MEIN VATER DER IST TOT !!

  • Mein Vater ist nun 1,5 Jahre TOT !


    Seit heute nun sind schon wieder 1,5 Jahre vergangen, da mein Vater nicht mehr lebt.

    Heute vor 1,5 Jahren da habe ich in sein totes Gesicht im Pflegeheimzimmer blicken müssen, er la da, als würde er schlafen, aber der Arm blieb dort liegen, wo man ihn hinlegte. Aber er schlief nicht, er war TOT !! Die Stirn leicht gerunzelt, als hätte er im Todesmoment einen Schmerz verspürt.


    Mein Vater er war tot. Diese Bilder gehen mir heute nach 1,5 Jahren durch den Kopf. Ich bin immer noch erschüttert so wie damals im Oktober '22. Es hat sich viel hier bei mir ereignet am Haus. Aber trotzdem hat mir mein Vater gefehlt und er fehlt mir weiterhin. Heute dieser denkwürdige Tag, der mich an die schrecklichen Ereigniasse vor 1,5 Jahren erinnert. Damals musste ich allein mich um alles kümmern wie ich immer alleinj um alles kümmern muss. Das pfflegeheimzimmer musste ausgeräumt werden und mein Vater wurde im Leichenwagen im Sarg vom Bestattungsinstitut abgeholt. Ich durfte meinen toten Vater ein letztes Mal berühren und ihm Lebewohl wünschen, auch wenn er es nicht mehr gehört hat. Da war er schon tot. Und jeden Tag in den letzten 1,5 Jahren hab ich so nachgedacht: Als ich am Morgen ein unruhiges gefühl hatte, da hat sich wahrscheinlich die Seele meines Vaters von mir verabschiedet und ich habe es nicht gleich richtig eingeschätzt, sonst hätte ich im Pflegeheim angerufen und viellciht wäre mein Vater doch noch zu retten gewesen. Heute 1,5 Jahre danach ohnmächtige Erkenntnis, wieder nach Dorit schon erneut einen lieben Menschen gehen lassen gemusst zu haben.


    Matthias

  • Ich habe in meinem Leben zugegebenrmaßen nur zwei Mal richtig getrauert. Zum ersten Mal mit Sechzehn, als morgens mein Onkel bei meinen Eltern angerufen hatte, um den Tod meiner Großmutter mütterlicherseits mitzuteilen. Da war ich echt geschockt damals. Die Weihnachtsferien standen gerade vor der Tür, und in der Aula meiner Schule wurde am selben Tag der Antikriegsfilm "Die Brücke" von Bernhard Wicki gezeigt. Das hatte mir an diesem Tag noch "den Rest gegeben". Jahrzehnte später habe ich dann um mein Patenkind getrauert, das mit 18 Jahren an Leukämie gestorben ist.

  • @ Frank: das war aber auch alles andere als empathisch von Deinem Dozenten. Die Leute wissen gar nicht was sie mit solchen Worten anrichten können. Das tut mir sehr leid für Dich.


    @ Uli: trauern und trauern ist für mich auch ein Unterschied, das wie muss jeder so machen wie er es richtig findet. Mich hat es bei meinem Papa so richtig gerissen, nicht das er gestorben ist, er war sehr krank und wir alle haben es ihm gegönnt zu gehen. Aber danach war es für mich als hätte man ein Stück von mir rausgerissen. Dann wird einem erst richtig bewusst wie wichtig einem eine Person sein kann und man muss trotzdem damit fertig werden.


    @ Frieda, irgendwie machen wir hier Matthias' Thread kaputt, kannst Du das nicht irgendwie davon abzwicken?


    LG

    Sabine

  • Liebe Alle, aber hier besonders lieber Frank und lieber Uli,


    was man geschafft hat hört sich nach Leistung und Erfolg an - da möchte ich sagen, es war nicht der äußere Erfolg, der unsere Beziehung so wertvoll gemacht hat, sondern die Liebe. Nach einem anstrengenden Elternhaus (auch wenn ich glaube, dass meine Eltern von ihrer Seite aus das Beste versucht haben, waren sie eher wie ältere Geschwister, die immer an irgendeinem Problem laborierten) und einer ersten Ehe mit einem Alkoholiker- dachte ich , irgendjemanden unter den Milliarden Menschen auf der Welt muss es doch geben, der zu mir passt und meine Vorstellungen von Liebe und leben teilt. Und den habe ich dann im Abendgymnasium getroffen... ich hatte die Schule im letzten Jahr meist geschwänzt und brauchte darum nur zwei Semester zum Nachholen, mein Mann wollte nebenberuflich den Abschluss erwerben...ok, da haben wir uns dann getroffen. Nach drei Monaten sind wir zusammengezogen und nach einem weiteren Jahr haben wir geheiratet. Unsere Liebe war nie anders als am ersten Tag - ich glaube unsere alltäglichen Probleme unterschieden sich nicht groß von denen anderer Paare, die Kinder und Beruf unter einen Hut bringen müssen, dazu waren wir immer ein ziemliche emotionaler Verband, was manche Dinge nicht unbedingt einfacher macht... was in der Welt geschah, vor allem im 21.Jhrdt. nach der Hoffnung der 70ger und 80ger auf eine bessere Welt für alle, fanden wir schlimm - aber zu hause in unserem geschützten Raum, konnten wir das aushalten, eben weil wir uns zusammen so stark fühlten.

    Was ich hier sagen möchte, Erfolg und Leistung waren nicht unsere Hauptziele und gefährlich war, dass Geld uns beiden egal war- da wir aber unsere Kinder immer in Sicherheit wissen wollten, kam es nie zu einer wirklichen Krise, auch die Verantwortung, die wir in unseren Berufen ernst nahmen, sorgte dafür, dass wir in dieser Hinsicht nicht einbrachen...

    Wenn ich eure Nachrichten lese, weiß ich, was ich erlebt habe, eine 40 Jahre währende gegenseitige Liebe, war ein großes Glück, das nicht alle erleben, aber das macht den plötzlichen, unerwarteten Bruch so schmerzhaft, dass man nicht weiß, was man noch groß soll auf dieser Welt...auch hier waren es wieder die Kinder, die mich im Gleis hielten, denn mit Kindern verbietet man sich solche Gedanken, aber ein Jahr war ich nicht mehr wirklich ich selbst, ich habe funktioniert und mich bemüht für andere nicht zu stressig zu sein- und ich hatte Unterstützung von Kindern und Freunden...darum Frank, schau dass du Leute findest, die nicht drauf gucken, was du geleistet hast, sondern die dich mögen, weil du bist, der du bist, auch Ulrich möchte ich sagen, es gibt viele Blasen, wenn ihr euch nur nach dem Leistungsprinzip berurteilt fühlt, steckt ihr in der Falschen, denn es gibt viele Menschen, die den anderen um seiner selbst Willen schätzen.

    Im Nachhinein wünschte ich, mein Mann hätte viel weniger gearbeitet und mehr für sich getan, aber er war wie er war und er war einfach vor allem ein guter und lieber Mensch.


    Liebe Grüße

    Anhe

    • Offizieller Beitrag

    Ihr Lieben,


    Sabine hat recht.


    Wir machen hier den Thread von Mathias, der seinem Vater gewidmet ist, total kaputt.


    Bitte bitte macht eure eigenen Threads auf. Das ist auch übersichtlicher und viel kommunikativer!


    ALFrieda

  • Lieber Vater,


    der Du nun schon mehr als 1,5 Jahre tot bist. Heute da waren 2 Schornsteinfeger da und haben noch Mängel in der Kondensatableitung der neuen Heizungsanlage festgestellt und werden mir einen Bericht zukommen lassen, den ich dann an die Heizungsfirma zu verschicken habe. Du siehst also, ich kümmere mich um alle Dinge am Haus. Natürlich mit Kosten, leider ! Aber Du kannst Dein Haus auch 1,5 Jahre nach Deinem Tod gut behütet wissen.


    Dein lieber Sohn Matthias mit neuem Bild vom Grab mit den neuen Tulpen

    grab_neuetulpen_240418.jpg

  • Nun habe ich 2 Photorahmen zusammen, die ich am 13.Mai aufs Grab stellen werde: Einer enthält die Inschrift zum 25.Todestag meiner Mutter und der andere eine Inschrift zum 5.Jahrestag des Herzstillstandes meiner Dorit.


    Beide Ereignisse fanden am gleichen Tag am 13. Mai statt nur mit 20 Jahren Unterschied, welch ein merkwürdiger Zufall.


    Heute nun habe ich meine Mediamente zusammengepackt für meinen Urlaub, der zwar erst im August stattfindet. Aber je früher ich die Medikamente für die eine Woche zusammengepackt habe, um so besser. Denn dann wird es mit den Rezeptnachbestellungen nicht zu knapp. Auch die Waschtasche ist für eine Woche gepackt.


    Die nächsten Beschäftigungen werfen ihre Schatten schon voraus: das Grasmähen am Freitag und bald auch wieder die Unkrautentfernung am Strassensockel ums Haus.


    Gerade laufen am TV-PC wieder die Videos mit Deiner Stimme und das schafft mir irgendein Gefühl von Anwesenheit meiner von Dir, lieber Vater. Es tröstet ein wenig über den Schmerz hinweg, dass die Verstorbenen gar nciht mehr körperlich da ist.


    Geistig lebst Du, lieber Vater, weiter.

    Matthias an einem trostlosen Dienstag

  • Lieber Vater,


    ich hab heute nacht von uns geträumt. Es war aber kein schöner Traum.

    Wir sind gemeinsam mit dem Auto gafahren, wollten Bankgeschäfte erledigen. Irgendwie haben wir uns in einem Labyrinth verfahren.


    Dann bin ioch schon 6 Uhr aufgestanden, hab mich mit den Kopfhörern von der Trauer abgelenkt, gleich kommt die Installationsfirma wegen dem kaputten Wasserhahn in der Küche.


    Dann muss ich noch Einkäufe erledigen. Ich glaube, ich gehe langsam kaputt.


    Dein Matthias

  • Ich bin zu nichts mehr zu gebrauchen.

    Ich selbst war Schuld am undichten Wasserhahn. Habe versehentlcih den Hahn vom Ausziehschlauch abgedreht ujd deshalb kam das Wasser heraus.

    Der Installateur hat einfach nur den Wasserhahn reingedreht und es läuft nicht mehr heraus. Da hätte ich selbst drauf kommen müssen.


    Da sieht man, wie es momentan um mich bestellt ist. Ich bin längst nicht mehr im normalen Leben drin. Die Trauer sie hat bei Dorit schon fast 5 Jahre an mir gezehrt und nun noch über 1,5 Jahre die Trauer um Dich, lieber Vater. Ich muss jetzt noch einkaufen fahren.

    Ich weiss nicht mehr, wie das mit mir noch weitergehen soll.

  • Es tut mir leid zu hören, dass du dich so niedergeschlagen fühlst. Es ist vollkommen verständlich, dass du in einer solch belastenden Zeit, wie du sie durchmachst, emotional überwältigt bist. Es ist wichtig zu verstehen, dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen und sich in schwierigen Momenten überfordert zu fühlen.

    Es ist auch ein großer Schritt, zu erkennen, dass deine Emotionen und Trauer dich beeinflussen und dich aus dem normalen Leben herauszuziehen scheinen. Trauer ist ein schmerzhafter Prozess und es braucht Zeit, um sie zu verarbeiten und sich wieder zu finden. Sei geduldig mit dir selbst und erkenne an, dass es okay ist, sich verletzlich zu fühlen und Hilfe zu suchen, um durch diese schwierige Zeit zu kommen.

    Wenn du das Gefühl hast, alleine nicht mehr weiter zu wissen, könnte es hilfreich sein, mit einem Therapeuten oder einer Vertrauensperson über deine Gefühle zu sprechen. Es ist wichtig, Unterstützung zu suchen, wenn du sie brauchst, und sich nicht alleine mit deinen Gedanken und Emotionen zu belassen.

    Denke daran, dass du wertvoll bist und dass es Wege gibt, um mit deiner Trauer und den Herausforderungen des Lebens umzugehen. Bleib stark und offen für Hilfe und Unterstützung.

  • Lieber Matthias,


    das tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht. Ich kann es so gut nachfühlen, denn ich mach eine Aktion nach der anderen und das meiste gelingt und die Menschen um mich rum merken nichts von dem, was in mir ist, denn man geht mit seinem Schmerz ja nicht hausieren.


    Liebe Trauernde2.0,

    deine Worte an Matthias finde ich sehr gut und den Tipp mit dem Therapeuten auch. Ich dachte , ich komme so zu recht, aber meine durchgängige Traurigkeit, trotz aller guter Erlebnisse mit den Menschen, die mir begegnen, hat mich jetzt veranlasst endlich einen Arzttermin zu machen, um nach Therapiemöglichkeiten zu fragen.


    Liebe Matthias, vielleicht findest du so auch einen Weg, ich werd es auf jeden Fall versuchen, weil ich mir keinen anderen Rat mehr weiß.


    Alles Gute und Liebe euch

    Anhe

  • Liebe AnHe,


    es ist großartig zu hören, dass du den Schritt unternimmst, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um deine Traurigkeit anzugehen. Es ist wichtig, auf sich selbst zu achten und Unterstützung zu suchen, wenn man merkt, dass man alleine nicht weiterkommt.


    Der Mut, sich Hilfe zu holen, ist ein großer Schritt und zeigt, wie stark du bist. Es ist gut, dass du erkannt hast, dass es okay ist, professionelle Unterstützung anzunehmen, um deine Traurigkeit zu bewältigen.


    Ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg auf deinem Weg zur Heilung und zur Bewältigung deiner Gefühle. Du bist nicht alleine, und es ist ein Zeichen von Stärke, um Hilfe zu bitten.


    Alles Gute für deinen Arzttermin und die weiteren Schritte, die du gehen wirst. Du machst das großartig!


    Mit einem stillen Gruß,

    Trauernde2.0

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    Sevoki


    deine Meinung, wie du sie oben in deinem Beitrag schreibst, hilft ja nicht weiter!


    Überlasse es bitte jedem selbst, sich im Trauerfall professionelle Hilfe zu holen!


    ALFrieda

  • Lieber Vater,


    die Röhre im Schornstein wurde durch die Heizungsfirma repariert, Schornsteinfeger habe ich am Samstag darüber per email Rückantwortschreiben informiert.


    Heute nun ist Mutters 25.Todestag. Es ist nun 25 Jahre zurück, dass Mutter an der Dialyse im Klinikum verstorben ist.

    Ihr zu Ehren habe ich in dem Friedhofsladen einen schönen Blumenstrauss bestellt mit einer 25 an einer Nadel darin, welchen ich heute nachmittag abholen werde.

    Damit werde ich den Andachtsraum in der Kirche aufsuchen und Mutter an ihrem 25.Todestag heute nachmittag gedenken.

    Ich war gerade auf dem Friedhof, Dorit hatte heute ihren 5.Herzstillstandstag und ich habe schon eine Tafel von der Unglückstelle, wo Dorit mit Herzstillstand liegengeblieben ist, zum Grab gebracht.


    Heute nachmittag (Mutter ist auch in den Nachmittagsstunden verstorben) werde ich auch eine Tafel Mutter zu Ehren zum Grab bringen.


    Matthias am 13.Mai 2024 vormittags.

  • Lieber Vater,


    ich war gestern auch im Andachtsraum des Klinikum und habe dort leise Andacht gehalten zum 25.Todestag unserer Mutter.

    Eine Tafel und einen Strauss blumen hatte ich in der Hand und habe es auf dem Altar zunächst abgelegt, bevor ich Andacht gehalten habe.


    Nach der Andacht habe ich mich ins Gästebuch eingetragen und mit Tafel und Blumen den Andachtsraum wieder verlassen und alles auf den

    Friedhof an mutters Grab gebracht und dort befindet es sich jetzt.


    Heute morgen gab es wieder Dinge am Haus zu klären: Wir haben jetzt auch eine Biotonne und der Internet+Telefonrouter musste in den Werkszustand

    rückgesetzt werden. Jetzt funktioniert alles nach der Netzwerkumstellung.


    Matthias 1 Tag nach Mutters 25.Todestag

    25jahre_meine_mutter_tot.jpg

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