherweise eine ähnliche wie deine. Ich habe erst viel später zum christlichen Glauben zurückgefunden, ich brauche aber keine Mitgliedschaft in einer Kirche, um meinen Glauben zu leben und ich werde das auch niemals irgendjemandem empfehlen, der mich nicht von sich aus danach fragt.
Ich habe nur versucht, meine Motive zu beschreiben, die mich dazu geführt haben, diese Aufgabe mit allen damit verbundenen Belastungen auch bis zum Ende durchzuhalten. Wenn du so eine Aufgabe übernimmst, ohne zu wissen, wie du das bewältigen sollst, allein aus dem Grund, weil jede denkbare Alternative für dich unerträglich ist, dann bist du dankbar für jede Antwort, von wem sie auch stammen mag. Und dann denkst du darüber nach, warum es sich so gefügt hat, daß ich am Tag X nicht mehr von meinem Beruf abhängig war, daß ich keine eigene Familie hatte, die dem hätte entgegenstehen können, warum diese naheliegende Lösung ohne unüberwindbare Schwierigkeiten realisierbar war.
Dann bist du einfach dankbar, aber wem bist du dankbar, wenn du nicht daran glaubst, daß dieser Verlauf genau so bestimmt war, wie er geschehen ist?
Wie gesagt, das sind nur meine Erfahrungen. Mir ist klar, daß nicht jeder so etwas erlebt haben kann und jeder ist natürlich frei darin, es anders zu sehen.
Liebe Grüße
Ralf